|
Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
|
Themen-Optionen |
#1
|
||||
|
||||
Refit von Holzdeck und sonstigen Kleinigkeiten
Nach meinem Neuanstrich des Unterwasser und Schwertprofiosoriums http://www.boote-forum.de/showthread.php?p=1189767 letzten Winter hab ich die Weihnachtsruhe genutzt und mit den Arbeiten für diesen Winter begonnen:
1. Ausbessern des Rumpfabschlusses und Rep. der Scheuerleiste 2. div kleine Lackschäden am Holzdeck ausbessern 2a. div Lackschäden an den Lukendeckeln und am Ankerkasten beheben 3. Schwert überarbeiten und wieder einbauen 4. neue Gäting fürs Cockpit Mit 1. und 2. hab ich begonnen, nach dem Abbau der Scheuerleisten (Aluprofil, mit Nirospax verschraubt, wobei die Schrauben jeweils mit Epo eingeklebt waren) und ein wenig nachhelfen mit Schraubenzieher und Stanleymesser musste ich leider feststellen, dass die Montagemethode suboptimal war - nach nur 11 Saisonen ist einiges an dem Holz mürbe geworden und muss ausgebessert werden. Leider waren die Risse unter der Aluleiste nicht zu sehen, ebensowenig wie die teilweise schon faulenden Schraufenlöcher..... Das ewige Ausbessern des Lacks hat übrigens immer wieder Tränen und Unebenheiten produziert - also hab ich beschlossen geleich mal alles zu lackieren, wär eigentlich net notwendig, aber wenn dann ordentlich. An diversen Deckeln, dem Ankernkasten und dem Steckschott ist teilweise an den Kanten der Lack gesprungen und abgeblättert, also alles abbauen und erst mal schleifen. Zunächst ein paar Pixs der beginnenden Baustelle: |
#2
|
||||
|
||||
Kritisch ist auch die Kante an der Rumpf-Deckverbindung, hier hat sich offenbar beim ersten Refit eine relativ dünne Epo- und dann Lackschicht ergeben, jedenfalls ist der Aufbau an einigen stellen zumindest leicht angerissen. Die Schäden sind noch sehr gering, nur bei genauen Hinsehen erkennt man kleine, dunkle Striche wo eindringende Feuchte das Holz bereits angegriffen hat. Mit einer groben Raspel sind die Stellen schnell geöffnet, dann wird feiner weitergeschliffen.
Eine Problemstellen waren auch die Püttinge - bei der ersten Montage habe ich da etwas zu beherzt angezogen und die Eisen ins Holz gedrückt - es hat mich gewundert dass die Stellen so lange dicht gehalten haben, erst letzten Frühjahr hab ich da mit Lack ein paar kleine Risse verschlossen. Jedenfalls sind die Püttinge jetzt mal runtergeschraubt um Platz für die Ausbesserungsarbeiten zu schaffen Geändert von nike2007 (29.12.2009 um 00:24 Uhr) |
#3
|
||||
|
||||
Noch ein paar infos zum Deckaufbau: ich hatte von 1996 bis 1999 den Aufbau komplett neu gemacht, Deck und Kajütenseitenwände (war 8 mm Sperrholz) auf 4 mm runtergeschliffen und dann mit 4 mm Sperrholz aufgedoppelt, Dach und Sülls komplett neu aufgebaut und den Ankerkastenbereich ebenfalls komplett neu aufgebaut, der erste Meter vom Bug weg war vollkommen verrottet. Dann auf das Holz eine Lage Glasmatte in Epo eingelegt, 2 Schichen Epo drauf und 7 Schichten 2K Klarlack drüber. Bisher habe ich nur einige kleine Schäden ausgebessert, übliches Werkzeug dazu war ein Wasserfarbenpinsel, alles in allem also recht stabil - ein paar weitere Infos und pixs zum seinerzeitigen Refit gibts hier: http://www.freeskippers.at/?lang=de&p=14
Was nicht ordentlich geklappt hat war der Rumpf-Deck Abschluss: das verwendete Holz (kammergetrocknete Fichte ) war eine Fehlentscheidung und da hab ich schon einige Risse ausbessern müssen, ebenso am Kajütdach beim Schiebeluk....das Zeug hat ganz einfach gearbeitet und den Lackaufbau gesprengt ...Offenbar war es damit aber nach ca 3 Jahren fertig, jedenfalls gibt es seither keine derartigen Probleme mehr. Geändert von nike2007 (29.12.2009 um 00:43 Uhr) |
#4
|
|||||
|
|||||
Zitat:
Eine gute Auflistung vieler Details und Erfahrungen! Oben genanntes "könnte" (Ursachen gibt es manchmal viele und auch der Wege nach Rom ...) ein "zu oberflächliches Auftragen" des EP-Harzes und ein zu spröder Lack sein! Unsere Empfehlung zur Beschichtung von Holz: nach Hobeln nochmals mit min. Korn 80 (in Holzmaser-Richtung versteht sich bei Sicht-Anwendungen) anschleifen, wenn es um nicht sichtbare Anwendungen geht, eher noch gröber, denn: je nach TEMPERATUR und Harz-Viskosität (hängt beides eng miteinander zusammen!) kann dieses oft nicht richtig tief in (vor allem glattes / feines - ähnlich wie bei Fichte) Holz eindringen. Anders bei stark porigen Hölzern, bei denen man die Saugwirkung optisch gut wahrnehmen kann. Ebenso machbar: mittels spezieller Epoxyd-Verdünnung das Harz dünnflüssig einstellen und dieses so -gerade für die Reparaturen interessant bspw. mittels Bohrungen - so tiefer in Holz einbringen. Will man das Holz klar und ohne Fasern beschichten, kann man auch gleich einen entsprechenden lösungsmittelhaltigen Epoxyd-Lack verwenden. Schön hierbei: die langen Überschichtungszeiten ohne Notwendigkeit von Zwischenschliff - bis hin zur Lackversiegelung, die als UV-Schutz notwendig ist. Auf beides -also egal, ob lösungsmittelfrei oder -haltig - sollte dann ein relativ flexibler Lack, da Holz und die Epoxydbeschichtung die thermischen und strukturellen Bewegungen des Unterbaus gut mitmachen, HARTE Lacke dagen gar nicht.... Diese sind zwar toll hinsichtlich Kratzbeständigkeit, platzen aber dafür gerne "plackenweise" vom Untergrund ab..... Näheres hinsichtlich der erwähnten Materialien gerne per PN / mail! Gruß Michael
|
#5
|
||||
|
||||
Zitat:
setze -wenn überhaupt nicht vermeidbar [ich bin kein Freund von "Durchbohrungen"] - zunächst übergroße (umseitig min. 2mm!) Epoxy-Fundamente in die entsprechenden Stellen und bohre dort hinein, um Schrauben zu verankern. Somit vermeidest Du, dass über die Schraube Wasser ins Holz transportiert wird und so ein regelrecht osmotoscher Druck entsteht... Nehme dazu mittels Füllstoff angedicktes Harz, damit´s beim Einfüllen nicht wieder aus dem erstellten Loch herausläuft... Später dann die Schrauben einbohren (eventuell als metrisches oder Spax-Gewinde, je nach Belastung der Schraube; Schraube dann leicht einfetten (sonst will die evtl. nie wieder "außi"...) und dann mit angedicktem Harz und hochbelastbarem (fasrigen) Füllstoff einsetzen. Noch mehr Tipps - noch mehr Details? PN / mail und Micha hilft... |
#6
|
||||
|
||||
Kurzer Zwischenbericht: die Schleiferei ist abgeschlossen, die großen Löcher sind bereits verspachtelt und die Kanten habe ich bisher 2 mal mit Epo überstrichen - mit einem breiten Wasserfarbenpinsel. Zwischen den Schichten habe ich die Tränen die sich automatisch bilden wenn die Schichtdicke etwas stärker ist mit einem Karosseriehobel wieder entfernt und alles mit 50er Schleifpapier angerauht. Der Hobel ist übrigens ein guter Test ob das Epo auch schön fest mit dem Untegrund verbunden ist, der reisst ziemlich grob an, wenn da nix abblättert ist es fest... also es ist bisher alles wunderbar geworden, aufgrund der geringen Temperatur sind die Trockenzeiten recht lange, das hat aber keine Auswirkung auf die Topfzeit, nach 20 min ist das Material auch bei nur 8° am anhärten.
|
Themen-Optionen | |
|
|