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Langzeitfahrten Alles für die grosse Fahrt. |
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#1
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Entwicklung von Zwischenmenschlichem auf Bootsreisen
Mich würde mal interessieren wie sich auf "Langfahrt" die zwischenmenschlichen Beziehungen bei euch so entwickelt haben.
Unter "Langfahrt" verstehe ich hier jede Art von einer längeren Reise auf einem Boot. Also auch unterbrochene Reisen mit vielen Hafenstopps - 4 wöchige Urlaubsreisen, Ostsee-Reisen, 3 Monate Mittelmeer, aber auch längere Fahrten. Alles was man so machen kann. Nur bitte keine Regatten - da gelten andere Gesetze. Mich würde interessieren wie sich die Beziehung der Mitfahrer untereinander entwickelt hat. - habt ihr Aufgaben anders verteilt, nachdem ihr vielleicht festgestellt habt das es andersrum besser geht? (meine Frau war meine Ablesefehler der Koordinaten irgendwann leid und hat jede Position nochmal nachgeprüft - gut so!) - habt ihr eure bisherige Verteilung der Tätigkeiten bestätigt gesehen und beibehalten? Oder konntet ihr Fähigkeiten entdecken von denen ihr vorher nicht mal geträumt habt? - wie sah es mit den Reibungspunkten zwischen zwei Menschen aus? Sind die auf Reise geglättet worden? Sind sie verstärkt worden? Konntet ihr sie vielleicht zumindest teilweise aus dem Weg räumen? Sind die Reibungspunkte in schwierigen Situationen (Müdigkeit, schlechtes Wetter, technische Probleme) verstärkt rausgekommen oder sind sie gerade dann flach gefallen? - Wie sah es aus bei Bedenken gegen eure Reise? Wenn einer vor der Reise Bedenken hatte - konntet ihr diese Bedenken ausräumen und beide froh werden das ihr es genau so gemacht habt? Oder blieben diese Bedenken bestehen - wurden von demjenigen evtl sogar immer wieder bestätigt ("ich habe doch von Anfang an immer schon gewußt das das ein Problem wird!") - seit ihr euch auf der Reise eher näher gekommen, oder hat sich euer Miteinander nicht verändert? - wie hat sich eure Beziehung zu dem Boot entwickelt? Sagt ihr heute ihr hattet genau das richtige Boot - oder sagt ihr "die gleiche Reise mit einem anderen Boot wäre besser gewesen"? - wie hat sich eure Beziehnung zu der Bootsfahrerei entwickelt? Sagt einer von euch "Nie wieder ein Boot! Ich kauf mir ein Wohnmobil!" ?
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Niemals mit den Händen in den Taschen auf dem Hof stehen, wenn die Frau vorbeikommt!
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#2
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Wir sind uns zu zweit auf 9,30 Meter erstaunlich nicht gegenseitig auf den Keks gegangen (vier Monate hintereinander: Ein Segelsommer).
An den Aufgaben hat sich die Zeit über kaum etwas geändert, ich Skipper, Navi, meist auch Steuermann, Segel setzen/runter. Claudia den Rest. Logbuch hat Claudia ebenfalls geführt. Kombüse meist Claudia, gegessen hab ich dafür mehr. Wir sind mehr zusammengewachsen. Ich habe wieder gesehen, dass Claudia 100% zu mir hält, egal was ich gerade "ausgefressen" habe. Wenn ich raus gefahren bin, und hinterher es doch zu stürmisch und wellig geworden war. Dann gings ihr überhaupt nicht gut. Doch sie hat mir das nie auch nur einmal vorgehalten. - Naja, ich bin ja auch kein Wettergott. Sie hat Lust, wieder mit mir auf Langfahrt zu gehen. Und ich mit ihr. Sofort. Liebe Grüße - Thomas
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#3
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Ich denke nicht, dass man deine Frage einfach so pauschal beantworten kann.
Zuerst würde ich unterscheiden zwischen der christlichen Seefahrt und der unchristlichen Binnenfahrt. Wenn zwei Menschen Probleme mit sich haben, werden sie durch Enge nicht besser, eher schlechter. Man kann eine Partnerschaft weder durch ein Kind retten, noch dadurch, dass man sich plötzlich auf der Pelle sitzt. Ich kenne viele Frauen, die sich einfach weigern länger als zwei Wochen mit ihrem Partner zusammengepfercht zu sein. Sie reisen an, fahren ein Stückchen mit und sehnen den Abschied herbei. Will man gemeinsam auf Reisen gehen, muss das jeder mit vollem Herzen wollen. Einfach nur mitfahren, weil der andere das will, funktioniert nicht. Was ich immer wieder höre, wenn ich Frauen frage, die sich weigern längere Zeit mit ihrem Mann unterwegs zu sein ist : mein Mann hängt den Kapitän heraus, mir fehlt es an Komfort, ich lasse mich doch nicht rumkommandieren, ich bin doch nicht der Putztrampel. Ich könnte das noch endlos weiterführen. Ganz klar ist, dass es auf einem Boot oder Schiff eine Hirarchie geben muss. Ein Boot mit zwei Kapitänen wird untergehen. Wenn der Skipper einen Befehl gibt, dann hat die Manschaft den auszuführen. Ohne zu debattieren. Und der Skipper hat die Verantwortung für verpatze Manöver. Teilt er lautstark, verbale Ohrfeigen aus, wird das nix werden mit der gemeinsamen Reise. Wer schon zu Hause den Macho raushängt, wird sich auf dem Boot nicht ändern. Ich frage mich oft, warum gehen die Männer nicht mehr auf die Bedürfnisse ihrer Partnerinnen ein? Ein warmes, kuscheliges Boot wäre für mich eine Grundbedingung. Eine Dusche, genügend Wasser, eine ordentliche Toilette. Was vierlerorts den Mitfahrern zugemutet wird ist eine Zumutung. Männer, die begeistert 10 Stunden am Tag am Ruder sitzen, Frauen, denen abends dann der Kopf brummt. Unverständnis darüber bei den Skippern. Bordfrauen, die dieses Wort nicht verdient haben, denn sie sind höchstens die Frau an Bord. Ohne sich auf irgendeine Weise einzubringen. "Ich gehe mit, wenn es sein muss", sagte mal eine Bekannte zu mir. "Aber er braucht sich nicht einzubilden, dass ich auf diesem Kahn auch nur einen Finger rühre!" Sie hat nicht mal Frühstück gemacht. So kann das alles nix werden. Warum gibt es denn bei vielen Leuten im Urlaub, selbst irgendwo am Strand, Zoff? Bei Familienfeiern? Weil keiner bereit ist eine Stückchen von sich abzugeben. Wer aber auf engstem Raum lange Zeit zusammen leben will, der muss sehr viele Kompromisse machen. Ich möchte zum Beispiel meinen Freiraum zum Schreiben. Und ich brauche serh viel Lesematerial. 40 bis 50 Bücher habe ich jeden Somemr dabei. Hätte mir Manfred keinen Platz dafür eingeräumt und die Voraussetzungen dafür geschaffen, es würde mir lange nicht so viel Spaß machen. Vielleicht hätte ich dann auch schon mal gesagt: "Dieses Jahr nicht." Man kann ein Hobby nur gemeinsam betreiben. Jeder muss es wollen. Aus ganzem Herzen. Dann findet man auch einen Weg. Es gibt übrigens ein sehr informatives Buch von Achim Dunker über Crew-Management.
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#4
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Moin Herr Graf,
hier die Antworten meiner Frau und von mir: Zitat:
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Antwort Volker: "ich sag nix!....Spaß beiseite... ich bin ungeduldiger mit Claudia geworden bei manchen Sachen, von denen ich wusste, dass sie die besser kann...hab mich dann aber gleich wieder über mich geärgert" Zitat:
Zitat:
Antwort Volker: seh ich auch so...es wurde eher ruhiger und klarer...wir waren ganz mit der Lösung des Problems beschäftigt....für persönliche Vorbehalte war da kein Platz. Zitat:
Antwort Volker: Bedenken hatte ich nicht, nur son komisches Gefühl, wie mich die Reise verändern würde. Zitat:
Zitat:
Antwort Volker: Wir sind beide selbstbewußter geworden und das Vertrauen in Claudia ist stärker, weil ich weiß, dass ich mich auf sie 100% verlassen kann. Claudia ist m.E. cooler geworden und in einer Gruppe von Frauen strahlt sie eine Souveränitat aus, die die anderen meistens nicht haben...und die sie vorher auch nicht gehabt hat. Zitat:
Zitat:
Z.B. haben wir unsere Flugmeilen immer noch nicht einsetzen können, weil wir am Wochenende viel lieber mit unserer Paikea unterwegs sind, als uns in Rom, Paris oder sonstwo die Füße platt zu latschen... Wir hoffen mit den Antworten gedient zu haben... Herzliche Grüße Claudia & Volker
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Guckst Du hier: http://www.paikea.eu Geändert von Picknicker (16.01.2010 um 18:15 Uhr) Grund: Klarstellung
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#5
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...und zu Belugas Antwort.
Ich stimme Beluga zu, dass Parnerschaften, die vorher nicht richtig funktionierten mit einer Reise eher nicht zu verbessern oder zu kitten sind. Ich bestreite aber, dass man bei einer Zweier-Crew unbedingt einen festen Kapitän an Bord haben muss. ...denn in der Regel ist vorher klar, wo man hin will und was man machen will, da braucht das keinen Bestimmer...und z.B. bei Hafenmanövern braucht es nur Kommunikation. Der, der an der Pinne steht, gibt vor, wo es hingeht...der auf dem Vorschiff ist Auge und Ohr für den an der Pinne....da braucht es keinen "Bestimmer" Ich glaube, dass das Hauptproblem beim Bootfahren, dass Festhalten an tradierten Rollenverhalten ist. Wenn man sich gemeinsam hinsetzt und schaut, was sinnvollerweise nach den Fähigkeiten des einzelnen zu erledigen ist, kommt man m.E. stressfreier ans Ziel. Dazu gehört, dass die Männer die Geduld haben, die Frauen an der Pinne üben zu lassen, bis sie das besser können als sie selbst und bei den Frauen, Interesse und Spaß für die Sache zu entwickeln und Verantwortung für das Schiff und die Besatzung zu übernehmen...und an beidem hapert das sehr häufig, wenn man z.B. Hafenkino schaut... Lieber Gruß Volker
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Guckst Du hier: http://www.paikea.eu
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#6
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Bin noch mal in mich gegangen. So bißchen habe ich oben anscheinend geflunkert: situationsbedingt hatten wir auch mal ein wenig Stress, jedenfalls habe ich den hier beim Anlegen gemacht:
Die Korallenschleiferinsel Zlarin Liebe Grüße - Thomas |
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