#1
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Noch mal Blitzschutz
Habe im 'Technik-Talk' ein paar Fragen zum Thema Blitzschutz gestellt (2. Seite). Vielleicht hat's jemand übersehen. Euere fachmännische Meinung würde mich sehr interessieren, da gerade aktueller Bedarf besteht
Gruß Volker SY JASNA |
#2
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Re: Noch mal Blitzschutz
Zitat:
das Thema ist sicher nicht übersehen worden, hier bekommt man eigentlich immer eine Antwort, meistens ganz schnell, bei manchen Themen dauert es auch mal länger ich hab hier zu dem Thema einen Link gefunden der ganz interessant ist: http://www.boote-magazin.de/testtech...k/tec7992.html Grüße Jan |
#3
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Irgendwie haben mich die Antworten nicht richtig befriedigt (geistig):
Meine Frage geht dahin: Ich öffne im kommenden Winter mal wieder meine 1,80m tiefe Bilge, um an der Pumpe was zu arbeiten. Das ist ne Sch..Arbeit, weil der Wassertank raus muß und alles ist ölig von meinem siffenden Motor und so. Bei dieser Gelegenhgeit komme ich mal wieder an die Erdungsplatte von innen und könnte da die Erdungsplatte mit den Püttingen verbinden (was auch nicht einfach ist, weil ich an die Püttinge von innen auch nicht ran komme - muß erst die Inneneinbauten ausbauen) Jetzt stellt sich für mich die Frage - ist das überhaupt angebracht, weil dann ein evtl. Blitzschlag durch das Boot und die Platte nach aussen geleitet wird und da gehen doch u. a. ganz schöne Temperaturen durch. Nicht dass es mir nachher die Platte aus dem Rumpf schmilzt .... (Ich habe in einem Haus mal einen Blitz gesehen, der sich durch die Wand gebohrt hat .....) Oder ist es besser, den Blitz durch starke Kabel, die man - bei Gewitter - aussen an den Wanten befestigt und ins Wasser schmeisst gleich ins Wasser abzuleiten? Sollte man das bei allen Wanten und Stagen machen, oder ist es besser, nur eines zu nehmen (Achterstag?), damit der Blitz seinen Weg findet? Vielleicht könnt Ihr mir da doch noch nen Rat geben. Gruß Volker SY JASNA |
#4
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hallo volker,
uns hats kürzlich erwischt. so 200sm von jeglichen küsten entfernt, zwischen sizilien und kreta. das gewitter war so fürchterlich, das es uns allen ums beten war. doch vorher hatte ich meine speziell für diese anwendung mitgeführten batterie-überbrückungskabel beidseitig an den oberwanten festgeklemmt und das andere ende über bord gehängt. weil auch blitze sich neben anderem ans ohmsche gesetz halten, bin ich sicher, so einen passablen schutz vor dem eindringen ins bootinnere zu haben. weiter haben wir alle elektrischen verbraucher ausgeschaltet, sämtliche stecker der navigationselektronik gezogen und die batteriehauptschalter geöffnet. dann segel komplett bergen und alle mann unter deck, steckschott dicht. das waren so an die zwei harte stunden, dann war alles vorbei und kurz darauf auch wieder blauer himmel. ich habe nie zuvor solche windstärken erlebt. alles kam waagrecht, wind gischt, regen. john's last nam's gelassen. es war der skipper und die crew, die litten. |
#5
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2 Sachen gibts da zu überlegen.
Mach ich mein Böötchen für den Blitz attraktiv, oder unattraktiv? Attraktiv = Ich biete dem Blitz an, doch seine Entladungsstrecke von der Mastspitze bis zum Wasserspiegel über das Boot laufen zu lassen. Unattraktiv= Ich sorge dafür, das mein Boot einen höheren Widerstandswert, als die umgebende Luft hat (Isolator). Nun geht wegen Gischt und so das mit dem Isolator ziemlich schlecht, also finde ich es besser, dem Blitz gezielt eine Richtung zu weisen. Da kommt man bei der "Starthilfekabel an Wanten Lösung" der Sache schon ganz nahe. Wichtig ist halt, das die Ableithilfen die entstehenden Energien auch weitgehend aufnehmen können, ohne vorher das Zeitliche zu segnen. Also in dem Fall nicht die 16mm², sondern zu den 25mm² Starthilfekabeln greifen. Gut ist auch, wenn du den Querschnitt deines Blitzableiters vergrößern kannst, indem du andere elektrisch leitfähige Decksaufbauten in die Ableitung mit einbeziehen kannst. (Kabelverbindungen mind. 2,5mm²CU) Im Bootsinneren hat Blitzableitung nichts zu suchen!!! By the way........wie gut ist die leitfähige Verbindung der Erdungsplatte zum umliegenden Wasser?......denn da will Kollege Blitz ja eigentlich hin. .....und noch was....gegen die Zerstörung der Bordelektronic helfen schonmal die Maßnahmen, wie von John beschrieben. Zusätzlich kann man die Geräte noch mit Metall umgeben....(also inne Kiste packen oder Metallgehäuse drumherum)....das hilft dann auch gegen die auftretende elektromagnetische Strahlung, die ebenfalls die Geräte zerstören kann. ich hoffe, das hilft dir ein wenig weiter gruß Harry
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#6
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Danke John und Harry - hat mich in meiner Meinung bestärkt, den Blitz ausserhalb des Bootes ins Wasser zu leiten.
Vielleicht bereite ich 3 richtig fette Cu-Kabel vor, die ich mit Batterieklemmen direkt und schnell mit den Wanten verschrauben kann und mache je eins an die Oberwanten und 1 an den Achterstag. Wieso sagen mir aber alle möglichen Leute, ich soll unbedingt die Püttinge von innen mit der Erdungsplatte (bei mir so ca. 10cm x 20 cm) verbinden? Ich hatte da eben auch ein mulmiges Gefühl. Ausserdem macht's bei mir ne Schweinearbeit! Gruß Volker |
#7
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Hmmm......vorstellbar wäre, das dann die Püttinge auf dem gleichen Spannungspotenzial liegen, wie die elektrisch leitfähigen Teile an und in deinem Boot >>>sprich: auf Masse
Das sind dann wohl auch die Befürworter der "Blitz im Haus erspart die Heizung" Fraktion. Wenn ein Versicherungsschaden her muß........ Beim Blitzschutz gelten aber andere Bedingungen. Deswegen auch meine Frage wegen der Erdungsplatte siehe obiges Posting. Wenn keine elektrisch leitfähige Verbindung besteht (Farbe wirkt isolierend), wo bekommt Kollege Blitz seinen ersehnten Ladungsausgleich in Richtung Wasser her? Da finde ich es schon besser, die Püttinge zwecks Blitzschutz in deinen Blitzableiterkreis zu integrieren.....wenn das über die Wanten nicht eh schon so ist. Sinn ist ja eigentlich, das man ohne viel Blessuren bei einem Einschlag davonkommt.....und damit auch heil bis zur nächsten Anlegestelle, oder? gruß Harry
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#8
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Zitat:
sind halt all deine möglichen leute, zwar gute sportsfreunde, aber keine fachleute. übrigens, um noch einmal das gute alte ohmsche gesetz zu bemühen: schau dir die dicke deiner mastverspannungen an und klemme dein kabel beim dicksten an. drei halte ich für überflüssig. ich könnte mir vorstellen, dass nach einem volltreffer das initialstromleitende stag eh ausgeglüht ist und ersetzt werden muss. für den schutz spielt es meines erachtens keine rolle weil das stag aus stahldraht wie ein heizleiter wirkt und die umgebende luft aufheizt. dadurch entsteht ein hochleitfähiges plasma, das den hauptstrom ableitet. das stag bringt nur die initialzündung. wichtig ist, wie auch schon gesagt, dass das ins wasser ableitende kabel möglichst senkrecht verläuft und anständig dimensioniert ist |
#9
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Zitat:
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Gruss, Helmut DGzRS - Fördermitglied werden! |
#10
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hallo helmut,
schön, dass du auch wieder päsent bist, habe dich lange nicht gesehn. |
#11
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Blitzschutz
Hallo Volker,...
ich habe das mit dem Blitzschutz auch mit daumendicken Kupfer Kabeln gelöst. Da ich aber 2 Vorstage, 2 Achterstage, 2 Oberwanten und 4 Unterwanten habe, benutzte ich diesen Blitzschutz in 3 Monaten und zahlreichen schweren Gewittern nur 1x ! Um einen effektiven Schutz zu haben, mußt du alle Wege von oben bis ins Wasser verlängern und das ist mühsam. Zwei 10er Muttern pro Kabel macht zusammen 20 Muttern anziehen und dann auch wieder lösen und dann hat es doch nicht eingeschlagen Ich glaube, die Gefahr ist nicht wirklich sehr hoch ohne Blitzschutz sonst hätte uns bestimmt einer getroffen. Es war in diesem Sommer echt heftig. Stundenlange heftige Gewitter mit denen wir wohl immer mitgetrieben sind. Aber jeder muß selbst entscheiden, wie er sich schützen will Gruß Jörg SY VirginWood |
#12
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Re: Blitzschutz
Zitat:
das muss volker nicht. in meinem hinweis habe ich mit absicht das ohmsche gesetz ins spiel gebracht in der hoffnung, dass auch bei nicht fachleuten der groschen fällt. der elektrische strom wählt immer den weg des geringsten widerstandes. auch für laien sichtbar zb bei kurzschlüssen. wenn du nun ein stag an masse legst, zb eben mit starthilfekabel oder ähnlichem, wird er immer diesen weg wählen. wenn du das bei mehreren stagen machst, wird er das mit dem kleinsten ohmschen widerstand, also voraussichtlich das dickste, wählen und den rest hab ich schon mal beschrieben. |
#13
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Wer mehr zu diesem Thema wissen will lädt sich die PDF-Datein von:
http://www.vde.com/de/dervde/ausschu...tion/yacht.htm
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Mit sportlichen Grüßen ᴒɦᴚᴝϩ Mercruiser, Mercury, Mariner, Force, Westerbeke, Universal Propeller - Abgasanlagen - Generatoren Qualität zu kaufen ist die cleverste Art des Sparens. Siehe auch www.kegel.de Anfragen bitte telefonisch 04508/777 77 10 oder per WhatsApp 04508/777 77 10 stellen. Kontaktdaten und Impressum |
#14
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Zitat:
Wenn er das mit mehreren Stagen macht, dann wird der größte Strom über den dicksten, also niederohmigsten Leiter fließen. Die anderen Stage nehmen in dem genannten Beispiel aber trotzdem einen geringeren Strom auf und leiten diesen ebenso ab. vielleicht mal ne bildhafte Darstellung: .....aber nicht lachen Eine Tür = Leiterquerschnitt Menschen = Strom (ein Menschenstrom also) Wenn gaaaaaaaaaanz viele Menschen durch eine kleine Tür wollen (SSV) .....dann wirds heiss. Mach ich die Türe breiter, passen mehr Menschen hindurch........ebenso, wenn ich mehrere Türen öffne. gruß Harry ...und ihr habt doch gelacht...
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weisst du harry,
beispiele haben das halt so in sich. beim blitz spielen sich dann schnell noch ganz andere sachen ab, die ich hier nicht diskutieren will. wenn jemand alle stagen ins meer ableiten will, so soll er das tun. müssen tut er das aber nach meinem wissensstand mit bestimmtheit nicht und einen besseren schutz bietet ihm das ebenfalls nicht. |
#16
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Das mag sein John,...
...aber wer versichert mir, das der Blitz immer genau von oben in den Mast schlägt. Ich habe Blitze gesehen, die viele Zweige haben und auch manchmal seitlich einschlagen. Wenn ich nun am Vorstag ein dickes Kabel habe, der Blitz aber mehr Lust hat, in eine Wante in Höhe einer Saling zu schlagen, dann bin ich doch wieder der Dumme, oder ? Wenn ich in einem starken Gewitter segel, ist manchmal sogar die Saling der höchste Punkt...weiß der Blitz, das er da nicht rein soll ? . Ich glaube schon, das es funktioniert wie du sagst, wenn das Boot ohne Kränkung still liegt und der Blitz von oben einschlägt aber ich bewege mich üblicherweise im Gewitter, um weningstens zu glauben ich könnte ihm entfliehen. "Spannung" ist jedenfalls immer im Gewitter vorhanden Gruß Jörg SY VirginWood |
#17
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Jörg,
ich denke, dass Johannes Recht hat. Die Sache mit dem "Ohmschen Gesetz" war mir zwischenzeitlich -ich war auf einer eher humanistisch ausgerichteten Penne- zwar wieder entfallen. Aber ich weiss noch, dass ein Blitz dort langläuft, wo er "am Besten abgeleitet wird" ( Grosser Ohm, vergib mir... ). Und das ist halt auf einem Boot die Stelle, wo Wasserkontakt besteht, also etwa an der geerdeten Want oder Stag. Welche Stelle des Riggs dabei beim Einschlag wenige Zentimeter "näher" am Blitz ist, spielt angesichts der enorm hohen Spannung nur eine untergeordnete Rolle.
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Gruss, Helmut DGzRS - Fördermitglied werden! |
#18
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Ich glaube auch, das es garnicht so drauf ankommt, wie und was man baut sondern das man beruhigter segelt, weil man was hat. Blitzeinschläge auf See sind doch wirklich sehr selten.
Ich war im Sommer auf dem Weg nach Palagruzza als es mich voll erwischte,...war aber gut drauf weil ich ja ne Rettungsinsel für den Fall der Fälle habe, auch wenn ich sie aus der Backskiste bei dem Seegang niemals heraus bekommen hätte,...aber es beruhigt halt |
#19
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Zitat:
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#20
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Zitat:
so schlecht war die penne also gar nicht. und diese linie findet der blitz in der regel auf anhieb. wenn nicht, wirds kritisch, das sind dann die genannten verästelungen. wenn aber ein masttop durch irgend ein stag auf erdpotential gezogen wird ist das ein gefundenes fressen für jedes hochspannungsfeld. ps: starthilfekabel kauft man im paar. eines ist bei mir steuerbord, das andere backbord an die oberwante geklemmt. so ist dann auch bei lage mein blitzschutz nicht nur gefühlsmässig ok. |
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So,...genug theorie,...mal raus mit unseren besten Gewitteraufnahmen
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für den einstieg gar nicht schlecht. so was hab ich noch nie hingekriegt. muss man vermutlich mit ner filmsequenz der digicam versuchen. :?:
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...und dann hat er mich doch getroffen :-(
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Pech gehabt :-(
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Stimmt schon John......
Die Energie eines Blitzes würde man auch nicht schadensfrei abfangen können, wenn man seinen Alumast direkt ins Wasser rammen würde. Hier gilt dann eher.......Schadensbegrenzung. Trotzdem....Einwand war korrekt. (Kirchhoff) Das Beispiel .....hinkt natürlich beim Thema Luftionisierung, aber ich finde es schön einprägsam.....gerade für nicht Fachleute, die sich mit der Materie etwas schwer tun. gruß Harry
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