7/8 Rigg

[Klaus52393]

Hallo zusammen,

mal wieder eine echte Dummy Frage von mir: Was ist ein 7/8 Rigg???? Habe den Begriff mehrfach bei W. Erdmann gelesen, verstehe aber nicht worum es geht (ausser dass es nicht gut ist für Langfahrtschiffe...)

Gruß

[ronny]

Hi,
das bedeutet einfach dass das Vorstag nur bis zum 7. achtel des Mastes geht.
Ist inzwischen bei den meisten Konstruktionen so.
schöne Grüße vom Bodensee
Ronny

[ronny]

Hab grad noch nen link gefunden, aber kann man stundenlang darüber diskutieren. Im Endefekt kannst du ein 7/8 Rigg gut und effektiv trimmen ein Topgetakeltes sehr eingeschränkt.
http://www.yca-crew-ktn.at/pages/see...segeltrimm.php

[Hesti]

spannst Du das Achterstag und der Mast biegt sich. Um bei einer Regatta schnell das Großsegel etwas flacher zu trimmen ist das toll.

Bei einem bis zur Mastspitze laufenden Vorsegel - kannst Du (wenn Du keine gepfeilten Salinge hast) nur über die Unterwanten und ggf. ein Babystag oder die vorderen Unterwanten trimmen. Das ist deutlich aufwändiger.

Nun haben die über das Achterstag gebogenen 7/8 Riggs den Ruf, vor allem bei Boen gerne zu brechen. Ist auch vorstellbar - wenn da ein Vorsegel richtig Winddruck bekommt, dann biegt sich der Mast zusätzlich durch, weil das Achterstag ja nicht auf Höhe des Vorstags am Mast angreift.

[Chippy]

Zitat von Hesti

Nun haben die über das Achterstag gebogenen 7/8 Riggs den Ruf, vor allem bei Boen gerne zu brechen.

Na, na, Hesti,
das wüßt´ ich aber!

Nach eigener Erfahrung mit Bootjes bis 33 Fuß, sind 3/4 und 7/8 Riggs das einzig Wahre für die Seereviere in unseren Breiten.
Kuck Dir mal die Häfen in Frankreich, England und Skandinavien an. Die Boote die wirklich gesegelt werden und bei jedem vertretbaren Wetter draussen sind, das sünd die lütten Dinger, so 25 bis 33 Fuß mit sanften Linien - und die haben zumeist 7/8 oder 3/4 Rigg.

Allerdings : Das mit dem Flach trimmen und so, da giltet nur für neue bzw tadellose Seils.
Wenn sie ausgelutscht dh. über die Maßen bauchig sind, dann kannst Du sie mit all Deinen Streckern und verstellbaren Achterstagen man bloß noch halbwegs in Form bringen. Von wirklich ´Flachziehen´ und Wind ausschütten und so, kann dann keine Rede mehr sein.

Da treckst Du denn an de Trimmbändsels, dat Dir de Oogen ut de Höhlens komen - und nix passiert.

Außer, dass die Segels jümmers besser ziehen - und dat is bi Starkwind genau dat, wat Du allgemeen nich wullst!

Soveel mol dorto.

Lot´ Di man nich verblüffen, Klaus52393, man liest viel, aber ein richtiger Segler kommt mit jedem Rigg zurecht.

Der kuckt mol eben dat Rigg an, und seilt denn los.
Jo, so is dat woll.

Gruß Rolf.

[Hesti]

nichts für ungut, aber den Ruf haben fraktionelle Riggs. Ob der heute noch gerechtfertigt ist - ist eine andere Frage, kann ich nicht beantworten, denke aber schon, da das vom Konzept her gegeben ist. Vor 10 Jahren - haben die Weltenbummler jedenfalls gerne topgetakelte Boote gefahren und die Regattasegler fraktionelle Riggs. Selber - haben wir auch ein fraktionelles Rigg. War am Boot dran, bleibt am Boot dran, segeln wir mit, macht Spaß. Der Mast und das Rigg wird im Winter gelegt und bei der Gelegenheit durchgesehen.

Paßt schon - man segelt mit dem, was man hat und das, so gut es nur geht.

[Pusteblume]

Zitat von Hesti

Nun haben die über das Achterstag gebogenen 7/8 Riggs den Ruf, vor allem bei Boen gerne zu brechen. Ist auch vorstellbar - wenn da ein Vorsegel richtig Winddruck bekommt, dann biegt sich der Mast zusätzlich durch, weil das Achterstag ja nicht auf Höhe des Vorstags am Mast angreift.

Na ja, um auszugleichen, daß Achterstag und Vorstag nicht auf gleicher Höhe angreifen, gibt es verschiedene Konstruktionen. Stark gepfeilt angebrechte Unterwanten, Backstagen oder Jumpstagen.

Wenn man mal von dem Gerödel mit Backstagen absieht, sind Fraktionellriggs in meinen Augen wesentlich praktischer. Zumindest im Bereich der Küstenschipperei, wo man doch auch häufiger manövriert. Das kleinere Vorsegel ist dann jedenfalls viel besser handhabbar. Ich halte die Topriggs für einen der Irrwege aus der IOR-Zeit.

[Ostseesegler]

Ob nun der 7/8 getakelte Mast eher kommen mag ist sicherlich eine Frage, die lange diskutiert werden kann. Nur davon mal abgesehen bringt man bei dieser Riggart - mit gepfeilten Salingen - über die Oberwanten Spannung ins Vorstag, nicht mit dem Achterstag (dies wohl eher beim Toprigg) oder auch, wenn vorhanden über Backstage. Spannung übers Achterstag bewirkt ja die Biegung des Mastes oberhalb des angeschlagenen Vorsegels und sorgt für den Trimm des Großsegels.

[marsvin]

Zitat von Pusteblume

Na ja, um auszugleichen, daß Achterstag und Vorstag nicht auf gleicher Höhe angreifen, gibt es verschiedene Konstruktionen. Stark gepfeilt angebrechte Unterwanten, Backstagen oder Jumpstagen.

Wenn man mal von dem Gerödel mit Backstagen absieht, sind Fraktionellriggs in meinen Augen wesentlich praktischer. Zumindest im Bereich der Küstenschipperei, wo man doch auch häufiger manövriert. Das kleinere Vorsegel ist dann jedenfalls viel besser handhabbar. Ich halte die Topriggs für einen der Irrwege aus der IOR-Zeit.

Das sehe ich nicht ganz so, mein Boot ist z.b. eine typische IOR-Konstruktion (Anfang 70er gezeichnet, stark eingezogenes Heck, negativer Spiegel) mit 7/8 Rigg, sogar ohne Achterstag, viele andere Boote aus der Zeit z.B. Dehlers Sprinta Sport, DB1, DB2, alle für den Regattaeinsatz gebaut, alle mit Fraktionalrigg,
Siggi