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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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Boje vs. Anker
Hallo Leute!
Da ich noch Neuling bin, beschäftigt mich eine Frage (wenns nur eine wäre... ) Habe zwar schon einiges gelesen, werde aber trotzdem nicht richtig schlau. Bei einer Boje hat es ja z.T. (kommt auf die Grösse das Bootes an) sehr viel Gewicht dran. Wie kann dann "nur" der Anker das Boot halten? Denke da an ein Boot mit ca. 10m länge... wieviel Gewicht müsste an der Boje etwa sein? Denke da so um die 800 - 1000 kg (korrigiert mich). Wie kann dann ein Anker das gleiche Boot halten? Denke die Wellen, Strömung und der Wind sind da nicht zu unterschätzen. Wenn man über Nacht ankert, kann man überhaupt ruhig schlafen? Vor 2 Jahren, habe ich in den Ferien am Meer ein Boot gemietet (ca. 4m). Wir ankerten dann in einer Bucht, und gingen ins Wasser um zu Schnorcheln. dabei habe ich beobachtet, dass der Anker sich "bewegte". D.h. er verschob sich in der Zeit in der wir draussen waren, um ca. 3 Meter (ca. 30 min) Der Untergrund war reiner Sand. Ist das bei Sand immer so? Oder war es die falsche Ankerart? Oder begreife ich etwas Grundlegendes nicht? Danke für Eure Hilfe Gruss |
#2
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Da man beim Ankern ja den Anker nicht nur auflegt sondern 3-5 fache Tiefe an Ankerkette, und bei Leine sogar nochmehr, raustwirft, sollt die Ankerkette auf Grund liegen und sich nur diese bewegen. der Anker solt sich bei den Zugbewegungen eingetlich nicht verändern sondern höchstens stärker eingraben.
Nach deiner beschreibung gehe ich daher davon aus, das ihr zuwenig Leine/Kette draußen hattet.
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Gruß Volker *************************************** und immer `ne Handbreit Sprit im Tank http://www.msv-germersheim.de Bin hier zu finden Inoffizielle Boote-Forum Map |
#3
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Kann duraus sein, dass wir die "Leine" zu kurz hatten. Etwa nur 2 mal die Tiefe.
Aber auch bei einer Kette + Leine die 3-5 mal die Tiefe ist... wird das boot nicht "weggetragen" vom Seegang? Die Leine ist auch irgendwann "zu Ende", und dann zerrt es am Anker selber. Oder nicht? |
#4
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Zitat:
wie Volker schon erwähnte soll der Anker sich einbuddeln oder festkrallen; dann ein Stück Kette, dann etwas Leine. Das Gewicht der Kette sorgt dann dafür, daß - nah am Anker - die Kette waagerecht zum Untergrund zieht, und dabei den Anker eben NICHT anhebt. So bleibt der Anker, wo er ist.
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Gruß, Micha. "Kennen Sie Schnipp-Schnapp?" (Loriot) |
#5
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Der Anker hält durch seine Form, bzw. gräbt sich in den Untergrund ein, solange der Zugwinkel zum Grund relativ spitz ist, und der Winkel ist spitzer, je länger die Ankerkette ist. Und damit das Eingraben gut funktioniert, gibt es für die verschiedenen Untergründe auch unterschiedliche Ankerformen.
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Grüße, Andreas |
#6
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Zitat:
Durch die Kette und die Länge der Ankerleine wird vermieden, das der Anker durch das Boot 'senkrecht' nach oben gezogen wird. Durch die Länge und das Gewicht wird der Ankerschaft quasi waagerecht am Boden gehalten. Die Länge dämpf zusätzlich die Bewegungen des Schiffes durch Wellengang, damit die Bewegungen nicht direkt am Anker wirken. Wir haben ca. 7 Tonnen Gewicht als Gleiter. Die Ankerwinde muss schon öfter kräftig arbeiten um den Anker loszureissen. Natürlich hat es uns auch schon mal losgerissen. Dieses ist aber meist selten. Grüße Jürgen |
#7
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Hallo,
das hängt letztendlich vom Seegang ab. Allerdings werdet ihr doch nur geschützt ankern und nicht dem direkten Seegang ausgeliefert sein. Es gibt verschiedene Ankerarten, die Du auf diversen Untergründen verwenden solltest. M.E. ist auf Sand ein Pflugscharanker zu verwenden. Der gräbt sich auf Zug ein. Auf jeden Fall die Leine und Kette nicht zu kurz halten, da diese den unmittelbaren Zug nach oben verhindern und die Wellenbewegungen ausgleichen. Ich würde eine Boje mehr vertrauen schenken. Dies aber nur wenn ich sie auch vorher geprüft habe. Gewicht OK. Kette in Ordnung. Befestigungen dto. Hoffe das reicht Dir als Antwort. Viele Spaß beim Ankern und an der Boje festmachen. Jörg |
#8
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Hallo Birdy,
Ein Anker hält nicht durch sein Gewicht sondern durch das Eingraben im Ankergrund. Er stemmt sich dann mit seiner Fläche gegen den Sand-Kies-Schlick- was auch immer. Daher kann man auf Steinplatten z.B. nicht Ankern. Um dieses Eingraben zu ermöglichen gibt es alle möglichen Formen, die aber immer auf dem Prinzip des Pflugschars basieren. Idealerweise zeigt die Ankerspitze dabei schräg nach unten und der Schaft ist wagerecht zum Grund. Zieht man nun am Schaft, bohrt sich die Spitze in den Grund und je mehr man zieht desto weiter gräbt sich der Anker ein. Zieht man am Schaft aber schräg nach oben, rutsch der Anker einfach über den Grund. Die Regel 5-fache Wassertiefe (übrigends plus Höhe des Ankerbeschlags über der Wasseroberfläche) gleich Mindestlänge der Ankertrosse sorgt dafür, das der Ankerschaft nicht zu steil nach oben aus der Wagerechten beim Eingraben steht. Je länger die Trosse, desto flacher der Winkel. Beim Ankern fährst du zum Ankerplatz, stoppst auf, lässt den Anker auf Grund und fährst langsam zurück, während die Ankertrosse ohne Zug auf den Anker ausläuft. Ist die 5-fache Länge erreicht, belegst du die Trosse und lässt das Boot weiter rückwärts ziehen, wenn es durch den Anker aufstoppt weiter Gas geben, um den Anker in den Grund zu ziehen. Gruß, Micha |
#9
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Mich würde noch interessieren wie ihr es mit dem Übernachten beim ankern haltet. Schaut ihr nachts öfter mal nach ob alles okay ist oder schlaft ihr tief und fest?
Grüße Steffen |
#10
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ich schau den Tag durch ob der Anker hält und kann dann beruhigt schlafen gehen.
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Gruß Volker *************************************** und immer `ne Handbreit Sprit im Tank http://www.msv-germersheim.de Bin hier zu finden Inoffizielle Boote-Forum Map |
#11
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Ohh!
Mal paar Stunden weg und so viele Beiträge! Toll! Danke an alle! Denke, habe es begriffen! Die Länge machts! +Art des Ankers. Aber das mit dem "ruhig schlafen" würde mich auch interessieren. Schläft ihr alle durch? gruss |
#12
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Ankerwache am GPS oder Smartphone an - und gut ist.
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Gruß Stefan |
#13
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Zitat:
Falls aber starker Wind ist, der Himmel erleuchtet von Blitzen ist und der Regen prasselt schlafe ich sehr schlecht und schau öfter nach. Grüße Jürgen |
#14
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Hallo Birdy,
das mit dem ruhig Schlafen ist so eine Sache. Wenn Du bei heftigem Seegang in einer wenig geschützten Bucht ankern musst, dann wird aus dem Schlafen ein kurzfristiges Ruhen. Bei ruhigem Wetter wiederum mit fest eingegrabenen Anker mache ich den Ankeralarm an und schlafe recht gut. Bin dann morgens trotzdem manchmal überrascht, wo wir nach nächtlicher Winddrehung stehen, der Schwojkreis um den Anker ist gerade bei langer Kette recht beachtlich. Das geht aber in der Regel allen Nachbarbooten so und ist kein Problem. Also den Anker sorgfältig ausbringen, schön fest einfahren und dabei durch Handauflegen an der Kette prüfen, ober er hält.
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______________________________________________ Gruß Ralf |
#15
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Moin,
wenn Du reichlich verschiedene Situationen beim Ankern hinter Dir hast und Deine Anker gut kennst, kannste auch bei miesen Bedingungen gut schlafen. Zum Beginn des Erfahrungen sammelns schläfste aber schlecht und das geht wohl allen so. gruesse Hanse
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#16
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Danke!
Wie gross sollte der Abstand zu den anderen Booten sein? Mit einer Ankerkette/Leine von ca. 30-50 Metern... kann mir vorstellen, dass sich die Boote doch rech bewegen. Nicht dass sich die Boote berühren, oder eben ineinanderkrachen. |
#17
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theoretisch: ausgelegte Ankerkette - Tiefe = Radius des Schwojkreises.
Mehr Abstand ist immer gut
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#18
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Zitat:
Abstand ist aber trotzdem gut - auch aus ggf. sozialen Gründen Jürgen |
#19
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#20
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Wir haben sehr oft schon mehrere Tage lang in Buchten geankert. Ab Windstärke 4 trennt sich der Spreu vom Weizen. Zum einen muss es sich bei solchen Windstärken immer um geschützte Buchten handeln, in denen sich auch bei solchen Windstärken keine Welle aufbauen kann. Ansonsten sollte man das Ankern tunlichst lassen. Zum anderen habe ich noch niemand gesehen, der ab Windstärke 4-5 noch mit einer Leine ankert. (Ich rede hier von beliebten Buchten, in denen man nicht alleine ankert.) Alle Boote mit Leinen Anker müssen bei solchen Windstärken so viel Leine heraus lassen, wie sie meist nicht haben bzw. haben Sie dann so einen großen Swojekreis, dass es für die anderen Boote gefährlich wird. Ein Boot liegt ja nicht kerzengrade im Wind, sondern gewegt sich viele Meter immer hin und her.
In der Praxis werden nur noch die bei diesen Winden ankern, die Ihren Anker, Ihre Kette und das Verhalten des Bootes genau kennen. Bei diesen Windstärken wird auch der Skipper nicht mehr ruhig schlafen, sondern ich liege dann immer an Deck und döse so vor mich hin. Liegt man schon mehrer Stunden so am Anker, bekommt man ein besseres Gefühl, solange der Wind nicht auch noch zu nimmt. Mit Ankerkettenlänge (nicht Leinenlänge!) von 3 facher Wassertiefe kann man theoretisch arbeiten. In der Praxis reicht das nur bei Windstille oder ganz leichten Winden Sobald Wind aufkommt oder gar ein Gewitter sind 4-5 fache Längen und eine solide Kette auf jeden Fall angebracht. Wenn Wind aufkommt, werden in einer Bucht von 20 Booten in der Regel ca. 5 schon in der ersten Stunde abgetrieben. Genau dann ist die kritische Phase in beliebten und sehr geschützten Buchten, die meist nur einen schmalen Zugang haben. Denn man kann in große Schwierigkeiten kommen wenn der Vordermann abgetrieben wird und entweder niemand auf dem Boot ist, da alle am Strand liegen oder nur eine "Wache" an Bord ist, der bei Segelbooten bzw. größeren Motorbooten nicht den Anker heben und gleichzeitig am Motor sein kann. ... Alles schon passiert. Hat an unserem Boot einen erheblichen Schaden verursacht. Ich kann nur raten, sobald Wind aufkommt fahrt in den Hafen. Bekommt erst das Gefühl mit der Zeit, wie man ankert und wie so ein Boot dann reagiert. Man muss sich ganz langsam an immer größere Windstärken heran tasten bis man "wirklich ankern kann". Also lieber einmal zu früh die Bucht verlassen als zu spät. .
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Ulrich OPEN SOURCE Projekt: solaranzeige.de Geändert von funkboje (07.07.2011 um 09:16 Uhr) Grund: Bild einer typischen beliebten Ankerbucht angehängt. |
#21
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Was mich auch noch interessieren würde...
Wie weiss ich wo ich Ankern kann? Meine jetzt z.B. im Mittelmeer. Tiefe? Untergrund? Was passiert wenn der Anker sich zw. Steinen verkeilt, und man ihn nicht mehr rausbekommt? |
#22
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Bzgl. "ruhig schlafen": hier gibts diverse technische Lösungen (Ankeralarm) für Notebooks, iPhones, Androids etc.
Ich hab meine Tipps und Erfahrungen bzgl. Ankern hier zusammengefasst: http://www.booteblog.net/private/jbu...haltekraft.htm
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MV Julius: http://booteblog.net/julius Fotos, Videos, Reiseberichte und technische Artikel: booteblog.net | Reise- und Technikvideos auf Youtube: https://www.youtube.com/@JulianBuss
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#23
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Diese Frage kann man noch beantworten: Auf reinem Sand. Eventuell mit geringem Seegras Bewuchs.
Zitat:
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Ulrich OPEN SOURCE Projekt: solaranzeige.de
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#24
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Danke! Toller Bericht!
@funkboje: Und wie weiss ich was für ein Untergrund gerade unter meinem Boot ist? Ok, bis so ca. 5-8m ist er ja meistens zu sehen. Aber bei schlechterem Wetter (wenns bedeckt/wolkig ist) oder schon nach Sonnenuntergang... denke, da sieht man nicht mehr ob's Sand oder was anderes ist? Geändert von Birdy007 (07.07.2011 um 12:01 Uhr) |
#25
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Dann hilft ein Blick in die Seekarte. Dort steht wie der Untergrund beschaffen ist. Auch in Revierführern, die die beliebtesten Buchten zeigen, steht in der Regel welcher Untergrund vorgefunden wird. Meist auch mit Hinweisen auf Steine und Felsen.
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Ulrich OPEN SOURCE Projekt: solaranzeige.de |
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