Stromdreiecke zeichnen ist passé

[Gerd]

Im Selbstverlag vertreibe ich eine Rechenscheibe, STREAMPLOT genannt, mit der in wenigen Sekunden das Ergebnis eines sonst zeitaufwändig zu zeichnenden Stromdreieckes abzulesen ist. PALSTEK hat es ausprobiert! Nachzulesen unter http://ubibene.cooltip.de
Grüße
Gerd

[jfalkenstein]

Hallo Gerd,

selbstverständlich ist das passe. Und eine Rechenscheibe läßt einen wohl schneller zur Ergebnis kommen, daß der Wert von einem Schenkel des Dreiecks während des Fahrens durch Änderung von Stromstärke und/oder -richtung ein völlig anderer werden kann, bleibt Fakt. Das Erlernen, wie man Stromdreiecke zeichnet, dient eher dazu, das Prinzip zu begreifen. Man kann dann besser beurteilen, wie brauchbar die unterschiedlichen Hilfmittel sind.

Ich machs immer so: eine Viertelstunde Kompasskurs fahren, beobachten, wie weit eine Peilung auswandert, und dann den Kompasskurs um diese Auswanderung korrigieren. Das reicht völig aus - abgesehen davon, daß es mir noch nie gelungen ist, einen Kurs besser als ca. 5° einzuhalten. Da ich meist zu zweit manchmal allein segle, kann ich keine Navigationsdissertationen verfassen.

[Gerwin]

Wie wurde bei unserer Ausbildung schon angemerkt

In den 08-15 Gewässern ist die Beschickung für Strom geringer als die Beschickung für Rudergänger.
In manchen Gewässern (Kanalinseln, ...) ist aber eine solide Strom-und Kurs-Berechnung mehr wert als die teuersten Versicherungen und Kartenplotter. Was nützt mir so ein Ding wenn ich 8kn durchs Wasser schaffe und 9kn Strom habe (Nur mehr zur Berechnung des Aufschlagsortes und der Zeit).

Gruß aus Wien
Gerwin

PS: bei uns kommt der Strom aus der Steckdose

[Gerd]

Hallo,
danke für eure Reaktion; das regt den Disput über Navihilfsmittel im Allgemeinen und im Besondern an.
Im Besonderen frage ich dich, Jürgen, wie oft du schon die Strecken Elbemündung- Helgoland, oder Vlissingen- Themsemündung, oder nur den Katzensprung Calais- Dover gesegelt bist? Wenn du in Tidengewässern längere Schläge nach deiner Methode, und ohne je an Stromnavigation zu denken, gesegelt bist, muss dich das zwangsläufig an den Rand der Verzweiflung gebracht haben!

Na klar, Gerwin, du hast Recht! Die sorgfältige Tidennavigation ist im Revier der Kanalinseln eine Lebensversicherung. Auch richtig, das ich ab Cap de la Hague in südlicher Richtung segelnd, 9 kn SW- Strom einfach zu meiner Fahrt addieren kann. Den meisten von uns gelingt das auch ganz ohne Hilfsmittel. Und wer es dort mit einem Segelboot gegen den Strom versucht, braucht keine Hilfsmittel mehr, allenfalls Psychopharmaka. Aber wenn ich auf diesem Törn SW- Wind habe, also Guernsey nicht anliegen kann, würde ich einige Varianten nachrechnen, und z. B. NW durchs Wasser steuern, Alderney und Les Casquets im Westen rundend, je nach Windstärke auch Ortac Channel nutzend, um Littel Russel noch packen zu können. Aber reicht die Zeit dann noch? Siehste!! Bei der Berechnung der Varianten unterstüzt dich die in Rede stehende Rechenscheibe. Nicht mehr, nicht weniger. Frag Leute, die es ausprobiert haben, zum Beispiel die von PALSTEK.
Zur Klarstellung, ich habe dort keine Anzeige geschaltet, bin noch nicht einmal Abonnent.
Grüße
Gerd

[jfalkenstein]

Guten Morgen Gerd,

mit Verlaub, ich möchte Deine Scheibe und die Taschengeldaufbesserung nicht madig machen oder sonst was.

Bei Ebay kann man regelmäßig gebrauchte Scheiben für die Flugnavigation erwerben, denn Rechenscheiben, mit Hilfe derer die Kurskorrektur bei Seitenwind ermittelt werden kann, gibt es bei der Fliegerei schon seit den 40-er Jahren. Ich habe auch so ein Ding (aber nicht für die Praxis, dafür sind solche Scheiben viel zu umständlich, eher als nostalgische Spielerei). Ich kann mich erinnern, daß in den PC-Zeitschriften solche Scheiben zum Ausschneiden abgedruckt waren, als die zweite Version des Mikrosoft-Flugsimulators erschienen ist.

Außerdem ist es so, daß in jedem besseren Buch zur Navigation Programme für programmierbare Taschenrechner abgedruckt sind, die das Zeichnen von Stromdreiecken ersetzen. Das ist narrensicher, einfach und man kann sich nicht "verschieben". Überhaupt, für die Navigation gibt es nix besseres, als solche Billigheimer von Taschenrechnern. Die Dinger zählen auch dann 2 + 2 richtig zusammen, wenn Hektik ist, und die abgespeicherten Programme können auch komplizierte Aufgaben lösen (ich bin gerade dabei, die Pothenot'sche Aufgabe als Taschnerechnerprogramm zu schreiben - eine Sauarbeit!).