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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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Themen-Optionen |
#1
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Warum verbraucht ein Bootsmotor so viel Kraftstoff?
HALLO Bfler,
Wahrscheinlich wurde das thema schon oft zerkaut.nun waren wir am wochenende kraeftig mit unserem boot unterwegs (7,4l mercruiser vergaser). Wir stehen uneingeschraenkt zum boot und wussten was wir uns kauften, also bitte keine anmerkungen dazu. Uns geht es allein um das wissen oder beantwortung der frage, warum verbraucht solch motor verbaut in einem boot so immens mehr als wenn er in einem pkw verbaut waere? Besten dank und viele gruesse Kalle
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#2
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Was ist "viel Kraftstoff"?
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Sportliche Grüße vom Rhein km 705 Micha |
#3
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Mir hat mal jemand gesasgt, dass durch die Reibung es quasi einer ständigen Bergauffahrt mit dem Auto gleicht
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#4
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Zitat:
Der Motor verbraucht bei gleicher Leistungsabgabe im Boot auch nicht mehr Kraftstoff als im Auto. Das Boot legt nur deutlich weniger Strecke in der gleichen Zeit zurück. Weiterhin wird beim Boot oft mit Litern pro Stunde gerechnet, was den Verbrauch scheinbar in die Höhe steigen lässt. Betrachtet man den Stundenverbrauch eines 300PS-Automotors, kommt man bei hoher Leistungsabgabe auf genau so hohe Zahlen wie beim Boot.
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Gruß aus Berlin Jörg Es wird immer jemand geben, der etwas gutes etwas billiger und schlechter herstellt, als bisher.
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#5
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Ein 7,4 L Vergaser motor (ein Vergaser, Doppel oder mehr?) würde auch in einem entsprechenden Auto viel verbrauchen. Ich meine mal irgendwo gelesen zu haben dass ein Ford Mustang Boss 429 (429 war der grösste Mustang motor und 429 cui steht hier für ca. 7 L Hubraum) bei entsprechender Fahrweise auch an den 40 Litern nagt. Und da hast Du ein Getriebe um immer die Drehzahl gut auszunutzen, beim Boot gibt es kein Getriebe - nur ein "Gang" für alles.
Und der Mustang ist einiges leichter als eine Baja 226. Mein 302 mit Einspritzung braucht auch zwischen 14 und 23 Litern auf 100 km. Geändert von jerrrry (02.05.2012 um 10:23 Uhr)
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#6
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Es ist wie Dblacken schreibt.
Der Motor wird beansprucht wie bei einer Ständigen Bergauffahrt. Allerdings kommt da noch ein Hänger dazu. Dein Motor wird/wurde zum Beispiel auch in Amerika im Ford Mustang eingesetzt. Dies Auto ist natürlich wesenltich leichter daher muss dort der Motor auch nicht so schwer arbeiten. bei mir ist auch ein 7,4 l Vergaser verbaut und dieser nimmt sich im Jahresschnitt 1,22l/km. Ich finde dies bei fast 4t Gewicht sehr human.
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Gruß Volker *************************************** und immer `ne Handbreit Sprit im Tank http://www.msv-germersheim.de Bin hier zu finden Inoffizielle Boote-Forum Map
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#7
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genau, angenommen der Luftwiderstand beim Auto und beim Boot wären annähernd gleich ( wobei das Auto sicherlich optimierter ist, denn ich hab noch nie von einer CW- Wert Diskussion beim Boot gehört).
Die Reibfläche beim Auto, der sogenannte Latsch ist beim Auto pro Rad etwa so groß wie eine Handfläche, beim Boot wesentlich größer. Dafür bremsen Boote aber besser als Autos Frank
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alles jeiht, nur Schnecke kruffe un Frösch höppe
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#8
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@billi: ist nur Erbsenzählerei, aber der grösste Mustang Motor war der 429 (7 L), der 7,4 ist meines Wissens ein GM Block und entspricht 454 cui.
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#9
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Der Motor verbraucht bei gleicher Belastung im Auto und im Boot ungefähr gleich viel, der Verbrauchsunterschied kommt daher, dass die meisten Menschen im Boot mehr PS haben als im Auto und andererseits mit dem PKW im Normalfall nur sehr selten stundenlang Vollgas gegeben wird. Die Physik ist nicht wirklich überlistbar, Ottomotoren brauchen zwischen 260 und 300 g Benzin/kWh (last- und drehzahlabhängig).
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#10
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Na besten dank , dass ging ja schnell.
Die antworten reichen mir und stillen meinen wissensdurst. Schoene saison euch und viele gruesse Kalle
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#11
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Zitat:
Weil der Anlagenwirkungsgrad bei Bootsmotorenanlagen durch die Eigenverluste sehr hoch sind. Aggregate und Reibung 10% Kühlung 30% Auspuff 25% Propeller 35% Von den 35% die über den Propeller in Bootsgeschwindigkeit umgewandelt wird bleibt als Schub durch den Wiederstand dann nur ungefähr die Hälfte. Was dann 15% bis 20 % sind. Quelle: Hans Donat Bootsmotoren Kap. Motoren in Zahlen
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Geändert von oggy (02.05.2012 um 15:28 Uhr)
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#12
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Kleiner Test:
Fahr mit dem Boot -sag mer mal - 60km/h, dann nimm den Gang raus. Merk Dir wie weit sich das Boot noch ohne Motorschub vorwaerts bewegt bis zum Stillstand. Dann mach den gleichen Test mit einem Auto auf ebener Strecke. Schaetze mal das Verhaeltnis wird so <100m (aller hoechstens) zu weit ueber einen Kilometer sein (Faktor 10bis 20). Zusaetzlich vergleiche die Gasfuss/-griff-Stellung bei gleicher Geschwindigkeit. Schaetze mal 80% zu 5% (Faktor 16). Ist eigentlich ein Wunder, dass das Boot nicht noch mehr verbraucht - leider. Gruesse Erich |
#13
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Ich glaube neben den Reibungsverlusten spielt auch ganz entscheidend die Verwirbelung im Wasser eine Rolle. Alleine die Bewegung des Bootskörpers durch das Wasser bringt das Wasser in Bewegung, es entstehen Wellen und Verwirbelungen im Wasser. Diese Wirbel kosten sehr viel Energie, die dem Boot als Bewegungsenergie entzogen werden, also sie bremsen das Boot.
Wenn nun zusätzlich noch der Antrieb arbeitet, erzeugt dieser ebenfalls Verwirbelungen (allseits bekannt). Man könnte nun also sagen, wir verwenden die Motorleistung teilweise zum Vortrieb des Bootes, aber andererseits auch um das Wasser zu bewegen. Auf der Straße sind die Gegebenheiten eher statisch und verwirbelt wird hier nur Luft, kein Wasser, daher weniger Verluste. Rühre einfach mal 5 min. lang in einer wassergefüllten Badewanne herum und dann 5 min. lang in einer leeren Badewanne (mit Luft gefüllten).
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Gruß Wolfgang Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.
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#14
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Gaaanz einfach,
auf grader Strecke mit Auto 50 kmh fahren, Gang raus nehmen und rollen lassen, das Ding rollt noch etliche meter, dann mit Boot auf Wasser 50kmh fahren, Gang rausnehmen und rollen lassen , das Ding steht nach ein paar meter, Was sagt uns das, richtig , Wassergleit(roll) Widerstand vieeeeel höher als Rollwiderstand auf einer schönen glatten Strasse, das kostet Energie, oder auch > es gibt nichts umsonst , gruss dieter
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#15
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Ein mit Vollgas 4200rpm gefahrener Camaro 1976Bauj. mit 5,7l performer Spinne, Facherkrümmer, u.s.w. 600cfm Holley verbraucht rund 45l auf 100Km.
Selbst getunt, gefahren und selbst bezahlt, allerdings 1988. Also 0,45l/km. Das kommt mit dem Vollgasverbrauch von einem Boot nicht hin! Jetzt kommt halt noch der Wiederstand dazu "Wasser zu Luft" und schon haben wir den Verbrauch von 1-1,3l/km!
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mit sportlichem Gruß Michael BreakOutAnotherThousand
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#16
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Hallo
Zitat:
Aber L/Stunde ist bei Volllast durchaus ähnlich zwischen Auto und Boot (gleiche Leistung vorrausgesetzt). Viele Grüße, Oliver |
#17
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Zitat:
Einen vergleichbaren Lastfall wie beim Boot hätte man beim Auto, würde man am Berg einen Anhänger hinterherziehen und so stark beladen, dass im ersten Gang gerade so eben die Höchstdrehzahl erreicht würde. Dieser Vergleich kommt der Realität sehr nahe. |
#18
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Es gibt da einen großen Unterschied ! Nämlich das wir es bei einem Boot mit hydrodynamischem Auftrieb und Gleitreibung zu tun haben während ein Auto Rollreibung hat.
Das ganze noch mit einer nicht festen Verbindung durch den Propeller der sich nicht kraftschlüssig mit dem Wasser verbindet,also nochmal Schlupf hat kostet natürlich jede Menge Energie die beim Boot nicht umbedingt optimal umgesetzt wird.
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#19
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Beim Gedanken an den Verbrauch meines 15 PS Yanmar Diesels wird mir ganz warm ums Herz. Mit 2000 Umdrehungen pro Minute ist die maximale Geschwindigkeit meines 6.4 Meter Verdrängers erreicht. (ca. 6 Knoten, darüber läuft nichts mehr). Mit 1400 U/M läuft er ca. 5 kn, wenn kein Gegenwind vorherrscht. Dann verbraucht er keine 1,5 Liter pro Stunde.
Meine Partnerin fährt meistens mit 1000 U/M (3,5 bis 4 Knoten). Dabei bewegt sich die Tanknadel so gut wie gar nicht. Letzten Samstag waren wir 5 Stunden nonstop unterwegs. Sie fuhr. Okay, die schnellsten sind wir nicht, muss man aber auch nicht sein, bei einer Tour durch Potsdam und auf der Havel zwischen Potsdam und Wannsee. Tom
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Meine Artikel über Fototechnik: photoinfos.com Mein Blog über Boote und Reisen: oxly.de |
#20
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Zitat:
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Gruss Gerd Zeit heilt nicht die Wunden....man gewöhnt sich nur an den Schmerz..... Wer driftet... braucht kein Kurvenlicht! Boot polieren aber richtig [URL="http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=149796[/URL] |
#21
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besten Dank für die Info-Fülle. Habs verstanden. Grüße Kalle |
#22
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Zitat:
Stimmt, der grundsätzliche Wirkungsgrad ist beim Wasserfahrzeug viel schlechter. Von 100 PS landen je nach vermasselter Propellerabstimmung nur 50 % im Wasser, die in Schub umgesetzt werden. |
#23
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Wofür das meiste Benzin bei diesem gar nicht mal schnell fahrenden Boot verbraucht wird, ist erkennbar.
Tom
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Meine Artikel über Fototechnik: photoinfos.com Mein Blog über Boote und Reisen: oxly.de |
#24
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Hallo Tom,
ja die Verdränger-Zeiten meines 30 PS Yanmar Diesels waren ebenso schön wie Deine noch sind. Jedoch möchte ich den Geschwindigkeitszuwachs mit dem Gemütlichkeits/Preiswerten/Mehrplatz-Faktor nicht mehr tauschen. Allerdings ohne Frage, stehe ich nach wie vor positiv zu den Verdrängern eingestellt. FÜr mich aufgrund persönlicher Umstände war jedoch der Tausch unausweichlich. Viele Grüße von P nach B. Grüße Kalle |
#25
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Zitat:
Unter 50km/h Höchstgeschwindigkeit kommt mir kein Boot ins Haus!
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mit sportlichem Gruß Michael BreakOutAnotherThousand
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