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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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#26
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Ich habe schon Motorbootfahrer gesehen, die entspannen die Wasseroberfläche ,indem sie vor dem Start einen Spritzer Spüli ins Wasser tun-soll bestimmt der Geschwindigkeit dienen-da weniger Wiederstand
Und andere haben ein Seil am Boot befestigt und versuchen auf Skiern das Boot festzuhalten ,da es wohl zu schnell geworden ist!
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Gesundheit ist die langsamste Art zu sterben
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#27
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Zitat:
Was ich zeigen wollte, waren die grundsätzlichen Schwierigkeiten bei der Betrachtung des Problems. Und dazu erschien es mir ausreichend, einen Text einzukopieren, den ich mal mit viel Mühe für Euch verfasst habe. Nichts für ungut und ich hoffe, ich finde Dich nicht vor´m Duschvorhang, Norman.... grins Jo |
#28
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Ich vermute mal, dass es keinen Unterschied machen wird ob du im Süßwasser oder Salzwasser fahren wirst. Der Geschwindigkeitsunterschied wird wahrscheinlich so gering sein, dass du keinen Unterschied spüren wirst.
Die Testbedingungen Wind / Strömung / Gewicht / Tageszeit werden auch einen Einfluss haben.
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Gruß Jochen |
#29
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Ich hatte früher einen größeren Gleiter am Isselmeer. Es war kein spürbarer Unterschied ob wir nun Isselmeer (Süßwasser) oder Nordsee gefahren sind. Viel gravierender ist der Unterschied Nordsee oder Mittelmeer. Das hängt aber mit der Luftzusammensetzung zusammen. Die (Diesel) Motoren haben im Mittelmeer weniger Leistung, ich mußte da sogar die Steigung der Props anpassen lassen.
Gruß Ingo
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#30
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Sehr interessant zu lesen, danke dafür!
Hier aber bist Du einem kleinen Irrtum unterlegen: Zitat:
Um es einfach zu halten: Verbrauch bei 10 km/h 15 Liter/h, bei 15km/h 30Liter/h und das bei 60 Liter Tankinhalt. Bei 10km/h ist der Tank nach 4 Stunden leer, gekommen bist Du dann 40km weit. Bei 15km/h ist der Tank bereits nach 2 Stunden leer, gekommen bist Du dann 30 km weit - was 25% niedrigere Reichweite bedeutet. Schöner ist es andersherum: Du kannst die Reichweite um ein sattes Drittel (also 33%) erhöhen, wenn Du langsamer fährst... Verbrauch pro Stunde und Reichweite in Kilometer lassen sich nicht so einfach linear in Zusammenhang bringen...
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...::: Gruß, Erik :::... - commeo ergo sum! - Es muss nicht immer alles Sinn machen.
Oft reicht es schon wenn es Spaß macht.
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#31
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Hast natürlich Recht. Siehst Du, nur der Pope ist un fehlbar. Ich meinte natürlich die Halbierung des verfügbaren Treibstoffes in gleicher Zeit.
Gruß Jo |
#32
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Noch gar nicht in Betracht genommen wurde die Höhe des Süßwassergewässers. Auf dem Titicacasee in den Anden dürften sicher 20-30 % Leistung fehlen wegen der Höhe von 3810 m. Ob sich auf dem See Genezareth bei einer Höhe von -210 m ein Leistungszuwachs bemerkbar macht, sollten Fachleute klären.
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Der Hübi, zu allem bereit, aber zu nix zu gebrauchen
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#33
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Im Salzwasser taucht der Rumpf geringfügig weniger tief ein. Der Drehwiderstand am Propeller erhöht sich auch geringfügig. Entscheidend ist aber die unterschiedliche Luftdichte der Reviere in Abhängigkeit der Breitenhöhe, verbunden mit den Temperaturdifferenzen.
Bei einem Revier im Norden auf der nördlichen Halbkugel ist es geografisch bedingt zur gleichen Jahreszeit im Regelfall kälter als in südlicheren Revieren. Mit zunehmender Temperatur nimmt die Luftdichte ab. Bei vorgegebenem Spritdurchsatz und abnehmender Luftdichte "fettet" das Gemisch an. Daraus resultiert eine geringere Leistungsausbeute aus dem vorhandenen Kraftstoff-/luftgemisch. In der Praxis kann das durchaus so aussehen, dass man bei einem Sportboot, welches in unseren Breiten mit einem an die Motorleistung angepasste 21-Zoll-Schraube von der Steigung her in einem Mittelmeerrevier bei sommerlichen Temperaturen gut beraten ist, eine 19-Zoll-Schraube zu montieren, um die Leistungsspitze der Motorcharakteristik "abgreifen" zu können. Gruß Walter |
#34
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Zitat:
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#35
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Zitat:
Das liegt an der Dichte und dem Sauerstoffgehalt der Luft. |
#36
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Vielleicht einmal ein anschauliches Beispiel dafür, warum wir es bei warmer Luft mit einer geringeren Luftdichte und damit verbunden auch mit einem geringeren Luftgewicht zu tun haben, welches auf die Lambda-Größe, die das Verhältnis von Sprit und Luft ausdrückt, Einfluss hat.
Aber zuvor zu folgender Info: Ein Motor läuft am besten mit einem Kraftstoff-/Luftverhältnis von "Lambda 1". Das bedeutet, dass wir bei "Lamda 1" ein Verhältnis haben von 14,7 Kg Luft zu 1 Kg Supertreibstoff. Wird der Luftanteil vergrößert, also 1>, läuft der Motor heißer und magerer. Wird der Luftanteil verringert, also <1, läuft er fetter und kälter. Das Ganze hat jetzt natürlich auch etwas mit den Schadstoffen zu tun, was ich aber an dieser Stelle nicht weiter ausführen will. Es hat auf jeden Fall etwas mit dem indizierten Mitteldruck zu tun, der entscheidend für die Leistungsausbeute des Kraftstoff-/Luftgemischs ist. Und nun zu dem anschaulichen Beispiel: Stellt Euch einmal einen leeren Schuhkarton vor, den Ihr bei Zimmertemperatur mit einem Klebeband luftdicht verschließt. Er behält zunächst seine Form. Stellt man diesen luftdichten Schuhkarton in den Kühlschrank, zieht er sich bei kälterer Temperatur zusammen. Jetzt stellen wir uns einmal vor, er ist noch "kalt und zusammengezogen", wenn wir ihn gerade aus dem Kühlschrank geholt haben. Wir stechen mit einer Nadel rein. Was passiert? Durch das Loch, welches durch die Nadel verursacht wurde, gelangt Luft in den Schuhkarton. Der Schuhkarton nimmt allmählich wieder seine Ursprungsform an. Bei Zimmertemperatur entweicht natürlich wieder die dann mengenmäßig "überzählige" Luft. Daraus kann man folgern, dass bei kühler Luft der Raumbedarf kleiner ist bzw. in den gleichen Raum mehr Luft "rein passt". Die Luft ist dann im größengleichen Behältnis "dichter" und über das Molekulargewicht auch "schwerer". Nun das umgekehrte Beispiel: Der Schuhkarton wurde wieder bei Zimmertemperatur luftdicht verklebt. Er hat noch seine normale Form. Jetzt stellen wir ihn in die Sonne. Was passiert? Er beult sich aus und droht aufzuplatzen. Verantwortlich dafür ist das zunehmende Schwingungsverhalten der Luftmoleküle, die unter Wärmeeinfluss mehr Raum brauchen. Wir nehmen jetzt den aufgeblähten Schuhkarton und stechen wieder mit einer Nadel rein. Was passiert? Luft entweicht solange, bis der Schukarton wieder seine normale Form annimmt. Es ist jetzt weniger Luft mit folglich auch einem geringeren Luftgewicht in dem Schuhkarton. Jetzt komme ich noch einmal auf das stöchiometrische Verhältnis (Kraftstoff-Luft-Verhältnis) zurück. In wärmeren Bereichen ist die Luft dünner. Das bedeutet, weniger Luftgewicht bei gleichem Rauminhalt. Wir brauchen aber im Sinne von "Lambda 1" ein Luftgewicht von 14,7 Kg Luft für die Verbrennung von 1 Kg Super-Treibstoff. Ist die Luft jetzt wärmer, "wiegt" sie weniger. Da nur die wenigsten Bootsmotore mit einer Lambdasonde ausgestattet sind, die den Restsauerstoff in der Verbrennungsluft misst und den Spritanteil elektronisch über die Einspritzung regelt, bleibt also die Gas-/Treibstoffzufuhr in wärmeren Gebieten gleich, während der Luftanteil abnimmt. Dabei kommt es zu einem fetteren Gemisch <1, was "kälter" verbrennt. Damit reduziert sich die Motorleistung im Sinne des indizierten Verbrennungsdrucks, die einen Propeller mit einem geringeren Drehwiderstand aus Durchmesser mal Steigung fordert, um die Drehzahl halten zu können, bei der der Motor nach Leistungskurve noch seine Maximaldrehzahl erreicht. Gruß Walter Geändert von Water (06.04.2012 um 21:12 Uhr) Grund: Tippfehler beseitigt |
#37
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Guuuut erklärt !!!!
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#38
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Noch einen Nachtrag:
Was "wiegt" überhaupt ein Liter Luft? Gewisse Parameter, die in eine Berechnung größenmäßig einfließen sollen, werden vergleichsgrößenmäßig "standardisiert". So geht man z.B. von dem Gewicht eines Liters Luft unter der Bedingung "Meereshöhe" (Nullhöhe) bei einer Temperatur von 20 Grad Celsius von 1013,2 Hektopascal aus. Das bedeutet dann ein "Luftgewicht" von etwa 1,293 Gramm pro Liter. In Bezug auf die von mir genannten 14,7 Kg Luft sind das dann 14700 Gramm Luft durch 1,293 gleich 11368,9 L Luft unter den vorgenannten Bedingungen, um "Lambda 1" zu erreichen. Unter Temperatureinfluss brauchen wir dann mehr "Luftgewicht" im Sinne von Litern Luft, um das gleiche Verhältnis zu halten. Ist die Luft anteilmäßig nicht vorhanden, nimmt die Motorleistung ab. Gruß Walter Geändert von Water (06.04.2012 um 22:09 Uhr) |
#39
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Hey Walther,
sag uns doch mal, welches Fachgebiet genau du beruflich ausübst. Deine Ausführungen erscheinen mir nämlich weit über den normalen Wissensstoff hinausgehend. Könntest Dich auch bitte gerne mal in die Diskussion unter http://www.boote-forum.de/showthread...=128926&page=2 reinhängen. Deine Meinung zu meinen Motoren würde mich auch interessieren. Gruß Jo |
#40
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Dies ist der Beitrag, der gerade geschrieben wurde:
*************** Hallo Jo, auch auf die Gefahr hin, dass ich jetzt wieder zur "Sau" gemacht werde, will ich Deine Frage wie folgend beantworten: Ich habe Rechtswissenschaften studiert, allerdings ohne Abschluss bin Diplom Verwaltungswirt Bootsbaumeister Kfz-Mechanikermeister Kfz-Technikermeister und Karosserie- und Fahrzeugbaumeister Du hast gefragt und ich ehrlich geantwortet. Bisweilen partizipiere ich bei den hier gestellten Fragen auch noch aus meinem Wissen um die Fliegerei. Ich habe auch viele Interessen und Erfahrungen, die nicht aus erlernbaren Berufen resultieren, die es mir aber ermöglichen, sachgerechte Beiträge einzubringen. Gruß Walter *************** Hallo Walther, Deine ausführliche Antwort zu Deinen zweifellos beeindruckenden Qualifikationen konnte ich nur in meinem Yahoo-Account lesen. Es zeigt sich wieder einmal mehr, dass es auf dieser Welt zwei Gattungen "Gebildeter" gibt: Einmal die Diplomjäger, die fortan mit dem Diplom protzen und sich unweiterbelehrbar darauf ausruhen und die anderen, die über das übliche Lernpensum hinaus der Autodidaktik fröhnen und sich aus wirklichem Interesse ein weitaus umfangreicheres Wissensspektrum zulegten, von dem dann auch andere, und damit meine ich auch mich, noch was lernen können. Frohe Ostern |
#41
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Zitat:
Frohe Ostern
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Der Hübi, zu allem bereit, aber zu nix zu gebrauchen |
#42
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Zitat:
Damit haben weder ich noch Walther noch viele andere wirklich Versierte hier im Forum ein Problem, denn sie HABEN diese Papiere. Aber sich darüberhinaus virtuos mit anderen oder weiterführenden Fachbereichen zu beschäftigen, ja sogar derart intensiv, wie es in der Berufsausbildung gar nicht möglich wäre, ist doch das Besondere. Aber mit der Bierbuddel zur Hause auf der Couch vor´m TATORT funktioniert das eben nicht. Zugegebenermaßen muss die Familie da auch mitziehen. Ist eben alles eine Frage des Anspruchs und des Bewusstseins. Wenn der Beruf zur Berufung wird, ist man auf dem richtigen Weg. |
#43
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Zitat:
Mit Respekt Walter |
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Zitat:
1. Die Geschwindigkeit geht kubisch (hoch 3) ein. Kubisch was die aufzuwendende Kraft betrift und quadratisch was den Gesamtenergieaufwand auf eine konstante Wegstrecke betrifft. Da man bei doppelter Geschwindigkeit nur die halbe Zeit benötigt um diese Strecke zurückzulegen. Aber, wenn man keine Infinitesimalrechnung kann, dann kann man das auch nicht wissen. 2. Es spielt keine Rolle, ob man sich im Weltraum, Wasser oder in der Luft bewegt. Das ändert lediglich die Dichte und den cw-Wert. Jedenfalls was diese "Formel" betrifft. 3. Statt 100 PS bräuchte man tatsächlich 173 PS, und nicht 144 PS. Von den 100 PS sollte man aber vorher die Leerlaufleistung abgezogen haben. Diese Formel ist für Boote sowieso höchstens als Faustformel. Davon abgesehen, kann ich es auch nicht leiden, wenn Leute ihr Halbwissen mit irrelevanten Ausschmückungen in die Länge zu ziehen. Geändert von BioSniper (27.08.2012 um 17:42 Uhr) |
#45
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Mein lieber Junge:
In meiner Abhandlung ist die Rede vom FahrtWIDERSTAND von Schwimmkörpern. Widerstände berechnen sich zu Fw = cw mal Dichte mal Geschwindigkeit zum QUADRAT mal Projektionsfläche durch 2. Wünscht man die erforderliche Leistung, muss die Geschwindigkeit erneut hinzumultipliziert werden, denn Leistung ist Kraft (Widerstand ) mal Geschwindigkeit. JETZT ist die Geschwindigkeit in der dritten Potenz vorhanden. Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Cw-Werte werden nicht von der Dichte des umgebenden Mediums verändert. Es sind nämlich Relativwerte. Eine offene Halbkugel mit definierter Projektionsfläche X hat den cw-Wert 1,33 und ergibt einen messbaren Widerstand in definiertem Luftstrom. Der Körper, dessen Widerstandsbeiwert ermittelt werden soll, hat einen geringeren Widerstand, der prozentual bestimmbar ist. Wird nun der Test in Medien geringerer Dichte durchgeführt, sowohl bei der offenen Kugel als auch beim Messkörper, werden sich die prozentualen Verhältnisse nicht ändern. Lässt man die Widerstandserzeugenden Partikel infinitesimal klein werden, verhält sich das ganze asymptotisch und letztlich hat das eine so wenig Widerstand wie das andere, nämlich gar keinen mehr. Deine Behauptung bezüglich des Cw-Wertes ist also nicht zutreffend Wir stellen dennoch fest: Leistung geht also in dritter Potenz ein. Bei Schiffen, insbesondere bei Yachten ist Geschwindigkeit allerdings ein relativer Begriff. Man spricht vom Geschwindigkeitsgrad oder dimensionslos unter Hinzuziehung der Erdbeschleunigung von der Froudschen Zahl. Hier wird die Einwirkung der durch das fahrende Schiff erzeugten Welle berücksichtigt. Ohne jetzt zu sehr ins Detail zu gehen, schließlich bin ich nicht Dein Nachhilfelehrer, hat das zur Folge, dass in Abhängigkeit der Rumpfform oder des Schiffsgewichtes und des Geschwindigkeitsgrades der Leistungsaufwand deutlich größer oder deutlich kleiner als der dritten Potenz entsprechend in der Realität wird. So finden wir bei den klassischen und sehr leicht, dauerhaft und fest gebauten xylon Tümmlern in der 10-Meter Kategorie sogar den Effekt, dass mit zwei mal 125 PS eine Geschwindigkeit von 24 Knoten erreicht wurde und mit zwei mal 200 PS sogar eine solche, die weit über 30 Knoten lag. Das nennt man dann wohl schon ein Paradoxon, wie Du unschwer erkennen dürftest. Für jemanden, der die Fisematentenrechnung so prätentiös beherrscht wie Du, sollte die Klärung dieses Phänomens doch eine Herausforderung sein. Ich wünsche ergiebige Gedankengänge. Ein kleiner Hinweis noch: Wir alle sind nicht unfehlbar und diejenigen, die das erkannt haben, freuen sich stets über Hinweise bezüglich ( womöglich ) begangener Fehler, um darüber nachzudenken, was ich gerne getan habe. Denn nur das bringt weiter. Ich hoffe, meine Ausführungen waren kurz und prägnant genug und haben nicht zuviel Deiner wertvollen Zeit geraubt. Seebaer150 PS: Mit geladenem Revolver schiesst es sich besser. |
#46
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Gruß Richard Den Unterschied zwischen "lernen" und "verstehen" kann man nicht lernen, den muss man verstehen |
#47
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Hallo Richard,
„Zitat von seebaer150 Außerdem lernen wir, dass man bei doppelter gewünschter Geschwindigkeit die vierfache Leistung braucht.“ Ja Richard, Du hast richtig gelesen. Wir lernen!!! Denn die Grundsatzformel zu Widerstand und Leistung ist eben nicht so ohne Weiteres auf den Schiffsrumpf anzuwenden, der sich nämlich in der Trennschicht zweier Medien bewegt. Tatsächlich sollte mal zur Kenntnis genommen werden, dass bei leichten Gleitern der Zuwachs des Leistungsbedarfs viel eher in Richtung hoch zwei als hoch drei geht. Das hängt mit den außerordentlich schwierig zu durchschauenden Verhältnissen um die sogenannten Geschwindigkeitsgrade zusammen. Wenn hier wirklich Bedarf besteht, bin ich gerne bereit, mich dazu mal ausführlich auszulassen. Um den Kritikern und Ungläubigen mal einen Denkanstoß zu geben: Ein krasses Beispiel in die eine Richtung stellt ein drei Meter langes Schlauchboot dar. Dieses mit 5 PS motorisiert und mit zwei Personen besetzt, erreicht gerade mal um die 8 km/h in voller Verdrängerfahrt. Sollen nun 16 km/h erreicht werden, spricht die Grundsatzformel von Leistungsbedarfszuwachs in der dritten Potenz, also der achtfachen erforderlichen Leistung. Hurra, nun sollte doch jedem klar sein, der jemals in einem motorisierten Boot gesessen hat, dass 8 mal 5 PS = 40 PS dieses Schlauchboot abheben lassen. Bei lächerlichen 15 PS, der dreifachen Leistung, würde dieses Boot schon auf 25 bis 30 Km/h beschleunigt. Tatsächlich, ich weiß das aus erlebter Erfahrung, reichen bereits 3 Mehr-PS, also 8 PS, um dieses Schlauchboot ins Gleiten zu bringen und knapp über 20 km/H ( also weit über doppelt so ) schnell werden zu lassen. Ein anderes Beispiel: 15 Meter Motorboot leicht aus Holz gebaut mit zwei mal 250 PS läuft um die 22 Knoten. Ein Aranow Powerboot mit zwei mal 1000 PS MAN 12-Zylinder Dieseln und gravierendem Gewichtshandicap läuft laut GPS knapp über 60 Knoten. Hier stehen 500 PS der vierfachen Leistung von 2000 PS gegenüber und es wird weit mehr als die doppelte Geschwindigkeit erzielt. NACHWEISLICH. Was ist also mit der Physik? Trifft sie bei Booten nicht zu? Natürlich trifft sie bei Booten zu. Jedoch sind die Wechselwirkungen zwischen durch das Boot erzeugter Welle und dem Boot selbst so mannigfaltig, dass die Sache wirklich schwer zu durchschauen und dem Laien noch schwerer zu erklären ist. Als ich Schiffbau studierte, waren Yachten einfach kein Thema, obwohl gerade dieses Hoch drei – hoch zwei - Paradoxon FÜR MICH einThema war, mit dem ich mich leider alleine auseinandersetzen musste. Yachten wurden nicht behandelt – Studenten, die sich dafür begeisterten, wurden belächelt. Und die Professoren hatten bis Dato nicht den geringsten Anlass gehabt, sich überhaupt auch nur mit der Problematik auseinanderzusetzen, denn Großschiffe, bewegen sich ausschließlich in den Geschwindigkeitsgraden bis 4. Und Arch Navs wurden für den Großschiffbau ausgebildet. Und über den Daumen gepeilt LERNEN wir deshalb einfach, dass für Yachten, die die Geschwindigkeitsgrade 1 bis weit über 20 ( volles Gleiten ) durchlaufen können, die Leistungsformel je nach Einzelumständen gewaltig anzupassen ist. So Richard, so ganz ohne Worte ist die Sache dann nun doch nicht. LG seebaer150 |
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