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Kleinkreuzer und Trailerboote Für die Probleme auf oder mit kleineren Booten und deren Zubehör! Motor und Segel. |
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#1
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Segeln lernen mit Häfele Fan
Hallo liebe Segelgemeinde,
ich bin neu hier im Forum und neu in der Welt des Segelsports. Angesteckt vom Segelfieber habe ich diesen Sommer den Segelschein gemacht und möchte mir nun, da die zu mietenden Boote leider oft in erbärmlichen Zustand sind, selbst eine kleine Jolle zum Üben zulegen. Nun steh ich vor der Frage Welche? Ein Bekannter meinte am besten wäre ein Laser oder Finn Dinghy!? Aber kann ich denn nicht auch mit dieser Segeln lernen? (Einhand!) http://www.quoka.de/boote/segelboote...mit-genua.html Was haltet Ihr von dem Angebot, wie lässt sich diese Fan segeln, eher sportlich oder gutmütig? Ist der Preis angemessen? Bin für jeden Tipp dankbar, da ich im Internet sonst nix über die Fan gefunden hab!! Liebe Grüße Manfredo |
#2
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Häfele Fan
Hallo nochmal,
kann mir denn keiner ein paar Tipps zu dem Boot geben? Bin dankbar für jeglichen Hinweis!! Vielen Dank im Voraus manfredo |
#3
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Zum Segeln lernen ist das völlig ok.
Finn ist eher etwas für sehr sportliches Segeln und nichts für Anfänger. Ebenso Laser. |
#4
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Hallo Manfred,
Häfele-Jollen haben qualitativ einen guten Ruf. Die bei Quoka angebotene Jolle macht nach den Fotos einen guten Eindruck. Wenn du sie anschaust, musst du nochmal näher hinsehen: Gibt es Spuren von einem Anstoß am Bug, tiefe Kratzer am Unterwasserschiff? Wirf generell einen Blick auf die Rumpfunterseite, ob es Beulen dort gibt, wo das Boot auf den Trailerauflagen aufliegt? Du wirst bei dieser Fan so etwas kaum sehen, weil sich mal jemand die Mühe gemacht hat, Auflagen über die ganze Rumpfbreite anzufertigen. Nimm mal alle Beschäge in die Hand und kontrolliere sie, auch Ruderbeschläge und Schwertmechanik (soweit auf dem Trailer möglich). Wenn die Jolle für dich in Betracht kommt, bitte den Verkäufer, mit dir zusammen den Mast zu stellen und die Segel zu setzen. Dazu sollte er bereit sein, es dauert nur eine halbe Stunde. Dabei kann er dir noch einige Tipps geben. Hierbei solltest du die Segel genau anschauen, ob irgendwo Nähte aufgegangen sind und ob sie noch Stand haben (d. h. nicht wie Lappen schlaff herunterhängen). Da der Verkäufer die Jolle aber aus Altersgründen abgibt, werden die Segel vermutlich nicht neueren Datums sein. Aber sie können trotzdem noch etwas taugen. Die Fan ist eine eher sportliche Jolle. Ich habe sie noch nicht selbst gesegelt, aber man kann vieles an den Daten ablesen (Länge, Rumpfbreite, Segelfläche, Spantform). Sie wird gut und recht flott segeln. Die Rumpfbreite von 1,70 ist so, dass du schon etwas aufpassen musst, vor allem allein und bei böigem Wind. Mit Jollen von der Segelschule ist das nicht vergleichbar. Aber die Jolle ist weit weniger kippelig als beispielsweise ein Laser. Eine praktische Sache ist der mit der Jolle angebotene Slip-Trailer. So kannst du die Jolle sehr leicht ins Wasser See slippen, ohne dass du den ganzen Trailer eintauchen musst. Ideal, wenn du öfter mal das Revier wechseln willst und manchmal auf mäßige Slipbahnen triffst. Angebotspreis: Letztlich hängt es davon ab, wie sich die Jolle präsentiert, wenn man sie in Wirklichkeit sieht. Einem Verschleiß unterliegen eigentlich nur die Segel, aber moderne Segelreinigungen können Segel relativ günstig sehr gut verjüngen, wenn sie mechanisch intakt sind. Dementsprechend gering ist der Wertverlust so einer Jolle. Sicherlich bekommst du ähnliche Jollen zu einem geringeren Preis. Aber diese sieht nach den Fotos sehr gepflegt aus und der Sliptrailer war mal recht teuer. Etwas mehr bezahlen muss nicht das schlechtere Geschäft sein. Zu teuer ist die Jolle mit dem Sliptrailer jedenfalls nicht (sofern die Segel halbwegs sind). Natürlich kannst du mit einem Laser oder Finn Dinghi anfangen. Vorteil wäre, dass du vermutlich schnell Anschluss an Regattasegler bekommst. Aber ausgesprochene Anfängerboote sind es nicht. Außerdem kannst du kaum mal jemanden mitnehmen, mit der Finn geht das, aber es ist gequält. Viele Grüße Sunbeamer |
#5
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sehe ich auch so wie Sunbeamer: Boot und Trailer sehen auf den Bildern gut und gepflegt aus. Preis ist sicher nicht zu hoch angesetzt. Entscheidend ist, wie gut der Zustand der Segel ist. Neue Segel für eine Jolle der Größe kosten ca. 1000€. Vermutlich geht der Verkauf schleppend, weil niemand das Boot kennt, nicht wegen der Qualität. Das Boot scheint ja nach Standzeit noch aufbereitet (Fallen etc. erneuert). Das könnte zweierlei bedeuten: Entweder der Verkäufer will einige "Mängel" an anderer Stelle verblenden, oder er hat das Boot noch hergerichtet, um es in wirklich ordentlichem Zustand übergeben zu können.
In der ~5m Klasse mit SLup Tackelung gibt es viel Konkurrenz: sportlich: Korsar, 470er ... sportlich/wandern: Yxilon (währe mein Favorit) gemütlich: LIS, Gruben ... Die Jolle hier ist mit der Fock vermutlich eher etwas gemütich, mit Genua durchaus sportlich. Mit den simplen Beschlägen sicher auch einhand gut zu fahren. Ich würde noch überlegen, ob nicht - eine größere Klasse gerade am Anfang hilfreich ist, weil man immer jemanden findet, der so ein Boot kennt und Tipps geben kann - der Spass aus dem Vergleich mit anderen nicht zu unterschätzen ist - so ein Boot nicht schnell etwas langweilig wird, der Spass nimmt mit 1-2 Trimmmöglichkeiten doch schnell zu, und man freut sich verblüffend schnell, wenn man die Segel auf die Windverhältnisse trimmen kann - so ein Boot zum gemütlichen Segeln nicht zu unbequem ist. Zum Segelstand hat Sunbeamer auch schon was gesagt. Oft überschätzt man den Segelzustand, weil das Tuch noch gut aussieht und keine Beschädigungen hat. Als kleiner Hinweis kann es helfen, den Mast zu stellen und das Groß anzuschlagen. Wenn man das Boot dann in den Wind stellt (auf dem Trailer) sollte der Baum nicht herunterhängen (meist waagerecht bzw. rechtwinkelig zum Mast; es gibt aber auch Jollen, bei denen der Baum steigt) und das Segel ungefähr in der Mitte oder etwas weiter zum Mast von oben nach unten relativ gleichmäßig seinen tiefsten Bauch haben (gleichmäßig gerundet sein). Deutliche Abweichungen von der Grundform sind meist kein gutes Zeichen. Zustand der Schale: gibt es überlackierte Stellen, wenn ja, was wurde da gemacht? Hat das GFK Beschädigungen (Kratzer zählen dabei nicht)? Gibt es Stellen, die spürbar weicher sind als der Rest, besonders um die belasteten Stellen: Ruderbeschlag, Mastfuß, Püttinge, Pflichtboden. hope this helps und viel Spaß Geändert von horstj (03.09.2012 um 09:41 Uhr) |
#6
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Was Horst schrieb, unterschreibe ich.
Eine Einschränkung: Ich schätze, dass die Fan auch nur mit der Fock sportlich segelt. Damit meine ich nicht sportlich im Vergleich zu Regattajollen, sondern im Vergleich zu einer Schuljolle. Bei der Fan wirst du bei einfallenden Böen schon auf Gewichtstrimm achten müssen. Schätze ich. Eine Ergänzung: Horst hat gleich gewusst, was ich meine. Oft werden Jollen angeboten, bei denen die Segel angeblich noch "gut" sind. Damit ist häufig nicht mehr gemeint, als dass die Segel keine Löcher und aufgegangenen Nähte haben. So ein alter Lappen ist nichts wert. Ein Segelboot segelt mit guten Segeln völlig anders, nicht nur schneller, vor allem auch höher am Wind. Ein neues Segel (für eine Jolle) knattert, wenn man es bewegt, es ist steif wie ein Herren-Oberhemd, das mehrfach gestärkt wurde, man kann es nicht in enge Falten legen, wenn man es hinlegt, hat es die Tendenz, sich wieder zu entfalten . Ein altes Segel fühlt sich nicht an wie Synthetik, sondern mehr wie Baumwolle, wenn man es faltet, bleibt es liegen. Wenn es gesetzt ist, hängt der Segelbauch wie Wangen einer Bulldogge knapp über dem Baum, statt eine gleichmäßig einheitliche Rundung zu geben. So gepflegt, wie das Boot aussieht, könnten die Segel noch was sein, vielleicht wurden sie irgendwann mal erneuert, wenn auch nicht in letzter Zeit. Wenn sie sehr lapperig sind, sollte der Verkäufer noch etwas am Preis machen. Grüße Sunbeamer |
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