#1
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Wie exakt haltet Ihr Kurs?
Es gibt ja Kurs-Feteschisten - und ich glaube, ich gehöre dazu:
Ich versuche möglichst exakt Kurs zu halten. Am Wind: egal wie die Welle läuft - vor dem Wind: möglichst genau so. Dabei ist mir klar, dass der bestmögliche Kompromiss zwischen kontinuierliche Segelleistung und Bremswirkung des Ruders zu erreichen ist. Wie haltet Ihr das? Gruß Ray - der nicht-Regattasegler |
#2
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Moin Ray,
als nicht ganz ernst zu nehmender Freizeitsegler habe ich in NL für gewöhnlich immer Landsicht und Bojen sind ebenfalls reichlich vorhanden. Kompasskurs ist für mich also eher unnötiger Luxus. Trotzdem sehe ich natürlich vor dem Auslaufen auf die Karte und schätze einen ungefähren Kurs ab. Den halte ich dann leidlich durch, +- 10° reichen in der Regel aus um mich in die Nähe des Ziels zu bringen, dort peile ich dann irgend eine markante Stelle und halte einfach so mit Augenmaß darauf zu. So...das war der Segelbanause.... Gruß Willy |
#3
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Na na na, Willy, Du bist mit Sicherheit kein "Banause"!!!
Ich meine auch nicht den Kurs über Distanzen, sondern den Kurs durchs WASSER! Also: wie steuert Ihr Wellen aus, fahrt Ihr eher wie ein Auto oder lasst Ihr das Schiff eher nach eigenem Charakter "tanzen"? Also. eher schlingern mit der Wasserbewegung oder eher am Kabel gezogen ... weissu? Gruß Ray |
#4
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Achso....
tja, auf einen Knoten mehr oder weniger kommt es uns nicht an, heizen tu ich mit dem Krad genug und meine Frau vermag nur eine begrenzte Neigung des Bootes für ihr Wohbefinden zu akzeptieren. So suche ich mir den angenehmsten Kurs aus, ich liebe es mit gleichbleibender Krängung, (so 20° wenn ich mich recht entsinne sind angenehm) ruhig vor mich hin zu segeln. Ich steuere eher sanft und lass das Boot laufen wie es rein gefühlsmäßig gut läuft....wie beim Krad der fließende Stil halt, ein sauberer Strich kommt dann von allein in den Kurs. Anders kann ich es nicht beschreiben....irgendwo gegenan bolzen mag ich nicht und übles Geschaukel auch nicht. Geschmeidig halt....rauschendes Wasser vorn, gurgelndes Wasser hinten und wenig Druck am Ruder, dazu eine Tasse Kaffee oder Kakao, Kippe rauchen ist ja nicht mehr, und ich bin glücklich. Gruß Willy |
#5
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Hallo Ray,
ich versuche, den Kurs so gut es geht anzuliegen und zu halten. Ich nutze aber auch Böen aus oder versuche für einen zu erwartenden Strom bestmöglich vorzuhalten. Da kümmert mich der genaue Kurs dann eigentlich nur am Rande, auch wenn ich außer Landsicht fahre. Ich finde, man soll sich das Leben nicht zu schwer machen. Auch die Seen versuche ich so zu nehmen, dass nicht zuviel Wasser überkommt oder es zu ungemütlich wird. Auch da kümmert mich der geplante und auf der elektronischen Seekarte festgelegte Kurs nur sehr grob. Da liegt der geplottete Track schon mal jwd. Servus Paul |
#6
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naja, das ist durchaus unterschiedlich... wenn ich exakt eine tonne oder bake treffen muss, und wg. untiefen, oder tide dazu gezwungen werde, muss ich schon recht exakt kurs halten. +- 10° kann hier im watt schonmal eng werden. der kurs wird auch mitgemalt...
wenn nun aber freies wasser ist, und ich meinen wegpunkt angeklickt habe, sehe ich immer den aktuell zu steuernden kurs, sowie TTG und entfernung. da bin ich dann nicht so fuchtbar kritisch und segel lieber, d.h. wellen und böen aussteuern. und wenn ich dann einen schlag mehr machen muss, stört mich das auch nicht
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Ein segelboot macht aus einem hebeltiger noch lange keinen menschen.... |
#7
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So lange ich Landsicht habe, suche ich mir einen Punkt so weit wie möglich entfernt, den ich mit einem Auge immer im Blick habe. Dann fahre ich ziemlich gut geradeaus... Auf's Meer oder direkt auf die Wellen schaue ich dann gar nicht mehr.
Meine Hände arbeiten meistens dann 'automatisch' auf Druck vom Ruder zum Ausgleich der Wellen. Nach einigen Minuten bekommt man/ich da ein Gefühl, wie weit und wann man mit dem Gegensteuern und Rücksteuern beginnt. Also wenn ich am Steuer stehe, bin ich eigentlich immer am 'arbeiten' mit den Händen. Stehe aber meistens nicht am Steuer, da Windsteueranlage! Und die kann's besser als ich! Sogar in der kroatischen Inselwelt. Und ich kann gemütlich zusehen und 'nen Rotwein aufmachen. Gruss Volker SY JASNA
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Rotwein hat keinen Alkohol! |
#8
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Bei mir steuert auch fast ausschließlich "Gustav"und der macht das recht genau...ich schaue ihm nur zu oder mache andere angenehme Dinge
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#9
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Ihr lasst steuern?
Da kann ich mich in einem Sportwagen auch fahren lassen oder mich hinten aufs Bike hocken. Mit der Eisenbahn fahren ist auch nicht schlecht oder wenn es auf dem Wasser sein soll, dann mit einer Fähre.... Willy der selber steuert.... |
#10
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hmmmm ...
ich habe das Gefühl. dass die Vorredner allesamt wesentlich ruhiger segeln als ich Ich werde in diesem Winter mal meinen Ehrgeiz im Sinne der Erholung überprüfen. In der letzten Woche meines Sommerurlaubes merke ich allerdings auch zunehmend "schlampiges" Steuern Dann bin ich allerdings außerordentlich entspannt, meine liebe Familie mag mich so richtig gerne und irgendwie ist alles schöner ... Ihr fahrt ruhiger - ich glaube, das werde ich auch ... Der nachdenkliche Ray |
#11
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Hallo Ray,
Volkers Posting hat mir noch eine "Steuerhilfe" ins Gedächtnis gerufen, derer ich mich eigentlich gerne bediene, nämlich nachts einen Stern oder tagsüber weit entfernte Wolkengebilde anzupeilen. Ich schaue natürlich schon immer mal wieder zur Kontrolle nach dem Kompass oder auf die GPS-Autobahn, aber nur um grobe Fehler zu vermeiden. Ich finde, dass man sich sonst fertig macht, wenn man ständig versucht, nach dem Steuerstrich zu fahren. Besonders bei meiner hydraulischen Steuerung. Natürlich fahre ich auch meist mit dem Autopiloten, nur letzte Saison war er ausgefallen und ich musste gut 1000 Meilen per Hand steuern. War Sch... arbeit. Servus Paul |
#12
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Zitat:
stehst Du dann 14 Tage ununterbrochen hinterm Steuer? Immerhin macht's bei mir auch der Wind - und kein elektrischer oder pneumatischer Gustav. Und wie kontrollierst Du die Kochtöpfe, resp. deren Inhalt? Wie machst Du die Rotweinflaschen auf? Wie sonnst Du Dich auf dem Vorschiff neben Deiner Frau/Freundin? Lässt Du die da etwa alleine? Noch nie was vom Klabautermann gehört.... Gruss Volker SY JASNA
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Rotwein hat keinen Alkohol! |
#13
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Zitat:
Willy |
#14
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Re: Wie exakt haltet Ihr Kurs?
Zitat:
ich würde gerne den Kurs halten, aber ich kann nicht. Ständig muß ich ausweichen. Mein Plott ähnelt mehr einem Schnittmuster für eine Corsage.
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#15
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Zitat:
Volker
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Rotwein hat keinen Alkohol! |
#16
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Moin,
ich muss mich als ehemaliger Regattasegler immer zurückhalten. Auf der Schlei gibt´s ja nun kaum Welle, wenn doch ( meistens auf der Großen Breite) versuch ich die Wellen auszusteuern, auf der Ostsee ist die Prämisse " laufen lassen". Also selbst gegenan, nicht nur Höhe , sondern "schnellsten Kur zum Ziel". Heißt, nicht immer ist "möglichst Hoch am Wind" schnellstmöglich. Bei unserer Piccolo heißt das ca.55 Grad zum wahren Wind sind wir am schnellsten am Ziel in Luv ( maximale Höhe ca. 40 Grad, dann aber wesentlich langsamer - nutze ich nur, um Höhe bei Rundungen zu kneifen). Auf Kursen halb oder raum versuche ich, den Kurs zum Ziel einigermaßen zu halten, schaffe ich auf +-5Grad. Dabei berücksichtige ich naürlich die Wellen und versuche ( bei größerem Segang ) möglichst jede Welle herunter zu "surfen". Macht besonders Spass unter Gennacker oder Spi.... Also eher um die Kurslinie herum schlingern Gruß Martin |
#17
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Zitat:
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#18
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Re: Wie exakt haltet Ihr Kurs?
Zitat:
ganz genau wie bei mir... ... wenn ich Auto fahre! Servus Paul |
#19
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In den Vor-GPS-Zeiten (ja daaaaaamals ) hielt ich mich recht eng an den Kompaß, um die Tonne, den Hafen zu treffen, den ich wollte. Heute geht's gelassener. Ich geh nach dem Kompaß auf Kurs, und wenn der anliegt, dann such ich mir eine Landmarke, eine langsam wandernde Wolke, einen bequem sichtbaren Schattenstrich an Bord, ein weit entferntes Segelboot, das nicht gerade quer zu meinem Kurs segelt, und danach steuer ich. Ab und an ein Kontrollblick auf den Kompaß. Wenn garnichts da ist, was bei der Küstensegelei selten vorkommt, dann segel ich nach dem Wellenbild. Ja, das geht auch, hab ich mal von einem alten Segler gelernt, man kann tatsächlich rein nach den Wellen einen geraden kurs segeln.
Im übrigen geht angenehmes Segeln vor schnellstem Kurs. Wenn es vor dem wind übel rollt, kreuze ich lieber vor dem Wind, wenn ich nicht hoch ran muß, lieber ein Schrick in die Schoten, das schont alle, Schiff und Mannschaft, und macht auch noch gute Laune. Selbststeueranlagen sind selten auf den Schiffen, die wir chartern, und wenn, laß ich sie gerne arbeiten. Es ist ein herrliches Gefühl, sich frei auf dem Schiff zu bewegen, während es segelt. Gruß Gerd |
#20
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Ich halte es da mit Volker und Jörg, da ich viel allein segle, muß der Autopilot die Hauptarbeit als Ruderknecht übernehmen, ich bin derweil voll mit Navi, Segelstellung, Ausguck, Sonnenbaden u.Ä. beschäftigt.
Am Wind, wo "Gustav" echte Schwächen zeigt, steure ich von Hand, dann aber weniger nach Kompass oder GPS, sindern nach Wind und Welle, uns zwar so, daß es für mich und das Boot an bequemsten ist: Kein "Gegenanbolzen" um jeden Preis, sonder Aussteuern der gröbsten Wellen und viel Fahrt im Schiff, Siggi
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Der Restothread für meine Condor 55 "marsvin": https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=49473 |
#21
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Zitat:
Du solltest doch an eine Windsteueranlage denken. Die geht am Wind hervorragend. Frag mal Balimara - der hat sich auf meine Empfehlung 'ne HYDROVANE gekauft und ist genauso zufrieden wie ich! Es grüßt Dich ganz herzlich Volker
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Rotwein hat keinen Alkohol! |
#22
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Hallo Volker, Grüße zurück,
aber vielleicht sieht eine Windfahnensteuerung an 18 Fuss etwas "overdressed" aus, ausserden bekomme ich langsam ein Platzproblem am Heck mit Aussenborder, Badeleiter und angehängem Ruder ist es da schon jetzt recht voll , Siggi
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Der Restothread für meine Condor 55 "marsvin": https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=49473 |
#23
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Zitat:
Ludwig
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Wir alle beginnen unser Leben als Kopie von Kopien, deshalb ist es wichtig, ein Original zu werden. |
#24
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Zitat:
Aussenboarder (ist gerade am Dinghi auf dem Bild!), Windsteueranlage, Windgenerator und Badeleiter.... ...war ja nur ein Vorschlag! Volker
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