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Törnberichte Wie der Name schon sagt. Keine Antwortmöglichkeit! |
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Urlaub 20013 - Odertour und Ruppiner Gewässer
01.06.2013
Heute ist es endlich soweit. Unser lang ersehnter Urlaub. Gegen 11 Uhr sind wir mit unserem Boot startklar und fahren von unserem Heimathafen in Zeuthen los Richtung Oder-Spree-Kanal. Diesen erreichen wir nach kurzer Zeit und sind schon an der ersten Schleuse in Wernsdorf. . Ein Schleusengang nur für uns allein. Der Kanal ist hier noch relativ unspektakulär und wir sind weit und breit allein unterwegs. Am Ufer sind viele deutliche Spuren von Herrn Biber und seiner Familie zu sehen. Wir passieren die kleinen Orte Hartmannsdorf, Spreehagen und Braunsdorf. Der Oder-Spree-Kanal ist im weiteren Verlauf immer mehr naturbelassen. Wir treffen einige Angler am Ufer und Rehe. Km 75 stehen wir an der Schleuse Fürstenwalde. Aber leider ist kein Schleusenwärter vor Ort. Der Schlüssel an der Schleusenbedienanlage steckt….Also machen wir uns auf die Suche nach dem guten Mann und finden ihn auch in seinem Haus am PC sitzen. Er verspricht in ca. 10 Minuten raus zu kommen. Na ja, hier tickt die Zeit irgendwie anders. Es geht 0,9 m nach oben und weiter geht’s. Die nächste und für heute auch letzte Schleuse in Kersdorf ist erreicht und wir erleben ein Déjà-vus. Wir suchen den Schleusenwärter, finden ihn und werden geschleust. Der Kanal ist sehr schön, ruhig und naturbelassen. Sehr viele kleine Seitenarme gehen links und rechts ab. Meist mit Seerosen bewachsen und von Anglern besucht. Das Wetter hält sich den ganzen Tag tapfer, nur ab und an ein paar Tropfen. Gegen 18.30 Uhr erreichen wir unser Tagesziel, Müllrose und steuern die Marina Schlaubetal an. Werden schon von weitem vom Hafenmeister Ralf an den Anlegesteg gelost und sehr herzlich begrüßt. Die Marine ist wirklich toll. Duschen und Toiletten, alles sehr sauber und die Leute hier sind super nett. Wir lernen auch noch den zweiten Hafenmeister kennen. Ein Dobermann, der uns auch begrüßt. Ralf empfiehlt uns ein italienisches Restaurant. Der Besuch hat sich echt gelohnt. Müllrose, man glaubt es kaum, aber ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Ein hübscher, kleiner Ort. Gegen 21.30 Uhr kommt Basti, nach unserem SOS-Ruf und bringt die vergessene Seewasserkarte von der Oder. Er ist heute unser Held .Als er wieder weg ist, fallen wir müde ins Bett und freuen uns auf morgen. 02.06.2013 Um 5.00 Uhr vom Regen geweckt, aber umgedreht und eben weiter geschlafen, bis nach acht. Es gießt wie aus Kannen. Keine Chance trocken zum Bäcker zu kommen. Also noch etwas warten und Kaffee trinken. Aber es hört nicht auf. Die Stimmung sinkt etwas. 9.30 Uhr geht Kai doch zum Bäcker und in den Regen raus. Mittlerweile bemerken wir Wassereinbruch im Motorraumbereich. Können schnell orten, von wo (Regenwasser läuft von der Stoßkante in die Lüftungsschlitze). Notdürftige Behebung des Schadens und Wasser aus dem Boot entfernt. Endlich frühstücken und weiter hoffen, dass der Regen aufhört. Gegen 13 Uhr hat der Regen nachgelassen und wir starten in Richtung Eisenhüttenstadt, unser heutiges Ziel. Kaum auf dem Kanal regnet es wieder. Nach ca. 2,5 Std. erreichen wir Eisenhüttenstadt und dort die Marina Milenza Yachthafen. Auch hier eine nette Begrüßung vom Hafenmeister. Es nieselt noch etwas. Wir tanken unser Boot wieder voll und laufen zur nahe gelegenen Tankstelle, um unsere Kanister nachzufüllen. Den Abend verbringen wir mit einigen Bastelarbeiten am Boot. Kai versucht die Leckagen mit Sikaflex zu dichten. Hoffentlich mit Erfolg. Der Abend ist ruhig mit leichtem Nieselregen und etwas kühl. Dank unserer Heizung sitzen wir im warmen. Wollten eigentlich einen Fernsehabend machen, aber leider bekommen wir hier nicht einen Sender. 03.06.2013 Wir werden wieder vom Regen geweckt. Die Stimmung sinkt auf den Nullpunkt. Unentschlossen, ob wir weiter fahren oder hier bleiben. Entscheiden uns doch für die Weiterfahrt. Wir bekommen lieben Besuch von Micha, den Kai im Booteforum kennengelernt hat. Er versorgt uns noch mit einigen Flyern, die hilfreiche Informationen für die Weiterfahrt enthalten. Gegen 9.45 Uhr geht’s los. Nach kurzer Zeit erreichen wir die Schleuse in Eisenhüttenstadt. Legen vor dieser an und werden über Lautsprecher von dem Schleusenwärter begrüßt und bekommen mitgeteilt, dass die Schleusung für uns um 10.15 Uhr beginnt. Die Schleuse….ein 12 m Fahrstuhl….ist beeindruckend. Leider nieselt es immer noch. Noch ein kleines Stück Kanal und wir sind auf der Oder. Bekommen durch die Strömung so viel Fahrt, dass wir mal glatt 5-6 kmh schneller sind als vorher Gegen 13.00 Uhr passieren wir Frankfurt Oder. Jetzt hat es endlich aufgehört zu regnen und man sieht einige Wolken am Himmel, nicht mehr nur grau. Die Fahrt auf der Oder ist doch sehr anstrengend, die kräftige Strömung und ordentlicher Wind machen unserer Coronet, mit ihren nur 40 cm Tiefgang zu schaffen. Es ist der reinste Eiertanz. Es geht vorbei an Küstrin und seine Festungsmauern. Um 16.30 Uhr erreichen wir Kienitz und suchen die Marina. Fahren erstmal daran vorbei, da sie völlig unscheinbar und menschenleer ist. Das Anlegemanöver….gut, dass Niemand vor Ort ist, war auf Grund des Windes und der Strömung schon recht schwierig. Aber irgendwann liegen wir am Steg und gut vertaut. Wir suchen den Hafenmeister, den es hier leider nicht gibt. Im Gasthaus erfahren wir, dass für die Marina, welche vor ca. 10 Jahren mit Fördermitteln errichtet wurde, kein neuer Betreiber mehr gefunden wurde und das Notwendigste von den Wirtsleuten im Auftrag der Gemeinde erledigt wird. Also erhalten wir in dem Gasthaus den Schlüssel für die Toiletten und Duschen. Es gibt hier auch die Möglichkeit Wäsche zu waschen, welche wir prompt nutzen. Abendbrot essen wir sehr gut in der Gaststätte. Fernseh- und Handyempfang ist hier gleich null…, wenn dann nur polnische Netze. Wir lassen den Abend, mit untergehender Sonne!!!, ruhig ausklingen. 04.06.2013 Gegen 5.00 Uhr, wie soll es anders sein, vom Regen geweckt. Also umdrehen und weiter schlafen bis um 8.00 Uhr. Der Regen hat aufgehört und die Sonne guckt durch die Wolken. Wir frühstücken heute mal auswärts in dem Gasthaus. Danach machen wir uns startklar und brechen auf in Richtung Oderberg, unser heutiges Ziel. Wir schippern durch den Oderbruch, landschaftlich sehr schön anzusehen. An Hohenwutzen vorbei. In Hohensaaten biegen wir auf die Oder-Havel-Wasserstrasse ab. In der Ostschleuse dort fährt man uns, wie gewohnt allein ca. 2 m nach unten. Noch wenige km bis zur Marina Oderberg. Dort legen wir an. Die Anlegemöglichkeit für kleinere Sportboote ist nicht so einfach, da die Steganlage sehr hoch ist. Man kann nur in den Hafenboxen festmachen. Wir werden freundlich begrüßt. Die Marina ist sehr groß, tourismusorientiert und liegt direkt am Stahlbauwerk, wo rund um die Uhr gearbeitet wird. Am Nachmittag setzen wir uns auf unsere Fahrräder und machen eine Fahrradtour nach Hohenwutzen. Das Wetter ist jetzt toll. Sonne pur, ein Segen nach 3 Regentagen. Wir besuchen kurz den Polenmarkt, ist kaum erwähnenswert. Radeln danach noch nach Oderberg. Zurück auf dem Boot sind wir recht ko. Wir genießen den restlichen Abend mit Sonnenschein. 05.06.2013 Freu…, wir werden nur von der Sonne geweckt. Nach dem Frühstück geht es wieder in Richtung Ostoder, noch einmal durch die Schleuse in Hohensaaten. Das Wetter ist toll, zwar nicht so warm, aber sonnig. Unser Ziel ist heute Stettin. Die polnische Oder ist nicht mehr so schwierig zu fahren, die Strömung und der Wind sind mäßig. Überwiegend gibt es hier Naturschutzgebiete und den Nationalpark Unteres Odertal auf der deutschen Seite, vereinzelt kleine Orte auf der polnischen. Aufgrund des erhöhten Wasserpegels sind auch die Buhnen nicht sichtbar, also müssen wir immer schön in der Mitte bzw. Fahrrinne fahren. Alles in allem ein Naturerlebnis. Je näher wir Stettin kommen umso mehr nimmt die Wassertiefe zu. Teilweise bis zu 12 m. Gegen 16.30 Uhr erreichen wir den Altdammer Strom, der direkte Zugang zum kleinen Dammscher See. Hier gibt es hinter einander 4 große Marinas. Wir wollen eigentlich zur letztgelegenen, entscheiden uns aber dagegen. Diese liegt direkt an dem Dammscher See und es weht ein kräftiger Wind mit ordentlichem Wellengang. Also zurück und wir legen an der Clubanlage KS Pogon an. Die Steganlage ist ordentlich und der Hafenmeister ist auch gleich vor Ort. Leider kann dieser kein deutsch, englisch nur so schlecht wie wir. Mit Händen und Füßen verständigen wir uns dann doch. Werden für 2 Tage gleich mal 24 € los und das nur fürs Liegen. Alles andere noch extra. Ernüchterung macht sich bei uns breit. Das haben wir uns doch etwas anders vorgestellt. Die sanitären Anlagen sind sehr einfach und nur mäßig sauber und außerhalb gibt es nur eine Tankstelle und Kfz-Werkstätten. Kein Supermarkt oder Restaurant weit und breit zu sehen. Also wieder zum Boot zurück…es war alles noch da…naja wird auch von einem lieben Schäferhund bewacht. Wir treffen den Hafenmeister und fragen ihn nach einem Restaurant und welch Wunder, es gibt eins, fast direkt vor unserem Boot. Hätten wir als solches nicht erkannt, schlicht und einfach, eher Kneipencharakter. Dort versteht man uns natürlich wieder nicht. Aber die Kellnerin weiß sich zu helfen. Sie bittet einen Gast, der gut deutsch spricht zu übersetzen. Es gibt hier noch warmes Essen. Die Speisekarte ist sogar mit deutscher Übersetzung. Bis jetzt sind wir doch sehr enttäuscht und rechnen beim Essen schon mit dem Schlimmsten. Aber Überraschung, das Essen ist hervorragend und recht preiswert. Ko aber glücklich lassen wir den Tag ausklingen. 06.06.13 Die Sonne kitzelt uns wach. Wir frühstücken ganz in Ruhe und setzen uns dann auf unsere Fahrräder. Heute ist eine Radtour nach Stettin geplant. Die Straßen hier sind sehr gut ausgebaut, fast immer auch Fahrradwege. Wir überqueren die Oder und suchen die Altstadt Stettin auf. Eine Kirchenbesichtigung lässt uns direkt vor dem Grab von Mutter Theresa stehen. Ansonsten ist die Kirche, wie gewohnt bei den Katholiken ein Prachtbau. Weiter geht’s durch die Straßen von Stettin. Einige Einkaufspassagen kreuzen unseren Weg. Diese sind den Deutschen sehr ähnlich, auch die Einkaufsmöglichkeiten ( Saturn, Rossmann, Netto, Real usw.), nur man versteht uns leider nicht. Immer nur vereinzelt finden wir jemanden, der auch etwas deutsch spricht. Wir finden einen Markt, auf dem neben den typischen polnischen Klamotten auch sehr viel Obst und Gemüse angeboten wird. Hier wird Kai mit neuen Sommersachen versorgt. Am Nachmittag machen wir uns auf den Weg zurück zu unserem Boot. Alles in allem, ist Stettin einen Besuch wert. Eine saubere Stadt mit sehr guter Infrastruktur, großem Hafen und schöner Altstadt. Allerdings eine Großstadt mit viel Trubel und Hektik. In unserer Marina angekommen, ist alles so, wie wir es verlassen haben. Gemütlich trinken wir Kaffee, gehen danach tanken und genießen später den schönen sonnigen Abend. Natürlich bekommen wir vor dem schlafen gehen noch Besuch von unseren vierbeinigen schnurrenden Freunden. Diese werden natürlich mit Schinken und Streicheleinheiten versorgt. 07.06.13 Morgendliches Erwachen mit der Sonne….der 3. Tag infolge! Heute geht es wieder nach Deutschland. Wir schippern über der Westoder in Richtung Schwedt, unser heutiges Ziel. Erst noch einige Km durch Polen, ab Km 17 sind wir wieder in heimischen Gewässern. Das Wetter ist traumhaft, nicht eine Wolke zu sehen. Wir passieren Gartz und den kleinen Ort Gatow. Die Hohensaaten-Friedrichsthaler-Wasserstrasse ist überwiegend naturbelassen. Am Nachmittag erreichen wir Schwedt. Zu unserer rechten Seite steht die riesige Papierfabrik LEIPA. In dem Schwedter Sportboothafen legen wir an. Die Begrüßung hier ist weniger herzlich, als wir es bisher gewohnt waren. Die Marina selbst ist aber sehr schön und toll gelegen. Wir machen unsere Räder klar und fahren in die Stadt, ins Odercenter, da wir beschlossen haben uns eine Camping-SAT-Anlage zu kaufen. Mit unserem DVBT haben wir seit Tagen keinen Fernsehsender empfangen können. Wir haben Glück und bekommen eine bei Real. Zurück zum Boot. Dort will Kai die Fahrräder gleich wieder verstauen. Bedenkt aber nicht, dass wir an einem Schwimmsteg liegen. Es platscht und sein Rad liegt im Wasser. Zwei Meter tief auf dem Grund des Kanals. Der Bootshaken reicht gerade so aus, um es wieder heraus zu angeln. Na ja….angeln wollte Kai ja so wieso in diesem Urlaub. Auf der nahe gelegenen Freilichtbühne wird abends ein Theaterstück aufgeführt. Dazu gehört auch ein Wikingerschiff mit „echten“ Wikingern. Die statten unserer Marina auch einen kurzen Besuch ab. Es kommen uns die ersten Sorgen, wegen hochwasserbedingten Schleusensperrungen. Wir lassen den schönen, sonnigen Abend ausklingen, das erste Mal ohne Heizung. 08.06.13 Wieder mit der Sonne aufgestanden. Es ist früh schon recht warm. Der erste Tag mit Badehose. Nach dem Frühstück, Leinen los und weiter geht’s. Unterwegs müssen wir zwei Berufsschifffahrer überholen. Schon recht schwierig, der Kanal ist recht schmal, oft nicht gut einzusehen und unsere Coronet ist ja kein Raseboot. An der Schleuse in Hohensaaten müssen wir warten bis die mühevoll Überholten da sind. Wir dürfen aber mit ihnen zusammen hochschleusen. Die uns ja schon bekannte Marina Oderberg ist unser Ziel. Dort angekommen, waschen wir Wäsche. Nach dem Duschen kochen wir das erste Mal in diesem Urlaub an Bord. Abends fährt der Besitzer der Anlage mit Kai zur nächsten Tankstelle, damit wir uns mit Benzin versorgen können. Tankstellen sind auf dieser Tour sehr selten. An dieser Stelle einen lieben Dank für den Service. Der Abend ist ruhig sonnig….einfach nur schön. 09.06.13 Herrliches Wetter weckt uns. Dazu noch Brötchen ans Boot. Was will man mehr. Wir sind etwas aufgeregt, da wir heute mit dem Schiffshebewerk in Niederfinow schleusen wollen. Gegen 10.00 Uhr verlassen wir die Marina Oderberg, fahren über den Oderberger See und befinden uns vor dem Schiffshebewerk. Die Sportbootanlegestelle ist komplett frei. Wir sehen, wie sich nach kurzer Zeit das Tor öffnet und werden nach einem Fahrgastschiff über Lautsprecher zum Schleusen gerufen. Hinein geht’s. Ein gigantisches Stahlbauwerk. Kaum vorstellbar, dass das Hebewerk bereits 1927 erbaut wurde. Wir legen in der großen Bootsbadewanne an. Das Tor wird geschlossen und die Turbinen hochgefahren. Nach einer Weile setzt sich der Fahrstuhl in Bewegung. Es geht 36 m nach oben. Insgesamt ist der Schleusengang recht unspektakulär.Tor auf und wir sind auf dem Oder-Havel-Kanal. Dieser ist recht angenehm zu fahren. Überwiegend naturbelassen und ein Anglerrevier. Es geht vorbei an den Hafen Eberswalde. Am Km 55 liegt die Marina Marienwerda, unser heutiges Ziel. Nach dem Anlegen, melden wir uns in dem Gasthaus Hafeneck an. Unsere Fahrräder lassen wir heute mal an Bord und spazieren durch den Ort. Im Goldenen Anker essen wir sehr gut. Noch ein Blick auf den nahe gelegenen Finowkanal und wieder zurück zum Boot. Satt und glücklich genießen wir den späten Nachmittag und Abend. Erwähnenswert ist natürlich noch, dass Kai heute das erste Mal im Wasser war. 10.06.13 Der Tag startet mit einem Mix aus Wolken und Sonne, auch etwas kühler als sonst. Gegen 9.30 Uhr sind wir startklar und es geht in Richtung Ruppiner Gewässer. Den Oder-Havel-Kanal abwärts, vorbei an Zerpenschleuse, dem Abzweig zur Havel und wir sind an der Lehnitzer Schleuse. Nach Erkundigungen vorher haben wir hier eine Wartezeit von ca. 2 Std. eingeplant. Aber noch bevor wir anlegen wollen, geht das Schleusentor auf und wir haben die grüne Ampel. Die Fahrt nach oben geht 6 m. Dann schippern wir über den Lehnitzsee und sind wieder auf dem Kanal, der hier sehr schön anzusehen ist. Vorbei an Borgsdorf und dann nach rechts abbiegen in den Oranienburger Kanal. Die Wassertiefe beträgt hier noch 1,90 m. Dann müssen wir vor der Schleuse Pinnow etwas warten. Der Schleusenwärter ist sehr nett und nimmt uns die Angst vor hochwasserbedingten Sperrungen. Weiter geht’s den Kanal hinauf. Dieser ist hier auch sehr schön und überwiegend Natur pur. Nach dem Km 28 biegen wir links auf den Ruppiner Kanal ab. Dieser wird hier zunehmend enger und ist auch recht flach, teilw. 1 m. Wir erreichen die Schleuse Tiergarten. Dort gibt es feste geregelte Schleusenzeiten (8.00-12.00 + 14.00-17.00 Uhr und immer nur zur vollen Std.). Nach einer halben Std. Wartezeit ist es 15.00 Uhr und wir werden geschleust. Die nächste Schleuse in Hohenbruch ist 5 km entfernt und hat dieselben Zeiten. Es wird sehr knapp, aber wir schaffen es. Der Wärter hatte uns schon erwartet, da er von Tiergarten informiert wurde, dass wir und noch zwei andere Boote unterwegs sind. Die Fahrt weiter ist landschaftlich wunderschön, es ist die ökologisch wertvollste Wasserfläche Deutschlands. Ein wahres Naturerlebnis. Allerdings auch etwas anstrengend zu fahren, da sehr schmal und sehr flach. Unser heutiges Ziel ist die Marina Seelodge in Kremmen. Dort ist der Anlegesteg allerdings so hoch, dass wir mit unserer Coronet nicht anlegen können. Also weiter auf der Suche nach einem Platz für die Nacht. Im weiteren Verlauf darf man aber, aufgrund des Naturschutzes nirgend vor Anker liegen, noch festmachen. Wir fahren weiter bis zur nächsten Schleuse in Altfriesack. Diese schleust bis 17.00 Uhr. Es ist aber schon fast 19.00 Uhr. Wir legen vor der Schleuse an und warten auf morgen. Der Abend ist sehr schön und wir genießen diesen nach der langen Fahrerei. 10.06.13 Heute stehen wir pünktlich auf, wir wollen die erste Schleusung um 8.00 Uhr machen. Der Ausblick zum Frühstück ist einfach nur toll. Auf die Minute genau öffnen sich die Tore. Es geht 1,10 m nach oben und wir befinden uns auf dem Ruppiner See. Es ist auch hier eine traumhafte Gegend. Wir legen am Bootsanleger in Neuruppin an. Der Hafenmeister begrüßt uns in seinem Büro sehr herzlich und versorgt uns gleich mit Kartenmaterial von der Umgebung. Wir fahren mit unseren Rädern ins nahe gelegene Einkaufszentrum und besorgen uns nötige Lebensmittel. Zurück zum Boot, dann noch eine Besichtigung der alten Klosterkirche, mit Besteigung des Turms. Es ist ein beeindruckendes Bauwerk und die Aussicht von oben umwerfend. Es geht weiter zur nächsten Schleuse in Alt Ruppin. Diese schleust erst wieder ab 14.00 Uhr, wir haben also ca. eine halbe Std. Zeit zum Kaffee trinken. Nach der Schleusung fahren wir über den Molchowsee, den Tetzensee und sind auf dem Zermützelsee. Dort legen wir an dem Campingplatz Stendenitz an. Eine tolle Lage mit atemberaubender Aussicht. Wir beschließen für mindestens 2 Tage hier zu bleiben und einfach mal faul zu sein. Der Platzwart begrüßt uns nett und sehr freundlich. Die Anlage ist relativ neu, mit guter Ausstattung, sauber und sehr gepflegt. Kai kauft sich eine Angelkarte und will mal sein Glück versuchen. 12.06.13 Auch an meinem Geburtstag werden wir von der Sonne geweckt. Es gibt frische Brötchen. Nach dem Frühstück ist auch Basti schon da…mit meinem Gebu-Geschenk. Ich traue meinen Augen nicht, ein iPad. Was für ne tolle Spielerei, aber leider fehlt mir das Internet. Aber wir wollen ja eh nach Neuruppin zur Tankstelle und Grillfleisch für abends kaufen. Im Einkaufszentrum „REIZ“ schließe ich einen Mobilvertrag ab. Wir besorgen noch den Rest und schauen noch bei „Angel Jo“ vorbei, weil Kai noch Posen braucht, tanken die Kanister voll und fahren zurück nach Stendenitz. Jetzt kann ich mein iPad ausprobieren. Ist echt eine tolle Sache!!! Wir trinken nachmittags Geburtstagskaffe mit Kuchen. Später setzt Basti sich ins Schlauchboot und versucht sein Glück beim Angeln (eine kleiner Hecht und 2 kleine Barsche…leider). Abends grillen wir und lassen es uns gut gehen. Gegen 22.30 Uhr muss Basti leider wieder nachhause fahren. Wir warten noch auf seinen Anruf, dass er wieder gut angekommen ist. Es war ein toller Tag und wir sitzen noch eine Weile und genießen die hereinbrechende Nacht. 13.06.13 Wir schlafen uns richtig aus, frühstücken und waschen Wäsche. Sonst wollen wir heute mal gar nicht tun. Na ja, das war Plan A. Wir machen aber Plan B, setzen uns auf unsere Räder und machen eine Fahrradtour nach Neuruppin. Es gibt einen tollen Radweg durch den Wald. In der Stadt suchen wir nach XXL-Wäscheklammern und finden diese auch bei KiK. Danach kehren wir noch bei „Mc Ente“ ein und machen uns gestärkt auf den Rückweg. Insgesamt sind wir bestimmt 30 km geradelt. Wir haben neue Nachbarn mit Boot bekommen. Diese sind leider dem Alkohol sehr zugetan und wir finden sie nicht so angenehm. Trotzdem genießen wir den schönen Abend, Kai mit Angeln und ich mit meinem iPad. 14.06.13 Heute funktioniert Plan A, wir machen mal einen Gammeltag. Ich lese überwiegend. Kai versucht, erfolglos, zu angeln. Ab mittags merke ich schon, dass es Kai langweilig wird und warte schon darauf, dass er es ausspricht. Nach dem Duschen ist es dann soweit. Er versucht mir zaghaft klar zu machen, was ich ja schon ahnte und fragt, ob wir morgen in Richtung Heimat aufbrechen wollen. Wir beschließen auf dem direkten Weg die Krampe anzusteuern. Der Abend ist leider nicht mehr so ruhig wie die vorigen Tage. Es sind einige Boote und Camper dazu gekommen und in dem Gasthof, direkt nebenan, wird laut stark gefeiert. Uns fällt es also nicht schwer, Abschied zu nehmen. 15.06.13 Wir schlafen aus, frühstücken in Ruhe und es geht in Richtung Heimat. Auf die Minute genau, um 12 Uhr, schaffen wir noch die Schleusung in Alt-Ruppin. Die nächste Schleuse in Altfriesack geht wieder um 14 Uhr. Es wird knapp. Wir fahren zügig und sind wieder genau zur grünen Ampel vor Ort. In Hohenbruch müssten wir eigentlich eine halbe Std. warten. Der Schleusenwärter sieht uns und macht eine Ausnahmeschleusung nur für uns. Außerdem ruft er den Kollegen in Tiergarten an und kündigt uns an. Dieser erwartet uns auch schon und fährt unsere Manatee, auch nicht zur regulären Zeit nach unten. Nur dadurch haben wir die Chance, die Pinnower Schleuse noch heute zu schaffen. An dieser Stelle unseren lieben Dank für diesen Service. Nach Pinnow sind wir dann auf dem Oder-Havel-Kanal und wollen nur noch in die Marina Havelbaude. Dort ist es gerammelt voll und Jubel-Trubel-Heiterkeit….nicht was wir heute brauchen. Also weiter. In Hennigsdorf beim EWV legen wir an und genießen einen fast ruhigen Abend (ein Partydampfer knallt uns gelegentlich deutsche Schlager um die Ohren). Nach diesem Fahrmarathon sind wir völlig erledigt. 17.06.13 Ausgeschlafen, gefrühstückt, geht es bei recht schönem, aber windigen Wetter weiter. Wir sind neugierig auf den Wannsee, dort waren wir noch nie. An der Schleuse Spandau müssen wir erst mal eine Weile warten. Nichts mehr mit grüner Welle, wie am Vortag. Danach sind wir auf der Havel. Wir trauen unseren Augen nicht. Boote über Boote. Es ist der reinste Horror… Die Segler fahren ohne Rücksicht, haben ja schließlich Vorfahrt. Ausweichen ist für uns oft sehr schwierig, da der Wind ordentlich weht und die Wellen nicht ohne sind. Der Wannsee sieht auch nicht besser aus. Wir wollen nur noch weg und schaffen es auch irgendwie ohne Schaden davon zu kommen. Heilfroh schippern wir den Teltowkanal runter. Dieser kommt uns gar nicht mehr so langweilig vor, wie sonst… Die Schleuse in Kleinmachnow….na ja, die kennen wir ja schon, ist einfach nur ätzend, wenn man kein 12 m Boot hat. Poller und Leiter liegen viel zu weit auseinander. Aber wir schaffen das natürlich auch. Im Britzer-Zweig-Kanal machen wir kurz Stopp, drücken Schwiegermama (bzw. Muttern) und weiter geht’s. 18.30 Uhr erreichen wir endlich unsere geliebte Krampe. Wir sind ziemlich fertig, aber auch glücklich wieder in heimischen Gewässern zu sein. Hier ist es doch am schönsten. Die restlichen Tage verbringen wir hier in unserer bekannten Umgebung, genießen. Zumal die Wetterfrösche Temperaturen von über 30 ° vorausgesagt haben. 20.06.13 Wir beschließen eine Nacht in unserem Hafen zu verbringen, denn nach 3 heißen Tagen mit deutlich über 30°, sollen einige Unwetter auf den Weg hier her sein. Gegen 21 Uhr zieht wirklich ein ordentliches Gewitter auf. Erst mit Grollen und aufkommenden Wind, später mit orkanartigen Sturmböen, Starkregen und Wellen, wie man sie eigentlich eher von der Ostsee kennt. Wir werden gut durchgeschaukelt und sind sehr froh nicht draußen geblieben zu sein. Doch auf einmal steuert ein kleines Segelboot in unsere Richtung. Wir glauben erst, dass es sich durch den Sturm losgerissen hat. Aber falsch, es ist ein junges Paar drauf, dass verzweifelt eine Anlegemöglichkeit sucht. Ohne weiter nachzudenken, ist Kai auch schon auf dem Steg, um ihnen zu helfen. Die beiden sind, vor Anker liegend, gekentert und haben fast alle Sachen verloren. Nackt und klitsch nass holen wir sie erst mal auf unser Boot und versorgen sie mit Handtüchern und warmen Erdbeerwein. Irgendwie bekommen wir, dank meinem iPad die Handynummer von seinem Bruder heraus. Dieser holt die beiden mitten in der Nacht ab. Mit dieser aufregenden Nacht geht unser Urlaub zu Ende. Alles in allem, ein schöner Urlaub und eine tolle Tour, die wir nur empfehlen können!!! PS. Irgendwie bekomme ich es nicht hin die Bilder mit in den Bericht zu Kopieren - mal sehn ob ich das noch hin bekomme !!! Geändert von wehmy (19.08.2013 um 21:35 Uhr)
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