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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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#51
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So am WE waren wir wieder fleißig. Jetzt sollte das AF drauf.
Wir haben uns für Coppercoat entschieden. Lt Hersteller hat man min. 10 Jahre Ruhe mit seinem UW-Schiff. Immer nur mit Hochdruckreiniger abspülen und fertig. Wie werden sehen... Da dieses auf einen 2K Epoxi basiert gibt es nochmal zusätzlichen Schutz. Es sollen 4 Schichten aufgetragen werden, das wären dann zusammen mit dem 2K Primer 8 Schichten Epoxi, das sollte reichen. Zuerst mußten wir wieder mal schleifen. 120er Schmirgel mit der Hand und der heulenden Bosch. Mit dem Winkelschleifer haben wir uns nicht getraut, denn wir wollten ja nur anschleifen nicht abschleifen.... Das ging aber relativ einfach. Danach haben wir alles mit Wasser und Bimsreiniger (Aldi) abgewaschen. Am nächsten Tag nochmal mit Azeton nachgereinigt und dann die erste Schicht aufgetragen. Für das Boot waren 5,8l berechnet. Das Zeug ist mit 0,5l Epoxi 0,5l Härter und ?kg Kupferpulver abgepackt. Wir haben auch immer nur diesen einen Liter plus das Lupfer angemischt. Bei ca. 15 Grad hatten wir ca. 50min bevor es langsam zäh wurde. Solange haben wir auch für die erste Schicht zu zweit gebraucht. Bei der ersten Schicht ging genau ein Liter drauf. Theoretisch etwas zu wenig. Man konnte aber nur einmal pro Stelle rollen, sonst löste sich das wieder ab.
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Gruß, Rolf
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#52
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AF die zweite...
Nachdem die erste Schicht drauf war, konnten wir im Prinzip mit der zweiten anfangen. Es muß Nass in Nass aufgetragen werden.
Der Fingertest zeigte, dass es noch klebte aber nicht am Finger hängenblieb. Also den nächsten Liter angemischt. Die Fa. Fleiß hatte uns freundlicherweise eine größere Rolle kostenlos dabei gegeben. Die war mit einer dünnen Schaumstoffschicht ausgerüstet. Eignet sich gut für große glatte Flächen, wie beim Segelboot. Aber bei unseren Rippen kamen wir nicht ganz in die Ecken. Dafür habe wir dann eine kleinere Filzrolle genommen, damit ging es dann super. Dicke Schaumstoffrollen oder langflorige Rollen soll man nicht nehmen. Man muß es auch mit einem gewisssen Druck auftragen. Im Prinzip haben wir dann durchgerollt, denn wenn wir rum waren konnten wir direkt die nächste Schicht auftragen. Die frischen Stelle leuchten ca. 10min rosa bis sie den Kupferton annehmen. Dadurch sieht man immer wo man schon gerollt hatte. Nach vier Schichten waren von den 5 Litern noch etwas übrig. Das haben wir dann nur noch im unteren Bereich als 5 Schicht aufgetragen. Das ganze Spektakel war nach ca. 5,5 Stunden gegessen. Wir allerdings auch . Als Schreibtischtäter ungewohnte Bewegungen. Den sechsten Liter brauchen wir noch für die Auflagestellen und Reserve für event. Ausbesserungen. Das Abklebeband haben wir am nächsten Tag ohne Probleme abgezogen. Die Bilder zeigen die 2., 3. 4. und 5. Schicht.
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Gruß, Rolf
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#53
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So nach dem anschleifen mit 600er Schmirgel zum aktivieren des Kupfers ist das Boot jetzt endlich wieder in seinem Element.
Werde hier dann berichten wie es nach einer Saison aussieht.
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Gruß, Rolf
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#54
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Nach einer Saison
Wie angekündigt die Bilder vom Unterwasserschiff nach einer Saison in den Niederländischen Binnengewässern.
Die ersten beiden Bilder zeigen das Boot direkt nach dem rausheben. Es war kaum Bewuchs drauf. Das dritte Bild (leider etwas überbelichtet) zeigt das AF nach den Dampfstrahlen, sieht immer noch aus wie neu.
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Gruß, Rolf
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#55
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Super Rolf!
Jetzt bin ich ziemlich neugierig wie sich das Coppercoat in der Ostsee verhält. Ich finde den dunklen Farbton den das AF angenommen hat auch garnicht so schlimm wie einige Andere im BF. Stellt sich natürlich die Frage, ob der Farbton bei Salzwasserkontakt nicht eher in richtung Kupferoxid grünlich tendiert. Vieleicht hat ja noch jemand anderes hier Erfahrung. Gruß Niels |
#56
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Mal ne dämliche Frage...
...wie bist Du eigentlich bei den Stellen vorgegangen, die vom Lagerbock abgedeckt werden? Vor allem beim Lacken ist das Verrücken von Böcken oder Kahn doch sicher nervig!?
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Viele Grüße, Tobi "Meine Definition von Glück? Keine Termine und leicht einen sitzen!" (Harald Juhnke) |
#57
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Wir haben das Boot mit einem starken Wagenheber z.B. vorne anhoben und mit Holzbalken etwas vor dem Trägerbock wieder abgestützt bzw. unterbaut. Dann konnten wir die Balken von dem Trägerbock entfernen und kamen so an die unbehandelten Stellen.
Das sieht man ganz gut auf den unteren Bildern in Beitrag #40. Dort liegt das Boot vorne auf den Holzstapel auf und noch auf den hinteren Trägern vom Trägerbock. Nach getaner Arbeit haben wir das Boot wieder vorne auf den Trägerbock aufgelegt und dann hinten angehoben, unterbaut und die Balken an den hinteren Stützen des Trägerbocks entfernt. So konnten wir die Stellen hinten bearbeiten. Das ging ganz gut. An der Kiellinie ist das Boot sehr stabil, sodas wir es hier problemlos mit dem Wagenheber anheben konnten. Wir haben bestimmt zehnmal hin und her gebockt bis alle Lagen gestrichen waren. Nie gab es ein Problem. Es lag auch immer an vier Stellen auf. Z.B. Vorne auf dem Holzstapel und hinten auf den äußeren Stützen des Trägerbocks sowie in der Mitte. So konnte es auch nicht kippen. Wir haben versucht es nur wenige mm anzuheben, sodass wir nur gerade die Balken von den Stützen nehmen konnten. Und dann wieder abgelassen auf den Holzstapel. Wir hatten uns auch vorher mit der Werft abgeprochen, sodass das Boot an der Stelle stehenbleiben konnte. Es konnte ja nicht mehr bewegt werden, solange es vorne oder hinten nur auf einem Holzstapel und dem normalen Boden stand.
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Gruß, Rolf
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#58
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Sehr erhellend, vielen Dank! Jetzt ist Antifouling ja nicht sooo anspruchsvoll wie z.B. Topcoat - frage mich echt wie man da zu einem Spitzenergebnis ohne Übergänge kommen soll?!
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Viele Grüße, Tobi "Meine Definition von Glück? Keine Termine und leicht einen sitzen!" (Harald Juhnke) |
#59
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2. Saison
Hier etwas was spät mangels Zeit, die Bilder der 2. Saison mit dem Coppercoat. Das Boot wurde im November 2011 aus dem Wasser geholt und direkt mit dem Hochdruckreiniger gesäubert. Da blieb nicht viel Zeit zum Fotografieren.
Die ersten Bilder zeigen die Verschmutzungen direkt nach dem Rausholen. Die beiden letzten Bilder schon einen Teil gereinigte Fläche. Das AF war immer noch tadellos soweit man es sehen konnte. Wir werden uns jetzt bald zum Winterlager begeben und dann nochmal genauer inspizieren.
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Gruß, Rolf |
#60
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Wenn ich den Z-Antrieb vergleiche der nicht mit Coppercoat gestrichen wurde, dann ist der Bewuchsschutz nicht gerade berühmt. Mit einen einfachen 2 K. Teerepoxid würde sicherlich der gleiche Wirkungsgrad erreicht werden.
mfg |
#61
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Der Bewuchs hält sich in Grenzen und läßt sich mit dem HD Reiniger problemlos entfernen. Den Antrieb spritzen wir jedes Jahr mit irgendeinem 1K Lack/AF und sollte dieses Jahr eigentlich richtig gestrahlt, lackiert und mit gutem AF behandelt werden, wenn es da nicht ein Zeitproblem geben würde...mal schauen.
Da er aus Metall ist, kann er nicht ohne weiteres mit Coppercoat behandelt werden. War aber auch nie unsere Absicht. Uns gings aber mehr um angebliche mind. 10 Jahre kein neues AF am Bootsrumpf. Bisher sieht es gut aus, aber es geht auch erst ins 3. Jahr. Mal abwarten....
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Gruß, Rolf |
#62
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Und gibt es schon neue Erkenntnisse?
Gruß Chris |
#63
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Würd' mich auch interessieren
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...::: Gruß, Erik :::... - commeo ergo sum! - Es muss nicht immer alles Sinn machen.
Oft reicht es schon wenn es Spaß macht. |
#64
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Hatte bei mir das gleiche Problem alles geschliffen und gespachtelt und lackiert mit der Rolle.
Alles Top dank epiform! Geändert von Marec34 (27.09.2013 um 22:24 Uhr) |
#65
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Boot ist jetzt den zweiten Winter im Wasser. Wir holen es im Frühjahr erst wieder raus um auch das Af zu inspizieren. Was wir im Wasser sehen konnten ist alles noch in Ordnung. Dann stelle ich auch wieder Bilder ein. Bis jetzt würde ich das Coppercoat jederzeit wieder auftragen, wenn wir uns ein neues GFK-Boot holen sollten.
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Gruß, Rolf |
#66
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nach der 4 Saison
Hier das versprochene Update.
Das Boot lag jetzt den zweiten Winter im Wasser. Letzte Woche haben wir es rausgenommen, um ein paar Wartungsarbeiten am Antrieb vorzunehmen (neue Faltenbälge, Gimballager etc.). Auf den ersten Bildern sieht man das Boot wie es gerade aus dem Wasser gehoben wurde. Es ist nur eine leicher Verschutzung auf dem Unterschiff. Wo kein AF war wie z.B. an den Trimmklappen, erkennt man die Ansammlung von Muscheln nach zwei Wintern. Das letzte Bild zeigt das AF direkt nach der Reinigung mit einem Hochdruckreiniger. Das Hellere ist die Kupferpatina. Das AF muß nur kurz leicht mit der Handangeschliffen werden, dann kann es wieder ins Wasser. Eine Überarbeitung oder gar Neuanstrich ist jetzt auch nach dem 4. Jahr nicht nötig.
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Gruß, Rolf
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