Radarantennen im Bugbereich?

[bensihari]

Moin zusammen,

ich habe da mal eine Frage...
Ich wollte auf meinem Kaasboll 17 Fuß Radar (Lowrance 3G) installieren. Normalerweise sollte die Antenne im Heckbereich montiert sein, da das Boot dort am ruhigsten liegt. Da würde die aber beim Fischen ziemlich nerven. Am wenigsten stören würde sie im Bugbereich, also direkt vorne auf der Bootsspitze...
Hat das schon mal jemand probiert und Erfahrungen?
Bei mehr als Windstärke 3 gehts eh nicht Richtung Lachs vor Rügen und bei Nebel fahren wir auch Schenckentempo, da sollte es also eigentlich nicht soooo doll schaukeln...

VG Jens

[ferenc]

was versprichst du dir vom Radar?

[bensihari]

Radar sollte mir bei Seenebel andere Boote anzeigen... Ich werde bei Nebel sicher nicht rausfahren, aber wenn man draußen ist und Nebel kommt, dann würde ich schon gerne wissen, wer um mich rum noch so unterwegs ist...

[billi]

hast du mal über AIS nachgedacht ?

[KaiB]

Was soll er denn mit AIS wenn er andere Boote, Tonnen, Land und sonstige potentielle Rammingegenstände im Nahbereich sehen möchte und die sicher nicht alle AIS haben.


AIS hat nicht jeder.
AIS und Radar zusammen macht Sinn.
Muss oder möchte man ein Gerät wählen ist das Radar oben auf der Liste, das zeigt alles was ein Echo bringt.
AIS zeigt nur andere AIS.

[ferenc]

Wir reden aber von einem 5m offenem Motorboot ohne Aufbau oder Mast, so das der Radar sehr niedrig angebracht wird.

Zusammen mit der geringen Leistung, die ich auf Grund der quasi permanenten Exposition sogar begrüße, wird das Ergebnis nicht so toll werden, oder wie siehst du das?

[KaiB]

Ich ging davon aus das er das Ding auf eine Stange setzen wollte, würde sonst sicher keinen Sinn machen, ganz abgesehen von der unschönen Bestrahlung der "Crew".

Die kleinen Geräte sind im Nahbereich, und das ist der Bereich auf den es ankommt, meiner Erfahrung nach sehr gut zu brauchen.

Der Fernbereich, wo das Radarecho schmaler Antennen technisch bedingt mau und verzerrt wird bzw. Ziele verschmelzen, ist ja nicht von so großem Interesse bei den Angelfahrten die hier angedacht sind.

Viele kleine Boote, auch Minifischer mit vorne eingerichteten Steuerständen fahren solch kleine Geräte dann ebenfalls vorne.
Scheint demnach nicht unüblich zu sein.

Ich habe selber ein relativ kleines Gerät, allerdings im Mast, wo es recht viel Achterbahn fährt und dennoch im Nahbereich eine erstaunlich gute Hilfe ist, die iuh nicht missen möchte.

Natürlich ist eine ruhige Basis immer besser aber wer rast denn schon bei Nebel.
Da wird man doch eh langsamer und damit auch die Bootsbewegungen.
Wobei man das Dreh-Tempo der Antennen auch nicht unterschätzen sollte, die sehen schon recht viel in der sehr kurzen Zeit wo sie über ein Ziel witschen.

Lieber ein kleines Gerät als gar keines

Es ist nur eben so das ihm AIS noch viel weniger anzeigt.

Noch mal ich habe nix gegen AIS aber als Alleingerät oder Neudeutsch Stand alone o. w. das heißt -systembedingt- nur eingeschränkt von Nutzen.

[Akki]

Ich würde mir auf garkeinen Fall von einem Radar die Fratze verbrutzeln lassen. Ein Radar gehört über den Kopf... Weit über den Kopf.

[KaiB]

Lowrance 3G schrieb er, wenn er damit das Broadband-Gerät meint, soll (!) dessen Strahlung extrem gering sein.
Angeblich, das beschreibt aber nur die Hersteller bzw. Händlerangaben, sollen Sicherheitsanstände nicht nötig sein.
Das kann ich, mangels Ahnung, nicht berurteilen.

Ist aber m.E. sekundär da es auch nur vernünftig und weit genug sehen kann wenn es entsprechend hoch angebracht wird.
Das sollte perse über Kopf sein.

Die Nahbereichsauflösung von Broadband ist i. d. T. erstaunlich.
Hatte mal die Gelegenheit solch Gerät im direktem Vergleich zu meinem herkömmlichen System zu begucken.

[bensihari]

Moin zusammen,

danke schon mal für die Hinweise. AIS haben wir ebenfalls an Bord. Das ist auch für die Berufsschiffahrt super. Radar sollte im Nahbereich auf andere Boote aufmerksam machen. Meine Hoffnung war, das bei nicht zu schneller Fahrt die Antenne im Bugbereich trotzdem noch brauchbare Signale liefert... Hebel auf den Tisch legen verbietet sich natürlich bei Nebel...

[HansH]

Warum montierst du das nicht über dem Steuerstand auf einen Bügel? Die drei Rutenplätze kannst du sicher besser verlegen, als ein Radar.

[bensihari]

Ich müßte den Steuerstand dann leider noch erhöhen, weil die Höhe so nicht ausreichend ist. Daher dachte ich an einen Mast im Bugbereich. Der wird natürlich ausreichend hoch sein, denn auch wenn das Broadband Radar eine sehr geringe Strahlung haben soll, wollte ich da auf Nr sicher gehen...

[Akki]

Der Mast macht auch sicher Sinn. Ein Handy wollen die Leute
sich nicht an den Kopf halten, aber die Radar peaks direkt vor
die Nase... klar sieht man nicht, spürt man nicht, also nicht
schädlich

[ferenc]

zumal die Höhe auch der Effizienz dient. Eine Hochleistungstaschenlampe die auf der Wiese liegt hat auch nicht die Ausleuchtung, als wenn man sie auf 2 m Höhe in die Ferne leuchten lässt.

[wolfischmidt]

Eine Radarantenne sollte mindestens 1m über dem Kopf des Benutzers der Anlage von der Abstrahlung her angebracht sein.

MfG Wolfi

[Ostfriesen]

Die Broadband-Technologie scheint da wirklich unkritisch zu sein.

Als Motagestandort kann ich bei so einem kleinen Boot den Bug jedoch nicht empfehlen. Durch die Bewegung in Höhe und Neigung erhält man kein kontinuierliches Bild.

[aunt t]

Moin
Ob Broadband für "Bestrahlungen" unkritisch ist, bin ich mir nicht sicher. Nen "normals "Radar arbeitet mit Impulsen, deren reflektierte Echos aufgezeichnet werden, das Broadband sendet kontinuierlich, allerdings auf unterschiedlichen Frequenzen, hier gibts ne zweite Empfangsantenne. Im gebrauchtem Frequenzbereich liegen allerdsings auch die Geräte, wo man von Elektrosmog ausgeht.
Ist aber egal.- auf nem fünf meter Boot am Bug auf ner Stange.... da suchst du wechselweise getauchte UBoote ( Geht nen Broadband durchs Wasser?) oder anfliegende Flugzeuge, gelegentlich auch mal das Land. Bewegliche Radarziele kanst du bei der Montage schlicht knicken. Außerdem schau dir mal den Energieverbrauch von nem Broadband an.
Hans

HI, die SIMRAD, Lowrance Radaranlagen arbeiten mit sehr niedrigen Signalkstärken sehr effizient. Die direkte Abstrahlung im Umfeld auf Menschen ist laut Simrad nicht schädlich. Die Geräte sind nach US-Norm zertifiziert.

Es ist wegen der besseren Ausnutzung der Abstrahlung sinnvoller, das Radar am höchst möglichsten Punkt am Schiff zu montieren.

Einen Versuch ist es doch wert, wenn es nicht den gewünschten Effekt bringt ein teurer.

[aunt t]

Hmmm, einerseits hat man damals gesagt, die 30km, die die neuartige Eisenbahn fährt sind tötlich für den menschlichen Oranismus, andererseits sagt die Atomindustrie, Atomkraftwerke sind sicher und austretende Strahlung eher harmlos.

Ob ich mich auf die Aussagen eines Vertreibers (Simrad) von technischem Eqipment bzg der möglichen biologischen Risiken verlassen möchte?
Tatache ist, das dich ein Broadband nicht direkt "verpruzellt" wien "normales" Radar, aber ob die ausgesendete Strahlung unschädlich ist? Keine Ahnung, aber ich würd sie lieber nicht auf dem Body haben wollen
Hans

[bensihari]

Also direkt vorm Kopf wollte ich das Ding nicht haben, egal was da irgendwelche Hersteller sagen! 1m über Kpf sollten das schon sein. Und im Bug ist die Antenne dann noch möglichst weit weg von allen... Ich glaub, ich probier das mal aus. Wenn das nichts wird, dann muss die eben doch irgendwie an den Steuerstand oder mit einem Bügel anders angebaut werden...

[Ostfriesen]

Vernünftige Ergebnisse bekommst Du eher mit einer Stange/Targabügel achterlich, da wo die Bootsbewegung am geringsten ist.

Das Thema Strahlung wird absolut überbewertet, darf ich Dir als Fachmann für die Anwendung ionisierender Strahlung auf den Menschen mal so sagen.

[bensihari]

OK, danke schon mal für die Einschätzung mit der Strahlung...
Dass die besten Ergebnisse bei einer Montage im Heckbereich zu erzielen sind, denk ich auch... Ich hoffe aber, dass die Ergbnisse mit Antenne am Bug auch noch OK sind... Wie schon gesagt, es kommt auf die Ergebnisse bei langsamer Fahrt an (Schlelppfischen)...