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Zitat:
Das ist nicht prinzipbedingt so, aber die meisten Motorboote sind für den Binnenbereich gemacht und daher wenig seetauglich. Man kann völlig problemlos auch ein seegängiges Motorboot mit um die 10m Länge bauen, inklusive Stabilisierung.
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MV Julius: http://booteblog.net/julius Fotos, Videos, Reiseberichte und technische Artikel: booteblog.net | Reise- und Technikvideos auf Youtube: https://www.youtube.com/@JulianBuss
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#77
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... und wie seegängige 10 m Motorboote aussehen, kann man sich hier ansehen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_...iten_der_DGzRS
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"Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern, dass er nicht tun muss, was er nicht will." (Jean-Jacques Rousseau)
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#78
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Ok also wird pauschalisiert, es hat mich eben irritiert das es immer heist Segler ja Mobo nein.
Danke |
#79
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http://www.schiffsspotter.de/DGzRS_D...Hans_Ingwersen
Seegängig schon - aber Langfahrttauglich??? Reichweite 240 nm - aber wenn man sich mal die Videos von den Teilen ansieht, dann sieht man, dass die (in meinen Augen) so konzipiert sind wie ein Korken. Also immer oben schwimmen. Aber die Teile schaukeln ohne Ende. Eine geschulte Besatzung hält das wahrscheinlich problemlos 4-8 Stunden aus aber auf hoher See über mehrere Tage oder Wochen dürfte das kein Vergnügen sein. Aber trotzdem schöne Boote. Gruß Chris Ach ja - warum Segler hochseetauglicher sind: Tiefer Kiel mit Ballast und Segel. Beides fehlt Mobo. Um auf dem Wasser zu schlafen brauchst du in meinen Augen eine halbswegs stabile Lage. Das erreichst du am einfachsten mit Kiel und Segel. Ohne Schlaf ist die Langfahrt sonst schnell zu Ende....
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#80
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Zitat:
"Moderne" Motorboote können durchaus ebenfalls seetauglich sein, wenn dies konstruktiv berücksichtigt wurde. Es reicht aber doch nicht aus, daß ein Boot mal eine größere Welle meistert, es muß auch mal harte Seeschläge ohne Schaden zu nehmen einstecken können. Wo man im Küstenbereich relativ schnell einen Hafen anlaufen oder zumindest geschützte Bereiche aufsuchen kann, entfällt dies außerhalb. Hier muß das Boot eben das Wetter aushalten - möglicherweise tagelang. In grober See muß auch die Technik problemlos funktionieren, die Maschine muß schnelle Lageänderungen klaglos wegstecken, nichts darf sich losreißen oder wegen Überlastung brechen. Für Langstrecke sind große Tanks erforderlich, deren schwappender Inhalt die Stabilität des Bootes negativ beeinflußt - auch hier ist vorzusorgen. Auch die Ruderanlage muß mit einer hohen Dauerbelastung klarkommen, nicht nur kurzzeitig. Nicht vergessen darf man die Inneneinrichtung, die auch erheblich belastet wird - auch mal durch ein quer durch die Kajüte fliegendes Besatzungsmitglied, das den Halt verloren hat. Pantry und Toilette müssen ebenfalls im Seegang ihre Arbeit verrichten. Scheiben und Niedergänge müssen ausreichend robust sein und dürfen von einer einsteigenden See nicht eingedrückt werden. Die Kojen müssen seegeeignet sein, die Besatzung braucht auch mal Ruhe. Ist alles machbar und wird auf vielen Segelbooten praktiziert. Auf Motorbooten bestehen hier meist geringere Ansprüche, denen sich die Werften aus wirtschaftlichen Gründen anpassen. Nachrüstung ist teilweise möglich, aber garantiert nicht billig. Fischkutter (und eingeschränkt deren Freizeitnachbauten) haben das von Hause aus - angepaßt an die Anforderungen der Betreiber in punkto Reichweite, Wohnmöglichkeiten... Aber nimm mal ein "normales" Motorboot und versuche einen 500 l - Zusatztank seefest nachzurüsten! Selbstverständlich kann man etliche Spritkanister einigermaßen seefest an Deck verstauen - das nachfüllen bei 4m hohen Wellen wird zur zirkusreifen Artistik. Kann auch nicht jeder. Nicht zuletzt braucht man viel Stauraum für Ausrüstung, Ersatzteile und Proviant - ausreichend gut zugänglich.
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Gruß Ewald |
#81
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Ich habe bei meinen Atlantiküberquerungen (mit Kreuzfahrtschiffen) immer die Wellen beobachtet und war mir sicher, auch mit einem Motorboot die Überfahrt zu schaffen. Allerdings soll das Wetter auf der Nordroute regelmäßig schlechter sein. Weiterhin musste ich mir keine Gedanken darüber machen wie Ölkontrolle und -wechsel erfolgen könnte, denn ich hatte zwei Motoren und konnte mit einem problemlos fahren. Bei den zu erwartenden Betriebsstunden ist einige Wartung und Kontrolle notwendig, aber eine laufende Maschine abstellen wäre mir auch zu riskant. Mein Traum ist beendet, aber ich würde gerne einen Reisebericht verfolgen.
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Andreas |
#82
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Moin,
Zitat:
Aber nicht bei jeder Rumpfform ist ein Segelboot so mannschaftsfreundlich. Insbesondere moderne Gleitrümpfe mit Kurzkiele fangen bei Seegang an zu schlingern, zu gieren, zu rollen oder zu stampfen. Siehe: Seaworthiness the forgotten Factor von C.A. Marchaj ciao,Michael
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#83
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Zitat:
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#84
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Ich war heute auf der Hanse Boot und hab mir die Elling E4 angesehen.
Tiffenschubse aus Plastik, wenn ihr mich fragt. Aber die werben groß mit der Atlantiküberquerung. Gerade das finde ich bedenklich. Da wird mit der Werbung dem Käufer suggeriert, das man einfach das "richtige" Boot kauft und dann so damit über den großen Teich schippern kann. Aber, wenn der Skipper nicht für die Tour über den Teich taugt, dann bringt einem das beste Boot nix.
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Gruß, Jens
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#85
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Ich glaube, die verkaufen eher den Gedanken, dass man so eine Tour theoretisch machen könnte. Niemand, der ernsthaft so eine Tour plant, wird sich dafür gezielt eine Elling kaufen - da gibt es in dem Preissegment andere, viel besser geeignete Boote (z.B. Nordhavn).
Aber wer sich eine Elling kauft, möchte gerne *sagen* können, dass er, wenn er denn nur wollte, mal eben über den Atlantik fahren *könnte*
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MV Julius: http://booteblog.net/julius Fotos, Videos, Reiseberichte und technische Artikel: booteblog.net | Reise- und Technikvideos auf Youtube: https://www.youtube.com/@JulianBuss
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#86
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Zitat:
Und keinen stört es denn wer will schon überall durch (über den Ozean) Eigentlich erstaunlich das dieser Trend noch nicht die Segelboote ereicht hatt. MFG S |
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Moin,
Zitat:
ciao,Michael |
#88
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Zitat:
So wird das Heck der Segelyachten immer breiter, was zum einen mehr Geschwindigkeit bringen soll, da solche Yachten aufrechter Segeln sowie weniger Boot unter Wasser haben und zum anderen bedingt das natürlich auch mehr Schiffsbreite (=mehr Lebensraum). Das mit dem Platz kann ich bestätigen, ist schon erstaunlich was eine Bavaria 33 z.B. so an Platz bietet. Auch der Hersteller wirbt entsprechend (z.B. bei der 37). https://www.bavaria-yachtbau.com/de/...cruiser37.html Würde mich wirklich interessieren inwiefern jetzt eine ältere Reinke oder eine andere Yachten den neuen Yachten in Punkto Seetauglichkeit (nur bezogen auf die Rumpfform) überlegen sein soll. Gruß Chris |
#89
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Hallo Leute,
da bin ich ja auf ein sehr interessantes Thema gestoßen. Ich habe in Hamburg einen Kollegen kennengelernt, der in der Kleinen Hochseefischerei gearbeitet hat. Mit einem 15m Kutter in der Ausschließlichen Wirtschaftszone der Nordsee zu fahren, soll zu bestimmten Zeiten wohl nicht so lustig sein. Er sagte, zwei Tage rausfahren, zwei Tage fischen, zwei Tage reinfahren. Seegang und Arbeit lässt auch gestandene Männer den Tränen nah kommen und er sprach von "Fahrstuhl fahren" und den Sinn von Labskaus. Der Atlantik soll schönere Dünung haben als die Nordsee, aber ich bringe das Beispiel wegen der Machbarkeit, was die Hardware (das Boot) betrifft. Mein Traum war es immer, mit einem eigenen Boot (so ähnlich wie die Pauls es machen) irgendwo auf dem Atlantik rumzudüsen. Aufgrund von Arbeit, Famile, Geld usw. wird das in den nächsten Jahren aber nicht in Betracht kommen. Ich hoffe, wir schaffen es im nächsten Sommer immerhin von Oldenburg nach Föhr zu fahren, wie wir es vorhatten. Aber: ich habe für "wenig" Geld ein Schiff gekauft (holl. Kutteryacht mit Stützsegel), mit dem man eine solche Tour grundsätzlich machen könnte. Dafür musste ich einige Abstriche machen (z.B. Tiefgang 1,40m), was den Binnenbereich betrifft. Das Problem ist das in diesem Thread schon beschriebene: man fühlt sich einfach nie bereit, weder in Sachen Ausrüstung noch in der eigenen Kenntnis. Dabei lehrt uns die Praxis, dass die meisten Schiffe in Küstennähe zugrunde gehen, auch was die Berufsschifffahrt betrifft. Viele Grüße Till
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GRuß Till ----------------- "Der Ozean, so sagt man, ist ein Todeselement für den Menschen; ein Lebenselixir für Myriaden von Tieren... und für mich." ----Kapitän Nemo http://www.facebook.com/feuerlok |
#90
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@ Chris:
Michael hat eigentlich ja schon vieles erwähnt. Kurzkieler mit Spatenruder mit flachem U/V-Spant schlagen des flachen Vorfusses wegen viel stärker beim stampfen in die See. Mittel- bis Langkieler mit S-Spant/Weinglas setzen konstruktionsbedingt wesentlich weicher ein. Ist bei Mopedbooten mit Deep V oder "Flach V" ja nicht anders. Weiterhin kann man bei den modernen breiten Hintern mit Kurzkiel eine höher Anfangsstabilität annehmen als bei schlanken, praktisch nur gewichtsstabilen S-Spantern. Der flache Spant nimmt daher vor der See jede Welle sofort wahr und reagiert mit Auftrieb. Der S-Spant reagiert verzögert, weicher, pflegt dafür aber schon mal ausgiebig nach zu rollen. Kurze Profilkiele bieten Höhen am Wind die ein Langkieler nicht hinbekommt. Kurz, jeder Typ hat seine Vor- und Nachteile. Der krasseste Unterschied der mir beim Segeln eines breitär...igen modernen flachen Spantes mit Spatenruder auffiel war, dass man keinen Moment das Ruder loslassen durfte. Die Luvgierigkeit bis in die Sonne schießen geht bei denen viel schneller als bei einem behäbigen Langkieler. Manche Langkieler lassen sich - bei passendem Wetter- allein mit dem Schottrimm auf Kurs halten. Raumschots, wo ein Langkieler zwar ausgiebig aber mit überschaubarem Ruderdruck giert und meist von selber auch wieder auf Kurs zurückgiert neigte der Kurzkieler dazu mit dem Heck seitlich abzuschmieren. Logisch, der hat ja ganze andere Drehpunkte um den Kiel und einen offenen Lateralplan mit zwei voneinander entfernten Druckpunkten, Kiel und Ruder, dazwischen ist nix was stabilisiert, da strudelt es munter durch. Bringt im Hafen optimale Wendekreise im Manöver aber auf See ist er entsprechend hibbeliger man muss sich mehr konzentrieren damit die Fuhre nicht aus der Bahn schmiert. Ob man nun das eine oder andere Phänomen als Überlegenheit oder als Manko ansieht ist u. a. Geschmackssache. M. E. sind auch viele modern Risse durchaus seegängig, werden ja genug Regatten damit gefahren, bei jedem Wetter und rund um die Kugel. Ihr Seeverhalten äußert sich nur anders als bei den Klassikern. Und die Substanz ist ein weiterer wichtiger Faktor. Wer weich und dynamisch einsetzt schlägt sich keine Verbände kaputt und malträtiert seine Rigg weniger. Guck mal hier: Langkiel am Wind, das geht relativ friedlich und geräuschlos vonstatten. https://www.youtube.com/watch?v=GiYbrfpQaNY
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Gruß Kai Geändert von KaiB (03.11.2015 um 17:49 Uhr)
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LOL. Leben in Schräglage.
Das wäre nix für mich Aber um noch Mal auf die Elling zurückzukommen. @Julian. Für DEN Preis gibt es garantiert etwas besseres. Egal wofür. Ich fand zwar die Aufteilung interessant, aber die Verarbeitung war echt billig. Ich hab sie mir eh nur angesehen, weil sie direkt neben der Linssen lag
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Gruß, Jens |
#92
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@KaiB: Sehr interessanter Aspekt, dass Langkieler material schonender sind. Hatte ich bisher noch gar nicht bedacht.
Gruß Chris |
#93
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Nabend
Zitat:
Und eventuell auch bessere Boote für ruhige Binnenreviere Die Elling soll eben alles abdecken: - Wohnlich - Binnentauglich (Abmessungen) - Auch bei starker Strömung einsetzbar (Halbgleiter und unabhängiges Zweitmotor System) - Und zur Not eben auch Ozeantauglich In dieser Kombination ist das Boot immer noch relativ einzigartig, finde ich. In holländischen Kanälen mag eine Linssen besser sein und für eine Ozeanpassage eine Nordhavn...Ober für den Preis einer Elling bekommt man sicher nicht beides (Linssen und eine Nordhavn) Ob die Atlantik Überquerung so super professionell war, mit der ganzen Benzin Übergabe zwischen den Booten, darüber kann man geteilter Meinung sein. Aber sie haben es erfolgreich durchgezogen. Mit drei Serienbooten und relativ unerfahrenen Crews. Viele Grüße, Oliver |
#94
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Ich spendiere mal den Link zur Elling
https://www.boote-magazin.de/aktuell...ich/a2939.html Gruß Chris
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Zitat:
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#96
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Du weisst doch, Segler sind meist zu betrunken um ihr Boot gerade zu halten . Aber mit nem Bier in der Hand gleicht sich die Schräglage auch wieder aus.
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#97
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Das hier könnte meiner Meinung nach mal ein Seegäniges Motorboot werden:
http://www.boat24.com/de/Segelboote/...detail/224443/ Ich weis es steht als motorsegler drinn aber wenn ich Fisher 28 google finde ich eher Motorboote wenn auch teilweise mit Segeln... MFG S Ich weis die Fenster müssten raus und zu kurz ist es auch... |
#98
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Ähnelt mit seinen Abmessungen und Plattgat (alle anderen haben Kanoeheck) der Fisher 25 http://www.southerly.com/yachts/fisher/25/ nur halt im Blechdesign.
Fisher 28 ist ein Katamaran "Catfisher". Bei Booten -reinen Verdrängern- in der Größe, knappe 8m, mit 6m Wasserlinie, sollte man aber auch die relativ geringe Rumpfgeschwindigkeit bedenken. Bei aller Seegängigkeit muss man schon ein wenig mehr Zeit für jeden Strop einplanen. Das hat dann auch wieder unmittelbare Auswirkung auf Futter, Wasser etc. und was da so alles auf längeren Reisen mitschleppt. Das sind ja keine -mehr oder weniger- auch Halbgleiter-fähige Boot wie etwa K.Heinz Nordic Tug, der auch in der Größe ist. Wobei ab und an gasgeben können natürlich auch wieder mehr Sprit bedeutet aber dennoch, bei langer Reise können 1-1,5 kn mehr Schnitt schon eine Menge ausmachen.
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Gruß Kai |
#99
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Da ich mir durchaus vorstellen kann, im Ruhestand einmal längere Törns zu machen, lese ich diesen Thread mit großem Interesse. Vielen Dank an Euch, in fast jedem Beitrag gab es etwas zu lernen!
Der TE scheint allerdings ausgestiegen zu sein, nachdem sein Thread gekapert wurde und die Piraten fröhlich darin feiern .. Ein Aspekt fehlt mir persönlich noch: Eine tagelange Fahrt unter Segeln ist IMO viel reizvoller ... das Spiel mit den Kräften der Natur, das gute Gefühl, sich nachhaltig fortzubewegen, die meditative Qualität dieser Art der Fortbewegung ... Ich akzeptiere völlig, wenn andere anders empfinden als ich ... aber Stunde um Stunde eher stumpf am Steuer zu stehen und sich von der Maschine volldröhnen zu lassen ist das genaue Gegenteil dessen, was ich unter einer bereichernden Reiseerfahrung verstehe.
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Gruß, Thorsten
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#100
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Vielleicht mal eine Geschichte aus meiner "Hand gegen Koje" - Zeit.
Wir waren unterwegs mit einem 14 m Motorsegler in der Biskaya. Zwei Tage Sturm Windstärke 7 in Böen über 9. Kein Autopilot Dreimanncrew auf Überführung. Mir ging der Arsch auf Grundeis. Ich hatte ernsthaft Angst um das nackte Leben. Plötzlich Flaute, kein Lüftchen mehr, aber die Welle blieb. Glaubt es, oder glaubt es nicht, das Geschaukel war dermaßen unerträglich, dass ich mir den Sturm zurückgewünscht habe. Ohne wenigstens ein Stützsegel würde ich niemals auf große Fahrt gehen. Gruß Hubert
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Niemand ist unnütz! Man kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen! |
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