Kann sich dieses Angebot mal jemand anschauen?

[Verbraucheranwalt]

Zitat von Vierzigplus

Ja, alle haben einmal angefangen: das Auto vom Schrottplatz, das Fahrrad vom Sperrmüll, das Boot abgewrackt vom A... der Welt.

Der TO hat eine uralte Wibo in Südfrankreich gefunden. Welchen Rat hat er erwartet? Dass man euphorisch damit umgeht?

Der TO kommt nicht aus Südfrankreich, also hinfahren , schauen und gleich rund € 1.000 fürs gucken ausgeben.
Der Transport in den Norden wird dann schnell mit € 3.000 bis € 5.000 zu Buche schlagen.
Ein Satz Segel € 4.000, ein neuer Motor € 10.000, neue Polster € 2.000.

Man kann sich auch alles kaputt rechnen (genau wie man sich alles schön rechnen kann) aber sein wir mal realistisch:

Gucken: Was kostet nen Billigflug nach Südfrankreich? 100 € oder weniger.

Segel: Die alten tun es vielleicht noch. Mit Geduld kann man auch gebrauchte Segel bekommen und anpassen (lassen).

Motor 10.000 € - Für nen kleinen gebrauchten Zweitakter AB? 1.000 € ist da realistischer - wenn es der alte Motor wirklich nicht mehr tut.

Neue Polster 2000 € - Ne is klar. Wer bitte kauft sich bei solch einem Schiff neue Polster für 2.000 €???? Wenn man den welche neu haben will (Spekulation) dann kauft man sich bei ebay Schaumstoff und der Frau ne Nähmaschine. Übrigens mal die Bilder anschauen. Das Boot sieht gepflegt aus - die Polster werden sicherlich nicht das Problem sein.

Transport: Auch da finden sich Wege. Das Teil ist gerade mal 2,80 m breit. Sollte also nicht so schwer zu transportieren sein. Gibt bestimmt einen Spediteur der das Teil mit zurück nimmt wenn er ein Boot nach Südfrankreich gebracht hat. Mit Geduld wird da bestimmt viel Geld zu sparen sein.Ansonsten ist mit 1,10 Tiefgang auch der Wasserweg über Flüsse möglich.


Gruß
Chris

[Vierzigplus]

Zitat von Verbraucheranwalt

Man kann sich auch alles kaputt rechnen (genau wie man sich alles schön rechnen kann) aber sein wir mal realistisch:...

Genau! Uralter Kahn in Südfrankreich, zum Trailern zu schwer, Zustand unkalkulierbar, kein Spediteur nimmt so etwas einfach "mit".
Und für € 100 mit zwei Personen nach Südfrankreich, incl. Hotel, Transfer usw.? Total realistisch!

Wäre das ein relativ attraktives, trailerbares Boot gewesen, hätte ich völlig anders geschrieben: Ostern in Südfrankreich verbringen, ausgiebig segeln, anschließend an den Haken und mit nach Hause.

[Verbraucheranwalt]

Ryanair nach Montpellier 20 € pro Flug, öffentliche Verkehrsmittel soll es auch in Frankreich geben. Lass es 200 € kosten, bin ich aber in meinen Augen weitaus realistischer als mit 1.000 €. Wenn man natürlich prinzipiell nur erste Klasse fliegt, sich bis vors Boot mit nem Taxi fahren lässt und auf ein fünf Sterne Hotel besteht, kommen 1.000 € hin.

Und einfach so nimmt das Boot sicher keiner mit aber wenn man Zeit hat und flexibel ist wird man sicherlich ein Angebot unter 5.000 € finden.

Voraussetzung ist natürlich das man überhaupt so ein Dickschiff will.

Gruß
Chris

[Erposs]

Es ist auch der Standpunkt des Betrachters. Jemand, dessen Arbeitszeit gut vergütet wird und der auch noch gut ausgelastet ist sieht das ganz anders, als jemand dessen Zeit billig ist und der noch genug davon übrig hat. Insgesamt macht das Angebot nur Sinn, wenn auch in Südfrankreich gesegelt werden soll.

[Jollensegler]

Hey,
ich finde die Verläufe mancher Beiträge immer wieder spannend.
Ich bin übrigens so ein lowbudgetdoofkopp der sich für 3,5k ne alte rostige Noordsvaarder gekauft hat. Mein Gott was musste ich mir am Stammtisch im Verein anhören. War ja ein neuer Unerfahrener.
Nun, die Jungs sitzen immer noch am Stammtisch, mein Boot hingegen liegt nun in Griechenland. Das war mein Traum. Drei Monate meist Einhand. Ich sag immer machen, nicht reden....


https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=188024

[onavegador]

Wollte dem TO eigentlich Mut wenigsten zu einer Besichtigung machen, schade, dass er sich ausgeklinkt hat. Ohne persönlich werden zu wollen, es gibt eben in unserem Sport Leute deren Brett vor dem Kopf aus Teak sein muss. Nun ja.

Ich habe mein Boot zur Ueberwinterung auch im genannten Trockenhafen, eine Fahrt dorthin (900 km ein Weg) noch nie 1000 Euro Bares gekostet. Leider ist es so, dass der Trockenhafen relativ preisgünstig ist, da mit öffentlichem Verkehr schlecht erreichbar. Die Flüge aus D wären zwar billig, aber vor Ort wirds dann teuer. Darum fahre ich mit dem Wagen. Der Treibstoff ist mittlerweile in F recht günstig geworten z.T. billiger als in CH. Ein Kollege der auch immer runter fährt spart sich die Autobahn-gebühren und fährt Landstrasse (viel Zeit, wenig Geld).

Dem Jollensegler gratuliere ich zu seinem Mut entgegen den Bedenkträgern ein Low Budget Boot zu kaufen und nun zu segeln. Das Boot sieht jetzt super aus. Dem Skipper wünsche ich viele frohe Tage und Törns mit seinem Boot.
Fair winds
James

PS. Den Wasserweg wollte ich auch vorschlagen. Mit dem Aussenborder braucht man aber zumindest auf der Rhone etwas Geduld.

[Pusteblume]

Zitat von Jollensegler

Hey,
ich finde die Verläufe mancher Beiträge immer wieder spannend.
Ich bin übrigens so ein lowbudgetdoofkopp der sich für 3,5k ne alte rostige Noordsvaarder gekauft hat. Mein Gott was musste ich mir am Stammtisch im Verein anhören. War ja ein neuer Unerfahrener.
Nun, die Jungs sitzen immer noch am Stammtisch, mein Boot hingegen liegt nun in Griechenland. Das war mein Traum. Drei Monate meist Einhand. Ich sag immer machen, nicht reden....


https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=188024

Im Gegensatz zu TO hattest Du schon etwas Segeerfahrung, so dass Du zumindest eine gewisse Idee hattest, was auf Dich zukommen könnte, und um was für ein Boot es sich handelt.

Und, ja, man kann auch sehr low-budget segeln. Mit Glück gibt es segelklare Jollen um die 1000 Eur, oder weniger. Bei Jollenkreuzer.de wird derzeit ein segelklarer Holz-15er für 1500 Eur angeboten. Hinfahren, ansehen, wahrscheinlich ein paar Lack-Auffrischungsarbeiten und AF-Arbeiten, und im April lossegeln.

Ich erinnere nochmal daran, dass der Thread-Titel lautet, dass jemand aus dem Forum sich das Ding mal ansehen soll.

[onavegador]

@Pusteblume: wo du recht hast, hast du recht. Es geht ums ansehen.

Ich bin ca.Ende April bei Navy Service in Port Saint Louis du Rhone. Dann kann ich gerne, wenn es denn noch aktuell wäre, einen Blick darauf und evtl. hinein werfen. Ich muss allerdings festhalten, dass ich von Stahlbooten nichts verstehe, da ich zur GFK bzw. Epoxy Fraktion gehöre.

Aber über das Rigg, die Ausrüstung (auch notwendige) kann ich schon Auskunft geben.

Leider gehts nicht vorher da ich bis dann in USA bin.

Fair winds
James

[Claus51]

Moin,moin,

ich würde, wenn dich das Schiff so sehr interessiert, mit dem Verkäufer per Mail in Kontakt treten. Das Schiff würde ich niemals ohne es persönlich gesehen zu haben, kaufen. Mit dem Verkäufer köntest Du einen Besichtigungstermin vereinbaren und dann würde ich jemanden Mitnehmen der Ahnung hat. Damit gehts Du finanziell nur die Reisekosten ein.
Ein ganbarer Weg wäre natürlich, Du würdest im Umkreis von ca. 300 km von Deinem Wohnort aus, ein Boot aus einem Wassersportverein finden. Aber als Neuling bitte daran denken, einen Fachmann mitzunehmen und persönlich besichtigen.


Gruß


Claus

[Canderes]

Wenn ich den Thread hier so lese, bekomme ich den Eindruck, dass man nur mit eigenem Boot segeln kann.
Ich bin heuer NUR 11 Wochen in der Adria unterwegs, ohne eigenem Boot. Ich wechsle zwischen Monohulls und Katamaranen nach Belieben. Auch das Revier wechsle ich regelmäßig.
Schon gehört: Chartern, Kojencharter, Hand gegen Koje. Keine Investitionen, keine Liegekosten, keine Versicherung, keine Umbau- oder Sanierungsprobleme, keine Ausrüstungssorgen und keine Sorgen wenn der Wetterbericht über schwere Winterstürme berichtet.
Außerdem halte ich es für grundfalsch, diesen Sport mit einem eigenen Schiff zu beginnen. Erst Erfahrungen sammeln und erst dann kaufen, wenn man schon ein wenig weiß was man will und was man wirklich braucht!
Die erfahrenen Kollegen bitte ich, Neueinsteiger nicht zu verschrecken, sondern nachsichtig an der Hand zu nehmen!