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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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Themen-Optionen |
#1
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"Jahrestag" Fischkutter Condor
Auch ein Jahr nach dem tragischen Unglück des Fischkutters Condor vor Fehmarn gibt es von der BSU nur einen Zwischenbericht.
Auch wenn die BSU jetzt dabei ist den (Abschluss-) Bericht zu fertigen, viel neues wird man wohl leider nicht mehr erfahren. Gruß Lutz
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Nur Tonic ist Ginlos.
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#2
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Falls es noch jemanden interessiert, die BSU hat heute den Untersuchungsbericht 44/16, Untergang des Fischkutters CONDOR am 6. Februar 2016 ca. 3,5 sm östlich der Insel Fehmarn, herausgegeben.
Gruß Lutz
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Nur Tonic ist Ginlos.
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#3
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Das falsche packen der Reißfangleine der Rettungsinsel bei der Wartung ist schon ein Hammer!
Geändert von bootsmann (05.10.2017 um 20:40 Uhr) |
#4
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und hier ein Bericht von N3 Schleswig-Holstein Magazin
http://www.ndr.de/nachrichten/schles...condor154.html mit Video
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Mit besten Grüßen Andreas |
#5
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Zitat:
Und der Satz ist auch die Krönung: Die Staatsanwaltschaft Kiel hat kurz gegen das Wartungsunternehmen ermittelt - wegen fahrlässiger Tötung. Doch das Verfahren musste schnell eingestellt werden. Es war nicht möglich nachzuweisen, dass die beiden Fischer sicher überlebt hätten, wenn die Rettungsinsel aufgetrieben wäre.
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__________________ Gruß Christian |
#6
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Es ist schon dramatisch, das sowohl die EPIRB als auch die Rettungsinsel nicht funktioniert haben und zwei Mensche ihr Leben verloren haben.
Die BSU hat letztendlich fast 20 Monate für ihren Bericht gebraucht, um in detektiver Kleinarbeit die Ursache zu finden und das Geschehen zu rekonstruiren. Selbst die Hersteller der EPIRB und der Rettungsinsel haben aktiv an der Ursachenforschung für das Versagen ihrer Produkte teilgenommen. Jetzt liest man im Untersuchungsbericht auf Seite 26: Zitat:
Zitat:
Bereits am 07.02.2016, also einen Tag nach dem Unglück, wurde hier im gepostet: Zitat:
Gruß Lutz
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Nur Tonic ist Ginlos.
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#7
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Es tut mir leid, aber 20 Monate, um eine mögliche Unfallursache heraus zu finden, sehe ich jetzt nicht als Glanzleistung an.
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Sportliche Grüße vom Rhein km 705 Micha |
#8
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Zitat:
Hast du das Gutachten komplett gelesen? Dann siehst du, was für eine Detailarbeit dort betrieben wurde. Letztlich sehr traurig, dass eine verklemmte Reißleine wegen eines vermutlich zu faulen Mitarbeiters der Wartungsfirma (packen nur mit Spezialmaschine möglich, siehe Bericht) den beiden Unfallopfern das Leben gekostet haben dürfte. Fehler passieren, in dem Fall vom Kapitän mit der hart Steuerbord Ruderlage in Verbindung mit dem vollen Netz ganz hochgezogen. Dazu die schnelle Flutung des Schifss bei der dann eingetretenen Schlagseite. Aber mMn würden beide noch leben, wenn die Rettungsinsel hochgetrieben wäre.
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#9
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Zitat:
Die Stabilitätsberechnungen lagen z.B. erst im November 2016 vor. Sicher hat man sich die Entscheidung, dem Germanischen Lloyd falsche Stabilitätsberechnungen (und damit m.E. Unfähigkeit) zu bescheinigen, auch nicht leicht gemacht. Ich staune auch über den zeitlichen Ablauf, die Rückehr in den Heimathafen war für 12:30 Uhr avisiert und erst 17:50 Uhr, also über 5 Stunden später, wird die WSP informiert. Die WSP versucht dann die Kutterbesatzung telefonisch zu erreichen. Um 11:30 Uhr haben Kutterbesatzung und Fischereigenossenschaft das letzte Mal miteinander telefoniert. Kam nach dem Ausbleiben keiner auf die Idee mal nachzufragen wo sie bleiben Hätte ja nicht gleich 12:30 Uhr sein müssen aber so 13:00 Uhr, nach dem 1 1/2 fachen der veranschlagten Zeit. Gruß Lutz
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Nur Tonic ist Ginlos. Geändert von B4-Skipper (06.10.2017 um 09:29 Uhr) Grund: Zeitfehler korrigiert |
#10
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Zitat:
Trotzdem ist es nicht sicher, dass die beiden in der Rettungsinsel überlebt hätten. Trocken hätten sie diese nicht erreicht, die EPIRB hat (eher nicht durch die Schuld eines vermutlich faulen Mitarbeiter) ebenfalls versagt. Und diejenigen, denen die Rückkehr avisiert war, haben über 5 Stunden gewartet bis sie tätig wurden. Bösartig könnte man da schon von unterlassener Hilfeleistung sprechen. Bis vom MRCC Bremen Rettungsmaßnahmen eingeleitet wurden, waren seit dem Kentern 6,5 Stunden, bei einer Wassertemperatur von 3 bis 4° C und einer Lufttemperatur von 5 bis 7° C, vergangen. Gruß Lutz
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Nur Tonic ist Ginlos. |
#11
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Ich kann mich ja irgendwie nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass so erfahrene Fischer knapp 4 to. falsch lagern und dann das Ruder hart StB legen.
Aber scheint ja so zu sein.... waren ja keine dummen Jungs, die da am fischen waren.
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__________________ Gruß Christian
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#12
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Zitat:
Ich stelle mir eher vor daß die Ankunftszeit im laufenden Betrieb (die Genossenschaft hat ja nicht nur den einen Kutter zu betreuen) ziemlich schnell untergegangen ist, jedenfalls nicht mit hoher Priorität verfolgt wurde. Insbesondere, weil es ja auch mehrere denkbare Gründe für eine Verspätung geben kann, die nicht lebensgefährlich sind. Und selbst wenn dann der Gedanke "... hätte der nicht schon längst da sein sollen ?" langsam wieder hochkommt bekommt man auch nicht gleich Panik, sondern fängt mit Versuchen an, den Ausbleibenden telefonisch zu erreichen, evtl. per Funk oder fragt andere Kutterbesatzungen, ob die den vielleicht gesehen haben. Erst wenn sich da genügend Sorge aufgebaut hat alarmiert man die Rettungskette. So stelle ich mir das jedenfalls vor, und dabei von unterlassener Hilfeleistung zu sprechen (was übrigens bis jetzt auch kein Staatsanwalt tut) fände ich zu stark. Um Hilfe leisten zu können muß ja erstmal bekannt sein, daß Hilfsbedürftigkeit vorliegt ... oder sehe ich das falsch ? LG Thomas
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Die Methode, mit einem Holzboot ein kleines Vermögen zu machen, setzt voraus, daß man vorher ein Großes hatte ... |
#13
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Zitat:
1. das Insider gleich eine "Erklärung für den Unfall" hatten (welche hier aber geheim gehalten wurde) und 2. das die Fischer vor Ort nicht mit dem Untersuchungsteam der BSU sprechen wollten. Gruß Lutz
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Nur Tonic ist Ginlos. |
#14
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Zitat:
Da rechnet doch keiner an Land mit so einem Notfall der auch noch so schnell passiert, daß nicht um Hilfe gerufen werden kann. Denke mal, die fahren noch bei ganz anderem Wetter raus.
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#15
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Ein aus meiner Sicht in jeder Hinsicht ein beeindruckender BSU-Bericht
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#16
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Zitat:
Da wundert es mich schon, dass da keiner versucht hat mal nachzufragen, was denn nun ist. Keine Ahnung, wie lange es dauert knapp 4 Tonnen Fisch zu schlachten usw., aber ob man von 12:30 Uhr bis abends oder die ganze Nacht durch arbeitet ist doch vielleicht schon ein Unterschied und ggf. eine telefonische Nachfrage Wert. Gruß Lutz
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Nur Tonic ist Ginlos. |
#17
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Zitat:
Was hätte das geändert, wenn jemand nachgefragt hätte? Vielleicht hat ja auch jemand nachgefragt und wir wissen das nur nicht. |
#18
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Zitat:
das ging mir gestern auch durch den Kopf. Ich weiß ja nicht, ob das hier in Deutschland genauso ist, aber in Frankreich werden die Fischer nach Fang bezahlt, also wird bei gutem Fang gefischt, bis der Kahn nicht mehr wirklich seetüchtig ist, ist ja ihr Geld. Und wenn die auf Muscheln gehen, dann stapeln sich die Säcke anschließend auf Deck, da hat keiner Lust die erst in den Laderaum zu verfrachten, um sie dann später wieder hochbuckeln zu müssen. Habe ich selber an Bord schon miterlebt. Da bleiben auch jedes Jahr ein paar auf See. Lieben Gruß Mio
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If you want to build a boat, don't think about it, just start it. If you think about it, you won't do it. - Luke Powell Baubericht Morbic 12 von Francois Vivier |
#19
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Zitat:
Bemerkenswert am auch aus meiner Sicht ausgezeichneten Bericht der Untersuchungskommission finde ich:
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#20
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Jemand kündigt seine Rückkehr für in einer Stunde an und keinen interessiert es, dass er sich 5 Stunden verspätet.
In der Konstellation, schlagartiges Kentern, schnelles Sinken, verhakte Rettungsinsel und stumme EPIRB, vermutlich nichts, außer dass man ein paar Stunden früher die toten Seemänner gefunden hätte. Zitat:
Gruß Lutz
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Nur Tonic ist Ginlos. |
#21
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Zitat:
Hätten nicht auch die drei an Deck gehievten "reichlichen Hols", mit dem der Kutter ja offensichtlich schon voll beladen war, ausgereicht Gruß Lutz
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Nur Tonic ist Ginlos. |
#22
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Mir kam spontan nur die Frage, warum die Jungs wohl das Ruder so rumgerissen haben. Irgendwie klingt das für mich ein wenig so, als ob der entscheidende Faktor für das Unglück damit zusammen hängt und nie geklärt werden wird. Das Unglück selbst scheint ja eine darauf folgende, sehr unglückliche Verkettung von Umständen zu sein.
Gruß Jan |
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