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Deutschland Alles rund um Deutschland. Nordsee, Ostsee, Binnen. |
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Themen-Optionen |
#226
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Zitat:
Tja, so ist es halt. Sicherlich gibt es für gestandene Seemänner/-frauen viel schönere Schiffe die eher unserem Ideal von einem Schiff entsprechen. Weder vergessen noch vernachlässigen darf man allerdings die Wirtschaftlichkeit dieser Pötte. Und da sind diese „hässlichen, schlimmen Schiffe“ unschlagbar. Ich kann mir sehr gut ein Urteil darüber erlauben, weil in vielen Fällen ich bei der Bilanzierung immer mit zittere oder jubele. Mit der Fähre und der Fährgesellschaft pendle ich mehrmals pro Jahr zwischen Travemünde und Helsinki.
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[SIGPIC][/SIGPIC] Grüße aus der finnischen Seenplatte Frank, der Nordmann
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#227
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Morgen,
aufgewacht und kein Reisebericht vom 26.08! Ich hoffe mal es liegt an fehlender Internetanbindung und bei Euch ist alles gut!
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Gruß Fabian |
#228
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Keine Sorge, ist wohl nur spät geworden. Klaus hat sich gestern Abend kurz via WhatsApp gemeldet.
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#230
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Nee, nee ...
Klaus, der frisch und muter gleich berichten wird |
#231
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Tag 51 – 26.08.18
Wetter: überwiegend sonnig 18 Grad, 4 bf in Böen 6 bf aus WSW Motorstunden: 2 Tagesstrecke: 19 sm Nach zwei wundervollen Tagen in Malmö wollen wir heute weiter nach Kopenhagen. Das bedeutet wir müssen wieder quer über den Oeresund rüber. Einfach geradeaus nach Westen fahren, okay. Aber das Wetter, Wind und Welle müssen passen. Es soll in den nächsten Tagen sehr stürmisch werden, mit Wellen über 1,5 m, kein Wetter bei dem wir unterwegs sein wollen. Somit bleibt nur der heutige Sonntag um in unserem Reiseplan zu bleiben. Wir haben am Vorabend ein knappes Zeitfenster von zwei Stunden am frühen Sonntagmorgen ausgemacht, bei dem es funktionieren soll. Also ETD auf 8.30 Uhr festgelegt. Auf Walter ist wie immer Verlass, um 7 Uhr meldet er sich an Deck und wir machen noch ein schnelles Frühstück vor dem Ablegen. Dann geht es bei strahlendem Sonnenschein aus dem ruhigen Hafen raus in das große Hafenbecken von Malmö. Hoppala! Da empfängt uns schon eine ordentliche Welle, noch im Hafen! Die Wellenkämme sind weiß, der Wind ne gute 4 bis 5. Wir gucken uns an und ich schiebe den Hebel ein Stück nach vorne um die Swoboda den Wellen, die direkt auf uns zu kommen, entgegen zu schieben. Die Lady stampft und wir kämpfen uns aus dem Hafen raus. Der Blick geht über den Oeresund rüber nach Westen, nach Kopenhagen. Alles weiß auf den Wellenkämmen, die Swoboda steigt hoch und knallt im nächsten Moment wieder runter in ein Wellenloch. Wir kommen bis zur ersten roten Tonne vor dem Hafenbecken. Ich sehe nochmal Walter an, der schüttelt den Kopf. „Abbruch!“ rufe ich ihm zu und drehe im nächsten Moment die Swoboda um, zurück Richtung Hafeneinfahrt. Nach 30 Minuten sind wir zurück in unserer Box. Der Seglernachbar guckt ein wenig fragend , als er uns wieder sieht, kann jedoch unsere Entscheidung gut nachvollziehen. Ich habe sowas noch nicht gemacht, aber es war wohl die richtige Entscheidung, jetzt nicht die Überfahrt zu erzwingen. Im Hinterkopf hatte ich, dass am Nachmittag sich noch eine Chance ergeben könnte. Also wieder die Wetterberichte studieren und abwarten. An solchen Tagen hat man früher die Crew das Deck schrubben lassen oder sonst irgendeine Beschäftigung verordnet. Darauf warten, das man auslaufen kann …... ich lese ein wenig und surfe im Internet, Walter macht einen Spaziergang und telefoniert mit der Heimat, Mittags kochen wir uns ein paar Spagetti mit Knoblauch-Krabben und Olivenöl. Und zwischendurch immer wieder der Blick zum Hafenbecken: wir laufen mit dem Fernglas vor zur Pier und schauen raus auf den Sund. Alles unverändert. Der Wetterbericht verspricht uns ab 17 Uhr einen Wind, der sich etwas beruhigt (auf 3 bf) und eine Welle nicht mehr als 0,5 m. Wir gehen gegen 17 Uhr noch einmal auf Ausguck, zur finalen Entscheidung ob heute gefahren werden kann oder nicht. „Oder nicht“ bedeutet, wir hängen ein paar Tage fest. Die weißen Wellenkämme sind zu 90% verschwunden und treten nur noch vereinzelt auf. Walter überlässt mir die Entscheidung. Ich sage, „Wir versuchen es!“. Also zurück zum Boot und in aller Ruhe machen wir uns zum Zweitenmal an diesem Tag startklar. Alles wird weggeräumt und verzurrt. Um 17.20 Uhr läuft die Swoboda aus dem Dockanhafen Malmö aus, Kurs Kopenhagen. Ich merke sofort, daß es jetzt besser läuft und habe ein gutes Gefühl. Ganz im Gegensatz zu dem Versuch am Morgen. Walter guckt noch skeptisch und meint: „Schaun wir mal wie es aussieht, wenn wir an der Rot-Weißen Ansteuerungstonne sind“. Es ist immer noch eine ruppige Fahrt, aber ich kann die entgegenkommenden Wellen gut aussteuern und die Swoboda auf Kurs halten. Walter guckt optimistischer und wird auch wieder gesprächig. Er macht den Navigator und geht auf Ausguck, um den Großschiffverkehr im Blick zu haben. Das ist gegen die tiefstehende Sonne gar nicht so einfach. Aber wir müssen wachsam sein und bei der Durchquerung von insgesamt drei Fahrrinnen auf die Dickschiffe achten. Ich nehme Kurs auf die kleine Insel Flakfort, immer eine Reihe von Offshore-Windrädern auf der dänischen Seite des Oeresund vor Augen. Zwischen dem nördlichsten Windrad und der Insel Middelgrunds Fort (beide Inseln sind militärische Anlagen) müssen wir durch, um dann den Kurs in Richtung Hafeneinfahrt zu lenken. Gemeinsam schaffen wir das und unser Zielhafen kommt in Sicht, der Langeline Yachthafen. Wir haben uns für diesen kleinen Hafen entschieden, weil er nur 2 km vom Zentrum Kopenhagens entfernt liegt, weitgehend ruhig ist und somit ein guter Ausgangspunkt für unsere Exkursionen darstellt. In direkter Nachbarschaft ist die Kleine Meerjungfrau (Den Lille Havfru) zu Bewundern und Anziehungspunkt für ganze Busladungen von Touristen aus aller Welt. Alternative wäre aus unserer Sicht noch der Christianshavn gewesen. Der liegt noch weiter in der Innenstadt an der Party- und Kneipenmeile , aber das wird uns für mehrere Tage wohl zu bunt und zu laut zum Schlafen. In Langeline werden wir freundlich von einer Hafenmeisterin begrüßt und wir können an einem kleinen Seitenarm direkt vor dem Vereinsgebäude festmachen. Ein perfekter Liegeplatz. Walter tauscht ganz schnell die Gastlandflaggen von der schwedischen wieder auf die dänische um und ich schließe den Landstrom an. Danach wird die Swoboda geduscht und vom Salzwasser befreit. Gegen 20 Uhr fällt die Anspannung des heutigen Törns. Und bevor wir zum gemütlichen Teil des Tages übergehen, werfen wir noch einen Blick rüber zur Meerjungfrau. Die wird noch am Abend von vielen fotografierenden Menschen belagert. Ich mache auch mein Foto. Und wir werfen noch einen Blick auf die Skyline von Kopenhagen und stellen fest: irgendwie sind wir heute am Ziel unserer Reise angekommen. Irgendwie sind wir darauf auch stolz. Jetzt kommen ein paar entspannte Tage in Kopenhagen auf uns zu und dann geht es voraussichtlich ab nächstem Wochenende langsam auf die Rückreise. Wie das klingt „Rückreise“! Aber muss ja so sein, wenn wir irgendwann auch mal wieder im Heimathafen ankommen wollen. Nach einem kleinen Imbiss an Bord und einem kühlen Anlegeschluck war ich reif für die Koje. Klaus, der dann lieber heute morgen berichtet Geändert von Fronmobil (27.08.2018 um 14:18 Uhr) |
#232
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Tag 52 – 27.08.18
Wetter: regnerisch 17 Grad, 5 bf in Böen 7 bf Hafentag Heute war der angekündigte Schmutztag. Immer wieder Regenschauer im Stundentakt und dazu wurde es bis zum Nachmittag immer stürmischer. Wir haben uns trotzdem in den Regenpausen nach draußen gewagt und uns auf Exkursion durch Kopenhagen begeben. Wobei wir heute erstmal die Gegend im Norden um unseren Hafen herum zu Fuß erkundet haben. Schon beim Frühstück konnten wir beobachten wie Reisebusse hier am Hafen im 10 Minutentakt vorfuhren und jeweils eine Menge von ca 50 Menschen auskippten um die Meerjungfrau zu besuchen. Bestimmt waren es an die 100 Busse im Laufe des Tages. Die arme Jungfrau! Muss sich so einiges gefallen lassen. Dabei gibt es eine alternative Schönheit in einem anderen Hafenbecken. Aber dafür interessiert sich keiner der Touris. Wir haben beschlossen morgen mit einem Hopp-on-Hopp-off-Bus die Stadt zu erkunden. Heute haben wir in Hafennähe erstmal einen Netto-Markt entdeckt und dort unsere Pfanddosen und Flaschen zu Geld gemacht. Das war ein lohnender Gang! Und wir waren in dem Szeneviertel Østerbro unterwegs, um die interessanten Designerläden zu entdecken. Hier wird viel neu gebaut und Wohnungen mit Hafenblick werden zu durchschnittlich 7.000 EUR/qm zum Kauf angeboten. In direkter Nachbarschaft zum Hafen liegt auch das Kastell von Kopenhagen, vergleichbar mit der Spandauer Zitadelle. Dort und im Umfeld kann man neue und alte Kunst aus den verschiedenen Epochen bewundern. Und am Mittwoch gibt es ein Marschmusik-Konzert... Die Segler hier im Verein waren wieder sehr aktiv am Abend! Respekt. Wie schon einmal in Køge erlebt war auch heute am Montagabend eine gemeinsame Clubregatta angesagt. Und egal wie das Wetter da draußen tobt, die Jungs fahren raus und fahren ihre drei Tonnen ab. Das ist echter Sport! Die Wassertaxis fahren verschiedene Anlegestelle im Stadtgebiet an, man kann auch eine Stadtrundfahrt mit dem Boot buchen oder mit dem Wasserflugzeug eine Runde über Kopenhagen fliegen. Cykler-Rush-hour Wir werden sehen, was wir alles in dieser Woche hier erleben werden. Ich melde mich mal für ein paar Tage ab und werde zum Wochenende wieder über unseren Aufenthalt in der dänischen Hauptstadt berichten. Klaus, der euch dann auch mit hoffentlich vielen tollen Fotos eine Freude machen kann Geändert von Fronmobil (27.08.2018 um 23:47 Uhr) |
#234
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Habt ihr auch schon alle Entzugserscheinungen?
Irgendwie schmeckte der Kaffee vor ein paar Tagen noch besser.
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Gruß Jörg ___________________________________________ Four Winns Sundowner 215 Bavaria 25 Sport Quicksilver 855 Activ Weekend
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#235
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Da bin ich ganz bei dir
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Liebe Grüße von der Lahn, Roland
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#236
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Klaus...Klaus? Klaus????
ich hoffe es is nix passiert und der nächste Bericht kommt bald. Viele Grüße Holger
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#237
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Zitat:
Nun gönnt ihm doch mal ein paar freie Tage. Toller Thread Klaus.
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Gruß Michael NUR DER HSV / unaufsteigbar Leidenschaftlicher Dieselfahrer
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#238
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Tag 53 – 28.08.18 bis Tag 56 – 31.08.18
Wetter: regnerisch und wechselhaft um die 18 bis 20 Grad Hafentage Von Dienstag bis Freitag fasse ich mal unseren Aufenthalt in Kopenhagen zusammen und berichte : Unser Besuch kam mit dem Flieger aus Berlin und ich machte den Abholer am Flughafen. Das geht in Kopenhagen alles sehr unkompliziert und schnell mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Auch den Hopp-on-Hopp-off-Bus , der direkt bei uns am Hafen eine Haltestelle hatte, nutzten wir intensiv. Leider war das Wetter durchgängig sehr wechselhaft und regnerisch, so dass wir unsere Aktivitäten in der Stadt den Wetterbedingungen immer wieder anpassen mussten. Aber natürlich haben wir uns die Highlights in der Woche ansehen können: Schloss Amalienborg, Kings Garden, Tivoli, das Design Museum, die Innenstadt mit der großen Fußgängerzone, den Nyhavn mit seinen Kneipen, Christianshavn und auch das alternative Stadtviertel Christiania. Dazu kam der Staatsbesuch von Monsieur Macron nebst Gattin, der in der Innenstadt rund um Schloss Amalienborg alles in Aufregung und Alarmbereitschaft versetzte. Auch traf noch die königliche Yacht in Kopenhagen ein und musste im Hafen extra gesichert werden. An einem Abend haben wir auch die Chance genutzt und sind mit der Marex einmal durch die Innenstadt gefahren. Eine zweistündige Ausfahrt mit Sightseeing durch mehrere Brücken (alle hoch genug ) Richtung Süden bis zu einer kleinen Schleuse und wieder zurück zu unserem Hafen. War so ein wenig wie die Innenstadtspree durch Berlin fahren. Ist natürlich überall mächtig was los am Abend und es gibt viel zu gucken. Fazit zu Kopenhagen: Ist ne tolle und junge Stadt mit vielen attraktiven Einrichtungen (Theater, Oper, Schauspielhaus ...) einer Hauptstadt, die täglich von vielen tausenden Touristen besucht wird und derzeit an ihren Rändern sehr stark wächst. Besonders beeindruckt hat mich der massenhafte Fahrradverkehr und das dafür sehr gut ausgebaute Straßennetz. Das Preisniveau liegt nochmals über den für uns hohen allgemeinen dänischen Preisen. Der Langeline Yachthafen hat sich als idealer Ausgangspunkt für den Besuch der Stadt erwiesen und wir haben uns dort die Tage sehr wohl gefühlt. Klaus, der morgen auch über die beiden vergangenen Tage berichten wird |
#239
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Weitere Fotos aus Kopenhagen:
Moderne Architektur Eingang Tivoli-Park am Bahnhof Rathaus Klappbrücke zum Christianshavn Blick ins Designmuseum (1) Blick ins Designmuseum (2) Partyzone am Wasser Schauspielhaus Wohngebäude am Wasser Oper Die Swoboda auf Tour Klaus, der weitere Fotos noch auf dem Rechner hat |
#240
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Tag 57 – 01.09.18
Wetter: sonnig 19 Grad, 3 bf, Motorstunden: 2,0 Tagesstrecke: 8 sm Heute, am 1. September, ist der erste Tag unserer Rückreise nach Berlin. Am 31. Juli hatten wir zum ersten Mal einen dänischen Hafen angelaufen und nun, einen Monat später, verlassen wir so langsam die dänischen Gewässer wieder... Geplant ist bis kommenden Samstag in größeren Törns über Klintholm nach Hiddensee/Rügen und dann nach Stralsund zu fahren. Heute lautet das Ziel aber Fischereihafen Dragør. Der Ort liegt im Süden von Kopenhagen und ist in einem zweistündigen Törn zu erreichen. Bei schönem Sonnenschein verlassen wir Kopenhagen und fahren aus dem Hafen Langeline aus. Ein letzter Blick auf die Meerjungfrau vom Wasser aus und schon geht es in südliche Richtung zwischen der Küste und den Oeresundfahrwasser entlang. Am Ufer stehen Industrieanlagen, ein paar Segler kreuzen unseren Weg und in ruhiger Fahrt erreichen wir eine der „Tonnen“ auf Höhe der Oeresundbrücke. Dort geht es über Steuerbord in den Hafen von Dragør. Der besteht aus drei verschiedenen Hafenbecken: dem alten Fischereihafen (da wollen wir hin), dem Fährhafen (der eigentlich gesperrt ist, jedoch wohl gerade für Sportboote ausgebaut wird) und dem neuen Yachthafen (der noch sehr steril und „unbewohnt“ aussieht). Laut Hafenführer gibt es eine Tankstelle. Die suchen wir im Fischereihafen und finden sie dann im Fährhafen. Wohl gerade neu dahin verlegt und leider noch nicht in Betrieb. Dann noch einen Blick in den Yachthafen und uns dazu entschieden im Fischereihafen an der Außenmole festzumachen. Ein idealer Liegeplatz um die Oeresundbrücke und den durchlaufenden Verkehr an Dickschiffen zu beobachten. Dragør ist ein nettes kleines Städtchen mit noch aktiver Fischereiflotte, einem Lotsenmuseum und einigen kleinen Geschäften und Restaurants rund um den Hafen. Fast idyllisch nach den Tagen in der Hauptstadt. Und Dragør hat den Vorteil, dass von hier eine Buslinie in 10 Minuten Fahrtzeit zum Flughafen geht. Somit können wir auch unseren Bordgast wieder absetzen. Aber erstmal gehen wir am Abend direkt am Hafen in das Café Blink zum Essen. Und schauen uns dann noch den nächtlichen Schiffsverkehr im Oeresund von der Mole aus an. Dragør ist ein klasse Hafen. Nur das WiFi funktioniert nicht … Klaus, der mit einem Auge ständig die Wetterlage beobachten muss Geändert von Fronmobil (03.09.2018 um 11:31 Uhr) |
#241
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Mein Gott , wie ich Dich ehrlich beneide ! War Grad im Urlaub ...10 Tage. Havel ein Stück rauf und runter . Viel Spass weiter . Du machst das schon völlig richtig . Und vielen Dank für Deinen Bericht ! VG Jürgen
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#242
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....hab fast gedacht, das "die" einen Mast AUF Nordere Rose gesetzt haben - aber ok, er steht dahinter.
Schöne Reise ohne Zeitzwang, morgen kommste am Drogden vorbei - meine Lieblingsfeuer. Gruß, Reinhard
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#243
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Tag 58 – 02.09.18 Wetter: sonnig 21 Grad, 2-3 bf aus nördlichen Richtungen
Motorstunden: 3,5 Tagesstrecke: 22 sm Zitat:
Kleine Anekdoten aus Dänemark, die ein gutes Licht auf unsere dänischen Nachbarn werfen: Wir waren in Kopenhagen in einigen Museen. Dort gibt es immer auch einen ermäßigten Tarif für „Pensionisten“ . Walter hat seinen Rentnerausweis parat, aber nie will den jemand sehen. Die Damen und Herren an den Kassen vertrauen einfach auf die gemachten Angaben. Und gestern, ich bringe unseren Damenbesuch zur Bushaltestelle. Die Busfahrt zum Flughafen kostet 23 Kronen (ca 3,10 EUR). Zu meiner Überraschung ist der Betrag beim Busfahrer nur in bar zu zahlen, Kartenzahlung geht nicht. Die nahegelegene Bank hat keinen Geldautomaten. Ich erkläre dem Busfahrer, dass wir kein Bargeld greifbar haben. Er winkt ab und nimmt der Dame freundlich den Koffer ab. Sie darf gratis mitfahren. „No problem …“ Auf dem Rückweg überlege ich, ob ich mir sowas auch in Deutschland vorstellen könnte … Um 11 Uhr starten wir nach einem sonntäglichen Frühstück mit O-Saft, gekochten Eiern und frischen Brötchen und Croitssants auf unsere Weiterfahrt. Unsere Kurzbesucherin hat uns bereits verlassen und nun werden wir wieder zu zweit unser Tagwerk starten. Die Swoboda ist wie immer bereit , ein kurzer Check des Motorraums mit Sichtkontrolle, Eintrag ins Bordbuch und dann wollen wir mal starten. Der Diesel sollte noch für 10 Stunden ausreichen und so lange wollen wir heute nicht unterwegs sein. Die Bedingungen sind perfekt zum Fahren, aber leider nur bis 14 Uhr. Dann dreht der Wind auf Ost und bringt uns mächtig Wellen von backbord. Also wollen wir das Zeitfenster nutzen und ca 22 Seemeilen bis nach Rødvig fahren. Richtig Rødvig – da waren wir schon mal. Guter Zwischenstop auf dem Weg nach Klintholm. Raus aus dem Hafen und den Kurs auf dem Plotter gelegt. Ca 20 Seemeilen geradeaus durch die Bucht von Køge. Walter übernimmt routiniert das Steuer und macht seinen Job als Rudergänger in aller Gelassenheit. Ich kann es mir achtern auf den Polstern bequem machen und von hinten alles beobachten und so vor mich hindösen. Gegen 14 Uhr erreichen wir Stevens Klint und der Hafen von Rødvig kommt in Sicht. Wir steuern wieder den Yachthafen an und gehen gleich an der Tankstelle längsseits. Es gibt Blifri (Superbenzin) und Diesel zu 1,19 Kronen/Liter (= ca 1,60 EUR/Liter). Wir machen die Swoboda randvoll und tanken ganze 170 Liter (in den 220 Liter Tank). Damit sind wir für die bevorstehenden Törns gut gerüstet und sollten erst wieder in Stralsund nachtanken müssen. Nach dem Tankstopp verlegen wir in eine Box und sind sofort gut angekommen. Alles ist uns noch bekannt, auch der Code für die Toilettentür : #4567. (es ist immer wieder nett, wie „phantasievoll“ sich die Hafenmeister solche Codes ausdenken). Jetzt sieht es so aus: morgen am Montag sind hier 6 bf und eine Welle zwischen 1 und 1,5 m angesagt. Da fahren wir sicher nicht raus. Dienstag wird es abnehmen aber wohl noch nicht ausreichen um nach Klintholm fahren zu können. Damit läuft die weitere Törnplanung darauf hinaus, dass wir am Mittwoch in einem über 60 Seemeilen-Törn bis nach Hiddensee durchballern müssen, um dem ab Donnerstag folgenden schlechten Wetter aus dem Weg zu gehen. Oder wir können Dienstagnachmittag/-abend noch die ca 20 Seemeilen bis Klintholm fahren und haben dann am Mittwoch eine kürzere Strecke. Eigentlich gibt es nur einen Tag diese Woche, mit ausreichend gutem Wetter für eine längere Strecke und das wird wohl der Mittwoch werden. Man merkt doch, es ist kein Hochsommer mehr … Dafür gibt es lautstarke Musik von Peter Maffay an Bord : Gelobtes Land https://www.youtube.com/watch?v=R7DBh4HjOiQ Klaus, der langsam Abschied von Dänemark nimmt Geändert von Fronmobil (03.09.2018 um 21:27 Uhr) |
#244
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....lass Dir Klintholm nicht entgehen + einen halben Tag für die Steilküste.
Von dort fährt auch ein Bus nach Stege => schön zum Bummeln. Und Drogden haste schon achteraus.... Gruß, Reinhard
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#245
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Tag 59+60 – 03.+04.09.18
Wetter: sonnig 21 Grad, 6 bf abnehmend auf 2 bf aus Ost Hafentage Wir haben nunmehr zwei Tage in Rødvig abgekeimt. Alles recht angenehm hier. Immer mal wieder tolles Hafenkino durch die ankommenden oder abgehenden Segler. Sonnenschein. Auch im Fischereihafen gibt es ständig was zu beobachten oder wir schauen einfach mal rüber zur Werft und gucken dort den Arbeitern zu. Langeweile kommt nicht auf, trotzdem wollen wir nun auch weiter. Heute war definitiv der letzte Tag in Dänemark. Wir haben nochmal „dänisches“ Leergut entsorgt und uns mit einem Essen in der Fischbude am Hafen von der dänischen Küche verabschiedet. Morgen geht es auf den Törn rüber nach Hiddensee oder Rügen. Kurs 144 Grad. Der Zielhafen ist noch offen. Das Wetter macht ziemlich gut mit und somit sollte der Törn in 8 Stunden zu schaffen sein. Drückt uns die Daumen. Klintholm muss leider ausfallen und sparen wir uns für einen nächsten Törn auf. Klaus, der sich auf den Nachhauseweg freut |
#246
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Tag 61 – 05.09.18
Wetter: sonnig 22 Grad, 2 bf aus östlichen Richtungen Motorstunden: 7,75 Tagesstrecke: 52 sm Heute, um 17.35 Uhr, ist die Swoboda sicher und planmäßig in den Yachthafen von Schaprode/Rügen eingelaufen. Nach einem Törn über 52 Seemeilen von Rødvig/Dänemark nach Rügen und 7 Stunden und 45 Minuten Fahrzeit haben wir den gut gekühlten Anlegeschluck gerne genossen. Um 7 Uhr in der Früh werde ich wach und checke gleich mal den Wetterbericht. Okay, keine Verschlechterung gegenüber gestern Abend. Wir erwarten nur 2 bf Wind aus östlichen Richtungen und eine Welle von 0,30 bis 0,50 m ebenfalls aus östlicher Richtung. Die Wellen werden in einem Takt von 4 Sekunden angegeben, was bedeutet, sie sind eher langgezogen. Am Himmel keine Wolke und Sonnenschein bei 22 Grad. Fast ideale Bedingungen. Ich freue mich. Als ich raus sehe ist es ein wenig herbstlich frisch, die Spinnen haben über Nacht an den Booten wieder fleißig gearbeitet und ihre Netze gespannt. Ich laufe trotzdem hoch zum Waschhaus über dem Hafen, um eine warme Dusche zu nehmen. Das kostet das letzte 5 Kronen-Stück. Walter besorgt, wie fast jeden Tag, die Brötchen und beim Frühstück machen wir unsere Törnplanung. Der Kurs liegt exakt bei 144 Grad von Rødvig bis zur ersten roten Tonne bei Rügen. Das ist navigatorisch keine Herausforderung. Schon eher die Länge des Törns: 52 sm. Bei unseren ca. 7 kts Geschwindigkeit gegen Welle und Strömung dauert das ca. 8 Stunden. Sorgfältig überprüfen wir nochmals die Technik und den Motor und bereiten an Bord alles für den Törn vor. Alles wird gut verstaut und verzurrt. Die Rettungswesten liegen bereit. Auf den Seekarten ist der Kurs eingetragen und auch die angestrebten Positionen im 30 Minutentakt sind markiert. Wir fühlen uns gut vorbereitet und legen in aller Ruhe ab. Um 9.50 Uhr verlässt die Swoboda den letzten dänischen Hafen auf dieser Reise. Vor uns sind drei Segler auf gleichem Kurs zu erkennen. Wie es sich dann zeigte, wollten diese jedoch nach Klintholm und liefen deshalb einen leicht westlicheren Kurs. Somit waren wir alleine in der Faxe Bucht unterwegs. Nach ca 90 Minuten tauchte auf der Steuerbordseite im Dunst die Insel Mon und die Kreidefelsen auf. Wir nähern uns Mons Klint, um mit einigen Seemeilen Abstand daran vorbei zu fahren. Jetzt queren wir die übliche Fahrroute der Schnellfähren, die von Deutschland nach Dänemark und Schweden verkehren. Heute ist wenig los und wir können unseren Kurs beibehalten. Somit geht es auch fast im 90 Grad Winkel durch das Verkehrstrennungsgebiet nördlich von Rügen. Die Kreidefelsen von Mon liegen lange hinter uns. Das Handy hat kein Netz mehr. Um uns herum nur noch Wasser bis zum Horizont … Ruhig und vertraut brummt der Yanmar , die langen Wellen von Backbord lassen die Swoboda ein wenig rollen, aber man kann es immer wieder gut am Steuer korrigieren. Nach den ersten 2,5 Stunden löst mich Walter am Steuer ab und fährt tapfer Kurs 144 Grad. Wobei das heute auch mal 130 Grad oder auch 160 Grad sind, denn so genau lässt es sich nicht steuern. Wenn man dann mal eine Seemeile neben dem geplanten Kurs liegt … auch egal. Nach knapp 6 Stunden taucht am Horizont langsam Rügen bzw. die vorgelagerte Insel Hiddensee mit dem Leuchtturm Dornbusch auf. Man sieht auch wieder den ein oder anderen Segler in Küstennähe kreuzen. Nur drei große Schiffe (Containerschiff und Fähren) haben unseren Weg bis dahin gekreuzt. Ich habe das Steuer wieder übernommen und Walter kann sich achtern auch ein wenig entspannen. Man muss beim Fahren schon mit Konzentration bei der Sache sein, das kostet Kraft. Aber wir genießen die Anfahrt auf Rügen und steuern exakt die erste rote Tonne des Fahrwassers an, welches uns weiter in die Boddengewässer führen soll. Sofort ist ein enges Fahrwasser betonnt und wir sind gehalten diesem exakt zu folgen, da es links und rechts recht flach wird und wir nunmehr auch die grüne Zone des Naturschutzgebietes befahren. Um zwei Ecken rum, die Fähren nach Hiddensee befördern gerade wohl die letzten Tagesgäste und die schnellen Taxi-Boote sausen an uns vorbei, tuckern wir nur noch mit 1.800 U/min und 6 Kts langsam unserem Zielhafen Schaprode zu, um gleich in einer der ersten Boxen mit Schwimmstegen fest zu machen. Der Hafen wirkt auf mich vertraut, obwohl ich hier mit dem eigenen Boot noch nicht angelegt habe. Aber in der Nähe ist Nicos (QuickNick ) schönes Ferienhaus in Poggenhof und das kenne ich gut aus winterlichen Zeiten … Um 19 Uhr sitzen wir bereits auf der Terrasse von Schillings Gasthof, die Adresse in Schaprode , wenn es um ein gepflegtes Bierchen und ein zünftiges Essen geht. Klaus, der heute recht lange auf See war Geändert von Fronmobil (05.09.2018 um 23:44 Uhr) |
#247
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Willkommen zurück in Deutschland mein Lieber!
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Freude ist nur ein Mangel an Information.
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#248
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Na das war doch mal eine ordentliche Etappe!Gratulation zur gelungenen Überfahrt.
Ab jetzt seid ihr ja wieder im vertrauten Gebiet;-( Gruß Ralf
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www.albert-line.de
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#249
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"Auf den Seekarten ist der Kurs eingetragen und auch die angestrebten Positionen im 30 Minutentakt sind markiert."
Sagt mal, malt Ihr den Kurs wirklich mit Dreieck und Zirkel und so in eine Papierseekarte oder läuft das alles komplett elektronisch über einen Kartenplotter? Woran erkennt Ihr die VTG´s? Sind die auch im Plotter verzeichnet? Oder fahrt Ihr nur nach Sicht auf Tonnen und mit Kompasspeilung? In welchen Abständen sind die Tonnen der VTG´s? Was für einen Kartenplotter / Navi / was auch immer benutzt Du? Fragen über Fragen ...
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Mahlzeit, Markus ------------------------------- scheint die Sonne auf das Schwert, macht der Skipper was verkehrt
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#250
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Zitat:
Gestern haben wir zusätzlich wegen der langen Strecke im 30 Minuten Abstand unsere Position in die Karte eingetragen und die gefahrene Wegstrecke nachgerechnet, um zu sehen, ob wir in der kalkulierten Zeit unseren Zielhafen erreichen. Und auch um das VTG "sauber" zu durchfahren. Die Swoboda hat einen schon etwas älteren (10 Jahre alten) Plotter von VDO mit c-map Karten. Dort lege ich natürlich den Kurs elektronisch fest und habe immer die aktuelle GPS-Position, die gefahrene Geschwindigkeit und die Entfernung zum Ziel. Die Verkehrstrennungsgebiete sind sowohl in der Karte als auch im Plotter erkennbar bzw. eingetragen. Selten mit Tonnen markiert. Klaus, der nicht auf Papierkarten verzichten möchte |
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