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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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#1
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Aquabreather Hydroid
Eigentlich ideal für an Bord.
keine Flaschen, keine Druckluft, also kein Kompressor, kein separater Lungenautomat, also sehr geringer Platzbedarf, auch mit Nachfüll-"dosen"... Gewicht der gesamten Ausrüstung: 4,5kg max. Tauchtiefe: 42m max. Tauchganglänge mit 1 "Dose": 60 Minuten Ein geschlossenes System, keine Blasenspur. James Bond lässt grüßen. Hat da ggf. einer unserer Taucher schon Erfahrungen? Zuverlässig sollte es in 40m Tiefe ja auf jeden Fall sein. Wie "schmeckt" diese wieder aufbereitete Luft? Gibt es irgendwelche Bedenken? Bin wirklich auf eure Meinung gespannt. Ist das nun wirklich ein revolutionärer "gamechanger"? http://aquabreather.com/en/hydroid/overview/ Aufmerksam wurde ich durch dieses Video, aber auf der homepage des Herstellers gibt es auch noch eines. https://www.youtube.com/watch?v=fkxxDScJDQM
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gregor
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#2
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Hi
nein das hat wohl kaum ein Taucher hier schon auf dem Kopf gehabt. Das Grundprinzip ist alt. Rebreather ist hier das Stichwort. Man atmet durch ein CO² bindendes Granulat aus, am anderen Ende des Kreislaufs wird verbrauchtes O² zugegeben bis auf das gewünschte Level (ist nicht immer "nur" 21% Anteil) und man kann es wieder einatmen. Dieser Kreislauf funktioniert solange bis Sättigung des Granulates erreicht ist oder die O² Zugabe nachlässt. Unterschied bei dieser Neuheit ist das das Granulat wohl auch O2 erzeugen kann. Daher braucht es nur "40" Liter gepresste Luft um 1h unter Wasser bleiben zu können. Die Angabe von 42m verwirrt hier. Mit normaler Luft kann man nicht 1h auf dieser Tiefe verweilen als Sporttaucher. Die Grundzeit bei 42m ist nur ein paar wenige Minuten möglich mit Sporttaucherausrüstung, dann muss man schon wieder aufsteigen. Das wird bei dem Teil nicht anders sein. Noch ein Problem was ich kommen sehe..... sollte es funktionieren und sich durchsetzen. Es wird Billigkopien geben und genau wie bei den grad modernen Teletubbie-Schnorchelmasken werden sich hier Leute mit umbringen. Stell dir nur kurz vor die Technik im Helm versagt kurz bei 30m, oder der Sensor für die Luftzugabe spinnt.... nur mal so erwähnt...
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Gruß
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#3
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Zitat:
Da mit zunehmendem Druck (Tiefe) normalerweise auch prinzipbedingt mehr Druckluft nötig ist, ist mir ebenfalls bekannt, kann man anhand Tauchtiefe, Atemminutenvolumen, Vorrat und Flaschendruck individuell berechnen. Wie das bei diesem geschlossenen Kreislauf ist, da es ja dann tatsächlich nicht um "Atemluftverbrauch" sondern tatsächlichen Sauerstoffbedarf nebst Co2-Absorption geht, weiß ich nicht, wie man die Tauchzeit in 40m berechnen muss/kann/sollte. Ich fand es eben spannend. Die Gefahr durch Billinachahmer hat man heute leider in jedem Bereich, wenn auch beim Tauchen "absolute Zuverlässigkeit" einen ganz anderen Stellenwert hat. Gegen den Helm wirkt zumindest die bisherige Ausrüstung, wie aus einer anderen Zeit...
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gregor |
#4
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Hallo,
interessant, aber, wie schon geschrieben, auch gefährlich. Es suggeriert ein wenig, jeder könnte mal eben ein bissel Tauchen gehen. Der Preis würde mich noch interessieren, für das Teil und die Patronen. Davon findet man nix.
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BG Guido *****Sollte ich mit meinen Äußerungen falsch liegen, bitte auf vernünftige Art und Weise korrigieren. Klugschei...braucht keiner.*****
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#5
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... wenn ich mir die Technik eines aktuellen Rebreather‘s ansehe kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, das das in einem Helm untergebracht wird ...
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Viele Grüße Hans-Peter ... wenn das die 'letzte Generation' ist, die die Welt noch retten kann, sollten wir sie besser untergehen lassen
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#6
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Zitat:
Doch das könnte gehen. Die haben in der Nanotechnik Riesenfortschritte gemacht. Die Kapazität der Absorption richtet sich nach Größe der aktiven Oberfläche an der ein Austausch statt finden kann. Das übliche Kalkgranulat für Rebreater wäre damit um Längen zu schlagen. Die haben mit Nanopartikeln Strukturen geschaffen die offenporig die Oberfläche so massiv erhöht das die eigentlichen Nanopartikel kaum noch Raum einnehmen. Technisch wäre das möglich, das die schon soweit sind war mir neu. Was mich hier stutzig macht ist die Tatsache aus der verbrauchten Luft wieder einen Anteil Sauerstoff zu gewinnen. Dafür müsste man Spaltprozesse einsetzen, das kann nur mit viel Strom funktionieren. Daher vermute ich da ist ein Riesen LiIo Akku drin welcher auch aufgeladen werden muss. Sowas trage ich ungern direkt am Kopf und wäre technisch ein weiterer "single-point-of-failure". Beim heutigen Kreislauftauchen hab ich eine Flasche reinen Sauerstoff im Gerät integriert was reines O² zugibt nach der Absorption. Das hier 40L Pressluft in einem Tank gepumpt werden können statt reines O² und das es für 1h tauchen reichen soll kann ich mir aber nicht vorstellen. Ich krieg den Stickstoff ja nicht raus, wie soll das technisch gehen ein atembares, homogenes Gasgemisch auf Dauer bereitzustellen. Nach den CO² Absorption und etwas O² Abspaltung geb ich etwas von der Pressluft dazu um den O² level konstant zu halten. Leider kann es man es nicht ausrechnen da man keine technischen Angaben hat aber es wäre mal interessant zu wissen wie die hier die Stickstoffsättigung im Gewebe berechnen. Der Helm lässt sich bei dem Prinzip nicht mit einem normalen Tauchcomputer benutzen. Also ich hätte noch viele Fragen zu dem Teil Futuristisch sieht es ja auch, keine Frage... aber der Beipackzettel wird lang sein vermute ich.
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Gruß
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#7
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Ich vermute, die 40Liter Pressluft sind in der angegebenen Tife notwendig, damit das Lungenvolumen bei dem Druck überhaupt gefüllt werden kann.
Die Technik der Absorption von CO2 unter gleichzeitiger Zugabe von Sauerstoff kann doch nur durch eine chemische Reaktion gewährleistet werden. Sicher es wird einen Li-Akku geben, aber wohl nur zur Überwachung, Steuerung und Anzeige. Die tatsächliche O2 Wandlung muss katalytischer Art sein. So viel Energie in Akkus ist bei dem Systemgewicht kaum anzunehmen. Ich sage ja, ich finde es spannend und freue mich auf erste, echte Erfahrungen. Da Prototypen (nach "ORB Diving mask" suchen) ja wohl schon 2015 vorgestellt wurden, hat man da bestimmt intensiv weiter entwickelt. Erfüllen solche Masken tatsächlich und zuverlässig das Werbeversprechen, wäre es dann auch ein echter "gamechanger".
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gregor |
#8
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Zitat:
Gerade mal auf der Seite nachgesehen. Pre-Order ist möglich. Das heißt, das Ding gibt es noch nicht. Ein Startup? Warten wir mal ab. Dann: 4,5 kg schwer. Wer möchte so etwas tragen? Beim Tauchen liege ich im Wasser. Trägt man damit zum Jacket noch Tarierhilfen am Helm? Ach nein, nicht einmal mehr ein Jacket, nur einen Bleigurt und Apnoeflossen... Geändert von Coal (30.08.2020 um 11:59 Uhr) |
#9
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Zitat:
Stimmt. Daran hab ich noch gar nicht gedacht. 40 geteilt durch ein Durchschnittslungenvolumgen kommt dann auch mit Druck und Tiefe hin. Zitat:
Auf alle Fälle wäre das ein Gamechanger in der Branche! Wenn das Ding zuverlässig sein sollte werden die Verbände da sofort anfangen Kurse anzubieten, Hersteller werden sich überschlagen an die Lizenzen zu kommen. Es würde auch die momentan technischen Setups alt aussehen lassen wenn ich praktisch nur noch "ein" Teil zum Tauchen benötige. Es gab schon einige Versprechen dieser Art in den letzten 20 Jahren mit künstlichen Lungen und anderem SchnickSchnack - nix davon hat wirklich sicher funktioniert, daher bleib ich mal skeptisch. Bleibt auf alle Fälle spannend. Was ich noch vermisse wäre ein Art Backup wie ein Octopus...irgendwas wird man noch mitnehmen müssen...
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Gruß |
#10
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Das wird auch nicht behauptet. Es wird max. Tiefe und max. Tauchzeit angegeben, nicht "max. Tauchzeit bei max. Tiefe"
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#11
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Zitat:
Und keine Angst bevor auf unserem Planeten "alle Kohlenstoffe" weg sind, sind es die Menschen schon längst. Kohlenstoff geht unser sicher nicht aus...
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gregor |
#12
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Wie geschrieben, wenn das so einfach wäre, würde sich vermutlich niemand Gedanken darum machen, ob man CO2 in der Erde verpresst...
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#13
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Ich weiß nicht, wie ich es dir erklären soll / kann...
Da gibt nicht nur einen Weg zur Katalyse, sondern es gibt sogar gaaanz viele Wege. Aber nicht alle sind einfach, preiswert oder umweltfreundlich, einfach mal googeln. Frage ist doch, welcher Weg hier eingeschlagen wurde. Mal eine winzige Auswahl? https://www.scinexx.de/kollision-erzeugt-sauerstoff-aus-co2/ https://tu-dresden.de/proteinfunktion-durch-protonierungsdynamik https://www.heise.de/CO2-wird-zu-Kohle-bei-Raumtemperatur-4329963.html https://onlinelibrary.wiley.com/doi/...ange.201507458
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gregor |
#14
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Jaja... Warten wir mal ab, ob das Teil tatsächlich jemals auf den Markt kommt Ich jedenfalls bleibe lieber bei meinem altmodischen Kreisel mit Kalk.
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