gibt es "schwimmwestenartige" Rettungswesten?

[Oliver74]

Hi,

ich hab eine Secumar Ultra mit Harness, da die Niederländer die Weste in Gleitfahrt vorschreiben und man den Quickstop schön am Ring einklinken kann, und der dann nicht am Handgelenk stört
Dreht mich auch mit Ölzeug sauber rum, schon mal im Wellenbad bei einem Seenot Training getestet

Zitat von Leukermeerbewohner

...die gibt es hier auf den Seen der Maas nur sehr selten zu sehen
Aber so unterscheidet sich Theorie und Praxis und eben das Gelabere in einem

Ja ist auf der Maas wirklich so zu beobachten. Aber es ist halt ein kleiner und relativ ruhiger Fluss und selbst auf den Plassen ist man kaum mehr als 50m vom Ufer weg.
Das erzeugt zumindest subjektiv viel gefühlte Sicherheit, ist auf dem Rhein oder an der Küste schon was anderes

Viele Grüße,

Oliver

[fignon83]

So, mein Eindruck nach der Boot und unzähligen Anproben:
mich beengen diese Automatikwesten und geben mir allesamt kein angenehmes Tragegefühl. Die eine mehr, die andere weniger. Ich habe mich jetzt dennoch für eine Secumar mit 170N Auftrieb entschieden, die besonders flach gefaltet ist, insbesondere im Nacken. Die hat auch einen D-Ring zum Einhaken einer Lifeline, die ich mir auch noch besorgen werden. Es gab auch eine 100N Weste die deutlich anschmiegsamer war als die Klötze, aber die war so "umschmeichelnd", dass ich mir vorstellen könnte, im Sommer einen Hitzschlag zu bekommen. Ich habe mich auch für einen Verschluss mit diesen in sich verschränkenden Edelstahlringen entschieden, weil da eben nichts kaputt gehen kann. Auch wenn mir Experten davon abgeraten haben, weil die dann im Zweifel schwer selber zu lösen wären, im Falle des Falles mit kalten Fingern.

Interessant fand ich den Ansatz von Secumar mit dieser Weste in der Gürteltasche. Leider war die wirklich nicht was für den Ernstfall, das war zu langwierig und fehleranfällig.

[Matze66]

Ich weiß nicht, bist Du da vielleicht etwas empfindlich? Ich bin schon jahrelang auf dem Rhein unterwegs und beim Fahren ist Weste Pflicht, auch wenn mein Boot ein Hardtop hat und da herauszufallen schon eine Herausforderung wäre. Also vor dem Ablegen Weste an (150N Automatik) und nach dem anlegen/Ankern passiert es laufend, dass ich denke: Oops, Weste, musste auch noch ausziehen. Weil man sich doch rasch daran gewöhnt und die dann gar nicht mehr wahr nimmt!?

[fignon83]

Besonders empfindlich bin ich eigentlich nicht. Ich ziehe auch auf dem Rhein keine Schwimmweste an (bei normalen Bedingungen). Ich sehe auch, dass die meisten es ebenso halten. Eigentlich habe ich auch noch nie welche mit Schwimmweste gesehen (Motorbootfahrer bei guten/normalen Bedingungen), nicht beim Schleusen, nicht beim Anlegen, nichtmals letztes Jahr auf dem IJsselmeer, wo es sogar mir etwas zuviel wurde. Auf Kanälen in Friesland ohnehin nicht. Ok, ich habe auch noch nie so genau darauf geachtet, aber das werde ich diese Saison tun.

[Dicke Lippe]

Hängt auch vom Boot und Fahrstil ab...

[Matze66]

Ich finde besonders den Rhein sollte man nicht unterschätzen.

Hier ertrinken jährlich Menschen - besonders als bei Corona alle Schwimmbäder geschlossen waren, gab es mehr als eine Leiche. Ich habe schon ein paar mal im Rhein geankert und versucht, vom Boot aus zu schwimmen. So zum testen. Vorher Sorgleine mit Fender ausgebracht.
Ich kann dabei gerade so meine Position halten, wobei ich das nicht lange hinbekommen würde. Also nichts, was ich jetzt laufend machen würde. Strömung (bei Gernsheim) ist nach meiner Erfahrung immer so um die 5km/h, bei Hochwasser auch mal mehr. Dazu die Berufsschifffahrt. Wasser hat ja, außer im Hochsommer, jetzt auch nicht unbedingt immer die Temperatur, bei der man länger schwimmen wollte.

Deshalb ziehe ich einfach konsequent die Weste an.

Wenn ich im Altrhein ankere natürlich nicht. Ententeich ohne nennenswerte Strömung

[fignon83]

Wenn ich bim Rhein schwimme ( also jetzt wirklich Rhein) oder Kajak fahre, habe ich immer eine Schwimmweste an (keine Rettungsweste), obwohl ich ein ziemlich guter Schwimmer bin, käme mir ohne nie in den Sinn.