Hydraulische Lenkung für Außenborder

[Grüni]

Hallo liebe Mitglieder. Ich habe mal eine Frage bezüglich einer hydraulischen Lenkung für meinen Außen Border. Diese ist von der Firma Hydrodrive und heißt MF 75. Beim rangieren mit meinem Hausboot ist es extrem nervig, dass ich fast 8 Umdrehungen am Lenkrad brauche, um von links Anschlag auf rechts Anschlag zu drehen. Gibt es eine direktere Übersetzung? Mir wäre sowas wie eine Umdrehung nach links und eine Umdrehung nach rechts sehr angenehm . Eventuell weiß ja einer von euch, wie man das umsetzen kann. Lieben Gruß Grüni

[rg3226]

Ich habe mal nachgesehen da ich auch eine hydraulische habe und mir fast 8 Umdreungen sehr viel vorkommen.

Deine soll 4,4 Umdreungen haben und das finde ich schon normal.

https://tenten-boats.de/Hydrodrive-H...rder-bis-75-PS

Es kann natütlich bei einem langsam fahrenden Boot anders wahrgenommen werden wie bei unserem Rib.

Gruß Reiner

[Grüni]

Hallo Reiner,
Bei mir sind es fast 8 Umdrehungen. Eventuell liegt das daran, dass meine Hydraulikleitung 12 m lang ist vom Steuerstand bis zum Motor. Gibt es denn Zylinder für das Lenkrad, die eine größere Durchflussmenge ermöglichen oder so ähnlich?
Gruß Grüni

[Lars_KA]

Mohn genügen Hydrauliköl drinnen?
4 Undrehungen wären normal

[Libertad]

An der Länge der Leitung wird es nicht liegen. Entweder Steuerpumpe mit mehr Pumpvolumen oder kleineren Zylinder am AB.

[rg3226]

Nach dem Gesetz der Hydraulik dürften die 12m aber kein Problem sein wenn alles gut entlüftet ist.

Bei unserer Seastar Teleflex Hydrauliklenkung bekommt man 2 verschiedene Pumpen die verschiedene Volumina fördern.

Gruß Reiner

[heiger]

Zitat von Grüni

Hallo Reiner,
Bei mir sind es fast 8 Umdrehungen. Eventuell liegt das daran, dass meine Hydraulikleitung 12 m lang ist vom Steuerstand bis zum Motor. Gibt es denn Zylinder für das Lenkrad, die eine größere Durchflussmenge ermöglichen oder so ähnlich?
Gruß Grüni

Das hat nichts mit der Leitungslänge zu tun, sondern die Pumpe schöpft das Volumen bzw. die Durchflussmenge. Gegenfrage: Hast du komplett entlüftet oder ist eine falsche Pumpe (von einem anderen Marke z.B. SeaStar) verbaut?

[Stoffy 2100sc]

Ich hab 11 Umdrehungen von hart zu hart, ist aber so gewünscht durch kleinere Lankpumpe und größerem Lenkzylinder

Also in deinem Fall müsstest du die Lenkpumpe auf eine größere austauschen.

[Neutral]

... Pumpleistung/ Volumenstrom https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=313243.

Vielleicht vertreibt Dein Hersteller auch verschiedene Ausführungen?
.

[checki]

Zitat von Grüni

Hallo liebe Mitglieder. Ich habe mal eine Frage bezüglich einer hydraulischen Lenkung für meinen Außen Border. Diese ist von der Firma Hydrodrive und heißt MF 75. Beim rangieren mit meinem Hausboot ist es extrem nervig, dass ich fast 8 Umdrehungen am Lenkrad brauche, um von links Anschlag auf rechts Anschlag zu drehen. Gibt es eine direktere Übersetzung? Mir wäre sowas wie eine Umdrehung nach links und eine Umdrehung nach rechts sehr angenehm . Eventuell weiß ja einer von euch, wie man das umsetzen kann. Lieben Gruß Grüni

Deine Lenkung sollte mit 4,4 Umdrehungen von hart zu hart auskommen,
was auch das Volumenverhältnis der beide Zylinder widerspiegelt.
Wie Lang Deine Leitungen sind ist dabei uninteressant.
Wenn das bei Dir wirklich 8Umdrehungen sind, stimmt etwas nicht zB. Luft in den Leitungen… oder Du hast andere Teile an Deiner Lenkung (überprüfen/entlüften).

[schlauchi20]

Eines ist aber auch klar:
Wenn Du jetzt vollständig entlüftet hast und es sind 8 Umdrehungen, dann wechselst Du auf eine andere Pumpe mit nur 4 Umdrehungen, dann lenkt es sich eben doppelt so schwer.
Bei meinem Motor fände ich es ganz gut, wenn ich etwas mehr als die knapp 5 Umdrehungen hätte.

Gruß Rüdiger

[Libertad]

Zitat von schlauchi20

Bei meinem Motor fände ich es ganz gut, wenn ich etwas mehr als die knapp 5 Umdrehungen hätte.

Warum? Geht die lenkung so schwer oder meinst du wegen dem Handling?

[Stoffy 2100sc]

Ich persönlich finde die mehr Umdrehungen am Lenkrad nicht störend, im Gegenteil da das System absolut Spielfrei ist und somit perfekt reagiert lässt sich das Boot präzise steuern….

[schlauchi20]

Zitat von Libertad

Warum? Geht die lenkung so schwer oder meinst du wegen dem Handling?

Im Stand geht die Lenkung in beide Richtungen super einfach, die „Mechanik“ ist also i.O.
Aber der Motor hat halt schon Power und durch den Radeffekt geht es halt bei schneller Fahrt in die eine Richtung dann viel leichter als in die andere Richtung.
War beim alten Motor und der alten Seastar auch schon so.
Wenn da halt um die 200 Ps vorantreiben, muss die Kraft wo hin.

Kennt man ja auch von Seilzuglenkungen ohne Eigenhemmung: Lässt man das Lenkrad so, schlägt der Motor immer in dieselbe Richtung ein. Will man geradeaus fahren, muss man gegenhalten.

Und nur weil die Lenkung (ob mechanisch oder hydraulisch) dann selbsthemmend ist und man das Lenkrad loslassen kann, ist ja die Kraft nicht weg und man muss diese, zusätzlich zum eigentlichen Lenken, aufbringen.

Eigentlich wollte ich mal eine Servounterstützung einbauen, aber irgendwann ist mal Schluss mit Geld ausgeben.

Hatte dazu hier auch mal angefragt, aber Erfahrungen mit der Seastar Lösung waren meine ich nicht vorhanden.

Gruß Rüdiger

[Big Blue]

Zitat von schlauchi20

Im Stand geht die Lenkung in beide Richtungen super einfach, die „Mechanik“ ist also i.O.
Aber der Motor hat halt schon Power und durch den Radeffekt geht es halt bei schneller Fahrt in die eine Richtung dann viel leichter als in die andere Richtung.
War beim alten Motor und der alten Seastar auch schon so.
Wenn da halt um die 200 Ps vorantreiben, muss die Kraft wo hin.

Kennt man ja auch von Seilzuglenkungen ohne Eigenhemmung: Lässt man das Lenkrad so, schlägt der Motor immer in dieselbe Richtung ein. Will man geradeaus fahren, muss man gegenhalten.

Und nur weil die Lenkung (ob mechanisch oder hydraulisch) dann selbsthemmend ist und man das Lenkrad loslassen kann, ist ja die Kraft nicht weg und man muss diese, zusätzlich zum eigentlichen Lenken, aufbringen.

Eigentlich wollte ich mal eine Servounterstützung einbauen, aber irgendwann ist mal Schluss mit Geld ausgeben.

Hatte dazu hier auch mal angefragt, aber Erfahrungen mit der Seastar Lösung waren meine ich nicht vorhanden.

Gruß Rüdiger

Deshalb gibt es die Lenkungen ja in verschiedenen Ausführungen. Bei Hydrodrive geht es von 75, 90, 115, 175, 250 bis 350 PS plus
Eine zu "kleine" Lenkung am großen Motor passt genau so wenig, wie umgekehrt.
Meine vom alten Motor noch verbaute MF 115 war für den 150 PS zu schwach dimensioniert. Mit der MF 175 ist alles gut.

[schlauchi20]

Ich habe eine Lenkung verbaut, die bis 300 PS zugelassen ist, befeuert wird das Ganze von einem 200er Mercury.
Das sollte also passen, gibt keine andere Größe nach meinem Wissen.

Gruß Rüdiger

[Sonnenbarke]

Hallo Grüni

bei mir sind es 6 Umdrehungen. Was aber auch eine Rolle spielt ist der Drehpunkt deines Bootes. Gerade bei solchen Hausbooten wie deinem sieht man oft, dass der Steuermann ständig am drehen ist um ein "zuviel" in die eine Richtung mit einem "zuviel" in die andere Richtung auszugleichen.
Viele sind normales Autofahren gewohnt und tuen sich beim Auto schon beim Rückwärtsfahren aufgrund der anderen Lenksymmetrie etwas schwer.
Beim Boot ist es eigentlich so wie Autofahren auf Glatteis, deshalb muss man den Lenkprozeß gerade bei Langsamfahrt oder beim Drehen im Stand schon vor dem Erreichen der erwünschten Richtung abbrechen, um genau die Richtung zu treffen.

Beobachte mal beim Lenken wo bei deinem Boot der Drehpunkt liegt. Beim Boot ist es so, dass der Drehpunkt oft im vorderen Drittel liegt. Lenkst du nach links, geht das erste drittel nach links aber die hinteren 2/3 des Bootes nach rechts, da das Boot über das seitliche schieben des hinten liegenden Propellers erfolgt. Ein Lenken mit Ruderblatt geht nur bei Fahrt und deshalb ist der Drehpunkt bei diesen Booten meist weiter vorne, als beim Lenken mit einem schwenkbaren Aussenborder.

Das ist der Grund, warum ein rückwärts ablegen von der Kaimauer oft weniger ungewünschten Kontakt des Bootes mit der der Kaimauer gibt, denn rückwärts zieht der Propeller das Boot einfach weg. Vorwärts darf der Ablegewinkel nur minimal sein oder einer stößt das Boot ab.

Wenn du mit diesem Lenkverhalten gut vertraut bist wirst du dich evtl. an den acht Umdrehungen gar nicht mehr stören und diese sogar nützlich finden, da du dadurch bei Geradeausfahrt meist nur minimale Korrekturen vornehmen musst (bei weniger Umdrehungen also höherer Übersetzung wird beim Geradeauslauf das Boot durch die Lenkkorrekturen nur stärker hin und her bewegt). Viel Spaß beim Ausprobieren.

[Sonnenbarke]

Hallo Grüni,
habe mir gerade die Fotos zu deinem Hausboot angesehen. Echt gute und saubere Arbeit!
Was bei Deinem Boot natürlich auch eine Rolle spielt ist die Massenträgheit,
also Lenken und warten was passiert und erst dann wieder Lenken, das erfordert schon etwas Übung zumal du vorne sitzt und die Heckausbrüche einen dann verwundern. Aber wer so ein Boot hinbekommt, der bekommt alles hin...

[Grüni]

Vielen Dank für die tollen Tips. Vieles war mir so noch gar nicht bewusst. Als erstes werde ich mal versuchen die Lenkung noch mal komplett zu entlüften. Wenn ihr sagt, es müssten circa 4 Umdrehungen sein, dann kann es ja bei mir nicht plötzlich acht oder mehr sein.
Ich hatte ja erwähnt, dass ich eine Hydrodrive habe. Gibt es hier denn eine Lenkpumpe, bei der man weniger als 4 Umdrehungen benötigt, um von rechts Anschlag auf links Anschlag zu kommen?