Anstrich Eichenplanken Unterwasserschiff

[Konni]

Liebe Holz-Gemeinde,
der Förderkreis des Salzmuseums Lüneburg betreibt und unterhält (repariert!!) einen Nachbau eines Salztransportschiffes eines Ewers.
Dieser ist aus Eichenplanken in Klinkerbauweise gebaut.
Das Schiff liegt ganzjährig im Wasser auf der Ilmenau im Lüneburger Hafen im Wasserviertel. Dort herrscht eine ganz ordentliche Strömung.
Nach der letzten Reparatur vor 2 Jahren (Austausch von mehreren Planken) haben wir das Unterwasserschiff mit Bitumenlack (Toplicht) 2 mal gestrichen.

Jetzt haben wir das Schiff wieder an Land, da wir uns dem Antriebsstrang widmen müssen. Dabei viel auf, dass der Bitumenlack in der zweiten, hinteren Hälfte des Unterwasserschiffs noch gut aussieht, auch mit dem Hochdruckreiniger bleibt der Anstrich haften.
Im vorderen Bereich ist der Anstrich weitgehend abgelöst bzw. sehr rissig und wenn man genau hinschaut, tummeln sich unter den Anstrichresten kleine rote Würmer, siehe Bild. Nach Expertenmeinung ein Schlammröhrenwurm (Tubifex).
Nach dem Reinigen sind die Würmer weg, ob die sich ins Holz gebohrt haben unter Wasser, können wir nicht sagen, Löcher sind keine zu sehen. Das Holz ist jedoch nicht mehr glatt wie nach der Reparatur sondern die Fasern treten deutlich hervor und es haben sich Rillen in Faserrichtung gebildet, als ob die weicheren Holzteile herausgespült worden sind.
Jetzt stellt sich die Frage, womit machen wir den neuen Anstrich? Wir können nicht jedes Jahr das Schiff aus dem Wasser heben (2 mal Autokran zu jeweils ca. 800€), SLipanlage haben wir nicht, wir können auch nicht woanders hinfahren, da wir nur bis Bardowick kommen, dort ist die Schleuse gesperrt.
Epoxi-Anstrich, PU? Welche Vorarbeiten sind notwendig? Es soll halt was dauerhaftes sein. Epoxi wurde beim Bau des Schiffs verwendet, das war wohl ganz o.k.

Spricht was gegen Epoxi?

Ich bin gespannt auf Eure Meinung!
Gruß
Konni

[45meilen]

Interessant ( und vor einer schlauen Aussage eigentlich unumgänglich ) wären Bilder ( gute Bilder, insbesondere von den Wurmspuren ) vom gereinigten Rumpf

Ich will hier keine Panik verbreiten,
aber wenn der Wurm zwischen 6 und 8mm dick ist und etwa zwischen 3 und 5 cm lang,
könnte es der Holzbock sein
Wenn dem so ist, macht der Dir den Kahn in ein paar Monaten zur Gießkanne.

Nun zum Problem.
Ich denke, dass die Vorarbeiten zum Bitumenanstrich ( zumindest teilweise ) nicht gründlich genug gemacht wurden
u.U. stand der Bug im Schatten und war noch nicht trocken genug bevor gestrichen wurden

Alles mit dem HD Reiniger gründlichst reinigen.
( Dann stehen natürlich einzelne Holzfasern hoch )
Es gibt chem. Mittel gegen Holzwurm- und bock Befall.
Damit gründlich einsprühen und einwirken lassen.

Erst danach kommt die Bestandsaufnahme welche Planken z.B. so geschädigt sind, dass sie ausgetauscht werden sollten.

[schwinge]

Wie schwer ist der Ewer denn? Ich frage wegen der hohen Kosten des Krans.

Gruß, Rainer

[Konni]

Zitat von schwinge

Wie schwer ist der Ewer denn? Ich frage wegen der hohen Kosten des Krans.

Gruß, Rainer

Der Ewer wiegt 10 Tonnen, der Kran ist schon ein großes Kaliber.

[Konni]

Zitat von 45meilen

Interessant ( und vor einer schlauen Aussage eigentlich unumgänglich ) wären Bilder ( gute Bilder, insbesondere von den Wurmspuren ) vom gereinigten Rumpf

Ich will hier keine Panik verbreiten,
aber wenn der Wurm zwischen 6 und 8mm dick ist und etwa zwischen 3 und 5 cm lang,
könnte es der Holzbock sein
Wenn dem so ist, macht der Dir den Kahn in ein paar Monaten zur Gießkanne.

Auf dem einen Bild ist ja der Wurm zu sehen: Rot, Durchmesser ca. 1 mm, Länge ca.20 mm. Nach der Reinigung waren keine Würmer und auch keine Löcher zu sehen. Die betroffenen planken waren ja vor 2 Jahren neu und supertrocken.

[fignon83]

Die Tubifex, die ich kenne, sehen anders aus, treten in nicht einzeln auf und haben kleine Röhren, in die die sie sich verankern und rückziehen können.