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Törnberichte Wie der Name schon sagt. Keine Antwortmöglichkeit! |
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#1
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Von Emden nach Roermond mit einer Bayliner 2855
Kurz zur Einleitung:
Wir, Martina und Peter, zwei eigentlich unerfahrene Skipper, kaufen uns eine 2855 in Emden. Nach dem Check durch die Fachfirma TWS aus Jever, wurden noch einige Reparaturen notwendig. Als alles dann soweit in Ordnung war, verbrachten wir Pfingsten auf dem Boot im Hafen vom Emder Yachtservice….ohne Toiletten und Duschen….. Dank des Leihwagens ging es dann zum Delft und hier war gegen Zahlung von 50 Cent auch Duschen und Entsorgen möglich ☺️. Letztendlich wollte der Vorbesitzer mit uns die Überfahrt nach Delfzijl begleiten. Aber es kam anders und der Vorbesitzer hatte plötzlich ein Magen-Darm Problem… Lange Rede, kurzer Sinn….. Es bot sich ein junger Mann aus dem Hafen an, uns zu begleiten. Alles tutti! Anruf bei der Seeschleuse Emden…. Ein total netter Mitarbeiter gab uns zu verstehen, dass wir langsam Richtung Schleuse kommen könnten… Also Motor an und ab ging die Luzi…..ähh natürlich die DoRo… Eine kurze Wartezeit vor der Schleuse und wir konnten einfahren. Zunächst hieß es , wir wären alleine in der Schleuse und sollten nicht festmachen, sondern langsam nach vorne „dümpeln“…. Dann aber plötzlich doch festmachen, da noch drei Berufer kommen würden. Und sie kamen dann auch… Ein großes Baggerschiff und zwei Schlepper, die sich noch vor uns quetschten…. Obwohl hinter uns alles frei war…. Naja, muss man nicht verstehen. Das Schleusen ging dann schnell, kein Hub…. Übrigens, festmachen kann man nur an kleinen Bögen an einer Metall-Holzplattform….nicht so wirklich schonend für ein Boot! Ok, nach dem Schleusen ging es dann vorbei an riesigen Containerschiffen und dann auf den Dollart, der übrigens sehr gut ausgetonnt ist. Die Schlepper ließen wir dann in Gleitfahrt locker hinter uns…… Nach etwa 25 Minuten kam dann Delfzijl in Sicht. Die Skyline richtig hässlich mit jeder Menge Industrie und zahlreichen Windrädern…. Nichts wie durch dort und schon standen wir vor der Seeschleuse Delfzijl. Ein kurzer Anruf und die Schleuse samt Brücke wurde für uns alleine geöffnet! Toll! In der Seeschleuse konnte man dann wieder richtig festmachen, natürlich fieren 😄! War aber auch hier nicht nötig, wiederum kein Hub… Also schnell wieder ausfahren und nun den wirklich unschönen Eemskanal bis Groningen befahren….. Hier dann im Oosterhaven festgemacht. Die Hafenmeisterin ist total nett und wies uns in alle Geheimnisse ein😉. Also erstmal duschen (50 Cent) und danach die Stadt erkunden! In Groningen ist wohl immer etwas los…fast nur junge Leute! Der Hafen liegt klasse, fast mitten in der Stadt! Nach dem kurzen Besuch in der Stadt dann noch auf dem Böötchen einen Absacker genommen und ab ins Bettchen…… Fortsetzung folgt….
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Benedice Salutare
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#2
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2. Tag von Groningen nach Grou
Das Schlafen dauerte dann doch etwas länger…..also beschlossen wir, noch einen Tag in Groningen zu verbringen😄
Das Wetter war ok und so erkundeten wir nochmals die Stadt mit Museen und der schönen Bibliothek. Dann aber früh ins Bett und früh aufgestanden! Wir fuhren ein kurzes Stück zurück und bogen dann nach Backbord in den van Starkenborghkanaal ab. Direkt nach dem Abbiegen standen wir vor der Oostersluis. Die Lichter standen auf rot und wir riefen durch. Ein freundlicher Mann meldete sich und gab uns in gutem Deutsch zu verstehen, dass es noch etwas dauern würde, da von der Gegenrichtung noch ein Berufer kommen würde. Nach etwa 50 Minuten ging dann die Schleuse auf. Zusammen mit einem weiteren Sportboot ging es hinein. Flux an Steuerbord angelegt, schleusten wir etwa 30 cm zu Berg. Anschließend auf den doch etwas trostlosen Kanal, mit relativ viel Verkehr von Berufsschiffen…. Weiter ging es in die Gaarkeukensluis. Zwei Berufer und ein Sportboot an Steuerbord lagen dort bereits. Wir konnten dann noch direkt hinter einem Berufer an Backbord „festmachen“ Wieder nur eine Schleusung von wenigen Zentimetern. Also vorwärts in Richtung Grou. Das Wetter wurde schlechter. Der eigentliche Plan, in Burgum zu übernachten, wurde fallen gelassen…. Also weiter bis Grou. Dort angekommen kam uns die Hafenmeisterin nach einem kurzen Anruf schon entgegen. Da es wirklich sehr windig war, empfahl sie uns im „Hinterhof“, im Hellinghaven festzumachen Ein sehr guter Tipp, da es dort tatsächlich fast windstill war. Eine nette Stegnachbarin half uns festzumachen und wir gingen anschließend ins Dörfchen. Grou ist wirklich toll. Kleine Gassen und Straßen mit toller Gastronomie luden zum Verweilen ein. Das Wetter wurde auch wieder besser und kurze Zeit später erschien sogar dieses helle Himmelsobjekt….es heißt, glaube ich, Sonne😀 Zwei Freunde, die in Makkum Urlaub machten, kamen spontan vorbei und es wurde ein toller Nachmittag/Abend. Noch eine klasse Pizza mit aufs Boot genommen, dazu ein Glas Wein und danach ins Land der Träume entschwunden…. Der Plan: am nächsten Morgen nach Zwartsluis fahren…..Aber…..es kam ganz anders….
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Benedice Salutare |
#3
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Von Grou nach Zwartsluis….mit Pannen…
Am nächsten Morgen früh aufgewacht und gemütlich gefrühstückt.
Das Wetter war ganz ok, bedeckt, aber trocken. Also alles wieder verstaut und fertig gemacht zum Ablegen…. Motor an und…..nach 3 Sekunden ein lautes Piepen….. Zweiter Versuch…..gleiches Ergebnis…. Na gut. Motorraumklappe geöffnet und mal nachgesehen. Nichts Auffälliges… Ölstand geprüft, alles tutti! Also einfach noch einen Versuch gewagt… Und…..wieder das schrille Piepen…. Öl ok, Öldruck auch ok…. Naja, die Fa. TWS angerufen und um Rat gefragt….. Einiges zusammen überprüft, aber keine Besserung in Sicht! Nach einiger Zeit war klar, dass wir noch -mindestens- einen weiteren Tag in Grou verbringen (mussten). In die Überlegung, einen örtlichen Fachmann zu engagieren, kam meine Frau auf die Idee, einen guten Bekannten anzurufen, der auch Ahnung von Booten hat… Gesagt, getan. Ich rief „Hacki“ an und schilderte ihm unser Problem. Nachdem wir auch hier einige Dinge überprüften, kam Hacki auf die Idee, dich einmal das Getriebeöl zu überprüfen. Ein heller Kunststoffbehälter mit bläulicher Flüssigkeit, etwas versteckt im Motorraum. Ich öffnete den Behälter und stellte fest, dass sich der Stand unterhalb der markierten Stelle befand. Nach näherem Hinsehen fiel auf, dass sich offensichtlich ein kleiner Riss im unteren Bereich des Behälters befand. Nach einigen akrobatischen Übungen konnte ich erkennen, dass Getriebeöl ausgelaufen war… Dann zunächst einmal den Behälter ausgebaut und mit Panzerband ummantelt. Im Anschluss gleich nebenan zu einem Händler hin und 1 Liter Getriebeöl gekauft… Muss wohl irgendwie Gold oder Silber enthalten, denn der Preis war jenseits von Gut und Böse…. Wieder schnell zum Boot hin und entsprechend nachgefüllt. Deckel drauf, Motorhaube geschlossen und langsam, gaaanz langsam, nachdem der Blower 4 Minuten lief, den Zündschlüssel herumgedreht… Der Motor sprang, wie immer, sofort an und nun das bange Warten… 21….22….23….24….25 Keine Piepen mehr!!! Yippieh Allerdings war es bereits früher Nachmittag und die Strecke nicht mehr zu schaffen….. Also in das Dörfchen marschiert und lässig den Tag ausklingen lassen. Am nächsten Morgen war an Abfahrt nicht zu denken. Es regnete in Strömen und war zudem noch sehr windig! Mittags besserte sich das Wetter und wir wagten es. Über kleine Kanäle ging es in Richtung Zwartsluis. Wir passierten Blokzijl, ein wirklich schönes Städtchen, zumindest vom Wasser aus. Die dortige Schleuse ließ und etwa 45 Minuten warten, zudem drängelte eine hinter uns liegende Yacht, als sich die Tore endlich öffneten. Im Anschluss fuhren wir durch die sehr schöne Kalenberger Gracht! Es wurde dann spät und später… Über das Giethoorner Meer erreichten wir die Brücke, die uns den Weg nach Zwartsluis ebnen sollte…. 19:10 Uhr……zwei rote Lichter übereinander…. Toll….das Wetter wurde wieder schlechter und es regnete und windete… Was machen, sprach Zeus…. Also flugs gedreht und zurück in Richtung Blokzijl, da wir auf dem Weg mehrere Marekritten gesehen hatten. Die erste war leider besetzt, da die drei Bootsbesitzer offenbar die Abmessungen ihrer Boote um mindestens 8-10 Meter überschätzten😳 Weiter zur nächsten und hier konnten wir schliesslich festmachen! Kurz vom Boot, um die Leinen zu befestigen. Nach 5 Minuten hatte ich dann ca. 20 Mückenstiche😩 Also alles schnell geschlossen und nach einem kleinen Häppchen die Koje aufgesucht. Wir haben relativ gut geschlafen und am nächsten Morgen ging es dann weiter…
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Benedice Salutare Geändert von Stepejol (06.06.2024 um 16:10 Uhr)
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#4
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….auf dem Weg nach Zwartsluid…
Nach dem Frühstück legten wir locker ab und auf ging es in Richtung Zwartsluis…..
Es ging zunächst Richtung Blokzijl zurück. Vor der dortigen Schleuse mussten wir dann etwa eine Stunde warten. Vor uns ein Boot mit deutscher Flagge, hinter uns ein Niederländer. Die Schleuse öffnete sich. Wir warteten, bis der Deutsche ablegte, aber der Mann fing plötzlich wie wild an zu winken. Wir legten ab und fuhren an ihm vorbei. Er rief dabei irgendetwas von Getriebeschaden und verschwand dann. Der Niederländer hatte es offensichtlich eilig und fing an zu hupen. Unbeeindruckt fuhren wir in die kleine Schleuse und begaben uns nach Backbord. Nach kurzer Zeit und etwa 20 cm Hub ging es dann weiter in Richtung Volendam. Also keine wirklich schöne Strecke, die sich langweilig zog, wie Kaugummi. Keine Chance mal irgendwo kurz anzulegen. Unser Boot lief wieder wie ein Uhrwerk. Schließlich „durften“ wir dann wieder ab einer Hubbrücke warten…..Mittagspause….und keine Chance festzumachen. Hin und tuckern war angesagt! Nach 30 Minuten ging es dann weiter. Schließlich erreichten wir das Zwarte Meer und im weiteren Verlauf Zwartsluis. Wir fuhren an unserem Hafen vorbei, um im Jachthaven de Kranerweerd zu tanken! Selbstbedienung und ein Preis von 2,73 Euro für Benzin….. Uihh….nicht vollgetankt, nur etwa 80 Liter genommen und dann in den Haven Recreaciecentrum Zwartewater eingekehrt. Eine sehr nette und hilfsbereite Hafenmeisterin half uns beim Anlegen! Jetzt erst einmal einen Kaffee kochen und eine halbe Stunde genießen. Anschließend gingen wir in die Stadt, etwa 300 Meter entfernt. Das Wetter war gut und wir bummelten ein wenig. Die örtliche Esso Tankstelle rief 1,94Euro für Benzin auf. Noch kurz Sonne „tanken“, einen Latte Macchiato trinken und zurück zum Boot. Dann den Bollerwagen ausgepackt, vier Kanister a 20 Liter darauf gepackt und auf zur Esso. Getankt und mit Schüttelschlauch ins Böötchen befördert☺️. Anschließend Ruhe einkehren lassen, relaxen beim direkten Blick auf das Wasser und die schöne Zeit mit einem verspäteten Anlegeschluck geniessen…. Geschlafen haben wir sehr gut. Morgens noch schnell zur Hafenmeisterin, bezahlen und noch eine Ansichtskarte geschenkt bekommen. Danach Leinen los und auf über Zwolle nach Deventer! Zwartsluis ist ein schönes Dörfchen mit einigen tollen Geschäften. Der Hafen liegt zentral, ruhig und die Sanitäranlagen sind picobello!
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Benedice Salutare
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