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Yachten und Festlieger Spezielles Forum für grössere Boote (nicht trailerbar) und dauerhaft festgemachte Hausboote. |
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Themen-Optionen |
#1
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Wassereinbruch Stahlverdränger
Hallo an die Stahlverdränger Gemeinde
Böse Überraschung auf dem Weg von Köln in die Niederlande, um dort 3 Wochen das Bootfahren und die Gegend zu geniessen. Bei einer Überprüfung der unter den Salonbrettern befindlichen Antriebseinheit musste ich feststellen, dass im Kiel ca 10 cm hoch relativ klares Wasser stand. Kühlwasser konnte es nicht sein, da das ist rosa gefärbt. Also suchen. Nach geraumer Zeit wurde ich anstzweise fündig - es tropfte stetig im Bereich des Durchbruchs der Welle auf das Stevenrohr - aber ich konnte nicht erkennen wo das Wasser genau herkam, da Bodenbretter die Herkunft verbargen. Ich habe mit einer zusammengestellten Pumpeinrichtung das Wasser nach draussen gepumpt und in dieser Nacht nicht ruhig geschlafen. Aber der tägliche Zulauf hielt sich in Grenzen - geschätzt ca. 100 l pro Tag. (die Pumpenleistung 11L/min mal Laufzeit von ca 10 min ) So haben wir den Urlaub trotzdem genossen. Nach 14 Tagen war Crewwechsel und ich lies mir eine Stichsäge und einiges anderes Werkzeug mitbringen. Nach dem Öffnen des Bodenbretts konnte ich dann den Riss sehen, durch den ständig Wasser ins Schiff lief. Mit Holzbrettern und Keilen und Sika habe ich dann das Leck von oben verschlossen. Danach haben wir den mühsehligen Weg rheinaufwärts nach Köln in die Werft angetreten und einige Tage später das Schiff aus dem Wasser geholt, wo es jetzt darau wartet, dass über den Riss eine Stahlplatte geschweist wird. Die "Fachleute" meinen, dass der Riss durch die ständigen Erschütterungen entstanden ist. Das Schiff ist Bj. ca. 1988 = Müdungserscheinungen des Stahls. Eine Grundberührung ist auszuschließen, das keine Beule zu erkennen ist. Gruss Hermann Bild 1: Blick von oben nach Öffnen des Bodenbretts Bild 2: Durch den Riss läuft von Innen Hydrauliköl nach draussen
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#2
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Moin
Oha, das sieht tatsächlich wie ein Spannungs-und/oder Ermüdungsriss aus. Kenne ich eigentlich nur von hochbelasteten Schweißkonstruktionen wie Kranunterwagen oder unter hoher Last laufenden Maschinen(Schrottpressen, Prallmühlen). Jetzt erst mal die Rissenden genau auffinden und mit 4-5mm Bohrer abbohren(verhindert weiterreißen), die Risskanten würde ich leicht anfasen und den Riss dann selber beidseitig zuschweißen anschließend eine etwas großzügige Doppelung drauf und dann sollte das wieder 30 Jahre klar gehen. Auf der Gegenseite auch mal Farbe runter und begutachten. Unter Umständen ist es besser, je nach Erreichbarkeit die Doppelung innen zu machen weil durch den Knaggen am Ender der Kielhacke sich da kein einfacher Übergang ergibt zu dem mit kreuzenden Schweißnähten( immer nicht schön). Gruß Hein Geändert von hein mk (26.09.2024 um 18:05 Uhr)
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#3
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Ehrlich gesagt finde ich die Korrosion im Bodenbereich überhalb der Schraube grenzwertig.
Ich denke nicht, dass da noch mehr als 2mm stehen...
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Gruss, Dirk |
#4
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schon komisch....so einfach mitten drin ein Riss...
und innen kommt Wasser raus...aussen Öel
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und immer eine Handbreit...na Ihr wisst schon Bier im Glas Gruß Rolf |
#5
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Zitat:
Na ja mitten drin ist das ja nicht sondern an einer Kielhackenecke wo durchaus durch Belastung und Schweißung Spannungsspitzen eingebracht wurden. Das da bei Schiff an Land Hydrauliköl rauskleckert wenn innen was draufkleckert ist ja irgendwie klar. Interessant wäre zu wissen ob die Kielhacke einfach stumpf unter die Bodengänge geschweißt wurde oder ob es innen Bodenverbände in dem Bereich gibt. Der zusätzliche Knaggen am Kiel könnte darauf hinweisen, dass es hier schon einmal ein Problem gab. Gruß Hein
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#6
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In einem gebe ich meinen Vorredner recht, das Teil sieht aus , wie schon mal repariert.
Hier wurde Kraft auf ein geschädigtes Material aufgebracht. Mit dem Aufbohren der Rissenden gehe ich auch noch mit. Es ist sicher nicht verkehrt, die Risslänge mit dem rot/Weiß Verfahren genau zu bestimmen. Damit kann auch der Rest der sagen wir mal nicht so schönen Naht geprüft werden. Dann sollte die Naht aber beidseitig angeschliffen werden. Die Schweißnaht muss über die gesamte Materialstärke ausgeführt werden. Diese Naht nennt sich Stumpfnaht. Zur Tragfähigkeit wird nur die Verbindung in Materialstärke berechnet. Es macht also keinen Sinn, auf der einen Seite viele Lagen zu schweißen und auf der anderen Seite Materialstärke nicht zu verschweißen. Die andere Naht am Klotz ist eine Kehlnaht. Eine Rissbildung beginnt in der Regel an einer nicht sauber geschweißten Wurzel und im Bereich der Wärmeeinflusszone. Das ist der Bereich neben der Schweißnaht. Es ist immer sinnvoll, den Ursprung des Risses zu finden und die Ursache zu bekämpfen. Geändert von Heron (27.09.2024 um 12:32 Uhr) Grund: Verbessert
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#7
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Moin
Schrub ich doch, dass der Riss von beiden Seiten verschweißt werden muss und selbstredend so, dass beide Schweißnähte an der Wurzel eine saubere Verbindung eingehen, weiß son Schweißer aber auch. Die Frage nach dem Mangel an Bodenverbänden bleibt aber. Gruß Hein |
#8
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Zitat:
Geändert von Heron (28.09.2024 um 19:12 Uhr) Grund: Verbessert |
#9
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Mit dem Winkelschleifer den Riss auf 2mm verbreitern. Eine 2mm Elektrode auf den Riss legen und pendelnd mit Elektrode von beiden Seiten verschweissen.
Alternativ anphasen und füllen. Über Spannungen würde ich nicht so viel nachdenken. Durch den Wärmeeintrag gehen die raus, bzw entstehen neue. Es gibt Boote, die haben im Bereich des Propellers eine Gummiplatte verbaut. Ich könnte mir vorstellen, das es durch Kaviation zur Materialermüdung gekommen ist. Auf jeden Fall ist das sehr selten. Jedenfalls bei Sportbooten. Die verwinden sich ja normalerweise nicht, wie Frachtschiffe oder auch Binnenschiffe.
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Gottes sind Wogen und Wind, Segel aber und Steuer, daß ihr den Hafen gewinnt, sind euer. Gorch Fock |
#10
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Super Tipp.
Hier spricht echt ein Fachmann. Aua Aua.
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#11
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Man kann aus Allem eine Wissenschaft machen, oder man repariert es einfach. Das sollte jeder halbwegs begabte Schlosser machen können.
Es ist ja gerade der Vorteil von Stahlbooten, dass die leicht zu reparieren sind.
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#12
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Zitat:
Wenn du aber jemanden einen Rat gibst, bei dem sich jeden Schweißer die Haare sträuben, darf es mir möglich sein, da etwas dazu zu sagen. Das Einlegen von Elektroden, oder sonstigen "Füllwerkstücken" ist im Schweißen untersagt. Die vollständige Durchschweißung ist damit nicht gegeben. So etwas nennt man Pfusch. Ich kann davon nur abraten. Grüße Silvio
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#13
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Hast ja Recht. Ich bin bei so was immer entspannt. Das ist ja kein Brückenpfeiler.
Aber unentspannt wäre ich, wenn ich so etwas an meinem Boot hätte. Da mit Pumpen noch Urlaub drauf machen, bekäme ich nicht hin. Furchtbare Vorstellung. Ich wünsche dem Eigner, dass es gut repariert wird und er nicht mehr drüber nachdenken muss. Ich hatte mal innen im Rumpf Blätterteig. Das hab ich zum Glück erst am Ende der Saison bemerkt und es war auch nicht undicht. Das hat mich wahnsinnig gemacht. Am Ende reichte es zu entrosten und wieder zu versiegeln. Da war noch genug Material. Es war übrigens an vergleichbarer Stelle.
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#14
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Mal abseits vom Schweissen, frage ich mich, ob die (Rost-)Narben oben im Blech wirklich so tief sind, wie sie aussehen? Wenn ja, wäre das nicht auch mal einen tieferen Blick wert?
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#15
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Das würde mich auch beschäftigen. Die Vermutung, dass da nur noch Trompetenblech ist, hätte ich auch.
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#16
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Moin,
Ich werde in dem betroffenen Bereich mal schallen lassen und Euch das Ergebnis mitteilen. Gruss Hermann |
#17
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Zitat:
Da ich das Schiff „gebraucht“ gekauft habe, weiss ich nicht, was der oder die Vorgänger so alles gemacht haben. Im Zuge der Restauration von 2011 - 2014 habe ich viele Dinge feststellen müssen, die meiner Meinung von dem oder den Vorgängern nach nur „dilettantisch“ ausgeführt wurden. Jedenfalls liegt das Schiff jetzt auf dem Trockenen und die Reparatur wird von einer Fachfirma ausgeführt. Ich berichte ! Gruss Hermann
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#18
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Hallo
Jetzt liegt es an Land. Wie ist es aufgepallt. Steht es auf dem Kiel wie man es immer macht. Könnte dieser Riß auch dadurch entstanden sein. Gruß Joggel |
#19
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Zitat:
Meuchlich is jo allns segt wi in Hamborg, nur wäre das sehr traurig und ein Zeugnis schlechten Boots-oder Schiffbau. Kann man aber ernsthaft nur drüber urteilen wenn man von innen mal das etwas erweiterte Umfeld der gerissenen Stelle sieht. Gruß Hein |
#20
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Zitat:
Ich habe auch neue Bereiche erschlossen und dabei Dinge selbst erledigt. Nach besten Wissen und Gewissen, bis mir einer erklärt hat, wie es eigentlich richtig gemacht wird. Ich halte das aber im Privatbereich für nicht unüblich. Also auch ich bin unendlich weit entfernt von unfehlbar. Grüße Silvio |
#21
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Der ganze Bereich sieht doch recht ranzig aus. Da könnte man doch zwei DIN A4 große Felder raustrennen, neue Bleche nehmen und die einschweißen, oder? Sonst bringt man wieder und wieder Schweißeigenspannungen in die Kreuzungspunkte, hat unbekannte Materialstärken, mangelhafte Nahtvorbereitung,...
Der Aufwand wäre ja vermutlich auch nicht viel höher. Gruß, Mario
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https://freie-rede-jetzt.de |
#22
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Wo sollen denn die 2 A4 Stücke rausgetrennt werden? Das halte ich für weniger sinnvoll.
Dazu müssten ja Teile des Kiels entfernt werden. Kann eine unendliche Geschichte werden. Ich habe mir die Fotos nochmal angeschaut und finde auch, dass das Blech über der Schraube nicht gut aussieht. (wie von Oldskipper schon bemerkt). Hier sind deutlich Vertiefungen durch punktuellen Rost erkennbar. Diese entstehen in der Regel durch elektrolytische Vorgänge. Derzeit ist da Rostschutz aufgetragen, was einigermaßen dagegen schützt. Bei Verletzung der Schicht, geht es aber munter weiter. Hier würde ich mal die Anoden prüfen und gegeben Falls einen galvanischen Isolator in die Erdungsleitung installieren. Grüße Silvio
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#23
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Moin
Na ja, und in der Werft ist der Sachverständige manchmal auch zu frieden da mit, dass solche punktuellen Vertiefungen schlichtweg aufgefüllt werden. Der Sachverständige schallt neuralgische Punkte, aber nach optischer Wahrnehmung wird auch mit dem Hammer abgeklopft und da gilt immer die Regel: Bäng, bäng ist gut boff, boff ist schlecht und dann kommt die Hammer Finne(ziemlich Spitz) und wenn die durch geht oder auch nur reindrückt---hat die Werft was zu tun. Gruß Hein
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#24
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Grundsätzlich klingt das erstmal gut. Schallen ist ein gutes Verfahren und wenn der Prüfer etwas taugt, auch das Mittel der ersten Wahl. Punktuelle Stellen sind aber schwer zu erfassen und es erfolgt in der Regel nur eine Stichprobe. Der Hammertest ist ein erprobtes Mittel.
Er zeigt aber wirklich nur einen ausgeprägten Schaden an. Das Auffüllen von durch Rost verursachte Vertiefungen, dient der Hoffnung, diese Stelle so gut wie möglich vor weiterer Zerstörung zu schützen. Die verlorene Festigkeit kommt so aber nicht zurück. Grundsätzlich ist das so aber in Ordnung. Man kann ja auch schlecht einen Bootsbesitzer erklären, dass er vielleicht wegen den Verlust von 1mm bei einen 4mm Blech, jetzt großzügig austauschen soll. Also Zustimmung von mir. |
#25
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Es ist galvanischer fraß. Ich denke das ist Hermann bewusst.
Aktuell rostet es scheinbar an diesen Stellen nicht. Wie dick das Boot noch ist sollte bei einigen bösen Stellen gemessen werden. Oft sieht es schlimmer aus als es ist. Wenn das Boot Original nur 3mm war , sind 1,2mm weniger natürlich schon richtig kacke. Wenn das Boot 5mm ist sind 1,2mm weniger schon zu verkraften. Kopf hoch das wird schon, son Stahlschiffchen stirbt langsam. Oft wird bei sowas auch eine Platte drüber geschweißt, bestimmt nicht das aller beste aber es reicht in der Praxis für weitere 20 Jahre. Hut ab, mit einem leckenden Schiff über den Rhein zu fahren wäre mir nicht in den Sinn gekommen.
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Hubraum ist durch nichts zu ersetzen Geändert von -MiChAeL- (02.10.2024 um 11:10 Uhr) |
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