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Teil 12 Mittelmeer
8.August 2002
Geweckt werde ich doch tatsächlich durch einen Sonnenstrahl, der durch die Vorschiffluke funkelt. Endlich mal wieder Sonne! Aber verdächtig ruhig liegt die "VirginWood" Der Grund liegt klar auf der Hand...FLAUTE! Ist das die Ruhe vor dem nächsten Sturm oder hat das Wetter ein einsehen und kapiert, das doch Sommer ist? Egal,...hauptsache die Klamotten trocknen mal wieder. Alles nasse ist auf dem Oberdeck verteilt. Ich sitze auf der Badeleiter während mein Boot langsam Richtung Ilovik treibt. Für die 16 Meilen brauche ich mehr als 7 Std. Vor dem Hafen ist ein riesiges Bojenfeld aber alle belegt. Ja jetzt im August ist es erheblich voller geworden. Auch die Italiener haben jetzt Urlaub und nutzen die Kroatischen Inseln zur Erholung. Ich finde eine Lücke am Steg, genau gegenüber einem 25m Polizeiboot. Die Frage nach dem aktuellen Wetterbericht konnten sie mir leider nicht beantworten. Hier gibt es aber wieder Strom, Wasser muß ich aus der Dorfquelle holen. Just in dem Moment, als ich mein Landanschlußkabel in den Stromkasten stecke, höre ich schon von weitem eine recht erregte Stimme rufen: "Du hast einen Kurzschluß verursacht! Nimm dein Kabel wieder raus" Natürlich lasse ich mich nicht so anpflaumen und brülle zurück: "Quatsch, deine Klimaanlage ist angesprungen und das kann das Kraftwerk hier nicht ab!" Seine Frau und 2 Töchter erscheinen jetzt zur Unterstützung des Familienernährers mit auf dem riesigen Achterschiff. Alle 4 mit verschrenkten Armen...ein Bild für die Götter! Sie sind mir nicht so wohl gesinnt schmilzt doch gerade ihr Eis in der Tiefkühltruhe."FamilyFat" hat das größte Boot hier und das brauchen sie auch! So knapp eine Stunde später grinst er mich nochmal schadensfroh an als er sieht, das ein Uniformierter vom Polizeiboot zur "VirginWood" kommt. Mit lauter und bestimmender Stimme ruft der Polizist mir vom Steg zu: "Mister,...your weatherforcast!" Genauso laut bedanke ich mich bei ihm und nehme das Fax mit dem aktuellen Wetterbericht entgegen. Als ich dann noch mit einer Nachbarcrew mit Mundharmonika und Schifferklavier den Abend lustig gestalte, verschwindet "FamilyFat" im Keller ihrer Yacht. Warum sind die blos mit ihrem Leben so unzufrieden und bringen das ihren Töchtern auch schon bei? 9.August 2002 Wieder Gewitter und es regnet Bindfäden...so wie es auch im Wetterbericht stand. Was soll man machen...ich gehe an Land und suche mir eine nette Bar. Dort lerne ich Jürgen und Alexandra kennen. Sie sind mit ihren 2 Kindern auf einer wunderschönen 30 Fuß Yacht unterwegs. Wir verstehen uns prima und trinken den Schlürschluck noch an Bord. Morgen wollen wir eine kleine Regatta nach Veli Losinj veranstalten. 10.August 2002 Wind um 6 Bf. Die "Alessandra" holt mich nicht ein. Mein 1. Regattasieg. Ich sah mich schon in Veli Losinj auf deren Kosten trinken aber der Hafen war bis auf den letzten qm voll. Die See wird wieder mächtig rau und da seine Frau etwas Angst bekommt, weichen wir in die Nachbarbucht zum Ankern aus. Wieder heftige Gewitter. Wir sitzen auf der "Alessandra" und Kniffeln. Unsere beiden Boote liegen im Päckchen. Der Ankergrund ist tief und schlecht. Mir ist nicht ganz wohl als ich mich hinlege. Nachts um 2 dann wieder ein kräftiges Gewitter. Ich klettere aus meiner Koje um nach dem rechten zu sehen. Jürgen ist auch schon in seiner Plicht. Wir reißen uns ein Bier auf und halten Nachtwache. Wir reden über Gott und die Welt und so vergeht der Rest der Nacht sehr schnell. 11.August 2002 Das Barometer fällt und fällt. Jürgen findet beim Tauchen eine alte Mooringleine. Sie macht einen stabilen Eindruck und so beschließen wir, die Boote hierdran zu sichern. Wir bleiben noch und wollen zu Fuß nach Veli Losinj. Eine urgemütliche kleine Stadt. Nach einem hervorragendem Essen machen wir uns auf den Rückweg und kommen gerade noch vor dem nächsten Gewitter und Platzregen an Bord zurück. Morgen wollen wir nochmal eine Regatta rüber nach Rab segeln. Wir werden von einem Sturm und einem Maschinenschaden überrascht werden...Fortsetzung folgt... |
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