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Törnberichte Wie der Name schon sagt. Keine Antwortmöglichkeit!

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Alt 27.01.2004, 00:45
VirginWood
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Teil 13/letzter Teil Mittelmeer :-(

12. August 2002
Auf nach Rab! Die "VirginWood" zur Höchstform auf. Bei frischem achterlichen Wind
setze ich beide Genua's. Jürgen kämpft mit seiner Crew und seinem Spi. Seine
Familie läßt sich segeln so muß er auch alles allein machen. Er läuft direkten Kurs
auf Rab, ich halte etwas nördlicher so kann ich zusätzlich noch das Groß setzen.
Mit knapp 7kn rausche ich ihm davon. Ein Funkspruch läßt mich schmunzeln:
"Alessandra an VirginWood...benötigst du noch unsere Bettlaken?" 20 Meilen sind es
bis Rab...das schaffe ich. Wind und Seegang nehmen wieder zu und es wird ungemütlich.
Mittlerweile habe ich ein Reff im Groß und die Genua's gegen eine Fock ausgetauscht.
Jürgen's bunter Spi ist auch schon lange nicht mehr zu sehen. 2-3 Meter Wellen
schütteln mich ganz schön durch. Die "Alessandra" hat Probleme. Über Funk erfahre ich,
das sie Maschine nicht anspringt. Jürgen's Frau ist mit den Nerven am Ende. Sie wollen
nach Norden abdrehen und in der Bucht von Kampor ankern. Ohne Maschine bei dem Wetter
traut er sich nicht in den Hafen. Da aber dort eine Werkstatt ist schlage ich Jürgen
vor, bis zur Hafeneinfahrt zu segeln und dann längsseits der "VirginWood" im Schlepp
den sicheren Hafen zu erreichen. Gesagt, getan...nicht ganz einfach bei solch einem
Wetter jemanden zu schleppen aber wir haben es geschafft. Im Hafen durch lautes Tröten
nochmal Platz geschaffen, dann hab ich die "Alessandra" direkt vor einer Volvowerkstatt
abgegeben. Ich selbst habe gegenüber als 4. im Päckchen auch mein Plätzchen gefunden.
Abends wurde ich dann von der Crew zum Essen und diversen alkoholischen Getränken auf
deren schönen aber nun motorlosen Boot eingeladen. Natürlich gab es auch hier wieder
ein kräftiges Gewitter mit heftigem Regen. Jürgen wollte mich natürlich nach dieser
Rettungsaktion nicht zu Fuß um's ganze Hafenbecken zurück laufen lassen. Also rein
in sein Schlauchboot, den AB gestartet und durch wolkenbruchartigen nächtlichen Regen
quer durch's Hafenbecken zu "VirginWood". Auf halber Strecke war dann nun auch noch der
Sprit alle und so paddelten wir mit unseren Händen in alkoholischer Hochstimmung zum
anderen Ufer.
Der Abend war noch lange nicht zu Ende denn wir entdeckten noch eine Bar gleich neben
meinem Boot.


13.August 2002
Ich bleibe noch in Rab um mir die Stadt anzusehen. Jürgen's kapitaler Motorschaden war
dann doch nur ein verstopfter Filter und so konnten sie ihre Reise fortsetzen.
Im Hafen gibt es einen kleinen Laden wo man nach herzenslust Fisch und Schalentiere
kaufen kann. Ich endscheide mich für eine riesen Portion Langoustines und verspeise
sie dann unter hunderten von neideischen Blicken in meiner Plicht.


14.August 2002
Heute erreiche ich Kampor, eine ruhige Urlauberbucht auf Rab. Absolut stilles Wasser
hier, ideal zum ankern. Mit dem Schlauchboot paddel ich zum Steg um in einer von mir
schon vom Boot aus gesichteten Bar ein kühles Blondes zu trinken. Auf dem Steg sitzen
ein paar Halbstarke und rauchen wohl ihre ersten Zigaretten. Als ich wieder zurück komme
sind sie schon weg. Die Bengels haben doch glatt die Luft aus meinem Schlauchboot
gelassen!!!! Schlaffer als die schlaffste Seegurke hängt mein grüner Fishhunter auf
dem Wasser. Ich ziehe meine Abendgardrobe bestehend aus einer Jeans und einem T-Shirt
aus und schwimme mit dem Schlauchboot im Schlepp zurück an Bord.


15.August 2002
Am Morgen sehe ich das Ausmaß der nächtlichen Randale. Die Jungs haben ihre brennenden
Kippen ins arme Schlauchboot geschnipst! Da ist nichts mehr zumachen.
Ich segel nach Punat, ein Binnensee mit einer schmalen Verbindung zum Meer. In der Marina
will ich anlegen. Ein großes Schild weißt mir den Weg: "TRANSIT" Doch noch bevor ich
meine Leinen in einer der zahlreichen freien Boxen belegen konnte scheuchte man mich
wieder weg. "Alles reserviert" So ein Quatsch...das glaube ich nie aber eventuell sah
ich ja auch so aus, als wollte ich seine Tochter verführen...oder mein mittlerweile
recht gelbliche Rumpf paßte optisch nicht so gut in die schneeweiße Reihe. Egal...
dann dusche ich halt ohne zu bezahlen! Die Bucht eignet sich hervorragend zum Ankern.
2 Schiffslängen hinter dem letzten Steg blieb ich liegen und damit war für mich auch
die erstklassigen Duschen und Toiletten in ausreichender Nähe.


16./17./18.August 2002
Diese Tage verbringe ich wieder bei schönerem Wetter in Punat. Tagsüber etwas segeln bis
in den Stadthafen Krk, nachts ankern vor meinem geliebten Toilettenhaus.
Relaxen, Relaxen, Relaxen...


19./20.August 2002
Ich freue mich auf daheim. Eigendlich habe ich genug gesehen aber ich muß noch etwas Zeit
schinden. Mein Zugfahrzeug kommt erst in ein paar Tagen. Das schlimme Wetter scheint
vorbei zu sein. Ich segel bei schönstem Wetter bis zu einem Campingplatz bei Torkul auf
Krk. Eine schöne Bar im Schatten unter den Pinien zieht mich magisch an. Barbesuche
klappen jetzt nur noch mangels Schlauchboot tagsüber. Wer sieht schon gerne Abends in
der Kneipe einen halbnackten unrasierten Mann!!!


21.August 2002
Ich segel wieder Richtung Festland. Jetzt ist es nicht mehr weit. 20 Meilen fehlen mir
nur noch und ich bin zurück in Opatja. Es regnet wieder und die Sicht ist schlecht.
Sehe ich weningstens nicht die häßlichen Industrieanlagen von Rijeka. 3 Meilen südlich
von Opatja laufe ich den Hafen von Lovran an. Hier bleibe ich heute Nacht...billiger als
die ACI Marina. Ich finde nochmal ein tolles Restaurant direkt am Wasser. Mit ein paar
Büchsen Bier bewaffnet schlendere ich zurück zur Pier. Ein paar sehr uminöse Gestalten
lungern um die "VirginWood" herum. Nicht mal ein "Hallo" kommt zurück. Da ich im
vorletzten Hafen nach so einer langen Zeit keine Lust mehr auf Aktion habe, schmeiße
ich die Leinen los und ankere 50m weiter mitten im Hafenbecken! Sollen sie doch rüber
schwimmen wenn sie was wollen!!!!


22.August 2002
Ich habe es geschafft! Erleichtert aber auch mit Wehmut sitze ich wieder an der Bar in
der ACI Marina Opatja. Das Wetter ist wieder genauso wie vor vielen Wochen...40 Grad!
Ich bleibe noch 3 Tage, lege den Mast, organisiere den Trailer und den Land Rover und
trinke noch einige von diesen leckeren Bieren.


25.August 2002
Mit der "VirginWood" auf dem Trailer kämpfe ich mich über die Alpen Richtung Ostsee.
War ein toller Törn!!!


1.September 2002
Ich sitze wieder im Büro und beim Surfen entdecke ich euch und das BOOTEFORUM
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