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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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#1
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Wirtschaftliche Rumpfgeschwindigkeit und Leistung
Spätestens in einigen Jahren möchte ich einen der üblichen Stahverdränger, vermutlich aus Holland, erwerben.
Das Ding soll, falls möglich, "Rheintauglich" sein. Angepeilt ist eine Bootslänge zwischen 10 und 13 m. Also gut, ich bin mal von einer Wasserlinienlänge von 12m ausgegangen. Ich komme dabei auf eine wirtschaftliche Rumpfgeschwindigkeit von ca. 6,9 kn = knapp 13 km/h. Frage 1) Genügt das auch für die "kritischen" Rheinstrecken ?(ich denke nach meinen theoretischen Studien, daß es genügt, aber die Meinung des Forums würde mich interessieren). Frage 2) Welche Motorleistung ist denn so etwa nötig, um die o.g. Geschwindigkeit bei vertretbaren Betriebswerten zu erreichen? So etwa 150 PS hatte ich geschätzt. Liege ich da voll daneben? 'Tschuldigung, wenn das jetzt irgendwie dumme Fragen waren, aber ich bin halt voll der Noob. Freundliche Grüße, Ingbert. Geändert von karaya (31.03.2008 um 21:41 Uhr) Grund: Kommasetzung |
#2
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Habe auch einen Stahlverdränger gekauft.
http://www.boote-forum.com/showthrea...ighlight=groot Leistung mehr als ausreichend. Werde das Boot letzte Aprilwoche für ein paar Monate in die Lahn Bugsieren. Hierbei muss ich ca. 200 Km dem Rhein hoch. Hoffe das schaffe ich in 2. Tagen . Fahrtzeit ca. 10-12 Stunden täglich. Mit meiner alten Waterland ( 38 PS 6m)Bergfahrt ca. 5-6 KM von Moselmündung bis Lahnstein. mfg. |
#3
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Hallo Ingbert,
zu dem Thema gibt es schon mehr als genug Beiträge. Ist aber alles ganz einfach. 1. Du wirst mit dem Motor in deinem geplanten Verdränger immer die Rumpfgeschwindigkeit erreichen. Mehr PS ist nicht sinnvoll, weil es nichts bringt. 2. Wenn du die Fließgeschwindigkeit des Rheins von der Rumpfgeschwindigkeit abziehst bekommst du die maximale netto Fahrt über Grund. 3. Damit kannst ausrechnen wie schnell du maximal vorankommen kannst. Wenn du schneller vorankommen willst, brauchst du ein längeres Schiff, aber nicht mehr PS. Gilt natürlich alles nur für Verdränger.
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Gruß, Alfred Wenn alle ihren richtigen Vornamen in der Signatur stehen hätten, wäre das schön. |
#4
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Hallo karaya,
13 Km/H könnte schon knapp werden, je nach Strömungsgeschwindigkeit machst du da kaum noch Fahrt über Grund in der Zeitschrift Boote sind öfters Test von solchen Booten, manche sind sogar Online, da würde ich mal stöbern
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Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel. Bertrand Russell |
#5
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Zitat:
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Das wären dann so ungefähr 5 km/h Fahrt über Grund, also flottes Spaziergängertempo, wobei aber der Motor nicht an der Drehzahl/Leistungsobergrenze läuft, richtig? Ich könnte die Frage, um die es mir geht auch wie folgt formulieren: Wie muß ich denn ein Boot mit den angenommenen 12m Wasserlinienlänge ungefähr motorisieren, um bequem, d.h. ohne Überforderung der Maschine, auf die wirtschaftliche Rumpfgeschwindigkeit von ca. 13 km/h zu kommen? Gibt's da eine allgemeine Faustformel? Sowas hab' ich mit der SuFu hier tatsächlich nicht gefunden. Freundliche Grüße, Ingbert. Geändert von karaya (01.04.2008 um 00:24 Uhr) |
#6
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Wirtschaftliches fahren
Hallo
Ich hänge mal 2 kopien aus J.Bader "Motorkreuzer und schnelle Sportboote" zum wirtschaftlichen Fahren an diese Nachricht. Ganz allgemein geht man zur Zeit von einem Leistungsbedarf von 4,5-?/tonne für einen Verdränger aus. WEsentlich für den Leistungsbedarf ist die Auslegung des Props. Dieser Prop: Festpropeller, 3 flg., RH Propeller Ø = 483 mm, Steigung H = 290 mm Fa/F : 0,55 nimmt bei 4000upm [M] ca. 1500 UPM[W] ca 60-65 PS auf. Er ist gedacht für einen 11t Stahlverdränger, LWL 10,7m. Damit erreicht das Boot bei ca 3300 UPM[M] die "Rumpfgeschwindigkeit (ca.8KN). Gruss Paul
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#7
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Erfahrungswert:
Stahlverdränger mit 10m Gesamtlänge und 8 to benötigt bei Rumpfgeschwindigkeit rund 40 PS und somit ca. 9-10 l/h. Ein längeres Boot gleichen Stils wird vermutlich schwerer und breiter sein und somit etwas mehr Leistung benötigen. Ist, vor allem bei höherem Wasserstand eine reine Nervensache. Hast aber genügend Zeit, interessante Details am Ufer zu beobachten. Bin auch schon mit einem 6,5 m Verdränger durchs Binger Loch, geht auch
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Gruß Ewald |
#8
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Vielen Dank mal für die Info.
Sowas ist genau das, was ich wissen wollte. Demnach kann ich also davon ausgehen, daß 4,5 PS (oder KW?)/Tonne die Untergrenze, aber wohl nicht empfehlenswert ist? Schade, daß das Buch von Baader vergriffen ist. Grüße, Ingbert. |
#9
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wirtschaftliches fahren
Hallo, ich hab meinen Baader auch antiquarisch gekauft,
versuchs doch mal bei ZVAB.com. 4,5 KW sind heute sicher eine Untergrenze, vor 20 Jahren wurden Verdränger deutlich sparsamer motorisiert, und die fuhren auch nicht langsamer. Ich meine +-5,5KW/t sind für einen Verdränger bei einer vernünftigen Prop-Auslegung hinreichend. Das ist bei Segelbooten anders, weil die in der Regel zu kleine Props fahren, weil die Segelleistung sonst zu stark behindert wird. Vernünftig ist m.E., dass die "Marschfahrt" bei der unteren Grenze der Verbrauchskurve des Motors erreicht wird, muss man ein wenig nach Kennlinien suchen. Bei meinem Beispiel läuft das Boot bei 2000UPM[M] etwa 5,5-6KN. Die Leistungsaufnahme des Propellers bei dieser Drehzahl weis ich nicht, ich habe nur den Endwert. Ich schätze mal so um 10 KW. Das bedeutet, bei 250gr/KW und Stunde so etwas um 3ltr/h. Paul
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#10
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Hier ist ein sehr interessanter Beitrag über dieses Thema.
http://www.whisperprop.de/D_2_2_4874...0243FB3_p.html |
#11
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Hallo Ingbert,
auch wenn schon mehrfach drüber gesprochen wurde, ein Argument auf dem Rhein ist die Frage, ob Du mit der Berufschifffahrt mithalten kannst oder ggf. sogar schneller bist. Und das ist natürlich auch unterschiedlich, je nachdem in welchem Bereich des Rheines Du unterwegs sein willst. Das schaffst Du bei der Bootsgröße aber nur mit einem Halbgleiter oder Gleiter, wobei die Zunahme des Spaßfaktors zu Lasten der Wirtschaftlichkeit geht. Darüber findest Du aber hier bereits ganz viele Meinungen. Gruß Peter |
#12
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Laut Boote (Anfang 2007) geht der Spaßfaktor nicht zu Lasten der Wirtschaftlichkeit, zumindest nicht dann, wenn der Verbrauch je sm/km zugrunde gelegt wird.
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#13
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Zitat:
hast du dich da nicht verrechnet? Ich habe mit meinen knapp 7m schon eine Rumpfgeschwindigkeit von ca. 6 Knoten (mit 10PS fährt mein 2,?? Tonnen-Boot 11 km/h). |
#14
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Zitat:
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#15
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Ich würde das Thema mal mit einem echten Fachmann besprechen, der in der Lage ist, mit Leistungs-, Drehmoment- und Verbrauchskurven eben so umzugehen wie mit Propellergrößen und -Steigungen.
Ich habe hier schon einige Male geäußert, dass ich ein Anhänger großvolumiger Maschinen bin, die bereits bei niedrigen (verschleiß- und geräuscharmen) Drehzahlen ein ausreichendes Drehmoment erreichen und dabei äußerst wirtschaftlich im Verbrauch sind. Mein 13m Motorsegler hat über 12 to und erreicht mit dem 30 Jahre alten Ford Lehman (80 PS) bei ca. 1500 U/min bereits Rumpfgeschwindigkeit. Verbrauch: unter 3 l/h. Es kommt nicht nur auf die schiere Leistung an, sondern ganz wesentlich auf die spezifische Charakteristik der Maschine, das richtige Getriebe und den richtigen Prop. Servus Paul |
#16
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Zitat:
Als Formel für die w i r t s c h a f t l i c h e Rumpfgeschwindigkeit bin ich mal davon ausgegangen: V(in kn) = [Wurzel aus Länge der Wasserlinie (in m)] x 2 http://de.wikipedia.org/wiki/Rumpfgeschwindigkeit also: [Wurzel aus 12] x 2 = 6,9 kn = knapp 13 km/h Für die theoretisch erreichbare Rumpfgeschwindigkeit muß man wohl mit einem Multiplikator von 2,43 rechnen. Damit käme ich auch ca. 15,6 km/h. Da gibts übrigens auch einen netten Kalkulator für: http://www.nautiklinks.com/kalk/rumges.html Zitat:
Zitat:
Geändert von karaya (01.04.2008 um 14:55 Uhr) Grund: Rechtschreibung, Ergänzung |
#17
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Die Rechnungen stimmen schon. Dadurch, dass die Wasserlinienlänge nur als Quadratwurzel in die Formel eingeht, heisst doppelte Bootslänge (Wasserlinie) leider nicht doppelte Rumpfgeschwindigkeit, sondern der Faktor ist nicht zwei sondern Wurzel aus zwei, also ca. 1,4. Das doppelt so lange Boot ist also ca. nur knapp um die Häfte schneller.
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