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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Altes Holzboot (GFK überzogen) renovieren; nur wie???
Hallo liebe BF-Gemeinde.
Ich bin neu hier und möchte mich erstmal vorstellen. Ich bin 32 Jahre alt und komme aus dem Emsland oben im Norden Deutschlands. Handwerklich eher unwissend, aber lernbereit. ;) Mein Vater hatte sich 1967 als Hobby das Bootfahren gesucht. Darauf hin hat er sich ein gebrauchtes Holzboot angeschafft und dies mit GFK bezogen (evtl. war`s auch vorher schon drauf). Nun hatte mein Vater einen schweren Schlaganfall und kann leider nur noch sehr wenig. Daher kann er mir auch keine Informationen geben. Nun habe ich sein Boot übernommen und wollte es renovieren; das Boot haben wir schon über 40 Jahre und auch das Herz meiner Mutter hängt dort ein wenig dran. Daher haben wir uns für eine Restauration entschieden. Uns wurde erzählt das der Unterbau aus dem Krieg noch stammte (Aufklärer); vielleicht kennt einer die Bauform und kann mir dazu näheres erzählen. Jedoch hauptsächlich in ich natürlich hier um Tipps zu bekommen wie ich am besten anfangen kann. Der Aufbau ist eigentlich komplett kaputt und muss ersetzt werden (von den Fenstern ist Feuchtigkeit in die Kajüte gekommen; hier hat`s dann gemodert. Auf den Bildern ist noch der Aufbau der Kajüte komplett. Diesen habe ich aber direkt nach Erstellung der Bilder entfernt (bzw. nur die Decke der Kajüte bislang, und das war auch nötig ;) ) Achtern ist eigentlich nur das obere Brett defekt, auch die Seitenwände sind nicht mehr gut. Aber auch der Bug müsste einen Neuanstrich bekommen. Es ist mind. 15 Jahre her das das Boot aus dem Wasser gekommen ist. Vor. ca. 10 Jahren gabs noch n Neuanstrich; das Boot war jedoch in derzeit im Wasser. Ich habe mich dann mal versucht im I-net und hier darüber zu informieren, wurde aber erschlagen von den Informationen. Daher muss ich euch doch bemühen. Bei den Bildern könnt ihr sehen das der Unterwasserschutz abblättert. Ich denke den muß ich komplett entfernen bzw anschleifen (richtig??). Aber wie dann streichen oder besser: womit?? Das Boot soll auch dann wieder ein Wasserlieger werden. Zeitlich habe ich für die gesamte Restauration nur bedingt Zeit, da der Trailer nicht meiner ist und dieser zum Winter hin wieder frei sein muss. Das weiße vom Bug wollte ich mit 2k-Lack streichen. Aber wie bekomme ich den Aufbau einigermaßen gut hin und voralledingen dicht? Was mache ich mit dem Unterwasserschiff? Womit wie oft streichen damit es auch einige Jahre "gut" dicht hält? Und wo bekomme die geeigneten Materialien zu annehmbaren Preisen her? Das Ruder sieht auch nicht mehr Super aus ;) ... die Wlle eigentlich schon, auch wenn Sie ein wenig ausgeschlagen ist. Hier erstmal ein paar Bilder: |
#2
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Hier noch ein paar mehr Bilder:
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#3
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Hmmm,
wie sieht denn das Holz unter dem GFK-Überzug des Rumpfes aus? Das gammelt da schon mal gerne. Und da der Aufbau schon moderig war, hab ich da meine Bedenken... Lies mal zum Thema Leichenhemd nach... Ich will Dir nicht den Mut nehmen, vielleicht ist die Substanz ja noch gut.
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Grüße Miky Wer? Ich? |
#4
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Tjo, sehen kann man nicht wirklich was.
Ein Klopftest hört sich gut an! Auch ist das GFK noch fest am Rumpf. Nur auf der Lauffläche löst es sich ein wenig. Das Boot wurde per Kran aus dem Wasser geholt, dies hat wie man sieht auch gut geklappt (es gab im Vorfeld auch bedenken, kam schon vor das ein so altes Boot dort zusammengebrochen/eingesackt ist) Ein neues bzw. 100%iges Boot werde ich daraus eh nicht machen können. Wenn ich noch ein paar Jahre Spass dran haben könnt, in 3-4 Jahren möchte ich mir, wenn`s denn drin sitzt, eh ein neues Boot holen. |
#5
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Erst 1x : willkommen im .
2. lass das Boot abdampfen und mach ein paar Bilder von Innen - Bilgenbretter hoch - Motorraum - Bug und Heckbereich. Auch wenn mit dem Dampfstrahler Stücke der Aussenhaut wegfliegen - es ist besser, wenn man gleich sieht woran man ist. Im Augenblick solltest du noch nicht an 2K Lack etc denken, sondern nur eine Bestandsaufnahme bzw. Innen und Aussenreinigung vornehmen... Nachdem du emotional doch sehr an diesem Schiff hängst, solltest du trotzdem mit "kühlem Kopf" an die Sache herangehen. Frag nur - wir helfen gerne! LG Peter
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Holzboot! - als hätte ich sonst keine anderen Sorgen... doch! - ein Boot aus GFK |
#6
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Der Bauform des Rumpfes nach könnte es ein ehemaliges V-Boot der alten Kriegsmarine sein. Die Rümpfe waren sehr stabil, es gibt noch einige davon. Leider sind die meisten mehr schlecht als recht mit GFK überzogen worden und rotten vor sich hin.
Gegen einen GFK-Überzug ist grundsätzlich nichts einzuwenden, wenn er von einer Werft fachgerecht gemacht wurde, was selten der Fall ist. Einfach nur Matten drauf und zuschmieren reicht da nicht.... Kommt also darauf an, wie gut es bei Deinem Boot gemacht wurde, ob es ohne Schaden ist und ob das Holz darunter gesund ist. Das Alles ist schwer festzustellen. Meiner Meinung nach müsste für eine dauerhafte Restauration das Zeug runter. Da der Aufbau auch neu muss, hasst Du da einiges vor Dir, aber ist die Substanz gut, kanns ein hübsches nicht alltägliches Boot werden, DEINS eben...
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Grüße Miky Wer? Ich? |
#7
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Hallo und danke fürs Willkommen.
Ich weiß das eine ordentliche Restauration über vieleviele Monate dauern würde. Dafür habe ich aber leider weder das Geld noch die Zeit. Die Arbeit und die Pflege meines Vaters nimmt halt sehr viel Zeit in Anspruch. Meine eigenen Hobbys hab ich schon mal auf 0 zurückgeschraubt. Wie gesagt, in ca 3-4 Monaten muss der Trailer auch wieder frei sein. Daher muss ich bei der "restauration" auch wohl pfuschen. Der Aufbau der Kajüte kann auch später erfolgen (auf dem Wasser dann). Aber bis dahin muss der Boden wieder OK sein. Ich hatte mir gedacht das unten soweit abzuschleifen bis auf`s GFK, dann mit einer dicken harten Farbe (welches ggf kleine Risse mit abspachtelt) zu streichen, dann noch mit einem Osmoseschutz streichen und dann wieder ins Wasser. ABER welche Farben u.ä. könnt ich dafür nehmen. In welcher Reihenfolge? Es soll halt ein Wasserlieger bleiben, dafür sollte er zumindest unten dicht sein. Was er aber (zumindest im ausreichenden Maße) auch die letzten 40 Jahre war. Mfg ravers |
#8
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Hallo ravers,
zunächst auch von mir ein Herzliches Willkommen im (hast Du übrigens auch einen richtigen Namen? Es läßt sich dann leichter Persönliches aufbauen...) Aber nun zu Deinem Problem. Auch ich bin der Meinung, dass Du ein besonderes Schiff hast, bei dem es sich lohnt, Geld und Zeit für eine Restauration zu investieren. Aber wie schon von anderen ausgeführt,das ist keine Arbeit auf die Schnelle. Wenn Du unbedingt wieder ins Wasser willst oder mußt, würde ich nach dem notwendigen Hochdruck- bzw. Dampfstrahlen mit Epoxy arbeiten, d.h., dort, wo Du glaubst , Risse oder defekte Stellen zu erkennen, mit Epoxy zu laminieren. Das Zeug ist zwar leider teurer als Polyester, dafür hält es aber auch auf diesem. Wenn Du später wieder mehr Zeit hast, kannst Du alles von Grund auf sanieren, denn es scheint es wert zu sein... siehe oben! Viel Erfolg! Jürgen
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Die Sternenwelt kennt ihre Grenzen, die menschliche Dummheit nicht ! |
#9
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Ich denke auch, wenn Du es nur provisorisch möchtest, besorg Dir ein Fass Epoxy und streich den Rumpf damit. Anschliessend grundieren und Antifouling drauf, fertig.
Das Schiff hat zwar mehr verdient, aber deine Gründe sind einleuchtend.
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Grüße Miky Wer? Ich? |
#10
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Richtigen Namen; ups, ja hab ich: Ralf
Mein Vorhaben nun ist auch erstmal alles zu entfernen. Zunächst mal mit `nem Hochdruckreiniger versuchen. Kleinere Ausbesserungen werden dann mit Epoxidharz ausgebessert? Okay, aber gibt es nicht auch "Farbe/Grundierungen", die sich in die kleinen Risse, die ja evtl. zu erwarten sind, ausfüllen? Wenn ich nun alles entfernt habe und Risse geflickt habe, womit fange ich an zu streichen?? Wollte langsam schonmal die Sachen bestellen, damit ich um so zügiger damit weiterkomme und ja ggf. einige Trocknungszeiten einzuplanen sind. Aber was brauch ich da? Und wo bekomme ich es her? Kenne svb, da bekommt man einiges her, aber sonst?? Ebay? Andere günstige seriöse Anbieter?? Falls Risse zu erkennen sind steht bislang nur Epoxy auf dem Einkaufszettel, Antifouling sollte denk ich auch drauf ... aber was sonst? Wie oft Antifouling und welche Mengen werd ich ca. benötigen? Welche Marken sind langlebig und bezahlbar? Hoffnungsvolle Grüße Ralf Edit: N Fass Epoxy ... woher z.B.?? ;) |
#11
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Hallo Ralf....
Zitat:
Eigentlich ist es für den Hochdruckreiniger schon zu spät, sinnvoll ist, das gleich nach dem aus-dem-Wasser-kommen zu machen, aber schaden tuts nicht und vielleicht kommt ja doch noch ordentlich was runter ( wenns ein brauchbares Gerät ist...) Schleifen wirst du allerdings trotzdem dürfen. Zitat:
Wenn man da einfach was draufstreicht um den Riss zu zu machen hat man das Problem nicht behoben sondern nur kaschiert. Da wo Risse sind aufschleifen und neu spachteln. Wobei, Riss ist nicht gleich Riss, tiefere Beschädigungen oder Brüche im Laminat müssen natürlich anders repariert werden. Zitat:
Im Prinzip müsste man dann vorgehen wie bei einem Osmose-Schutzanstrich, das heißt z.B. mehrere Schichten Epoxy-Primer ( so 3-4 solllten es eigentlich schon sein). Zitat:
Antifouling in Art und Menge richtet sich erstens nach deinem bevorzugten Revier und zweitens nach der Fläche des Rumpfes , bei manchen Sorten brauchst du 2 Dosen, bei anderen 4 für das selbe Boot und den Universal-Geheimtip gibts da leider nicht. Erfahrungsgemäß unterscheiden sich die einzelnen Farben-Epoxy-Antifouling Anbieter nicht soo doll, auf jedenfall nicht so, das es sich lohnen würde für zwei Dosen die´n bisschen billiger sind ewig weit zu fahren. Was der eine beim Antifouling billiger ist schlägt er nämlich meist beim Primer wieder drauf, oder so. Bei größeren Mengen lohnt sich das sicher, aber wieviel Material brauchst du? Such dir wenn möglich vor Ort jemanden, der dir vielleicht auch noch was zur Verarbeitung sagen kann, das billigste Epoxy aus dem Net nützt dir nämlich nix, wenn du erstens keine Erfahrung mit der Verarbeitung hast und zweitens auch nicht weißt, ob das Zeug für speziell deinen Fall auch gut geeignet ist. Gruß, Norbert Zitat:
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#12
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Andere seriöse Anbieter sind z.B. Compass, Gründl, Niemeyer usw. Lass Dir mal die Kataloge kommen oder schau im Internet nach.
Epoxy deswegen im Fass, weil Du viel brauchen wirst, kleine Mengen sind da schnell sauteuer. Lieferanten in der Größe weiss ich im Moment keinen, vielleicht kann da ein anderer helfen. Also flickst Du alle Risse etc., dann rollst Du einige Male den Rumpf mit dem Epoxy. Danach Grundierung drauf, dann 2 Schichten Antifouling, fertig. Nimm Hausmarken oder Angebote, es muss ja für Deine Zwecke nicht "International" sein. Überwasser anschleifen, 2K-Lack drauf und das wars dann. Ist zwar ne Art Notrestaurierung, aber mehr willst Du ja auch nicht.
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Grüße Miky Wer? Ich? |
#13
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Moin Ralf.
Von mir auch erst mal ein Willkommen hier . Meinen Vorreddner ist wenig hinzuzufügen. Wenn der Rumpf noch ok ist, ist alles halb so wild. Erst mal mit dem Hochdruckreiniger rüber und dann schleifen schleifen schleifen.... Wenn Du ein Sandstrahlbetrieb in der Nähe hast, jagen die auch gerne für kleines Geld rüber. Du hast dann anschliessend ein porentief sauberen Rumpf und viel Arbeit und somit Zeit gespart. Dann weiter wie bereits beschrieben. Aber wat anderes: Wo im Emsland sitzt Du denn, ich bin ab und an im Emsland unterwegs, komme aus Emden |
#14
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@Miky
ich dachte ich flicke die kleinen Risse mit Epoxy, oder seh ich das falsch? "Größere" Dellen kann ich denk ich spachteln (gibt eine kleine Stelle Überwasser) "International" soll nicht so dolle sein haben meine recherchen im I-net ergeben, soll nicht wirklich lange Haften und grad für Wasserlieger ist das nicht so pralle. Oder liege ich da falsch? Wenn nicht, welches wäre denn noch empfehlenwert? Es wird lange dauern bis es dann wieder aus dem Wasser kommt. Daher ist dort sicherlich das billigste nicht der richtige Weg! Und welche Grundierung ist geeignet??? @Dirk Schönen Gruß nach Emden! Hab dort mal studiert!! Meppen wird dir sicherlich dann auch n Begriff sein ;) Gruß Ralf |
#15
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Kärcher den Rumpf erstmal ab. Mal sehen, was sich so löst. Vorher ist vieles eher Theorie. Wie tief sind Risse, Dellen, wie ist die Oberfläche des GFK etc. Das siehst Du erst, wenn Du etwas dran gearbeitet hast. Dann weisst Du auch, wieviel Epoxy Du brauchst. Vielleicht ist es ja nicht so viel und Du musst nicht de ganzen rumpf streichen, sondern es reicht hier und da eine Reparatur.
Es gibt verschiedene Antifoulings für verschiedene Zwecke, grade bei International. So brauchst Du zum Beispiel keins für eine besonders glatte Oberfläche, denn es kommt Dir ja nicht auf Geschwindigkeit an. Ist schon nicht schlecht. Und den Primer/Grundierer nimm besser vom gleichen Hersteller wie das AF.
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Grüße Miky Wer? Ich? |
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