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Keine Nachtruhe in Hasselt/ Belgien
Wir sind nun zurück von unserem ersten und sehr schönen Urlaubstörn mit eigenem Boot, durch Teile von Holland und Belgien. Dies soll kein Reisebericht sein. Ich möchte nur ein wenig Illusionen rauben bei denen, die nach uns kommen.
Das Städtchen Hasselt in Belgien am Albertkanal ist ein schönes Städtchen. Es gibt zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten und sehr gute Restaurants. Dazu einen feinen Yachthafen mit sehr freundlichem Hafenmeister Danny und leider: ein Musikzelt. Hafen und Zelt liegen etwa 1 km Luftlinie auseinander. Wer im Hasselter Yachthafen so etwas wie Nachtruhe sucht, wird allerdings enttäuscht. Wir kamen am Freitag, den 11. Juli dort an und buchten uns ein bis Montag. In den drei Nächten kam es zu etwa 6 Stunden Schlaf insgesamt, wobei ich sagen muß, daß wir durchaus keine Kostverächter musikalischerseits sind. Ich versuche das sachlich zu schildern. Schon Freitag nachmittag ging es recht gewaltig los. Bevorzugte Musikrichtung: das instrumentenlos erzeugte Bum Bum Bum Bum in 120er Schlagzahl, zwar den erwähnten einen Kilometer entfernt, aber in einer Lautstärke, die bei normaler Unterhaltung schon nervt und ein Heben der Stimme notwendig macht. Das Ganze bis nach Mitternacht. Keine Chance- weder mit Ohrenstöpseln noch mit weichgemachtem Kerzenwachs. Es gibt nicht eine Sekunde lang Gnade für die Ohren. Samstag dasselbe, bis Mitternacht. Sonntag dann ab 8 h, bis alle wieder wach waren. Warum wir nicht längst weg waren? Nun der Hafenmeister hatte unser Stromkabelende eingeschlossen und ums Kabel hätte es uns nun doch leid getan. Außerdem hofften wir ja noch auf den Sonntag abend. Wir nahmen an, daß man mit Rücksicht auf den kommenden Werktag nicht so lange solchen Rabatz veranstaltet. Ganz falsch! Montag morgen um kurz nach 5 war dann die Mucke doch schon aus. Damit einem das auch keinesfalls entgeht, fuhren nun zahlreiche Pkw, teilweise recht nah am Drehzahllimit, immer wieder entlang der Straße am Hafen vorbei und demonstrierten in aller Deutlichkeit die Funktionsweise ihrer Hupen. Ihr denkt, das reicht nun? Schon wieder falsch! Damit auch keine Langeweile aufkommt, erschienen nun die energischen, jungen Herren der Stadtwerke Hasselt in ihren leuchtenden Hosen. Man kam zu zweit und fand auf Anhieb unter hunderten Liegeplätzen den unsrigen. Hier galt es, mit schwerem Gerät das Kopfsteinpflaster zu reinigen. Der nicht wirklich schallgedämpfte Viertakter hatte mit der rotierenden Drahtbürste seine liebe Not, das Ganze etwa 3 m von unseren Kojen entfernt. Um kurz vor 8 wurde die Maschine angeworfen. Ist das nun genug? Auf keinen Fall! Schließlich hatte der Mann an der Bürste noch einen Kumpel mitgebracht. In weiser Voraussicht hatte man erkannt, daß die Bürsterei mit Dreck verbunden sein wird. Also trug der zweite Mann auf dem Rücken den gemeinen Laubbläser, aber in Mount Everest- Rucksackgröße, mit ´nem 25er Endrohr, sonst nützt es gar nix! Damit hatte er dann leichtes Spiel, den Dreck vom Pflaster auf direktem Weg bei uns an Deck zu pusten. Du bist immer noch nicht bereit zu töten? Dann bist Du entweder ein Weichei oder selbst schon tot. Okay- ein kleines Zugeständnis: Du möchtest Deine Frau nicht allein zurücklassen, denn man würde Dich bei halbwegs angemessener Reaktion für längere Zeit wegsperren. Und was soll das Ganze? Wer von Euch zum Schlafen keine Ruhe braucht und selbst noch auf dem Steuerkettenkasten vom Schiffsdiesel genüßlich vor sich hinschnarcht, den hat das hier bestenfalls amüsiert. Wer aber, so wie wir, zum gesunden, unersetzbaren Nachtschlaf ein Mindestmaß an Ruhe braucht, der findet im Yachthafen von Hasselt/ Belgien ganz sicher kein geeignetes Quartier. Damit denen nach uns sowas erspart bleibt, habe ich das jetzt geschrieben. Es war wirklich unglaublich, was die Gemeinde ihren Leuten dort zumutet. Aber jedem das Seine. Euer Käpt´n Blaufant |
#2
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Wenn mir der Hafen dermaßen auf den Pinsel gegangen wäre, dann hätte ich auf die 3 Euro für einen neuen Stecker geschissen. Hätte einen Kurzen provoziert und abgeschnitten das Ding.
Gruß Ecki
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Wenn uns etwas aus dem gewohnten Gleis wirft, bilden wir uns ein, alles sei verloren; dabei fängt nur etwas Neues an. Leo Tolstoi |
#3
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Zitat:
Gruss Clairon
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Gruss Clairon ----------------------------------- Habe 1 Ferienhaus im Languedoc (10min Meer) und ein Bauernhaus in der Franche-Comté (5min Kanalhafen) zu verkaufen für mehr Infos PN |
#4
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Zitat:
waren da noch andere gastlieger im hafen?
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der frühe Vogel kann mich mal... |
#5
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Wobei ich mich auch frage, was das soll, mit dem Kabel anschließen. Kann ja 1000 Gründe geben, warum jemand loswill oder -muß.
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#6
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Für ein Party Wochenende war das ein toller und ausführlicher Reisebericht!
Aber ich wäre wohl auch nicht länger wie eine Nacht geblieben!
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Gruß Micha
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#7
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Guten Morgen allerseits-
es war im Hafen noch ein weiteres Boot bemannt (beweibt), aber ob das Gastlieger waren, weiß ich nicht. Der eigentlich dort beheimatete Yachtclub hatte an diesem Wochenende seine Clubausfahrt, da gehörte der Hafenmeister mit dazu. Dieser hatte uns freundlicherweise einen Schlüssel zum Hafen sowie einen Adapter zur Verfügung gestellt- der Adapter sorgte dafür, daß unser deutscher Stecker in die belgische Steckdose paßt. Beides wollten wir ihm am Montag natürlich verabredungsgemäß zurückgeben. Kabel abschneiden hatte ich zwar überlegt, aber mit unisoliertem Werkzeug erschien mir das nicht angebracht. Passiert mir nicht nochmal. |
#8
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...habe ich noch vergessen: der Hafenmeister hatte erwähnt, daß die Schleusen in der von uns geplanten Richtung sonntags nicht geöffnet sind. Den selben Weg zurück wollten wir nicht fahren.
Euer Käpt´n Blaufant |
#9
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Also ich fasse mal zusammen :
- Man will selber jeden Spaß der Welt haben, aber Partyvolk in 1 km (!!) Entfernung wird nicht geduldet. - Für krachmachende Vollmeisen am Steuer von Proletenkisten wird der Hafen verantwortlich gemacht. - Arbeiter, die um 8 Uhr an einem Werktag (!) sauber machen, sind unerwünscht. Dreck aber natürlich ebenso - welch ein Dilemma ! Gut, dass es genialen Wissenschaftlern gelungen ist, Ohrstopfen zu erfinden, die 95% des störenden Schalls dämpfen. Kosten aber leider 30 ct / Paar... Sorry, ich bin kurz vor Sarkasmus, aber das erinnert mich sehr an Rentner, die (wie in Hamburg) ein Haus an einer vierspurigen Schnellstraße (!!) neben einem Kindergarten kaufen, und vor Gericht durchstetzen, dass der Kindergarten wegen dem "Kinderlärm" geschlossen wird (!!!!). Oder an die netten Mitmenschen, die zwar alle Vorzüge einer Innenstadtwohnung mitnehmen, aber per Gericht erreichen, dass Jahrzehnte bestehende Stadtfeste und Biergärten bereits um Mitternacht (oder früher) dichtmachen müssen ! Null Verständnis für die Beschwerde, insbesondere da es einfache und wirksame Mittel zum in-die-Ohren-stecken gibt und solche Ereignisse / Feste nun wirklich nicht alltäglich sind !!
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#10
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Schöner Party Bericht, daher habe ich immer eine Packung Ohrorax mit an Bord
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Gruß, Michel Crownline 250 CR
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#11
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Ich bin letztes Jahr auch 10m neben einer Disco in Istanbul gelegen. Der Lärm war enorm.
Als wir nach ein paar Tagen einen Kilometer weiter verlegten, war er erträglich. Einfach einen Haken hinter den Hafen setzen und nächstes mal wissen, daß es dort laut zugeht. Ist nicht jeder Hafen gleich. Eine Werft oder Bahn neben der Anlage ist meiner Erfahrung nach auch nicht besser als eine Disco.
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#12
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Oder sich vorher informieren, ich schätze mal das da an dem Wochenende eine große Party /Treffen (Vw, Opel, oder sowas) war (das findet aber warscheinlich nur einmal im Jahr statt und deswegen hat der Verein auch genau an diesem Wochenende seine Ausfahrt gemacht!!!!
Ihr hättet einfach hingehen und mitfeiern sollen, dann hätte euch der "Krach" auch nicht gestörrt!
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mit sportlichem Gruß Hendrik __________________ (Stan 4 / Abt. FW) |
#13
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Ohauerhauerha! Da bin ich aber froh, daß fast alle mein Geschreibsel offensichtlich ebenso in Richtung Spaß gelesen haben, wie ich es gemeint habe. Hätte ich mich tatsächlich beschweren wollen, lieber xtw, würde ich mich direkt an die Stadt Hasselt gewandt haben und gewiß nicht an dieses Forum. Tut mir beinahe leid, daß sich jemand über meinen Beitrag möglicherweise ärgern mußte und ich hoffe, dem weltanschaulichen Unterbau nicht geschadet zu haben. Asche auf meinen dicken Zeh!
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#14
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...also... auch beim drittenmal Durchlesen konnte ich nicht den Ansatz einer Pointe finden. Also wieder ein Beitrag, der die Buchstaben nicht wert war, mit denen er auf den Monitor gepixelt wurde ?! Schade, derartiges gibt es nämlich immer öfter und kostet den Antwortenden/Helfenden/Nachfragenden/Zweifelnden immer mehr und mehr der (kostbaren) Freizeit.
Im übrigen wäre dieses Forum genau der richtige Ort für eine (ernstgemeinte) Warnung - so habe ich auch schon vor den Zuständen im Auricher Hafen (Vandalismus, Trinkgelage) und Emder Binnenhafen (Zwangsschließung der wichtigen Bahnbrücke) gewarnt. Auch verstehe ich nicht, warum Deine Aussagen wie "Ich möchte nur ein wenig Illusionen rauben bei denen, die nach uns kommen.", "Wer im Hasselter Yachthafen so etwas wie Nachtruhe sucht, wird allerdings enttäuscht.", "Es gibt nicht eine Sekunde lang Gnade für die Ohren." ein "Spaß" sein sollen ??? |
#15
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Es ist doch großartig, daß Du, lieber xtw, dich berufen fühlst zu beurteilen, ob ein Beitrag nun Buchstaben wert war oder nicht. Wenn Du keine Pointe finden konntest mag das vielleicht daran liegen, was Du selbst in Deiner ersten Antwort schon beschrieben hast: Du fandest meinen Beitrag bzw. meine Einstellung nicht wirklich prickelnd. O.k.- Dein gutes Recht. Es wird nicht jeder Beitrag jedem gefallen und Du wirst Dir vorstellen können, daß das auch auf Gegenseitigkeit beruht. Es war aber auch gar nicht meine Absicht, mit meinem Beitrag hier ein uneingeschränktes Lobesgebrüll zu erzielen. Jedenfalls finde ich, daß wir nun damit aufhören sollten, Worte auf die Goldwaage zu legen, Formulierungen zu sezieren oder sonstwie am Dativ zu rütteln. Das geht dann nämlich über die von mir beabsichtigte Ernsthaftigkeit meines Beitrages weit hinaus. Und wenn Du zu denen zählst, deren Freizeit kostbar ist: wieso liest Du dann meinen Sch...?
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#16
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Zu dem Thema kann ich nur sagen: Pech gehabt!
Es wird in Hasselt bestimmt nicht jedes Wochenende eine "Party" steigen. Ihr wart einfach zur falschen Zeit am falschen Ort. |
#17
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Hallo, Vista-
der Hafenmeister teilte mit, daß das Zelt nun seit etwa 3 Jahren dort während der Sommermonate in Betrieb sei, obwohl "da kaum einer hingeht". Wie das in Zukunft sein wird, habe ich nicht erfahren. Ist aber für uns auch nicht mehr interessant. Auf unserem Urlaubstörn haben wir so viele, schöne andere Häfen und Anleger gefunden. Hinter Hasselt haben wir längst den erwähnten Haken gesetzt. Wünsche allen einen schönen Tag. Schaschel
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