Ring 21 Neuaufbau

[Water]

Hallo Leute,

ich habe mal wieder ein paar Bilder für Euch. Das Antifouling ist runter und einiges andere auch. Eigentlich sieht der Rumpf vom Material her garnicht so schlecht aus. Dort wo Ihr die weißen Stellen seht, wurde mit Epoxi ausgebessert.

Ich werde das Epoxi mit dem Dremel rausfräsen und die Stellen mit Glasfaserspachtel "V11" nacharbeiten. Dann habe ich wieder eine homogene Fläche.

Gruß Walter

[Water]

Wie geht es weiter?

Als nächstes werde ich die Verbindung zwischen Unterschale und Oberschale mit Glasfaserspachtel "V11" etwas verbessern und gleichzeitig Spalte schließen durch die Wasser eindringen kann.

Zu diesem Zweck werde ich das vorhandene Dichtungsmittel entfernen, weil es doch nicht so dichtet, wie es soll, mit einem Diamantfräser mit dem Dremel eine "Griffigkeit" des Laminats herstellen, entstauben und "V11" einfüllen.

Dann werde ich mit einem 0,8 mm Karosseriesägeblatt die "Aluverkleidung" am Spiegel runternehmen, die mir nicht gefällt.

Wenn ich feststellen sollte, dass der Spiegel "mürbe" ist, werde ich einen neuen einbauen.

Schauen wir mal, was kommt. Ich weiß es auch noch nicht. Meine Arbeiten passe ich den Gegebenheiten an, die ich vorfinde. Und hier noch ein paar Bilder.

Übrigens: Was die Verwendung von Schleiftellern anbelangt, ich habe sie alle da: Hart, weich und supersoft. Es änderte aber nichts an der Arbeit. Gut, soweit bin ich jetzt durch. Jetzt kommt der Feinschliff auf 1200er Körnung und die Lackierung des Unterteils.

Gruß Walter

[cellopus]

Hallo Walter,

jetzt bist du mit dem schleiftraining so weit, dass ich dich an mein boot ranlassen kann ,
ich weiß ist ne "schweinearbeit",
es macht sehr viel spass, von dir berichte zu lesen und immer weiter zu lernen,
danke dafür

beste grüße
marcel

[Water]

Hallo Leute,

ich komme gerade wieder vom Schleifen und habe noch ein paar Bilder für Euch. Wer der Meinung ist, dass es nicht weiter gegangen ist, soll die von mir bisher eingestellten Bilder vergleichen.

Gruß Walter

[Water]

Und hier noch -2- Bilder.

Gruß Walter

[Dicke Lippe]

Was du dir immer nachts antust.

Du solltest bei diesem (seltenen) Wetter um diese Zeit völlig müde von einem
Tag auf dem Wasser sein.

Gönne dir das doch, die schönen Tage sind viel zu schnell wieder vorbei!

[Fletcher14UA]

Walter, ich denke wenn du neu baust, wirst du schneller.

[Water]

Hallo Leute,

ich habe mal wieder etwas Neues. Als ich einen weiteren Augbolzen am Heck anbringen wollte - das hat etwas mit dem Schwerpunkt und den Drehmöglichkeiten in der Krananlage zu tun - spritzte etwas Wasser aus der Bohrung, welches im Umfeld von etwa 5 cm auf dem hinteren Laminat am Heck "aufschlug".

Zuerst habe ich mir natürlich einmal wieder gesagt: "Mist".

Aber was soll es? Ich will das Boot auf jeden Fall fertig stellen, auch wenn es mich den letzten Nerv kostet.

Ich hätte besser in der Tat ein neues gebaut. Aber mir geht es ja sportlicherweise nur darum, was ich im Vergleich zu den anderen Ring 21 aus dem "Hobel" rausholen kann. Ich brauche zwar nicht die schnellste Ring in der Serie, will aber auch nicht die langsamste haben.

Ich hätte ein ungutes Gefühl, mir einreden zu müssen, dass dies alles nicht so schlimm ist und das 3 mm gekantete Aluprofil am Heck schon die nötige Grundsteifigkeit bringen wird.

Ich setze nicht gerne auf "Hoffnungen", sondern schaffe lieber Realitäten, mit denen ich selber kalkulieren kann.

Ich komme also - leider - nicht umhin, jetzt auch noch einen neuen Spiegel einbauen zu müssen.

Für einige Interessierte des Trööts mag das aber interessant werden, weil es keine Bastlerarbeit wird, sondern eine Arbeit, wie ein Gewerblicher (ehemaliger) so etwas bewerkstelligt.

Ich stelle Euch einmal ein paar Bilder ein, die meine bevorstehende Arbeit verdeutlichen. Ich habe meine "Schnittpunkte" mit einem schwarzen Filzstift eingezeichnet.

Ich werde im Bereich der "Kanten" 10 mm-Bohrungen einbringen und dann mit einem hartmetallbestückten Stichsägeblatt den eingezeichneten Raum des Oberteils ausschneiden. Zuvor werde ich aber noch mit einem 0,8 mm starken Karosseriesägeblatt das Alu einschneiden und runter nehmen.

Ich habe vor, eine neue 90 mm starke Spiegelplatte in Verbundbauweise einzubauen, die es auch ermöglicht, -2- dicke Außenborder anzubringen.

Ob ich selbst das jemals tuen werde, steht in den Sternen. Ich betrachte es aber eher als unwahrscheinlich.

Meine bescheidene Absicht ist nur, meinen DT 225 EFI mit einem von "Bobs-Maschine" "low water pickup" zu versehen und mit einem Hydrauliklift den Motor mit einen 28 Zoll Chopper zu fahren. Der Chopper ist schon da. Das "low water pickup" und das Lift werden wohl bald da sein.

Was mache ich nach dem Ausschnitt?

Die Spiegelplatte baue ich nicht nur aus Holz (AW 100). Ich baue sie aus mehreren Schichten (AW 100) und werde zwischen die einzelnen Lagen je -3- Glasfasermatten einbringen a 450 gr./m².

Das macht den Spiegel so stabil wie eine Betonwand.

Wer es bisher noch nicht wusste, dem sage ich jetzt, dass 2,5 cm Polyester das gleiche E-Modul haben wie 25 cm Stahlbeton.

In einer möglichen Biegung wird das Polyester auf Zug belastet. Das sind dann mal eben 24 Lagen, die auf Zug belastet werden. Da verbiegt sich nichts mehr.

Der Spiegel wird - biegesteif - so an die Seitenwände angebunden, dass diese nur noch auf Zug belastet werden.

Eine stabilere Baumöglichkeit gibt es nicht.

Wenn der neue Spiegel eingebaut ist, werde ich den ausgeschnittenen Teil des Oberteils teilweise wieder aus formgeberischen Gründen einsetzen. Hierbei werden die Schnittkanten mit Glasfaserspachtel verbunden und von unten in gleicher Materialstärke überlaminiert, obgleich auf Grund der Aussteifung des Unterteils das Oberteil nicht mehr zur Aussteifung beitragen muss.

Jetzt am Wochenende werdet Ihr die ersten Schritte sehen. Und nun die Bilder.

Gruß Walter

[Dicke Lippe]

Walter, ich hoffe du verstehst das richtig, wenn ich an dieser Stelle "Klasse!" sage ...

Das wird gerade für viele Bastler ein Highlight im werden. Deswegen und nur
deswegen, finde ich das toll, dass du jetzt auch noch den Spiegel machen musst.

Dein Pech wird unser Glücksfall! Das heißt nun nicht, dass ich dir den rotten Spiegel
gönne, aber das wird eine äußerst hilfreiche Dokumentation. An dieser Stelle schon jetzt:

Danke!

Dann wage ich mich in ~drei Jahren auch an so etwas...


(Nein, den konnte ich mir jetzt nicht schenken. )

[checki]

Walter, um den Spiegel zu erneuern ist es hier günstiger
die Ober- von der Unterschale zu trennen.
Es bringt Dir doch viele Vorteile bei der weiteren Aufarbeitung des Bootes
UND Du zerstörst nicht den Verbund des Decks.

[Water]

Zitat von checki

Walter, um den Spiegel zu erneuern ist es hier günstiger
die Ober- von der Unterschale zu trennen.
Es bringt Dir doch viele Vorteile bei der weiteren Aufarbeitung des Bootes
UND Du zerstörst nicht den Verbund des Decks.

Hallo Jörg,

Du hast Recht. Normalerweise würde ich die Schalen auch für eine Spiegelreparatur trennen, wenn es keine Hindernisse gäbe, die weiteren Zeitaufwand verursachen würden. Stellenweise sind beide Schalen schon mit Laminat verbunden.

Aus diesem Grunde erscheint es mir einfacher, den Teilausschnitt durchzuführen.

Gruß Walter

[Quack der bruchpilot]

Zitat von Water

Wer es bisher noch nicht wusste, dem sage ich jetzt, dass 2,5 cm Polyester das gleiche E-Modul haben wie 25 cm Stahlbeton.

...Das ist allerdings grob vereinfacht und nur auf die Normalspannung bezogen richtig

Ich bin mir sicher die erneuerung des Spiegels wird äußerst stabil sein und ich bin gespannt auf deine Dokumentation
Die Schalen zu trennen wäre mir auch zuviel aufwand.

[kaptainkoch]

In NL machen Sie das so....scheint ne Krankheit zu sein...

[Ring21HH]

Moin,
wie man sieht haben die Holländer auch keine Ahnung von Booten oder wie man diese halbwegst vernünftig repariert! Man könnte noch einen Blumenkasten dranhängen.
Eine Krankheit der Ring ist das ganz sicher nicht. Ich habe allerdings eine halb so alte Phantom 18 gesehen, bei der der Spiegel völlig kompostiert war!
Die Phantom wird ja auch mehr oder weniger erfolgreich in Holland nachgebaut.
Ich lese den Beitrag von Walter jedenfalls mit großem Interesse, da ich mein Boot so mal in Einzelteilen sehen kann. Also halt durch und mach weiter Walter,
das Boot verdient es auf jeden Fall.
Aber nie vergessen, es ist ein Rennboot. Da sind Fertigungstoleranzen normal.
Ein defekter Spiegel gehört allerdings nicht dazu.

[Quack der bruchpilot]

...bei jeder ring ist nach artgerechtem einsatz irgendwann der spiegel humus...wenn nicht fahrt ihr zu langsam

[Fletcher14UA]

Zitat von Quack der bruchpilot

...bei jeder ring ist nach artgerechtem einsatz irgendwann der spiegel humus...wenn nicht fahrt ihr zu langsam

Richtig Nils, deswegen phantom

[Water]

Hallo Leute,

ein Spiegel müsste eigentlich nie kaputt gehen, wenn er richtig dimensioniert ist. Ich unterstelle jetzt einmal, dass er es war.

Das Problem liegt zu 100 Prozent in einer unsachgerechten Abdichtung der Verschraubungen unterhalb der Wasserlinie.

Wenn hier etwas falsch gemacht wird, wird jeder Spiegel rott. Das kann man aber nicht dem jeweiligen Bootsbauer anlasten, wenn er die Maschine nicht selbst montiert hat. Üblicherweise werden im Laufe eines Lebens eines Bootes mehrmals die Maschinen gewechselt.

Einer macht dann bei der Montage den entscheidenden Fehler in der Abdichtung und setzt den Verschleißprozess in Gang.

Bei einer richtigen Montage wird eine passgenaue Bohrung durch das Motorbracket im rechten Winkel geführt, die Bohrung mehrfach mit "G4", einem Einkomponentenharz versiegelt, das Bohrloch im Laminatbereich mit einem größeren Bohrer "geschäftet", Dichtungsmasse eingebracht und verbolzt.

Da das Motorbracket auf der Außenseite eine ausreichende Fläche zur Druckverteilung hat, bedarf es hier keiner weiteren Vorsorgemaßnahmen.

Auf der Innenseite am Spiegel sollte man möglichst breite Unterlegscheiben verwenden, die für eine Druckverteilung sorgen, damit nicht bei zu kleiner Unterlegscheibe mit ungenügender Druckverteilung das Laminat mit Scherwirkung zerstört wird.

Dies wiederum würde zu einer Lockerung der Verbolzung führen mit eindringendem Wasser im Verbolzungsbereich. Ich selbst benutze z.B. selbstgefertigte Unterlegscheiben aus GFK in einer Stärke von gut 10 mm und einem Durchmesser von 100 mm.

Da bleibt das Ganze auch dicht, wenn es sein muss für 100 Jahre, ohne dass der Spiegel rott wird.

Gruß Walter

[Water]

Hallo Leute,

ich war einmal wieder an der Ring und bin im Begriff das Aluteil zu entfernen. Es ist stressig. Einen weiteren Kommentar verkneife ich mir. Möglicherweise werde ich morgen mit Kran und Heißluft an die Sache rangehen.

Ich muss das Aluteil raus haben, um einen "Bearbeitungsschnitt" vollziehen zu können, der mir einen Ersatz des Spiegels ermöglicht.

Auf jeden Fall finde ich es nicht gut, wenn ein morscher Spiegel mit einem gekanteten Aluprofil ausgesteift werden soll.


Gruß Walter

[Tim2502]

ach du Sch.... was eine Arbeit.... Ob die Metallplatte hinten dran war weil das Ding verrottet war oder einfach so dran war?
Meinst du es hätte zu Problemen kommen können wenn man den Spiegel nicht machen würde.....
Ich wollte wenn meine Krankheit nicht gekommen wäre einen 300er Pro hinten dranhängen.... Da wird einem im nach hinein noch Angst und Bange...

bin mal gespannt auf die Bilder vom Spiegel wenn er offen ist...

[Water]

Zitat von Tim2502

ach du Sch.... was eine Arbeit.... Ob die Metallplatte hinten dran war weil das Ding verrottet war oder einfach so dran war?
Meinst du es hätte zu Problemen kommen können wenn man den Spiegel nicht machen würde.....
Ich wollte wenn meine Krankheit nicht gekommen wäre einen 300er Pro hinten dranhängen.... Da wird einem im nach hinein noch Angst und Bange...

bin mal gespannt auf die Bilder vom Spiegel wenn er offen ist...

Hallo Tim,

der Spiegel ist rott. 300 Ps hätten Dir den Spiegel rausgerissen. Du wärst auf der Stelle untergegangen.

Gruß Walter

[Water]

Hallo Leute,

ich habe ein paar neue Bilder. Zur Erklärung: Das Alu von dem Sikaflex runter zu bekommen ist eine S........arbeit und erfordert viel körperlichen Einsatz.

Was ich schon einmal festgestellt habe ist, dass -4- mal ein Motor verbolzt war.

Ich gehe mal davon aus, dass ich die restliche Aluplatte morgen runter bekomme.

Dann kann ich meinen "Bearbeitungsschnitt" am Oberteil machen und habe die zu bearbeitende Fläche frei zugänglich.

Gruß Walter

[Dicke Lippe]

Wäre es nicht einfacher gewesen, mal kurz einen 300er Pro dran zu hängen...?

[RING18]

Zitat von Dicke Lippe

Wäre es nicht einfacher gewesen, mal kurz einen 300er Pro dran zu hängen...?

Ein auf allen Seiten scharf geschliffener Spachtel und WD40 vereinfachen die Sache auch schon immens weil man das Sika nicht abreißen muss

[Water]

Zitat von RING18

Ein auf allen Seiten scharf geschliffener Spachtel und WD40 vereinfachen die Sache auch schon immens weil man das Sika nicht abreißen muss

Das ist einfacher gesagt, als getan. Es geht in die Tiefe. So einen langen Spachtel habe ich nicht. Besser wäre da ein hydraulischer Spreizer.

Gruß Walter

[Water]

Zitat von Dicke Lippe

Wäre es nicht einfacher gewesen, mal kurz einen 300er Pro dran zu hängen...?

Klar, einmal untergehen zum Ausprobieren.

Gruß Walter