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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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#426
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Leider kann man die Berichte der Fachleute, die in den Arbeitskreisen des Verkehrsgerichtstages vorgetragen werden, nicht einsehen. Deshalb sind deren abschliessende Forderungen auch schwierig zu bewerten.
Aber Kritik an den SBF wurde hier im Forum ja auch schon häufiger geäußert. Und was Alkohol angeht, scheinen Gerichtsmediziner der Meinung gewesen zu sein, dass die Gefährdung schon unterhalb von 0,5 Promille beginnt. Mehr liess sich dazu nicht nachlesen. Die Verkehrsgerichtstage in Goslar formulieren einmal jährlich immer das, was für Verkehrsexperten fachlich wünschenswert wäre. (Zum Beispiel auch ein Tempolimit auf den Autobahnen.) Politisch durchzusetzen ist das nie oder nur deutlich abgeschwächt. Es muss also niemand Angst haben, dass die Promillegrenze heruntergesetzt oder die Anforderungen für die SBF heraufgesetzt werden.
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Gruß, Wolf |
#427
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Zitat:
Es ist doch im Verkehr allgemein geregelt, dass bereits ab 0,3 ‰ eine relative Fahruntüchtigkeit vorliegen kann. Wird diese in Form einer alkoholbedingten Ausfallerscheinung (rote Ampel überfahren usw....) festgestellt, ist der Lappen zunächst mal beschlagnahmt. I.d.R. folgt dann zumindest ein Fahrverbot. Wer sich also mit 0,3 -0,5 in den Verkehr begibt, weiß um das Risiko. Vermutlich werden da die Gerichte für Bootsführer kaum gravierende Unterschiede machen. Aber ich verstehe, der Deutsche braucht jetzt einen ganz genauen Grenzwert an den er sich halten bzw. sein Anwalt dann aushebeln kann. Einfach im Rahmen der bestehenden Gesetze etwas Eigenverantwortung zeigen. Es wird keiner gezwungen ein Glas Rotwein an Bord zu trinken!
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Gruß vom Oberrhein.
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#428
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Zitat:
Der TÜV geht von 600 unentdeckten Alkoholfahrten auf eine gestoppte aus. In Deutschland liegt die Wahrscheinlichkeit, bei einer "Trunkenheitsfahrt" erwischt zu werden, bei unter 0,2 Prozent. In der Schifffahrt dürfte das nicht anders sein, da ist das Risiko, entdeckt zu werden, noch geringer.
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Gruß, Wolf |
#429
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Zitat:
Über ganz Deutschland und das ganze Jahr und alle Tageszeiten gemittelt. In München, abends zur Kneipenheimfahrzeit kann es passieren, dass man auf einer Fahrt mehrfach kontrolliert wird. Der mir bekannte Rekord liegt bei 4 mal auf einer Fahrt. Es gibt so Schwerpunktkontrollen (zeitlich gesehen), wo sie JEDEN anhalten, auf allen Ausfallstraßen. An solchen Abenden ist die Wahrscheinlichkeit nahezu 100%. An Fasching, Silvester, Oktoberfest, Starkbierzeit wird sowieso viel kontrolliert.
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Gruß Richard Den Unterschied zwischen "lernen" und "verstehen" kann man nicht lernen, den muss man verstehen |
#430
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Das schöne an Statistiken über Dunkelziffern ist, ob die auch nur halbwegs stimmig sind bleibt immer im dunkeln.
Bei uns kontrollieren sie auch recht häufig und zu jeder Tageszeit.
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#431
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Auffällige Schwerpunktkontrollen ändern nichts an der Tatsache, dass eine hohe Zahl von Alkoholfahrten nicht erfasst werden. Ich selbst fahre seit 40 Jahren Auto, etwa 25.000 Kilometer im Jahr, inzwischen sind es also rund 1 Mio. Nicht ein einziges Mal wurde ich bisher auf Alkohol kontrolliert. Allerdings komme ich auch sehr selten nach Bayern.
Wer vorschlägt, man bräuchte doch einfach nur "im Rahmen der bestehenden Gesetze etwas Eigenverantwortung zeigen", berücksichtigt eben nicht, dass es eine Gruppe von Fahrern gibt, die es nicht unverantwortlich finden, alkoholisiert zu fahren oder zu versuchen, sich möglichst punktgenau an die juristische Grenze heranzutrinken. Um diese Leute geht's ja, wenn man über den Sinn von Promillegrenzen diskutiert, und um die Möglichkeiten, sie positiv zu beeinflussen. Kann sein, dass zu niedrige Grenzwerte gar nichts bewirken, weil sie die ohnehin ignorieren würden. Bei den Fahranfängern allerdings wurde diese Grenze mit Erfolg eingeführt, ich hab's hier schon mal erwähnt. Da wäre dann die Frage, warum das bei denen funktioniert, bei allen anderen aber nicht.
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Gruß, Wolf |
#432
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Zitat:
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Gruß Volker *************************************** und immer `ne Handbreit Sprit im Tank http://www.msv-germersheim.de Bin hier zu finden Inoffizielle Boote-Forum Map
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#433
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Zitat:
Es kann aber auch einfach daran liegen, dass du durch Wahl der Uhrzeit, Fahrstrecke, Fahrzeug einfach Glück hattest. Die "wir halten ALLE auf" Strategie funktioniert natürlich nicht im Berufsverkehr. Die abendlichen Kontrollen lassen sich ganz einfach dadurch vermeiden, dass man einfach *gar*nicht* Auto fährt, also auch nicht nüchtern.
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Gruß Richard Den Unterschied zwischen "lernen" und "verstehen" kann man nicht lernen, den muss man verstehen |
#434
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Dann fasse ich mal zusammen, was ich in diesem Thread gelernt habe:
1. Zum Thema Alkoholfahrten im Schiffsverkehr gibt es kaum Daten, die WaPo ist zu anlasslosen Kontrollen nicht befugt, Statistiken wie im Strassenverkehr werden nicht geführt. 2. Das Bundesverkehrsministerium hat die Grenze für den Strassenverkehr offenbar für den Schiffsverkehr übernommen und auch in der internationalen SeeSchStrO durchgesetzt. Mehr wissen wir nicht. Weder die Vorträge der Gerichtsmediziner bei den Verkehrsgerichtstagen in Goslar noch die Begründung des Verkehrsministeriums für eine Grenze von 0,5 Promille sind veröffentlicht worden. Worüber wir hier diskutieren, sind persönliche Erfahrungen, subjektive Einschätzungen, die nach eigener Gesinnungslage bewertet werden, und vor allem Furcht vor zu viel staatliche Einschränkungen durch den Staat. Ich selbst gehe davon aus, dass es in absehbarer Zeit aufgrund der politischen Interessenlage keine Verschärfung der Bestimmungen geben wird. Keine der betroffenen Gruppen, weder die Freizeitskipper noch die Getränkeindustrie, will etwas daran ändern. Aber auch eine Verschiebung nach oben, etwa 0,8 Promille, wird nicht möglich sein. Und eine 0,0-Promillegrenze hätte aus verfassungsrechtlichen Gründen keinen Bestand. Ich gehe auch davon aus, dass die notorischen trinkenden Skipper weiter trinken werden, egal, wo die Grenze aktuell festgelegt sein mag. Sie müssen angesichts der weitmaschigen oder gar nicht existierenden Kontrollen ja auch nichts befürchten. Die nächsten zehn, zwanzig Jahre wird also alles so bleiben wie es ist.
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Gruß, Wolf |
#435
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Die SeeSchStrO ist aber ein deutsches und damit nationales Gesetz
Gruß Lutz
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Nur Tonic ist Ginlos. |
#436
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Du hast natürlich recht, diese Vereinbarung heisst "Internationales Übereinkommen über Normen für die Ausbildung, die Erteilung von Befähigungszeugnissen und den Wachdienst von Seeleuten", wurde 2010 in Manila beschlossen und ist offenbar dieses Jahr in Kraft getreten. Es hat die Promillegrenze der deutschen SeeSchStrO übernommen. Die enthält allerdings auch eine Null-Promillegrenze für Fahrgast- und Gefahrguttransporte. Ganz ohne Risiko scheint die 0,5-Promille also nicht zu sein.
Übrigens liegen (lt. Hamburger Abendblatt) die gemeldeten Vorkommnisse mit "alkoholisierter Schiffsführung" von deutschen und ausländischen Schiffen in deutschen Gewässern bei jährlich rund 500.
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Gruß, Wolf
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#437
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Ebenso gibt es heute unter den jungen Fahrern einige die sich nicht an die auferlegte 0,0‰ Grenze halten. Leider wird es so sein, dass wir mit einigen Unbelehrbaren leben müssen, so wie es bei anderen Delikten auch ist. Und zugegeben, wenn man dann selbst davon betroffen ist, ist es um vieles schlimmer. Allerdings ist die schöne heile Welt eben nur ein Kindertraum.
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Gruß vom Oberrhein. |
#438
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Ich denke, weder Vorschriften noch Strafen sollen, können und werden verhindern, dass es Übertretungen gibt. Nicht mal Kontrollen leisten das.
Mit Kontrollen wird allenfalls jemand "erwischt", der ein Verbot schon übertreten hat. Selbst der "Präventionscharakter" (also dass sich Leute daran halten, weil sie fürchten erwischt und bestraft zu werden) ist sehr umstritten. Ich meine, solche Verbote sind eine Mitteilung der Gesellschaft an alle: "das wollen wir nicht", und die Höhe von den dazugehörigen Strafen zeigen, "wie sehr wird das nicht wollen", und die Dichte der Kontrollen zeigt, wie ernst die Gesellschaft es mit dem Gesetz meint. Dazu kommt offenbar das - oft bestrittene - Bedürfnis, am Übeltäter "Rache" für sein Vergehen zu nehmen. Denn die allfällige Schadenswiedergutmachung kommt ja in jedem Fall zu einer Strafe dazu. Darum kann es also nicht gehen. Ich bin mir ziemlich sicher: Wenn morgen ein Gesetz inkraft tritt, das Luftanhalten mit hohen Strafen belegt, dann würden postwendend manche Leute damit beginnen, mutwillig zu ersticken ...
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Gruss Andreas ------------------ Es ist schon alles gesagt worden, nur noch nicht von jedem. (Karl Valentin) www.albin25.eu |
#439
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Zitat:
In unserem Beispiel, Alkohol am Steuer, steht sie gegen das für viele Menschen alltägliche Bedürfnis, in der Freizeit Alkohol zu trinken. Deshalb wird es in den einzelnen Staaten unterschiedliche empfunden, wo eine sinnvolle Grenze zwischen einer als sinnvoll akzeptierten Abschreckung und einer nicht akzeptierten Einschränkung durch die Obrigkeit verläuft. Manche Länder setzen sehr stark auf Abschreckung: In Irland gelten 0,8 Promille, aber wer die übertritt, kommt nicht unter 1200 Euro Strafe davon. In Finnland liegt die Grenze bei 0,5 Promille, aber das Strafmaß beginnt bei 15 Tagessätzen. In Dänemark kann einem alkoholisierten Unfallverursacher sogar das Auto entzogen werden. In der EU gibt es, wie in allen anderen Bereichen, auch bei Alkoholdelikten das Bestreben, die unterschiedlichen Regelungen zu harmonisieren, zumal 25% der Verkehrstoten der EU auf das Konto von Alkoholunfällen gehen. Eine 0,0-Promillegrenze fand im Verkehrsschuß der EU-Parlaments aber offenbar keine Mehrheit, ein Vorstoß für Zündschloss-Alkoholsperren dagegen schon. So was könnte in absehbarer Zeit zumindest in gewerblich genutzten oder Autos und von einschlägig bekannten Fahrern eingebaut werden. Wer weiß, vielleicht werden die dann irgendwann auch in Boote eingebaut.
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Gruß, Wolf |
#440
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Zitat:
Beim ersten Mal erwischt werden im Bereich zwischen 0,5 und 0,8 kostet bis 3700 EUR. Darüber geht das stufenweise rauf bis 5900 EUR. Die Anzahl der Alk-Kontrollen wurde in den letzten Jahren dramatisch erhöht. Die Anzahl der Toten durch Alk im Verkehr ist konstant, zuletzt wieder gestiegen. Und dies, obwohl die Anzahl der Verkehrsunfälle insgesamt mit Personenschaden/Toten kontinuierlich sinkt. Was lernen wir zum Thema "Abschreckung"?
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Gruss Andreas ------------------ Es ist schon alles gesagt worden, nur noch nicht von jedem. (Karl Valentin) www.albin25.eu
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#441
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Zitat:
Der DVR schreibt dazu... Zitat:
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Gruß vom Oberrhein.
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#442
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Zitat:
2. Die Null-Promillegrenze greift in D auch für gewerbliche Personenbeförderer, so z.B. Bus- und Taxifahrer und ebenfalls Gefahrguttransporteure.
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Gruss Vestus |
#443
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Zitat:
aber noch nicht einmal kontrolliert worden Grüße Thomas
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Das Leben ist nicht dafür bestimmt leicht zu ein, sondern um gelebt zu werden... also tun wir es... ich habe den Weg gefunden...Grüße Thomas.......von Rheinkilometer 406... |
#444
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Danke für die Quelle.
Wenn man zwei Links weiter folgt, kommt man zur ETSC-Studie (komplett). Und weil man Statistken so und so lesen kann:
Wie man leicht erkennen kann, ist gar nichts klar (außer vielleicht ein Korn) ...
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Gruss Andreas ------------------ Es ist schon alles gesagt worden, nur noch nicht von jedem. (Karl Valentin) www.albin25.eu Geändert von ghaffy (25.09.2012 um 19:35 Uhr)
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#445
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Zuerst fällt Folgendes ins Auge: Der Anteil der Todesopfer durch Alkoholunfälle ist in Ö weitaus niedriger als im europäischen Durchschnitt. Der liegt bei 25%, in Frankreich sogar bei 31%. In Ö schwankte er in den Jahren 2005 (da wurden die 0,5-Promille eingeführt) bis 2009 zwischen 7 und 8%. Das könnte man als Beleg für erfolgreiche Abschreckung werten. Ein weiterer Beleg wäre, dass die Zahl der Unfälle, an denen nachweislich alkoholisierte Personen beteiligt waren, seit 2003 zurückgeht. (Quelle: Bundesanstalt für Verkehr) Das setzte sich auch 2011 weiter fort: Die Zahl der Unfälle, bei denen Alkohol eine Rolle spielte, sank von 2010 auf 2011 um 0,7 Prozent auf 2.241. Dabei wurden 3.032 Menschen verletzt, das sind 31 weniger als im Jahr zuvor. Auffällig ist, dass die Zahl der Toten dabei 2011 sprunghaft in die Höhe ging. Allerdings ist die absolute Zahl der Toten durch Alkoholunfälle in Ö sehr klein, sie schwankt so um 50 – da schlägt jeder Tote sofort mit 2% zu Buche. Das verursacht enorme Ausschläge. Möglicherweise gab es in Ö 2011 einen schweren Alk-Unfall mit mehreren Todesopfern, z.B. mit einem Bus o.ä.? Im ersten Halbjahr 2012 jedenfalls sank die Zahl der Verkehrstoten in Ö erneut, der Anteil von Todesopfern durch Alkoholunfälle lag wieder bei 7%, ist also den Trend mitgegangen. Fazit insgesamt ist, wenn man die Tendenz betrachtet: Österreich steht im europäischen Vergleich bestens da. Das spricht eher für eine funktionierende Abschreckung durch die hohen Bussgelder. Trotzdem will Österreich die Alko-Zündsperre einführen, ein Großversuch läuft bereits.
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Gruß, Wolf Geändert von spoege (25.09.2012 um 19:48 Uhr) |
#446
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Zitat:
Das sind schon ziemlich massive Bekämpfungsmaßnahmen. Ich habe den Eindruck, dass Quellen, die für mehr Gelassenheit gegenüber Alkohol im Verkehr plädieren, nicht so leicht aufzutreiben sind.
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Gruß, Wolf Geändert von spoege (25.09.2012 um 20:16 Uhr) |
#447
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Zitat:
http://www.auto-motor-und-sport.de/f...d-1478153.html http://de.wikipedia.org/wiki/Alkohol_am_Steuer |
#448
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Wenn du so für Sicherheit im Verkehr bist, warum machst du dich nicht auch hier stark? |
#449
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Ich hatte mich jetzt an das gehalten, was ghaffy geschrieben hat:
Zitat:
Zitat:
Im Schiffsverkehr spielen sie aber kaum eine Rolle, deswegen würde ich diese Frage hier nicht weiter vertiefen.
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Gruß, Wolf |
#450
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Zitat:
und wir haben nichts gegen satten V8-Sound, nur nerven darf es nicht
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Gruß FriLu Wir leben nur einmal, aber diesmal machen wir alles richtig.
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