Zitat:
Zitat von hossie
Kleiner Denkanstoß => WARUM heißen die Griffe der Rettungsschwimmer "Befreiungsgriffe"
... einfach darüber mal in einer ruhigen Minute nachdenken, es könnte sein, dass die Erkenntnis kommt, dass es auch für einen Rettungsschwimmer unter Umständen lebensgefährlich sein kann, wenn er in die Nähe eines panisch reagierenden Ertrinkenden kommt und er sich daher "befreien" muss. Dafür erlernt er / sie spezielle Griffe.
Rettungsgriffe kommen dann in Anwendung, wenn man den Ver-unfallten in sicheren Gewahrsam habe, so dass er nicht mehr gefährlich werden kann und er einfach "nur noch" abgeborgen werden muss.
Wenn es für ausgebildete Rettungsschwimmer unter Umständen bereits lebens-gefährlich sein kann, wie sieht es dann für einen Normal-Schwimmer aus
Haben wir am Ende zwei Tote, statt einen, nur weil ein Un-geübter sich un-wissentlich - aus dem Gefühl des Helfen wollen - in Gefahr bringt und umklammert vom Ertrinkenden mit diesem untergeht?
... glaube mir, ein Mensch in Panik krallt sich überall fest!
Wenn es dir unerträglich erscheint, einem anderen Menschen in Not im Wasser nicht helfen zu können, dann mach einfach mal einen Lehrgang zum Rettungsschwimmer. DAS wäre eine Maßnahme, die Sicherheit geben kann. Die Kursdauer ist überschätzbar und der Nutzen extrem ...
Sorry, aber ein Bootsführer, der gerade mal seinen Freischwimmer geschafft hat, der sollte auf sein eigenes Leben achten und sich möglichst von einem Ertrinkenden fern halten ... es könnte tödlich enden!
|
Natürlich weiß auch ich, dass die Rettung Ertrinkender schwierig und gefährlich ist. Genau deshalb habe ich ja den Satz angefügt, dem zufolge die Rettung natürlich nicht immer möglich ist. Und deshalb würde ich auch nie jemandem einen Rettungsversuch durch Hinschwimmen befehlen.
Aber ich selbst kann es in einer geeigneten Situation nach eigenem Ermessen versuchen, und das Schwimmenkönnen gibt mir dabei eine Vielzahl zusätzlicher Optionen.
Ein Reinfall auf See ist mir selbst und in meinem näheren Bekanntenkreis noch nicht vorgekommen, wohl aber eine inzwischen zweistellige Zahl von Steg-Abstürzen - mehrheitlich durch die im Bootssport häufig vertretenden Suffköppe. Dabei gab es immer irgendwelche Hilfsmittel (Einlaufleinen, Festmacher, Fender, Badeleitern, Rettungsringe, manchmal sogar hinreichend flaches Wasser für großgewachsene Retter, weitere Helfer an Land oder Bord usw.) die das Risiko des Reinspringens zum Helfen durchaus vertretbar erscheinen ließen - aber nur oder jedenfalls viel erfolgversprechender, wenn der Helfer selbst schwimmen kann.
Weiterhin gibt es ja im wirklich verzweifelten Extremfall auch noch die Möglichkeit, die Ermüdung des Opfers in sicherem Abstand abzuwarten und dann erst zuzugreifen zwecks anschließender Reanimation - schlecht, aber besser als garnichts.
sea u in denmark