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Segel Technik Technikfragen speziell für Segelboote.

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  #26  
Alt 09.10.2005, 08:32
willielan willielan ist offline
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Hallo,
wieso muß ich einen Ruderdruck haben. bei der Kursänderung sicher aber sonst wenn das segel sauber eingestellt ist, läuft das boot doch von alleine geradeaus. Vorausgesetzt ich hab keine große welle und ich knüpple das boot nicht zu hart am wind.
mfg willielan
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mfg willi
segeln sollte nicht zum Stress ausarten drum rechtzeitig reffen
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  #27  
Alt 09.10.2005, 15:03
Benutzerbild von Paul Petersik
Paul Petersik Paul Petersik ist offline
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Hallo Willielan,
dann kann man Dir zu Deinem Boot nur gratulieren. Nicht alle verhalten sich so brav. Natürlich wird jedes ausbalancierte Schiff bei optimaler Segelstellung, konstantem Wind und nicht all zu grober See schön geradeaus laufen. Bei Seegang und böigem Wind sieht das schon anders aus. Selbst die als sehr kursstabil geltenden Langkieler (ich habe einen)verlangen nach einer kräftigen Hand am Ruder, wenn sich das Boot auf die Backe legt und beginnt, mehr oder weniger stark anzuluven. Wir bräuchten keine Autopiloten, wenn die Schiffchen schön gerade ihren einmal am Ruder eingestellten Kurs laufen würden. Meine hydraulische Steueranlage ist so ausgelegt, dass ich auch bei normalen Wenden gegen den Ruderwiderstand arbeiten muss. Ich war mal auf einem Schwesterschiff mit größerem Ruderzylinder. Da hatte ich selbst bei Geradeausfahrt unter Maschine überhaupt kein Gefühl, wohin ich eigentlich fuhr.

Servus

Paul
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  #28  
Alt 10.10.2005, 11:25
Neptun25 Neptun25 ist offline
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Denke auch, das Hauptproblem bei ner Böe ist, daß die Crew Panik bekommt und falsch reagiert. Schließe mich aber auch der Meinung an, daß der Wind beim An- und Ablegen und Schleusen sehr viel mehr Bedeutung hat für einen unerfahrenen Skipper wie das Kentern.
Hab mich erst Freitag wieder über eine unfähige Crew amüsiert, die mit ihrer Charter-Bavaria 42 quer in der Schleuse stand.

Mein Boot wird bei zunehmender Lage extrem Luvgierig. Man kann dann irgendwann die Pinne nicht mehr halten und schießt in den Wind. Häufiger Fehler ist aber auch in der Böe abzufallen statt anzuluven und wenn dann der Wind erst richtig von der Seite kommt, kann es einen schon umhauen.
Beim Jollensegeln merkt man genau den Punkt, wo das Boot umgeht, weil kein aufrichtendes Moment da ist. Das ist bei einer Kielyacht nicht so.
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Carsten
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  #29  
Alt 10.10.2005, 11:31
Segelwilly
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Zitat:
Zitat von Neptun25

Mein Boot wird bei zunehmender Lage extrem Luvgierig. Man kann dann irgendwann die Pinne nicht mehr halten und schießt in den Wind.
Hi,

ist das nicht auch ein Kielschwerter? Was ist dann anders, meinem Bot ist die Lage völlig schnuppe....

Gruß WIlly
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  #30  
Alt 10.10.2005, 11:49
Pusteblume Pusteblume ist offline
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Zitat:
Zitat von Neptun25

Mein Boot wird bei zunehmender Lage extrem Luvgierig. Man kann dann irgendwann die Pinne nicht mehr halten und schießt in den Wind.
...
Hm, hört sich ziemlich nach "vertrimmtes Boot" an.
- Bekommst Du den Mast weiter nach vorn gestellt/getrimmt?
- Hast Du ein recht altes, ausgelutschtes Groß?
- Versuch mal (wenn Du einen Kielschwerter hast), bei viel Wind das Schwert ein Stück aufzuholen - der Lateralschwerpunkt wandert nach achtern und das Boot bricht ggf. nicht mehr so leicht aus.

Zitat:
Zitat von Neptun25
Häufiger Fehler ist aber auch in der Böe abzufallen statt anzuluven und wenn dann der Wind erst richtig von der Seite kommt, kann es einen schon umhauen.
...
Alles eine Frage des Kurses. Am Wind kann man in einer Böe natürlich ganz gut etwas luven, da der (scheinbare) Wind in der Böe meist etwas achterlicher einfällt - so gewinnt man auch ein Stückchen mehr Höhe.

Raumschots und halbwinds ist es eigentlich (zumindest bei kleineren Booten) besser, die Segel aufzumachen und etwas abzufallen. Wenn man nicht einen Langkieler oder eine Badewanne hat, wird das Boot spürbar beschleunigen und ggf. in einen Zustand des "Halbgleitens" (also deutlich über Rumpfgeschwindigkeit) oder (bei leichteren Jollen) des Gleitens übergehen.
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  #31  
Alt 10.10.2005, 12:24
Neptun25 Neptun25 ist offline
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@Willy: hast Du denn dein Boot schonmal mit 45 Grad gesegelt?

@Pusteblume: klar kann man noch einiges trimmen, allein der Traveller reicht schon, Genua kann man auch ein-oder ausrollen Da braucht man nicht am Mast rumzubasteln, das geht auf See sowieso schlecht. Außerdem kann man wegen dem festen Vorstagprofil sowieso nicht viel am Mast trimmen.
Mein Groß steht wirklich nicht perfekt, das wurde mal auf Mastrutscher umgebaut, dadurch ist der Angriffspunkt im Kopf nach achtern gewandert und ich bekomme das Segel nicht ganz durchgesetzt, muß dann noch das Vorliek extra durchsetzen, dadurch bekomme ich unten aber eine Falte ins Segel.
Aber im großen und ganzen segelt es sich recht gut, bei normalem Wind kann ich das Boot so trimmen, daß ich das Ruder loslassen kann. Nur halt bei viel Wind und Schräglage, bekomme ich einen enormen Druck aufs Ruder.
Der läßt dann mit Segel reffen natürlich auch wieder nach.
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Carsten
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  #32  
Alt 10.10.2005, 13:40
nikiz nikiz ist offline
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Zitat:
Zitat von Eckaat
Was mich in dem Zusammenhang mal interessieren würde:

Wenn man ein bißchen Erfahrung hat, dann wird man mit einer Jolle kaum kentern (Ausnahme vielleicht unter Spi), weil man ständig bei ordentlich Bries das Wasser im Auge und die Großschot in der einen und die Pinne in der anderen Hand hat und somit das Boot wie ein schnelles Auto steuert und ggf. sehr schnell agieren bzw reagieren kann.

Wie ist das denn das eigentlich bei einer großen Yacht? Hängt die Großschot da an einer Winch oder wie ist die belegt?
Ich meine, man hat ja nur 2 Hände! Das Ruder loslassen und wegrennen? Luvt das Boot dann nicht an? Festsetzen? Oder wie geht das? Würde mich mal ernsthaft interessieren!

gespannte Grüße Ecki
hallo ecki!

meine bescheidenen meinung: wenn du mit einen 420er unter den meisten bedingungen umgehen kannst, dann hast du die besten vorraussetzungen um mit JEDER bootsgrösse unter segel locker zurecht zu kommen!

segelboot ist segelboot und in die schwierigste situation, nämlich das gleiten, wirst du mit einen 0815- fahrtenboot eh nicht kommen!

alles andere läuft viel langsamer ab und du hast viel mehr zeit als auf einer jolle! außerdem wirst du instinktiv immer richtig reagieren. allein die kräfte sind natürlich anders, aber dafür gibts ja winschen.

ich kann mich erinnern das ich, als ich das erste mal als jollensegler auf einer fahrtenyacht mit 10tonnen war, bei jeder bö mit den oberkörper nach luv gegangen bin! nach einiger zeit habe ich mir das aber abgewöhnt da der effekt nicht so toll war wie bei meiner jolle

natürlich musst du die grenzen eines großen bootes kennenlernen, aber die wirst du als jollensegler eher zu früh ansetzen......

seglerisch hast du also die besten vorraussetzungen und die anderen dinge wirst du dir auch aneignen!

viel spass!

niki
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  #33  
Alt 10.10.2005, 13:57
Segelwilly
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Zitat:
Zitat von Neptun25

@Willy: hast Du denn dein Boot schonmal mit 45 Grad gesegelt?

.
Ja,

meist aber immer nur kurz weil ich ja meine Madame dabei habe und die davon nicht sonderlich erbaut ist, außerdem wird es dabei nicht mehr schneller sondern nur noch ungemütlich.
Aber auch wenn die Fußreling umspült wird, dreht da noch nix bei....ist mir einige Male passiert.

Gruß WIlly
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  #34  
Alt 10.10.2005, 20:28
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Zitat:
Häufiger Fehler ist aber auch in der Böe abzufallen statt anzuluven und wenn dann der Wind erst richtig von der Seite kommt, kann es einen schon umhauen.
Das verstehe ich nicht. Du sprichst schon davon, das Boot gegen Lee zu steuern und Fock und Groß zu fieren? Dann ist der Krängungsdruck eigentlich weg und die Fuhre nimmt richtig Fahrt auf. Umfallen ist dann eigentlich eine Kunst.

Aber okay, ich bin Jollensegler, möglicherweise ist das bei einer Yacht anders. Kann ich mir trotzdem irgendwie nicht vorstellen.

Gruß Ecki
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Wenn uns etwas aus dem gewohnten Gleis wirft, bilden wir uns ein, alles sei verloren; dabei fängt nur etwas Neues an.
Leo Tolstoi


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  #35  
Alt 10.10.2005, 20:45
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Hallo Ecki,
das sehe ich auch so. Auch bei einem Dickschiff gilt das. Wenn eine Bö einfällt, abfallen und Schrick in die Schoten, dann geht auch bei einem Langkieler die Post ab. Notfalls mache ich das Groß sogar ganz auf. Mit der Genau ist das allerdings nur begrenzt machbar, weil das Schothorn sofort anfängt zu steigen.

Servus

Paul
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  #36  
Alt 16.10.2005, 08:33
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Neptun23 Neptun23 ist offline
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[quote="Pusteblume"][quote="Neptun25"]

- Versuch mal (wenn Du einen Kielschwerter hast), bei viel Wind das Schwert ein Stück aufzuholen - der Lateralschwerpunkt wandert nach achtern und das Boot bricht ggf. nicht mehr so leicht aus.

Wenn der Lateralschwerpunkt nach hinten geht, luv das Boot doch noch mehr an das Schwert ein bischen aufholen ist schon richtig, da dadurch die abdrift zu nimmt und somit die Querkräfte nachlassen.
ich denke auch durch aufholen des Schwertes wandert der Druckpunkt auch ehr nach vorn.
oder irre ich mich da???
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  #37  
Alt 16.10.2005, 10:37
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Eckaat Eckaat ist offline
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Zitat:
Zitat von nikiz
Zitat:
Zitat von Eckaat
Was mich in dem Zusammenhang mal interessieren würde:

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Wie ist das denn das eigentlich bei einer großen Yacht? Hängt die Großschot da an einer Winch oder wie ist die belegt?
Ich meine, man hat ja nur 2 Hände! Das Ruder loslassen und wegrennen? Luvt das Boot dann nicht an? Festsetzen? Oder wie geht das? Würde mich mal ernsthaft interessieren!

gespannte Grüße Ecki
hallo ecki!

meine bescheidenen meinung: wenn du mit einen 420er unter den meisten bedingungen umgehen kannst, dann hast du die besten vorraussetzungen um mit JEDER bootsgrösse unter segel locker zurecht zu kommen!

segelboot ist segelboot und in die schwierigste situation, nämlich das gleiten, wirst du mit einen 0815- fahrtenboot eh nicht kommen!

alles andere läuft viel langsamer ab und du hast viel mehr zeit als auf einer jolle! außerdem wirst du instinktiv immer richtig reagieren. allein die kräfte sind natürlich anders, aber dafür gibts ja winschen.


natürlich musst du die grenzen eines großen bootes kennenlernen, aber die wirst du als jollensegler eher zu früh ansetzen......

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viel spass!

niki
Hallo Niki,

danke Dir für den Zuspruch!

Zitat:
ich kann mich erinnern das ich, als ich das erste mal als jollensegler auf einer fahrtenyacht mit 10tonnen war, bei jeder bö mit den oberkörper nach luv gegangen bin! nach einiger zeit habe ich mir das aber abgewöhnt da der effekt nicht so toll war wie bei meiner jolle
Das wird mir wohl ähnlich gehen. Wenn man nur so ne Kippelziege gesegelt hat, dann wird sich das wohl anfangs nicht vermeiden
lassen.

Gruß Ecki
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  #38  
Alt 16.10.2005, 12:37
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Flamingo Flamingo ist offline
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Standard Re: der Rumpf wird zum Segel

Zitat:
Zitat von kally
Eines hatte ich für meinen 15er Jollenkreuzer auch mal überschlagen:
ab einem bestimmten Krängungswinkel ist die Rumpffläche, unter die der Wind von unten drückt, größer als die wirksame Segelfläche!!!
und das kommt deutlich vor 90°.
Wenn dann also genug Winddruck auf den Rumpf da ist, wird es schwierig mit dem Aufrichten (jedenfalls bei Booten mit wenig Ballast)
Just my 2cts.
Hallo , das habe ich auch schon so erlebt .

Mein erster kleiner Kielschwerter (Jaka) hat sich in einer anhaltenden Gewitterböe mit 8-9 Bft auch auf die Backe gelegt , das ging in Sekunden als der Wind richtig unter den Rumpf packen konnte . Die Segel waren dabei nicht mehr gesetzt .

Ich würde daher auch sagen das es besonders bei den kleinen Booten mit wenig Ballast der Winddruck auf dem Rumpf ist der das Boot letztendlich zum Kentern bringt und nicht die Segel .

Gruß Andre
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