Schifffahrt als Deutschland noch geteilt war ...

[Fronmobil]

Zitat von Christian

Natürlich machten wir das gern und Gerüchte, daß wir nur auf eine Flasche Asbach spekulierten, entbehrten jeder Grundlage.

Aber natürlich!
Wo doch die wahre Asbach-Alternative die beliebte Wilthener Goldkrone war.

[Neck]

Zitat von Fronmobil

Das musste mal erklären! Körpergewicht? Bootsgewicht?

Naja, nach seiner Schilderung war er beim Anfunken der Berufer ja noch auf dem Gebiet von West-Berlin. Oder war es da auch verboten?

Hallo Klaus,
im Westen und West-Berlin war das Funken nicht verboten.
Im Transit von Wolfsburg (MLK) nach Berlin war der Betrieb der Funkanlage verboten. Das war bis 1980 noch so.
Danach war ich nicht mehr im Transit nach West-Berlin.

Gruß Manfred

[B4-Skipper]

Zitat von Fronmobil

Aber natürlich!
Wo doch die wahre Asbach-Alternative die beliebte Wilthener Goldkrone war.

Wilthener Goldkrone, die 0,7er Flasche für 30 Mark war doch ganz OK, Goldbrand oder noch schlimmer Kaulsdorfer Trinkbranntwein für 0,7L/ 14,50 Mark waren hingegen Kopfschmerz-Garant.

Gruß Lutz

[Kladower]

Zitat von B4-Skipper

... Goldbrand ... war hingegen Kopfschmerz-Garant.

Den hat meine Tante aus Boblitz gerne mitgebracht

Ich habe es nicht mehr in Erinnerung, aber durften auf der Innerstädtischen Spree eigentlich ausser den DDR-Grenzern irgend welche Boote fahren? Die Berufsschiffahrt musste ja aussen rum fahren.

[Pellworm]

Zitat von Fronmobil

Aber natürlich!
Wo doch die wahre Asbach-Alternative die beliebte Wilthener Goldkrone war.

Da gabs auch noch so eine Wende-Geschichte:

Wir lagen mit der Grenztruppe Seite an Seite, die zum Treffen Pfannkuchen und..GOLDBRAND mitgebracht hatten. Wir hatten nur noch ein paar Tüten Glühwein aus dem Tetrapack, der auf dem Auspuffkrümmer angewärmt, dann 1:1 mit Goldi gemischt wurde.

Ich habe nie wieder so einen Schädel gehabt..

[Pianist]

Zitat von Pellworm

Hätte die DDR diese Bezeichnungen geändert, wäre sie "aus dem Rennen" gewesen und hätte ihren Einfluß in "Feindesland" verloren.

Zumindest war sich die DDR nicht sicher, ob es möglicherweise so sein könnte. Die konnten nicht klären, ob eine reine Umbenennung den Verlust der von den Alliierten verliehenen Betriebsrechte im Westteil Berlins bedeutet hätte, daher gingen sie auf Nummer sicher und beließen es bei "Reichsbahn".

Matthias

[Kladower]

Diese Seite habe ich ergoogelt:
http://www.ddr-binnenschifffahrt.de/...zen-berlin.htm

[Etoile]

Wir waren als Kids oft auf der Westseite des Glienicker Sees, durch dessen Mitte sich ja die Grenze zog. Wir sind of abends mit dem Ruderboot uder dem Segelboot ganz mutig mal bis an die Grenztonnen herangefahren, uns konnte ja nichts passieren da war ja am anderen Ufer ne große Mauer...denkste !! Eines Abends wo wir mal wieder besonders mutig waren, und uns mal hinter die Tonnen Richtung Osten bewegten ging in der Mauer doch tatsächlich ne Tür auf, ein Boot wurde schnell zu Wasser gelassen und uns düsten 2 oder 3 Grenzposten der DDR auf einem kleinen Motorboot entgegen....und das wo Motorboote auf dem Glienicker See verboten waren und noch sind...das hat die aber nicht gestört, wir hatten als Kids ja das Hoheitsgebiet der DDR "befahren" !!! Uiiiiii, konnten wir schnell rudern (Richtung Westen) .... haben wir danach nie wieder gemacht.... das waren unsere Erlebnisse auf dem Wasser , also eher unspektakulär

[Pianist]

Hat da jemand vielleicht damals mal das Schild "Achtung! Zonengrenze in der Mitte des Sees!" fotografiert?

Matthias

[Etoile]

oh ne, fotografiert habe ich die nie, ich weis nur dass es große weiße Tonnen waren. In google earth history sollte man die aber noch sehen können

[Neck]

Grenzanlagen zu Fotografieren waren doch verboten.
Da wird wohl kaum jemand mal ein Foto geschossen haben.

Auch von den Grenzanlagen selbst gibt es kaum Fotos.

Gruß Manfred

[Etoile]

Aber nicht, wenn du aus dem Westen über die Mauer geknipst hast, da waren auf Westseite antlang der Mauer sogar Aussichtsplattformen aufgebaut

[Neck]

Das ist mir klar.
Aus dem Westen konntest du alles fotografieren, aber nicht im Osten.
Darum gibt s wenige Bilder von Grenzanlagen, die aus dem Osten fotografiert sind.
Nur in Grenzmusen findest du reichlich Bilder ausgestellt.

Gruß Manfred

[brother-uwe]

Klasse Trööt hier.
Ich komme zwar überhaupt nicht aus der Grenzregion, und hatte zur DDR-Zeit auch nicht wirklich Interesse an dem Thema.
Die Geschichte etwas aufzufrischen finde ich aber sehr interessant.

Bitte weiter so.

Gruß Uwe

[Pellworm]

Zitat von Etoile

Wir waren als Kids oft auf der Westseite des Glienicker Sees, durch dessen Mitte sich ja die Grenze zog. Wir sind of abends mit dem Ruderboot uder dem Segelboot ganz mutig mal bis an die Grenztonnen herangefahren, uns konnte ja nichts passieren da war ja am anderen Ufer ne große Mauer...denkste !! Eines Abends wo wir mal wieder besonders mutig waren, und uns mal hinter die Tonnen Richtung Osten bewegten ging in der Mauer doch tatsächlich ne Tür auf, ein Boot wurde schnell zu Wasser gelassen und uns düsten 2 oder 3 Grenzposten der DDR auf einem kleinen Motorboot entgegen....und das wo Motorboote auf dem Glienicker See verboten waren und noch sind...das hat die aber nicht gestört, wir hatten als Kids ja das Hoheitsgebiet der DDR "befahren" !!! Uiiiiii, konnten wir schnell rudern (Richtung Westen) .... haben wir danach nie wieder gemacht.... das waren unsere Erlebnisse auf dem Wasser , also eher unspektakulär

Das mit dem Grenzer-MoBo auf dem Glienicker See ist selbst mir als ehem. "Profi" neu.
Im Winter wurden wir manchmal dazu verdonnert, von der Dienststelle in Kladow aus "Eisstreifen" auf dem See zu machen.
Ich verband dann immer das Angehehme mit dem Nützlichen und nahm meine Schlittschuhe mit.

[Kladower]

Zitat von Pellworm

Ich verband dann immer das Angehehme mit dem Nützlichen und nahm meine Schlittschuhe mit.

Das war wohl sehr beliebt bei den Kladowern - ich war da noch keiner

[Etoile]

War ein kleines Ruderboot mit Außenborder, leicht von 2 Personen ins Wasser zu lassen.

[grünauer]

Mann konnte zu Ost- Zeiten sogar zur Ostsee fahren, wenn man Glück hatte. Anfang des Jahres musste dann bei der Polizei ein Antrag gestellt werde, wenn man Glück hatte bekam man dann Monate später eine Bescheinigung (PM 12 oder PM 18, ich weiß es nicht mehr), die einen berechtigte. Dann ging es über Oder-Spree- Kanal nach Eisenhüttenstadt, dann Oder abwärts bis Ziegenort. Wenn die Oder dann zufällig zu wenig Wasser hatte war der Urlaub schon in Eisenhüttenstadt zu Ende.
War man dann am Oderhaff, musste man sich von einem Binnenschiff (Wenn man Glück hatte kam auch bald eines) bis Usedom in Schlepp nehmen lassen, selbst fahren war erst ab da wieder erlaubt.
Dann musste man bei jedem Auslaufen aus einem Hafen bei der Passkontrolle vorbei und alles vorzeigen, die haben dann festgelegt, ob man heute oder morgen oder was weiß ich fahren darf.
Kann mich noch erinnern, dass ich in Warnemünde beim Auslaufen rechts an der Mittelmole an so einem Holzsteg zur Kontrolle ran musste. Dort hat der Grenzer dann entschieden, dass heute Nebel ist und wir da bleiben müssen.
Dabei war an dem Tag schönster Sonnenschein und selbst von dort aus war noch die 3. Ansteuerungstonne zu sehen.
Ging zwar auch alles irgendwie, aber nun kann vielleicht der Eine oder Andere verstehen, wie sehr ich die Schengen- Zeiten genieße....

Gruß Lutz

[chrisma]

Wirklich ein tolles Thema und interessante Zusatzinfos, aber warum wünsche ich mir die alten Zeiten zurück? Damals wurde Schifffahrt nur mit zwei ff geschrieben!!!

[barracuda75]

Ich wünsche mir diese Zeiten definitiv nicht zurück und finde es echt logisch Schifffahrt mit drei Eff zuschreiben.

[Fronmobil]

Zitat von Andreas

aber warum wünsche ich mir die alten Zeiten zurück? Damals wurde Schifffahrt nur mit zwei ff geschrieben!!!

Wenn das alle Probleme sind ...
Auch der Duden unterliegt den Wandlungen der Zeit. Ob man es mag oder nicht.

Bitte nicht den Faden zerlabern. Es geht nicht darum wer sich "die alten Zeiten" zurück wünscht. Danke.

[Neck]

Zitat von Fronmobil

Wenn das alle Probleme sind ...
Auch der Duden unterliegt den Wandlungen der Zeit. Ob man es mag oder nicht.

Bitte nicht den Faden zerlabern. Es geht nicht darum wer sich "die alten Zeiten" zurück wünscht. Danke.

Genau Klaus,
wir wollen die "alten Zeiten" nicht zurück haben, aber einige Ereignisse waren doch von Bedeutung und nicht verkehrt.
Ich habe mir mehr hier verschprochen leider kommt nicht viel.

Hat denn keiner etwas erlebt, außer Trinken ??? Das haben wir wohl alle und Bedarf hier keine extra Einlagen.
Ich warte auf mehr,
bis dahin
Gruß Manfred

[Fronmobil]

@ Manfred: Nicht warten, selbst etwas beitragen!

Zitat von Micha

Wie stelle ich mir das früher in W-Berlin vor? Woher kamen die Boote? ...

Viel spannender die Frage, wie kam der DDR-Bürger zu seinem Boot?

Ein Beispiel: Ein Nachbar/Bekannter von mir hier in Cottbus hat mir Mitte der 90er Jahre mal sein zu DDR-Zeiten selbst gebauten 10 m Segler vorgestellt und ich durfte auch ein Wochenende mitsegeln.
Er war zu DDR-Zeiten als Meterologe bei der NVA beschäftigt und hat nebenbei über viele Jahre in mühevoller Arbeit Material beschafft/organisiert /zusammengetauscht und sein Segelboot nach eigenen Plänen gebaut. Das war natürlich nicht westeuropäischer Standard (vorallem die Technik ) aber doch für mich sehr respektabel was er da geleistet hat.
Er ist mit dem Eigenbau nach der Wende in seinem Urlaub auch immer hoch zur Ostsee getuckert und dann bis nach Dänemark und Schweden gesegelt. Respekt!

[Etoile]

Zitat von Flybridge

Wie stelle ich mir das früher in W-Berlin vor?

Woher kamen die Boote? Gab es überhaupt genügend interessante Flächen? Wie ist jemand in W-Berlin auf die Idee gekommen, sich ein Boot zuzulegen? Das Revier war ja wohl sehr übersichtlich?

In West Berlin konnte man Boote kaufen, warum denn auch nicht?! Flächen gab es auch, den Wannsee, den Tegeler See das reichte vielen aus ...

[Etoile]

Ach schade, mein alter Kollege konnte immer so schöne Storys aus den West/Ost Zeiten erzählen, der hatte ein Mobo und ist mal in Tegel irgendwie sturzbetrunken über die Grenze gelangt ..... nach 2 Tagen in DDR Gewahrsam und einer Belehrung über staatsfeindliche Übertritte war er dann wieder Zuhause und sein Mobo war am Ufer auf der Westseite an einen Baum gebunden worden ..... der hat das immer so schön erzählen können, schade er hatte noch mehr Storys mit seinem Boot erlebt, leider habe ich keinen Kontakt mehr .....