Zitat:
..für GPS und Karte fehlen dir Hände und Nerven, du musst quer vor der Welle her in die Einfahrt, dazwischen schaukelst du komplett in der Welle und meinst der Kahn kippt..
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Also, ich denke mal, daß man dabei doch wohl nicht alleine ist, oder? Es sollte eigentlich immer noch mindestens eine Person an Bord sein, die mit Karte und Co. umgehen und das Boot hantieren kann. Diese Probleme würden sich also erst gar nicht einfinden.
Abgesehen davon, vertraust du etwa dem GPS? Mir ist es einmal im IJsselmeer, also mitten in
Europa, passiert, daß ich aus Spaß an der Freude mal terrestrisch den Schiffsort bestimmt habe. Zugegeben, beim ersten Mal habe ich die Kirchtürme verwechselt und lag ziemlich daneben, die Kreuzpeilung war ziemlich unbrauchbar...
Danach habe ich allerdings vor Hindeloopen eine Doppelpeilung gemacht, die gezeigt hat, daß das GPS einen Ort anzeigt, der 3 Seemeilen(!) zu weit östlich liegt. Bei der Einfahrt in Makkum fuhren wir dann laut GPS auch mitten auf dem Land...
Das mag man jetzt vielleicht als Einzelschicksal werten, aber
- Es gibt viele Berichte von Leuten, denen dasselbe mit unter Umständen noch stärkeren Abweichungen passiert ist.
- Das GPS-System steht unter der Kontrolle des US-Militärs, das selbiges auch verfälschen, stören oder ausschalten kann, wenn es ihm gerade gefällt oder das für strategisch wichtig erachtet wird.
- Man sollte sich nie auf nur eine Informationsquelle verlassen, wenn es um Navigation geht.
Gut, wenn man Sturm hat wie im Beispiel, hat man schlechte Karten bei terrestrischer oder astronomischer Navigation. Dann muß man sich auf die Funknavigation verlassen, in der überwiegenden Mehrzahl aller Fälle also auf GPS, in Ermangelung anderer Systeme, wie z. B. Funkpeilung, Consolfeuer (gibt es das eigentlich noch?), Decca, Loran, Omega etc. Ich bin mir bei den drei letzten sehr unsicher, ob sie noch in Betrieb sind, beim Consolfunkfeuer hoffe ich es wenigstens, weil es auch ohne Funkpeiler arbeitet.
Bei Sturm ist GPS durchaus eine tragbare Alternative, aber es bei gutem Wetter als einzige Informationsquelle zu verwenden ist IMHO fahrlässig.
Das Schreckensszenario sollte also eigentlich nicht eintreten können, weil noch weitere befähigte Personen an Bord sein sollten. Wenn es doch passiert, hat man natürlich ein Problem, weil man schließlich auf das Steuer aufpassen muß und nicht runter zur Karte oder zum Gott weiß wo montierten GPS-Gerät kann...
Weshalb man dabei allerdings grinsen können sollte, ist mir schleierhaft. Gelassenheit würde ich verstehen, aber Grinsen stellt für mich irgendwie für geistige Abwesenheit, die dabei ziemlich fehl am Platz ist. Wer das gelassen machen kann, darf mit Fug und Recht behaupten, die Sache im Griff zu haben.