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Segel Technik Technikfragen speziell für Segelboote. |
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#26
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[quote=jaka-bubi;1082975]
Zitat:
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mit sportlichem Gruß Hendrik __________________ (Stan 4 / Abt. FW) |
#27
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so ich habe noch mal alle beiträge in ruhe verfolgt, es geht hier nicht um boen, sondern um windstärken für die die jaka einfach nicht gemacht ist.
ich hatte früher eine fireball jolle - also die habe ich "überlebt" also mit dem segeln klappts schon. nur halt wie jetzt im september, mit motor zurückfahren zu müssen, ist nicht schön, aber ich werde das neue segel sicher dank der hinweise irgendwo zwischen den beiden reffreihen maßlich anpassen und doch noch eine reffreihe mehr mit rein nehmen, um eben den eigentlichn zweck, windstärke 7 damit abdecken zu können, ohne unnötig angst vor boen haben zu müssen. wer hier die meldung hatte mit "würde ich auch gerne mal segeln" abgegeben hat, ist gerne eingeladen, im sommer 2009. aber erstmal muss unsere restauration des "rettungsbootes" unser panther mit dem einbauwartburg fertig werden ... gruss ... Norbert |
#28
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Norbert, überlege bitte nochmal:
Das Segel bei Starkwind zu wechseln kann ein echtes Problem sein! Ich würde mir ein Segel für mittele und starke Winde schneidern lassen und eines für leichte Winde.
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mit sportlichem Gruß Hendrik __________________ (Stan 4 / Abt. FW)
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#29
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Hallo Horst,
Norbert hat vom mir in den ersten beiden Beiträgen eine differenzierte und begründete Antwort auf seine Frage erhalten. Leider konnte ich mir eine gewisse Ironie nicht ganz verkneifen, ich wusste von Anfang an, für welchen Einsatzzweck, nämlich kleines Boot und binnen auf einem relativ kleinen See, er sein Sturmsegel will. Trotzdem habe ich die Frage beantwortrt, indem ich schrieb, dass man wie beim Reffen die Lieken natürlich proportional zueinander verkleinert. Da ich aber weiterhin der Meinung bin, dass man für einen solchen Einsatz, ca. 6 bft auf einem Binnensee erscheinen manchem da schon als „Sturm“, auf keinen Fall sein Großsegel gegen ein anderes austauschen sollte, habe ich versucht, sinnvoll zu beraten. Ich habe nicht vor hier ein Segel zu verkaufen, aber warum sollte ich nichts dazu sagen, wenn ich sehe, das jemand ziemlich sicher in eine Sache investieren wird, die man besser lösen könnte? Deshalb habe ich begonnen zu verdeutlichen, dass ein neues Segel immer erheblich weniger Krängung verursacht und diese „gesparte“ Energie in mehr Vortrieb umsetzt. Zwei Reffs in einem 10m² großen Segel halte ich ebenfalls für viel, man kann das aber machen, vor allem, wenn sich der Kunde dann wohler fühlt, ist das sehr sinnvoll. Norbert geht nicht über diese Brücke, wie er ja mit dem Danke unter Deinem Beitrag verdeutlichte. Das ist ja auch ganz allein seine Sache. Ich hoffe für ihn, dass auch der Segelmacher, den er erwähnte, nicht nur darauf aus ist ein Geschäft zu machen, sondern ihn auch in seinen Bedürfnissen berät. Wenn Norbert sich für ein zweites, besonders kleines Groß entscheidet ist das ok, er muss nur über die Folgen aufgeklärt werden. Ich sehe als Probleme dass der Umbau auf dem See schwierig von statten gehen wird, also wahrscheinlich nicht außerhalb des Hafens erfolgen wird. Macht er es vorher fährt er raumschots und vor dem Wind mit seinem sehr kleinen Segel eher sehr schlecht, hat aber später am Wind den Vorteil, dass das Segel, nicht zuletzt weil neu an der Kreuz sicher recht gut arbeiten wird. Andersherum: Wenn er vergisst, sein kleines Segel zu montieren, und es ihn unterwegs „erwischt“ ist er genauso schlau wie vorher, bis auf die Tatsache, dass ein nagelneues Segel in der Backskiste liegt. Welchen Schluss ich ziehen würde ist uninteressant, Norbert muss sich nach Beratung mit dem Segelmacher entscheiden.
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Gruß Uwe
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#30
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Moin Norbert,
schön Dich wieder zu lesen. Die Winde im September waren wirklich stark, ich liege grade rüber von Caputh und habe echt immer überlegt es mal zu versuchen im 2. Reff bei den Winden. Wir haben das Boot erst die 2. Saison und ich weiß eigendlich noch nicht wie unser Kahn sich bei so einem Wetter verhält. Aber ich bin ehrlich, als ich auf dem Steg stand hatte ich Muffensausen. Damals für die 470er wären das die idealen Bedingungen gewesen. Bitte teile mir mal die Adi des Segelmachers mit, ich habe auf der Messe nur einen aus Stralsund und einen aus Hamburg kennen gelernt und dort Preise eingeholt. Mir währe einer in der Nähe lieber. Lieben Gruß Horst |
#31
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Versuch II
Lieber Horst, Zitat:
Zitat:
Du siehst, ich kann auch kürzer.
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Gruß Uwe
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#32
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„Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen."
Mrs. Katja,
da sich meine besten Leute momentan auf der Back mit Nahkampfübungen beschäftigen, übernehmen Sie bitte für die Stb. - dritte Wache das Kommando als erster Offizier. Wenn sich die Herren wieder beruhigt haben und ihre Entermesser in der Waffenkammer bei Mr. emotion abgegeben haben, lassen Sie mich bitte wecken. In der Zwischenzeit lassen Sie bitte Kurs auf das Horn von Afrika absetzen - ich vermute dass wir dort gebraucht werden. Es nicht hinnehmbar, dass eine indische Fregatte uns zeigen muß, wie man diese somalischen Piraten zur Hölle schickt! Ich gedenke, dort unsere 64-Pfünder sprechen zu lassen. Geben Sie bitte entsprechende Signale an die ´Sutherland´ Ich danke Ihnen, Mrs. Katja Der Titel ´wer immer strebend sich bemüht......´ bezieht sich darauf, dass ich mit meinem Beitrag das Beste gewollt, aber nicht erreicht habe. Da ich von der Jaka keine Ahnung hatte, habe ich mich nämlich ´strebend bemüht´ und mal gegugelt um alles über das Boot herauszufinden. Ich habe dann im Yacht-Forum folgende Beiträge gefunden: Lumpy ich hatte auch ein paar Jahre eine 68er Jaka . Kann alles was Katja schon geschrieben hat nur bestätigen , recht schnell aber nicht wie im Test beschrieben kentersicher , obwohl laut Werft ca. 100 kg Eisenschrott im Kielstummel untergebracht sind . Katja Sie ist allerdings (trotz Stummelkiel und Schwert) wenig stabil, da kaum Formstabilität, d.h. Gewichtstrimm ist alles und ab ca. 4 Windstärken ist besser reffen angesagt. Uns hat's damals auf der Havel bei ner plötzlichen Böe glatt versenkt, weil ich nicht schnell genug in Luv war. Ach ja: Aufpassen auf Löcher im Auftriebstank... damit ist sie nämlich MITNICHTEN unsinkbar, wie eigentlich im Test geschrieben. Auch hatten die damaligen Yachttests andere Ansprüche von wegen 'unkenterbar'. Nun sind hunder Kilo Eisen im Stummelkiel ja nicht viel. Wenn ich mich an die Brandenburger Frauen richtig erinnere, so sind die meisten von ihnen ja genau in dieser Gewichtsklasse. Unser IWO natürlich ausgenommen. Dh. der ´signifikante´ Wannseesegler dürfte lediglich davon ausgehen können, dass der Kielstummel gerademal das Gewicht von siene Oolsch kompensieren kann. Dat is jo nun mol nich veel, segg ick mol. Ich bin also davon ausgegangen, das die Jaka durchaus nahe am Kenterpunkt gefahren werden kann. Na ja, wie auch immer - da habe ich denn wohl die falsche Schlussfolgerung gezogen? Nichts für ungut. Schuldigung! Jaka-bubi, Ich würde Dir trotzdem empfehlen Dein Boot einmal kentern zu lassen, nahe am Kran. Stopfe sie vorher mit Auftriebskörpern aus und nimm dann - als Schwimmer - einen nach dem anderen raus. Bis Du meinst : jetzt säuft sie ab. Dann weißt Du es. Ich stelle es mir nich lustig vor, auf so einem Schiffchen hart rangehen zu wollen - Windstärke 7 wie Du sagst - aber im Hinterkopf zu haben, dass das Teil bei einer Kenterung zu den Fischen geht. Dh. ja auch, dass Du das Ding nie richtig ausfahren kannst! Wie gesagt da lauerte dann ja sofort die Todesstrafe. (Für das Boot meine ich natürlich!) Ich habe Dir mal die Auftriebskörper, mit denen mein Finn-Dinghy ausgestopft ist (unter dem Seitendeck) fotografiert. Die Dinger sind gar nicht so teuer bei AWN. Öffne lieber die Seitentanks und stopfe so was in der Art da rein. Dann weißt Du wenigstens was Du Deiner Jaka zumuten kannst. Übrigens ´zumuten´ Du schreibst selbst: aber ich werde das neue segel sicher dank der hinweise irgendwo zwischen den beiden reffreihen maßlich anpassen und doch noch eine reffreihe mehr mit rein nehmen, um eben den eigentlichn zweck, windstärke 7 damit abdecken zu können, ohne unnötig angst vor boen haben zu müssen. Schau bitte mal im Beitrag Seegang nach, da kannst Du in der ´kleinen Windstärkenschule´ nachlesen was Dich erwartet. Windstärke 7 bedeutet Boen 8-9. Schau mal nach was da für Kräfte wirken, verdammt noch mal! Wozu schreiben wir hier im Forum unsere Beiträge, wenn da nix bei rumkommt? Windstärke 7 !! Ich fasse es nicht. Wen willst Du hier eigentlich beeindrucken? Langsam komm´ ick obers in Fohrt, Mann!! Na, trotzdem, was soll´s. Ick bün Di jo ne bös, Jaka-bubi, obers - dat is doch Schaapschiet, wat Du hier vertellst. Bi Böen 8-9, da kocht dat Woter un de Luft is voll mit Gischt, verdamminochmolto!! Grade up´n Binnensee. Nee, nee. Dat is´n Schnapsidee. Um so wichtiger sind glaube ich die Bilder, die ich hier angehängt habe und die eigentlich zu meinem ersten Beitrag hier gehören. Da kannst Du die Rettungsleinen unter dem Pussy-Pad besser erkennen und auch die Leinen an der Pinne. Den Kartoffelsack mit dem Kinderball für den Masttopp siehste auch. Gruß Rolf
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Gott schütze uns vor Storm un slechten Wind - un Seelüd, de an Land wat worden sind. Geändert von Chippy (03.12.2008 um 19:02 Uhr) |
#33
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na gut, kein neues - zu kleines segel - sondern ausreitstuhl und trapez ... ihr habt wohl recht. an das trapez haben wir schon gedacht, freut sich meine andrea sicher "grins" und vielleicht einen windstärkenmesser.
das mit dem kentern mache ich sicher nicht mit der JAKA, lieber mit m 420 er oder ähnlichen.
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#34
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segelmacher
Zitat:
die adresse habe ich zu hause, werde ich nach dem WE mal hier reintippeln (wenns keine werbung ist) |
#35
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... sprich mal mit dem Segelmacher. Wie alt in Jahren vielleicht zusätzlich so geschätzt auch meilenmäßig ist eigentlich Dein Groß?
Andere Baustelle: Rolf schreibt es ja auch, bei dem Wind, den du Dir vorstellst, bleibt man mit einer Jaka am Anleger. Aber: bft 7 ist auch selten an einem Binnenrevier mitten im Land, was überhaupt nicht heißt, dass es das da nicht gibt.
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Gruß Uwe
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#36
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... aber mit der Jaka kannst Du einen Krängungsversuch durchführen, indem Du sie am Großfall mal seitlich belastest, bis sie flach auf dem Wasser liegt. Am Anfang ist das schwer, wenn sie dann weiter herunter kommt, wird es immer leichter. Man macht das am Steg.
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Gruß Uwe |
#37
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kein plan wie alt das jaka segel ist.
was ich weiss ist das die fireball segel total bauchig waren, die segel der jaka stehen schön steif. wenn ich nach hause will, bleibe ich nicht am anleger, im september mussten wir halt mit motor und abgetakelten segeln gen heimat fahren, von goyatz nach leißnitz, das soll mit dem neuen, kleinen segel halt anders werden. es waren am dem tag schaumkämme auf dem wasser. direkt inmitten des sees gibt es kaum boen, nur in ufernähe, von daher denke ich es mir und der mannschaft durchaus zutrauen zu können. aber die anregungen sind ja alle prima - mit dem ergebnis - neues segel + trapez
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#38
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Das passiert an sich ab 4 windstärken...
Ich war Ende august und erste Septemberhälfte im Müritzgebiet unterwegs, und empfand es eigentlich als gutes Segelwetter. Wann seid ihr denn so hängengeblieben?
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#39
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es war die dritte septemberwoche, und es war nur ein paar stunden am nachmittag mit dem problemwetter.
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#40
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Wie groß ist denn eigentlich dein Binnenrevier auf dem du fährst?
Ist es da nicht möglich, rechtzeitig an Land zu kommen oder gar nicht erst loszufahren, wenn entsprechender Wind angesagt ist? War da nicht mal was mit Seemannschaft... Ich weiß nicht ob du echte 7 Windstärken kennst. Aber ich schätze mal, dass man mit dem Boot bei echten 7 Windstärken und entsprechenden Wellen nur noch ablaufen kann und für diesen Zweck reicht dann auch "kein Segel". |
#41
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Ich habe hier ein Bildchen, welches m.E. 4 Bft auf einem Binnensee zeigen. Das war zur Langstreckenregatta des BSVQ auf dem Breitlingsee bei Brandenburg. Und hier gibts ein Video von der Portenschmiede (die kennst du ja, Norbert) während eines Gewitters, wo man mitunter nur Schaumkronen sieht. Da fliegt schonmal ein Ast über die Bucht (leider nicht aufm Video) und ein paar Bäume bleiben auf der Strecke.
Quelle: Brandenburger Seglerverein Quenzsee e.V., www.bsvq.de
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MfG, Marty. Geändert von mloeschner (03.12.2008 um 19:33 Uhr)
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#42
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Moin Sir, moin Admiral Chippy,
Kommentar gestattet? Danke, Sir. Sehr schönes Finn haben Sie da, gefällt mir gut, Sir. Erinnert an die Zeit, als Silver mit 'ner O-Jolle ganze Regattafelder vor sich her trieb. Hatte damals die Regeln nicht nichtig verstanden... Sir. Finn-Dinghi ist ja was für Spitzenkönner, kippelig und so... Sir, sie müssen nicht richtig fitt sein, Sir, jung sein oder sich jung fühlen. Silver bittet wegtreten zu dürfen, Sir. Geändert von John Silver (04.12.2008 um 09:36 Uhr) |
#43
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Moin Marty und Johnny Silver,
ganz toll, Marty, das Video zeigt genau das, was ich meinte als ich schrieb : ´da kocht dat Woter un de Luft is voll mit Gischt´ Danke, Marty. Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte und ein Video 1000 mal mehr als ein Bild. Super. So ähnlich habe ich das einmal auf dem Rhein zwischen Rüdesheim und Mainz auf einer Shark24 Regatta erlebt. Da war eine etwa meterdicke, schneeweiße Decke aus Gischt über dem Wasser. Von den Booten war nur noch die Masten und Segel zu sehen. Ich hing gerade noch mit beiden Händen an der Genuawinsch. Die Shark lag fast auf dem Ohr. Mein lieber Mann. Das ging alles so blitzschnell. Irre. Jo. Binnenreviere. Geh mir bloß los! Johnny Silver. Du büst mi so ok so een´. Von wegen Jugendwahn. Kuck mal hier. Da habe ich beschrieben warüm ick so´n Bootje hebb. http://www.boote-forum.de/showthread...n+seglerleiden Jo, so issas woll. Wat mutt dat mutt. Gruß Rolf Ich find´ das übrigens ganz toll, dass Ihr den Quatsch mit Horatio Hornblower so mitmacht.
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Gott schütze uns vor Storm un slechten Wind - un Seelüd, de an Land wat worden sind.
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#44
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prinzipiell könnte "man" natürlich bei zu viel segelwind am anleger bleiben, aber es ging eben nicht!
viele von euch haben ihr boot an einem anleger zu liegen an einer marina oder sonstwas, und fahren mit dem auto dorthin, wir nicht. traurigerweise habe ich wenn wir auf dem schwielochsee segeln gehen eine strecke auf der spree zum heimischen steg zurückzulegen die uns mit dem volvo am heck etwa 7-8 stunden "kanalfahrt" kostet um eben zu hause anzukommen. ich muss mich zeitlich da dem wetter anpassen - daher die idee am boot was zu machen um bei ungünstigem wetter doch noch segelnd nach hause zu kommen, zumindest übern see. marty, danke fürs bild und video, ja auf der talsperre wäre es "einfacher" halt zeug zusammenpacken, boot slippen und mit m bulli nach hause. bei gewitter würde ich den mas dann doch legen "grins" bei richtig bösem wetter/gewitter würde ich zur not vermutlich die jaka irgendwo anlegen und die stunde straße nach hause mit m taxi fahren und den hänger holen .. wäre aber irgendwie schade.
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#45
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Moin ok, tosomen,
na Johnny? Mal reingekuckt in ´Seglerfreuden Seglerleiden´? Ihr habt ja wohl inzwischen alle Eure Boote aus dem Wasser, denk ick mol, oder? Dat Wetter is jo intwüschen ok ne mehr so moi - und da habe ich gedacht, ich kopiere mal eine Mail hier rein, die ich vor 2 Jahren an meine Freundin Ilse geschickt habe. Sie, die Mail, handelt vom finalen Bootrausholen bis zum Kauf meines Finn-Dinghies. Denn habt Ihr in der schönen Atzwentzzeit was zu lesen. Jo, kuschelt Euch man schön ein in de warme Sofaeck. Es wird in der Mail jetzt nämlich ziemlich nass und kalt. Mal lesen? Für Neulinge: Ulrike ist miene Oolsch, Felix ist mein Welsh-Terrier, JT ist ´Johanne Tiemens´ , meine Marieholm 261 (gewesen). Na, denn man tau. Liebe Ilse, ............................. ............................. Also lasse ich mir einmal richtig Zeit und schreibe Dir alles, mehr oder weniger chronologisch, auf. Wir haben ja nun unsere besinnliche Winter ( Weihnachts-) zeit und da bekommst Du halt Lesestoff als kleines Geschenk von mir. Na, ist das was?. ................. und fange mal damit an, dass ich Dir von meinem ´schönsten Ferienerlebnis´ schreibe, das mir im vorigen Jahr vom Deubel offeriert wurde. Ich wollte es Dir damals nicht schreiben, weil ich es zwischen meinen tiefschürfenden Ilsehilfmails doch ein wenig unpassend fand. Es begab sich also zu der Zeit, als der nordische Seemann gemeinhin sein Boot aus dem Wasser holt. Ulrike und ich waren noch einmal für ein paar Tage nach Lübeck gefahren um die JT winterfest zu machen. Nun hatte der Wettergott so seine eigenen Vorstellungen vom Novemberwetter und schickte uns nachts einen schönen ausgewachsenen Sturm. Es war eigentlich ganz gemütlich an Bord. Die Heizung lief, Das Boot war schon fast aufgeklart und wir schliefen, trotz erheblichen Seegangs im Hafen, ganz tief und fest – woran sicherlich auch unser Rotspon nicht ganz unbeteiligt war. Irgendwann – die nächste Schiffsuhr wies auf Zwei, um bei Ringelpingel zu bleiben – wachte ich auf, weil mein Stegnachbar (mal wieder!!!!) seine Fallen nicht durchgesetzt hatte und das nervtötende Ping Ping Ping keine Ende nehmen wollte. Ulrike war auch wach geworden. Ich zog mir also erstmal was Warmes an, so richtig mit Schuhen, Anorak und Pullover drunter, und ging rüber auf das Mistboot mit dem Klingelfall. Meinen dicken Decksscheinwerfer hatte ich eingeschaltet und alles war taghell erleuchtet. Ich setzte also sämtliche Fallen und Leinen des Nachbarn durch und machte mich wieder auf den Rückweg. Als ich vom Bugkorb aus den berühmten Schritt an Land machen wollte, lief plötzlich folgender Film ab: Ich sah in Zeitlupe, wie ich zwischen dem Steven und dem Steg nach unten fiel. Richtig senkrecht, mit den Füßen voran. Das nahm ich als so langsam wahr, als sei ich in einem Paternoster gefahren. Dann fand ich mich auf Tauchstation wieder. Über mir grünes Ostseewasser, kleine Luftblasen waren in dem gleißenden Licht des Decksscheinwerfers zu sehen, wie sie da nach oben trüllerten, und ich dachte bei mir den verrückten Satz : „ Also wissense : Nee!“. Nun bin ich früher ein ziemlich geübter Taucher und Unterwasserkameramann gewesen. Nachttauchgänge in der Ostsee waren damals etwas ganz Normales für uns. Ich guckte also den Blasen zu und mir war klar, dass ich auf keinen Fall unter den Schwimmsteg geraten durfte, an dem die Boote festgemacht waren. Ich lag ja in der Trave, und die fließt. Zwar gemächlich, aber, bis unter den Steg waren es gerade mal ein Meter und unter dem Steg war der Bewuchs mit Miesmuscheln und Seepocken . Wenn Du da hängenbleibst - also besser nicht. Na, ich will es mal nicht so dramatisch machen: ich schaffte es natürlich fast mühelos nach oben und wusste schlagartig, dass es nun erst richtig losging. Na? Liebe Ilse? Magst Du noch weiterlesen? Also, ich hing an dem Schwimmsteg der so hoch aus dem Wasser ragte, dass ich die Kante geradeeben mit den Fingerspitzen zu fassen kriegte. Also, richtig zugegriffen und dann Zack! einen Klimmzug. Ja, von wegen! Klimmzug? Nix da. Ich rutschte mit meinen kalten, nassen Fingern ab und fand mich im Bach wieder. Bei dem Gewicht meiner vollgesogenen Sachen hatte ich keine Chance. Gut was? Direkt neben mir stampften die Boote in den Leinen auf und nieder und erzeugten zu den Sturmwellen im Hafen, die noch von dem Steg reflektiert wurden eine ziemliche Kabbelsee, die immer wieder über meinem Kopf zusammenschlug. Oft kopiert, nie erreicht. Wassertemperatur 16 Grad, Luft 10. Und der Sturm jaulte in den Wanten. Nein oh nein, wie isses nun bloß möglich. Mir war klar, dass ich ziemlich in der Falle saß. Zwischen den Booten durch und von dort aus hintenherum an Land zu schwimmen ging nicht, die hätten mich zu Brei gemacht. Untendrunter durchtauchen ging auch nicht, da ich bei der Kälte und Aufregung nicht mehr richtig Luft bekam und schon nahe am hyperventilieren war. Also neuer Klimmzugversuch. Ich bekam aber den Ellenbogen nicht oben drüber und hing da mit den Fingern an der Kante. Und die See ging hoch und der Wind wehte (Kuddel Daddeldu) Also ließ ich wieder los, um Kräfte zu sparen. Ich hing dann an dem losen Stropp einer Festmacherleine und dachte meine Möglichkeiten durch. Mir wurde plötzlich meine Situation klar: Du hängst hier im Wasser, kommst nicht raus und keine Sau hilft dir. Moment mal: keiner hilft dir? ULRIKE!!! Ich brüllte also aus Leibeskräften ihren Namen und schlug mit der Faust gegen den Steven. Ich hörte dann ihre Stimme, wie sie zurückschrie und dann stand sie plötzlich auf dem Vordeck, im gleißenden Licht, angetan nur mit einem Negligé, welches vom Sturm auch noch .... nein, ich erspare mir weitere Einzelheiten. Ich jedoch, sah´s mit Wohlgefallen. Tja, das sind so die Situatschonen, die der Seemann nicht vergisst. Ich will gar nicht weiter rühmen, wie tapfer Ulrike, mit Ihrem kaputten Knie, es schaffte, von der tanzenden JT auf den glitschigen Steg zu kommen und auch nicht, dass Sie nicht durchdrehte und wie sehr mir Ihre Nähe wieder Zuversicht gab. Sie kniete also auf dem Steg über mir, und ich sprach mit Ihr durch, wie wir es vielleicht zu zweit schaffen könnten. Das ging völlig ruhig und beinahe geschäftsmäßig vonstatten. Also Ulrike sollte sich meinen Anorak am Rücken greifen und ziehen, was das Zeug hergibt, während ich dann den finalen Klimmzug machen wollte. Wir beide sprachen ganz klar darüber, dass wir nur diese eine Chance hätten. Also los. Also, liebe Ilse, es klappte. Erst bekam ich meinen Ellenbogen drüber, dann den linken Fuß auf den Steg und dann lag ich auf dem Steg. Dann stand ich vor Ulrike. Sei flog am ganzen Körper. So etwas hatte ich vorher noch nie gesehen. Ich nahm sie in die Arme und durch meine wohltuende Kälte und Nässe kam sie dann wieder zu sich. Ich war so durch den Wind, dass ich mich bei dem Sturm in der Plicht auszog und versuchte, meine nassen Sachen am Großbaum zu befestigen. Die sollten da trocknen. Mit so nassen Sachen darf man doch nicht ins schöne, saubere Boot!! Völlig bescheuert. Nun folgt das Hohelied auf die treue deutsche Seglersgattin: Ulrike hat mich warm eingepackt. Ich bekam heißen Tee mit Honig, die wahre Menge. Sie machte alles richtig. Und heiße Wärmflaschen – die Dinger hat jeder anständige Ostfriese immer dabei – auf Bauch und an den Füßen. Und ich lag da, klapperte vor mich hin und konnte gar nichts sagen. Nur dankbar gucken : und das ist ja auch etwas, oder? Am Morgen dann, sind wir nach Lübeck ins Krankenhaus. Ich konnte mich kaum bewegen. Kunststück: Der Stahlbewehrte Steven hatte mich, bei der Reise nach unten, am Steißbein erwischt, mein Achtersteven sah aus wie von Chagall gemalt. Mit Schmerzmitteln ging dann alles noch ganz erträglich weiter. Die Jungs vom Hafen haben dann die JT aus dem Wasser geholt und in der Winterhalle aufgestellt. Wir lagen am nächsten Tag Kurs Südsüdwest an, und waren dann auch bald zu Hause. Und was lernt uns das?? Hör´ auf deine Frau, denn die – so versicherte sie mir – hatte so etwas immer schon g e a h n t. Tja, das hatte meine Großmutter, die richtige Johanne Tiemens, auch immer gesagt. Vielleicht bleibt noch anzumerken, dass die JT nicht mehr bei mir ist. Ich habe sie im April an ein Berliner Ehepaar verkauft. Sie liegt jetzt in Stralsund. Das Boot ist in einem nahezu perfekten Zustand verkauft worden, und ich habe noch ein paar Tausender mehr erlöst, als ich dafür bezahlt hatte. Bei Gelegenheit schicke ich Dir mal ein paar Bilder, wenn es Dich interessiert? Es hatte keinen Zweck. Ulrike hat alles versucht, um mit ihrem lädierten Knie beim Segeln mitmachen zu können. Es ging einfach nicht. Allein auf der Ostsee herumzuschippern ist auch nicht so mein Ding. Also, was macht man in einem solchen Falle? Eine Standortbestimmung. Und was kam dabei heraus? Ich habe mir ein viertel Jahr später wieder ein Segelboot gekauft. Tja, ohne die Segelei und ohne ein eigenes Boot an dem ich herumfummeln kann, bin ich nur die Hälfte wert. Ich habe mir via Internet ein Finn Dinghi gekauft. Mit Bootsanhänger und Slipwagen und allem Zierrat. Ein Elvström. Was ganz Feines. 33 Jahre alt. So eine richtige schöne Einmann-Rennjolle. Geht ab wie die Feuerwehr und ist immer noch olympische Klasse. CHIPPY habe ich sie genannt. Das war der Spitzname des Schiffszimmermanns, der mit Shackleton die legendäre Reise von den Elephant Islands nach Süd Georgia in einem Beiboot der „Endurance“ gemacht hat. Ein erstklassiger Seemann und Schiffbauer. Ohne den wären alle draufgegangen. Weil er dem Shackleton einmal widersprach, wurde er später weder ausgezeichnet, wie alle Anderen, noch erwähnt. Ein toller Mann. Ich bin gerade dabei sie richtig schön herzurichten, mit Teakdeck und allem Schnickschnack. Herrlich. Endlich wieder was zu prühnen (so sagt man in Holstein für fummeln). Ulrike trägt schon wieder ihren leicht belustigten Gesichtsausdruck zur Schau. Ich bin inzwischen Mitglied im Segel Club Maria Laach. Das ist der größte See von Rheinland Pfalz und liegt inne Eifel. Direkt neben dem Kloster Maria Laach in einem Naturschutzgebiet gelegen: Du glaubst es nicht. Und das Allerschönste: Die Chemie stimmt. Einen so netten Segelclub habe ich vorher noch nicht erlebt. Auch Ulriken hat sofort netten Anschluss gefunden und fühlt sich sehr wohl dort. Wenn ich segle habe ich überhaupt nicht das Gefühl, dass ich Ihr fehle. Felix wurde auch mit großem Hallo aufgenommen. Du glaubst nicht wie der sich gefreut hat als er endlich wieder in einem Hafen war. Hört sich gut an, oder? Tja, mein Ilse, das ist ´ne Mail, oder? ............ ............ Es folgt jetzt ein vollgepacktes Wochenende – Besuch hat sich angesagt und ich mache mich jetzt in die Küche. Sei ganz lieb gegrüßt Rolf Jo, Lüd, so kann dat gahn. Laßt Euch das eine Lehre sein. Gruß Rolf
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Gott schütze uns vor Storm un slechten Wind - un Seelüd, de an Land wat worden sind. Geändert von Chippy (05.12.2008 um 09:19 Uhr)
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#46
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Moin, Sir, bin zur Stelle...
Lieber Rolf, bei allem netten Ulk, den wir hier so treiben... ...hatte sowas schon geahnt und nun nachgelesen. Wenn Du wüßtest, wie gut ich Dich verstehen kann... Ich bin zwar nicht Dein Jahrgang, aber so ganz jung bin ich auch nicht mehr, habe auch schon so manch Sturm und 'kalte Dusche' hinter mir, die mir Kurskorrekturen und 'krasse' Manöver abverlangten. Tja, Deine Mail an die Ilse... da steckt so viel drin, bei aller Nässe und Kälte, vor allem Wärme. Im Wort, in Deiner Beziehung zu Deiner Frau, im Umgang mit Dir selbst. DAS kann wirklich so manchem eine Lehre sein. Und auch... Wege können sehr schnell eine ganz andere bittere Richtung nehmen - so wie bei Dir aber noch recht angenehm einmünden. Der Unfall Deiner Frau und Dein 'später Tauchversuch', die haben Euch deutlich gezeigt, daß es woander weiterzugehen hat. Ich finde, daß ihr beide diese Zeichen großartig angenommen und einen richtig guten Weg zusammen gefunden habt. So soll das sein. Ich wünsche Dir, Deiner Frau, Hund und Boot eine gute Weihnachszeit und überhaupt... Eine Frage noch, Sir, warum ausgerechnet ein Finn? An schönen Vollholz-Jollenkreuzern z.B. gibt es doch viel mehr zu 'fummeln' und ... Sir, bitte wegtreten zu dürfen. Die Pflicht ruft. Geändert von John Silver (04.12.2008 um 12:41 Uhr)
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#47
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Moin Rolf,
schöner, zum Nachdenken anregender, Bericht! Aber ich hätte mir von Deck einen Tampen geben lassen, damit ich sicher zur Badeleiter am Heck gelangen kann... oder wäre das nicht möglich gewesen?
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mit sportlichem Gruß Hendrik __________________ (Stan 4 / Abt. FW)
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#48
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Zitat:
Zu Deinem Bericht: Aus den Gründen habe ich meine klappbare Heckleiter mit einer Leine versehen, mit der ich sie auch aus dem Wasser nach unten klappen kann! Maria Laach bin ich oft, wenn ich in Bad Godesberg bin und mir die Wartezeit vertreiben muss - demzufolge die Gegend erkunde. Nächstes mal allerdings erst im Februar. Bier im Klostergasthof ??? Volker SY JASNA
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Rotwein hat keinen Alkohol!
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#49
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schicker bericht, meine badeleiter kann ich aus dem wasser schwimmend runterklappen (so nen ählichen berichts gabs bei uns in der fahrschule)
dein finn übrigens könnte mich auch noch begeistern, aber ich darf kein weiteres boot kaufen meint das frauchen ne eikplast 1 ist ja dem finn recht ähnlich ... die tät mich interessieren ... zwar kein holz, aber davon hat die jaka genug auf dem deck ... |
#50
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Moin Volker
Na, dat wär´doch wat! Tel. 06743/2974 (zu jeder Tages und Nachtzeit) Gruß Rolf Übrigens, zur Badeleiter: ich habe ja geschrieben: Zwischen den Booten durch und von dort aus hintenherum an Land zu schwimmen ging nicht, die hätten mich zu Brei gemacht. Ich habe mich echt nicht getraut. Ich war froh, dass ich überhaupt was zu fassen hatte. Meine Badeleiter konnte man auch vom Wasser aus ausklappen. Nur ein Stück hochheben und schon klappte sie ganz runter.
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Gott schütze uns vor Storm un slechten Wind - un Seelüd, de an Land wat worden sind. |
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