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  #26  
Alt 18.06.2009, 21:27
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45meilen 45meilen ist offline
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Zitat:
Zitat von Matheus Beitrag anzeigen
Ich bin auch immer wieder erstaunt, wieviele Segler sich mit denkbar unguenstigen Booten bei kraeftigen Winden hinauswagen. Nach ihren Manoevern zu urteilen, sind dazu einige auch nicht mit besonderem nautischem geschick gesegnet. Allerdings ist dieser Anteil bei Motorboot- , besonders Angelbootfahrern weitaus hoeher.
Ich denke das pauschalisieren hier nicht hilft
Nachstehendes völlig wertfrei mal erzählt,

Kommt in obigem Sturm ein 12 m Segler bei uns rein und hat nur noch Fetzen am Mast.
Statt das Boot ( böse Heckwelle ) im Hafen auslaufen zu lassen, gibt er alles und zieht ihn quer zu Steg.
Knallt da volles Rohr gegen und wird mit jeder weiteren Welle wieder gegen den Steg gedrückt und zwar so doll das alle dachten, der baut den Steg in den nächsten Minuten ab.
Wir haben den mit 6 ( !! ) Mann über die Winschen mit der Nase in den Wind bekommen und achterlich am Steg belegt.
Keine Charterer
Ein Pärchen das seit Jahren segelt.
Übrigens, beim rausfahren hat er uns fast noch einen Dalben abgebaut.
Da war es aber wieder windstill
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Gruß 45meilen

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  #27  
Alt 18.06.2009, 21:28
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... am liebsten würde ich aus der Bibel zitieren, gibt es da nicht etwas mit dem Werfen eines ersten Steines?
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Gruß
Uwe
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  #28  
Alt 18.06.2009, 21:36
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Zitat:
Zitat von christoph Beitrag anzeigen
Endlich hat einer Mitleid mit mir,
DANKE Schraubär!!!


Und egal ob losgefahren bei Sturm oder auch vorher, sowas macht man nicht , wenn man weiß das es demnächst abgeht. Das ist keine Havarie wert. Der Skipper kann nur von Glück reden das es keinen Personenschaden gegeben hat, sonst wäre der seines Lebens nicht mehr glücklich geworden.
im Gegensatz zu dir hat hat 45meilen mehr als nur Vermutungen geschrieben Gegen diese Vermutungen und Spekulationen hab ich mich verwahrt.

Und es ist ein himmelweiter Unterschied, ob eine Chartercrew, die gerade das Schiff übernommen hat, bei 7+ raussegelt oder ob eine Chartercrew auf dem Rückweg von nem 2-Wochentörn bei moderatem Wetter lossegelt und dann in Starkwind / Sturm gerät.

Windstärke 8 und in Böen mehr ist für eine geübte Crew (auch Charter ) durchaus beherrschbar.

Muß aber nicht unbedingt sein
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Gruß Thomas
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  #29  
Alt 18.06.2009, 21:37
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Zitat:
Zitat von ugies Beitrag anzeigen
... am liebsten würde ich aus der Bibel zitieren, gibt es da nicht etwas mit dem Werfen eines ersten Steines?
Die Stelle kenne ich
genauso gut wie die in der steht :
Wer sich in Gefahr begibt kommt darin um

Oder halb so heilig:
Ich glaube es war Nikki Lauda der es mal sagte
Wenn man nicht fahren kann soll man wenigstens keine anderen in Gefahr bringen ( oder so ähnlich )
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  #30  
Alt 18.06.2009, 21:45
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... ich verstehe Dich richtig, wenn ich vermute, dass Du noch niemals einen Fehler gemacht hast, oder waren die Fehler, die Du begangen hast genauso schwerwiegend, blieben aber durch glückliche Umstände folgenlos, so dass Du eben nicht in einer Pressemeldung erwähnt wurdest?
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Gruß
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  #31  
Alt 18.06.2009, 21:52
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Zitat:
Zitat von ugies Beitrag anzeigen
... ich verstehe Dich richtig, wenn ich vermute, dass Du noch niemals einen Fehler gemacht hast, oder waren die Fehler, die Du begangen hast genauso schwerwiegend, blieben aber durch glückliche Umstände folgenlos, so dass Du eben nicht in einer Pressemeldung erwähnt wurdest?
Nein Uwe da verstehst Du mich nicht richtig
Ich habe viel zu viele Fehler in meinem bisherigen Leben gemacht

Das hat bloß überhaupt nichts mit dem Eingangströöd zu tun
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Gruß 45meilen

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  #32  
Alt 18.06.2009, 21:55
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Fehler macht jeder,

aber wenn sowas vorher bekannt gegeben wird, dann bleibe ich drin oder wenn ich erkenne es komm dicke, dann muss ich eben in einen HAfen einlaufen, obs mir gefällt oder nicht.

Mein Ausbilder im Segeln hat mir nen Tip gegeben, den ich super fand und seither immer befolge:

"Wenn du das erste mal denkst du solltes Umdrehen/Reffen / oder gar nicht erst rausfahren, dann tu es"

Das Paßt zu 99%
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Gruß Christoph

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  #33  
Alt 18.06.2009, 22:02
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Zitat:
Zitat von christoph Beitrag anzeigen
Fehler macht jeder,

aber wenn sowas vorher bekannt gegeben wird, dann bleibe ich drin oder wenn ich erkenne es komm dicke, dann muss ich eben in einen HAfen einlaufen, obs mir gefällt oder nicht.

Mein Ausbilder im Segeln hat mir nen Tip gegeben, den ich super fand und seither immer befolge:

"Wenn du das erste mal denkst du solltes Umdrehen/Reffen / oder gar nicht erst rausfahren, dann tu es"

Das Paßt zu 99%
hier stimme ich dir zu 100% zu, bis auf den Satz
Zitat:
wenn ich erkenne es komm dicke, dann muss ich eben in einen HAfen einlaufen, obs mir gefällt oder nicht
es kann uU sicherer sein, draußen zu bleiben, als unbedingt einen Hafen einlaufen zu wollen
__________________
Gruß Thomas
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  #34  
Alt 18.06.2009, 22:52
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Zitat:
Zitat von ToDi Beitrag anzeigen
hier stimme ich dir zu 100% zu, bis auf den Satz

es kann uU sicherer sein, draußen zu bleiben, als unbedingt einen Hafen einlaufen zu wollen
Oft schwierig, hier die richtige Entscheidung zu treffen - nachher weiß man es immer besser. Aber dann kann es zu spät sein.
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Gruß
Ewald
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  #35  
Alt 19.06.2009, 00:15
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Viele wissen viel, einige alles
Ich kann nur lesen und mir Gedanken machen,
wie ich in so einer Situation reagiert hätte

Zitat:
Nach ersten Ermittlungen der Wasserschutzpolizei wurden die sechs
Freizeitskipper aus Westfalen von der Wetterlage überrascht.
Nachdem der Wind von Nordost auf Nordwest drehte, erhöhte sich auch
die Geschwindigkeit des Windes auf über zehn Windstärken, das sind rund
100 Kilometer pro Stunde. Die Besatzung der 37 Fuß großen Segelyacht
versuchte daraufhin, zurück nach Heiligenhafen zu laufen. Dieses misslang,
da auch noch die Maschine überhitzte. Auch eine anschließende Notankerung
verlief erfolglos.
1.) Man kann mutmaßen, ob der Skipper die "Winddrehung" missachtet
hat oder die Windrichtung ( Windfinder usw. ) nicht richtig angegeben wurde
Mit einem Nordostwind in dieser Ecke kann man "leben" aber bei
Nordwest "kocht" das Wasser

2.) Mit einer überhitze Maschine kommt nicht "gegenan" und wenn sie
zurück wollten, dann mussten sie das

3.) Das die Crew noch was retten wollte, sieht man an der
erfolglosen Notankerung!

Wie schwierig so etwas ist, hat man ja bei uns Segler
in BH gesehen und das war ohne Stresssituation

Ich möchte es jetzt nicht gut heißen, dass es richtig war,
dass die Crew ausgelaufen ist aber pauschal verurteilen
ist IMHO auch nicht richtig!

Zur Info, hier ist die Quelle meines Zitates:
http://www.fehmarnsches-tageblatt.de...6/15/Yacht.php

Gruß
UWE
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Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,
dass er tun kann, was er will,
sondern dass er nicht tun muss, was er nicht will.
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  #36  
Alt 19.06.2009, 16:40
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Vierzigplus Vierzigplus ist offline
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Unabhängig von den dramatischen Ereignissen würde mich als Ur-Westfalen schon sehr interessieren, wer diesen "Stunt" hingelegt hat.

Weiß jemand, aus welchem "Dorf" die Truppe kam?

Nicht, daß ich demnächst mit den Jungs am Tresen etwas falsches sage...
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Gruß
Stefan
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  #37  
Alt 28.06.2009, 18:10
Beast Skipper Beast Skipper ist offline
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Standard Gestrandete Charteryacht

Wir sind um Do 1200Uhr bei 15-20Kn NE ausgelaufen, das sind gerade mal 4 Bft. Die Vorgersage vom Hafenmeister war mittags 3-4, nachmittags 4-5, abends 6-7 in Böen 8, dann bekamen wir noch eine Wetter SMS vom Verscharterer mit der Vorhersage für 1200Uhr 4-5 und ab 1800 Uhr 7-8 Bft. Unser Kurs lag westlich Fehmarn und der Wind war super Segelwind der bei Tonne Heiligenhafen 9 auf eine Stärke von 25-30Kn angestiegen war. Wir segelten weiter bis zur Tonne Heiligenhafen 8 unter leicht gereffter Fock und Groß im 2.Reff. Etwas westlich der Tonne H8 entschlossen wir uns gegen 1530 Uhr zurück zu laufen. Der Wind hatte mittlerweile auf N gedreht und nahm an Stärke besonders auch an Böen zu. Nur noch unter gereffter Fock segelten wir zuerst auf Raumen- und dann unter Halbwind zurück nach Osten Richtung Heiligenhafen. Der Wind nahm weiter an Stärke zu, so das wir ab ca. 1700 Uhr einen konstanten Wind aus N von 40Kn (8Bft) und in einzelnen Böen sogar 50 Kn auf dem Windmesser hatten. Die Wellen von 2-3m aussegelnd erreichten wir einen Speed von 10 Kn unter stark gereffter Fock. Die Fehmarnsundbrücke im Dunst sehend und die rote Ansteuerungstonne 2 des Fehmarnsundweges vorraus starteten wir den Motor, bargen die Rollfock und gingen auf Kurs 190 Richtung Heiligenhafen. Ein paar Minuten später, gerade auf Kurs 240 an der östlichen Gefahrentonne vorbei ertönte der Motoralarm. Der Wind kam direkt Stb-Querab und beschaffte uns auch ohne Besegelung eine ordentliche Krängung. Kurze Zeit später quittierte der Motor seinen Dienst. Wohlwissend, dass das flache Wasser an Bb sehr Nahe ist war der 1. Versuch unter Vorsegel wegzukreuzen. Die Rollfock lies sich aber nicht richtig Ausrollen, weil der Einholer beim vorherigen Fockbergen über die Rolle unterhalb eines Metallbügels sich verklemmte. Schon einmal am Bug machte ich als 2. Versuch den Anker klar. Dieser konnte aber das Boot nicht halten. Wir trieben weiter ins Flache. Mittlerweile hatten wir den Motor wieder starten können, es gelang uns aber nicht gegen den Anker zu fahren. Gerade in dem Moment als ich den Anker vom Boot trennen wollte, hatten wir die erste Grundberührung, eine weitere Welle hob uns an und die zweite Grundberührung folgte sofort. Auch unter Vollgas hatten wir keine Möglichkeit einen Kurs zu steuern und vom Flach wegzukommen. Das Boot driftete weiter Richtung Strand. Wir setzten noch einen Notruf ab, das Seenotrettungsboot Heiligenhafen war auch schnell zur Stelle, konnte uns aber nicht mehr helfen da wir schon zu Weit im Flachen waren. Ca. 5m vom Strand entfernt gingen wir im knietiefen Wasser an Land und wurden von der Wasserschutzpolizei Heiligenhafen zurück zum Yachthafen gefahren. Es folgte eine sehr korrekte und freundliche Abwicklung des Vorfalls durch die Wasserschutzpolizei und den Vercharterer Ecosail. Ich kann nur sagen, das Segeln hat bis Windstärke 7 noch Spaß gemacht und auch die 50Kn Windböen haben der Beast (Sun Fast 37) und seiner Crew keine übermäßige Gefahr bereitet. An Bord befanden sich der Skipper 41 Jahre SKS segelt seit dem 20. Leb.jahr, Co-Skipper 36 Jahre SKS und Regattaerfahrung, Navigator 38 Jahre Naigator bei der Marine, Funker 38 Jahre früher in Todendorf Bundeswehr, und zwei Mitsegler 38 und 44 mit mehr oder weniger Segelerfahrung. Es wurde keiner verletzt, die Crew hat ruhig und besonnen reagiert und alle werden wieder segeln. "Die sechs Freizeitskipper aus Westfalen" (Warburg und Umgebung).
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  #38  
Alt 28.06.2009, 18:19
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Hallo und herzlich willkommen im !

Danke für Eure Anmeldung und (freiwillige) Stellungnahme.
Es ist sicher von Interesse, daß soetwas jedem passieren kann, wenn die Technik nicht mitspielt - wichtig ist, daß Ihr wohlauf seid!

Gruß Torben
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  #39  
Alt 28.06.2009, 18:59
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Kanzler Kanzler ist offline
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Zitat:
Zitat von GrunAIR Beitrag anzeigen
Hallo und herzlich willkommen im !

Danke für Eure Anmeldung und (freiwillige) Stellungnahme.
Es ist sicher von Interesse, daß soetwas jedem passieren kann, wenn die Technik nicht mitspielt - wichtig ist, daß Ihr wohlauf seid!

Gruß Torben



Zaubertinte???

Kanzler
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  #40  
Alt 28.06.2009, 19:01
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ToDi ToDi ist offline
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Zitat:
Zitat von Kanzler Beitrag anzeigen


Zaubertinte???

Kanzler
ja

ich hatte den Beitrag für kurze Zeit ins Unsichbare verschoben, weil ich etwas für klärüngsbedürftig hielt

ToDi
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Gruß Thomas
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Geändert von ToDi (28.06.2009 um 22:10 Uhr)
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  #41  
Alt 28.06.2009, 22:22
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Moin "Beast-Skipper",

ein ganz herzliches Willkommen im und Danke von einem MoBo-Skipper, dem "Murphys Law" auf dem Wasser auch nicht gänzlich unbekannt ist.

Kanzler
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  #42  
Alt 29.06.2009, 09:44
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Zitat:
Zitat von Vierzigplus Beitrag anzeigen
[...]
Weiß jemand, aus welchem "Dorf" die Truppe kam?[...]
Danke für die detaillierte Schilderung der Ereignisse. Jetzt hat jeder die Chance, für sich zu eruieren, ob man nicht schon (fast) ähnliche Situationen erlebt hat oder man kurz davor stand.

In demselben Seegebiet habe ich schon selbst eine ähnliche Wetterkapriole erlebt: statt wie lt. Wetterbericht angesagt abzunehmen, frischte der Wind auf 9 Bft. auf, incl. 90°-Drehung mit Kreuzsee.
Wir hatten allerdings keine Rollfock, sondern konnten frühzeitig auf eine Sturmfock wechseln und das Groß bis auf das Minimum reduzieren. Die Arbeit auf dem Vorschiff gestaltete sich wie Rodeoreiten, da der Bug schneller in die Wellentäler krachte, als man "hinterherfallen" konnte. Ungesichert durfte niemand auch nur daran denken, das Cockpit zu verlassen.

Ansonsten empfehle ich zum Thema Auflaufen die holländischen Fahrwasser im Frühjahr. Da findet man schon mal bei angegebenen 3,8 m Tiefe (zeigte das Lot auch an) schon mal Stellen von 1,2 m!
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Gruß
Stefan
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  #43  
Alt 29.06.2009, 10:20
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Hallo und willkommen im BF!

Erstmal DANKE für die ausführlcieh Schilderung

Aber damit wir alle daraus lernen können dazu mal ein paar gedanke von mir.

Zitat:
Zitat von Beast Skipper Beitrag anzeigen
Wir sind um Do 1200Uhr bei 15-20Kn NE ausgelaufen, das sind gerade mal 4 Bft. Die Vorgersage vom Hafenmeister war mittags 3-4, nachmittags 4-5, abends 6-7 in Böen 8, dann bekamen wir noch eine Wetter SMS vom Verscharterer mit der Vorhersage für 1200Uhr 4-5 und ab 1800 Uhr 7-8 Bft. Unser Kurs lag westlich Fehmarn und der Wind war super Segelwind der bei Tonne Heiligenhafen 9 auf eine Stärke von 25-30Kn angestiegen war. Wir segelten weiter bis zur Tonne Heiligenhafen 8 unter leicht gereffter Fock und Groß im 2.Reff. Etwas westlich der Tonne H8 entschlossen wir uns gegen 1530 Uhr zurück zu laufen.
Das war warscheinlich der entscheidene Knackpunkt, denn es war schon zuviel Wind um den Ausgangshafen wieder sicher anlaufen zu können! Faustregel bei Sturm, flache gewässer meiden und im freien Seeraum abwettern!

Zitat:
Zitat von Beast Skipper Beitrag anzeigen
Der Wind hatte mittlerweile auf N gedreht und nahm an Stärke besonders auch an Böen zu. Nur noch unter gereffter Fock segelten wir zuerst auf Raumen- und dann unter Halbwind zurück nach Osten Richtung Heiligenhafen. Der Wind nahm weiter an Stärke zu, so das wir ab ca. 1700 Uhr einen konstanten Wind aus N von 40Kn (8Bft) und in einzelnen Böen sogar 50 Kn auf dem Windmesser hatten. Die Wellen von 2-3m aussegelnd erreichten wir einen Speed von 10 Kn unter stark gereffter Fock.
Auch hier ist die Gefahr, der auflandige Wind!

Zitat:
Zitat von Beast Skipper Beitrag anzeigen
Die Fehmarnsundbrücke im Dunst sehend und die rote Ansteuerungstonne 2 des Fehmarnsundweges vorraus starteten wir den Motor, bargen die Rollfock und gingen auf Kurs 190 Richtung Heiligenhafen. Ein paar Minuten später, gerade auf Kurs 240 an der östlichen Gefahrentonne vorbei ertönte der Motoralarm. Der Wind kam direkt Stb-Querab und beschaffte uns auch ohne Besegelung eine ordentliche Krängung. Kurze Zeit später quittierte der Motor seinen Dienst. Wohlwissend, dass das flache Wasser an Bb sehr Nahe ist war der 1. Versuch unter Vorsegel wegzukreuzen.
Es sollte bei Sturm immer ein kleines Stück tuch gesetzt bleiben, auch wenn man unter Motor fährt, dan dann liegt das Schiff erstens ruhiger und zweitens behält man im Fall, das der Motor streikt die manövriefähigkeit

Zitat:
Zitat von Beast Skipper Beitrag anzeigen
Die Rollfock lies sich aber nicht richtig Ausrollen, weil der Einholer beim vorherigen Fockbergen über die Rolle unterhalb eines Metallbügels sich verklemmte. Schon einmal am Bug machte ich als 2. Versuch den Anker klar.
Der Anker sollte beim Verlassen des Hafens IMMER klar zum fallen sein, sehe ich leider sehr häufig anders

Und in einer solche Situation immer, die komplette Kette/Leine raus, damit der Anker ne Chance hat zu greifen. Bei mir wären es 40m Kette und 20m Tau (32Fuß Schiff).

Das Tau am ende hat den Vortei, das es erstens als Ruckdämpfer wirkt und zweitens der Anker so binnen Sekunden mit einem Messer gekappt werden kann!

Zitat:
Zitat von Beast Skipper Beitrag anzeigen
Dieser konnte aber das Boot nicht halten. Wir trieben weiter ins Flache.
Spätestens jetzt wäre der Notruf fällig gewesen, lieber die DGzRS etwas eher informieren, als dann wenn es zu spät ist.
Zitat:
Zitat von Beast Skipper Beitrag anzeigen
Mittlerweile hatten wir den Motor wieder starten können, es gelang uns aber nicht gegen den Anker zu fahren. Gerade in dem Moment als ich den Anker vom Boot trennen wollte, hatten wir die erste Grundberührung, eine weitere Welle hob uns an und die zweite Grundberührung folgte sofort. Auch unter Vollgas hatten wir keine Möglichkeit einen Kurs zu steuern und vom Flach wegzukommen. Das Boot driftete weiter Richtung Strand. Wir setzten noch einen Notruf ab, das Seenotrettungsboot Heiligenhafen war auch schnell zur Stelle, konnte uns aber nicht mehr helfen da wir schon zu Weit im Flachen waren. Ca. 5m vom Strand entfernt gingen wir im knietiefen Wasser an Land und wurden von der Wasserschutzpolizei Heiligenhafen zurück zum Yachthafen gefahren. Es folgte eine sehr korrekte und freundliche Abwicklung des Vorfalls durch die Wasserschutzpolizei und den Vercharterer Ecosail. Ich kann nur sagen, das Segeln hat bis Windstärke 7 noch Spaß gemacht und auch die 50Kn Windböen haben der Beast (Sun Fast 37) und seiner Crew keine übermäßige Gefahr bereitet. An Bord befanden sich der Skipper 41 Jahre SKS segelt seit dem 20. Leb.jahr, Co-Skipper 36 Jahre SKS und Regattaerfahrung, Navigator 38 Jahre Naigator bei der Marine, Funker 38 Jahre früher in Todendorf Bundeswehr, und zwei Mitsegler 38 und 44 mit mehr oder weniger Segelerfahrung. Es wurde keiner verletzt, die Crew hat ruhig und besonnen reagiert und alle werden wieder segeln. "Die sechs Freizeitskipper aus Westfalen" (Warburg und Umgebung).
Bite versteht meine Ausführungen nicht als Kritik, sondern als Ideen um ander vor solvh einer Situation zu bewahren.
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mit sportlichem Gruß
Hendrik
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