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Langzeitfahrten Alles für die grosse Fahrt.

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  #26  
Alt 19.01.2010, 12:25
philosoph philosoph ist offline
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Es scheint mir etwas fragwürdig, die Reise allein nach der Größe des Bootes zu beurteilen. Die Frage, ob man mit einem kleinem Boot (ich meine um die 20 Fuß) auch große Seereisen verantwortungsvoll antreten kann, ist ja längst beantwortet worden. Die m.e. seriösesten Informationen dazu gibt Hiscock in seinem Buch "Segeln über sieben Meere". Die Frage der Seetüchtigkeit ist demnach primär eine Frage der Konstruktionsmerkmale einer Yacht, weniger der Größe. In diesem Buch werden auch sehr kleine Yachten vorgestellt, mit denen Ozeane überquert bzw. Weltumsegelungen durchgeführt wurden.

Wenn jemand heute noch Bewunderung dafür erhält, daß er mit einer 8,90 m langen Yacht mit GPS und Kühlschranlk an Bord über den Atlantik segelt, ist das schon ein bißchen übertrieben. Es ist sicherlich ein Abenteuer, daß jedem zu gönnen ist, doch Bewunderung verdienen in seglerischer Hinsicht wohl eher Leute wie Acton, Gebhard oder Erdmann, die tatsächlich nur ein Boot mit Segeln, dazu einen Kompass und einen Sextanten hatten.

Jens
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  #27  
Alt 19.01.2010, 12:37
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Zitat:
Zitat von philosoph Beitrag anzeigen
Es scheint mir etwas fragwürdig, die Reise allein nach der Größe des Bootes zu beurteilen. ...
Mit einem 10füssigen Boot, wie oben genannt?
Das mag im beaufsichtigtem Verband gehen aber als Alleinsegler?
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Jörg von der (ex)Freibeuter
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  #28  
Alt 19.01.2010, 19:51
hhsailor hhsailor ist offline
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Zitat:
Zitat von Freibeuter Beitrag anzeigen
Mit einem 10füssigen Boot, wie oben genannt?
Das mag im beaufsichtigtem Verband gehen aber als Alleinsegler?
Diese Leute sind echte Künstler der Sport-Seefahrt.

Ein Beispiel hier:
http://www.sailingbreezes.com/Sailin...ankeegirl1.htm
Spiess kann man als Profi bezeichnen, der wohl mit seinem 10 Fuss-Boot sicherer einen Ozean überquert, als andere den Starnberger See.

Ähnlich der Rekordhalter der Kleinboot-Ozeanfahrt, Hugo Vihlen mit seiner 1,80Meter langen "April Fool".
So etwas ist ein spezieller Sport, bzw. Artistik, für den man spezielle Vorkehrungen treffen muss.
Das hat alles seine Regeln, die ein wenig anders aussehen, als bei einem 70-Fuss-Panzerkreuzer.

Den Leuten, die wie Spiess und Vihlen dies nicht nur einmal bewältigten, sondern wiederholten, kann man jedenfalls überragende Seemannschaft bescheinigen:
das wesentliche ist dabei doch, die Risiken und Probleme, mit denen man sich konfrontiert, richtig einzuschätzen und geeignete Lösungen dafür zu finden.

Kleine Boote erzwingen dabei die Konzentration auf das Wesentliche.
Deren Skipper sind, wenn sie, wie Spiess und Vihlen, wissen,was sie tun, und sich mit Gründlichkeit vorbereiten, ebensowenig Hazardeure, wie die Kapitäne der Großschiffahrt, die über Jahrzehnte hinweg die Gefahr von Freak-Waves ignorierten, als Experten bis vor wenigen Jahren erklärten, Wellen von mehr als 15 Meter Höhe könne es nicht geben, und Berichte darüber seien Seemannsgarn (woraufhin auch die Reeder keine Schiffe bauen liessen, die für solche Extremsituationen ausgelegt waren).

Grüße - hhsailor
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  #29  
Alt 19.01.2010, 20:09
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Genie und Wahnsinn liegen dicht zusammen.
Ich glaube aber nach wie vor, dass der Faktor Glück größer als der Faktor Seemannschaft ist.
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Jörg von der (ex)Freibeuter
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  #30  
Alt 19.01.2010, 20:28
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Zitat:
Zitat von Freibeuter Beitrag anzeigen
Genie und Wahnsinn liegen dicht zusammen.
Ich glaube aber nach wie vor, dass der Faktor Glück größer als der Faktor Seemannschaft ist.
Nun, Glück gehört immer dazu, wenn man unbeschadet ankommen will: auch auf einem kleinen Stadtsee kann die Gefahr drohen, dass man unversehens von einer Fähre versenkt wird.

Für transozeanische Fahrten mit kleinen Booten kann man diesen Faktor weitgehend ignorieren: das Risiko, von ungünstigen Bedingungen (Sturm usw.) getroffen zu werden, ist bei einem kleinen Boot um ein Vielfaches höher, als bei der "Queen Mary" oder bei einer 60Fuss-Yacht: die Letzteren haben z.b. die Chance, einem Sturmtief aus dem Weg zu gehen - und nutzen diese in aller Regel.
Ein kleines Boot ist dafür viel zu langsam und wird also mit viel großerer Sicherheit getroffen.

Über einen Zeitraum von 90 Tagen hilft kein Glück, sondern nur gründlichste Vorbereitung und herausragende Seemannschaft: man stelle sich allein die physischen Bedingungen auf einem kleinen Boot im Seegang vor, während der Kapitän eines Frachters seine geregelten Mahlzeiten, Dusche und weitgehend ungestörten Nachtschlaf genießen kann.

Grüße - hhsailor
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  #31  
Alt 19.01.2010, 20:29
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... irgendwie trotzdem wie Pfahlsitzen.

Da die Segeleigenschaften eher miserabel sein werden, ist die
Abhängigkeit von Wind und Strömung noch mehr gegeben.

Gruß Ralph
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  #32  
Alt 19.01.2010, 23:57
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Moin,
na ja, wenn es denn sein muss, kann man sicher auch in einem Fass die Niagara-Fälle runterfahren und das so ausrüsten, das fast nichts passiert. Nur ob das Spass macht? Mir sind solche Sportarten, die nur beweisen müssen, was noch alles geht, immer etwas suspekt. Sicher kann man heute mit einer Segelfahrt um die Welt nicht mehr berühmt werden, aber bestimmt viel Spass daran haben, wie die zwei hier (mal nicht im Rentneralter): http://www.weltumsegelung.info/ Und auf die Erlebnisse unterwegs kommt es wohl eher an, als im Guinessbuch zu landen. Aber am Ende: Jeder so, wie erlustig ist.
gruesse
Hanse
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  #33  
Alt 20.01.2010, 14:15
hhsailor hhsailor ist offline
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Zitat:
Zitat von jannie Beitrag anzeigen
Moin,
na ja, wenn es denn sein muss, kann man sicher auch in einem Fass die Niagara-Fälle runterfahren und das so ausrüsten, das fast nichts passiert. Nur ob das Spass macht? Mir sind solche Sportarten, die nur beweisen müssen, was noch alles geht, immer etwas suspekt. Sicher kann man heute mit einer Segelfahrt um die Welt nicht mehr berühmt werden, aber bestimmt viel Spass daran haben, wie die zwei hier (mal nicht im Rentneralter): http://www.weltumsegelung.info/ Und auf die Erlebnisse unterwegs kommt es wohl eher an, als im Guinessbuch zu landen. Aber am Ende: Jeder so, wie erlustig ist.
gruesse
Hanse
Ich habe ja nun verschiedene Berichte solcher Ozeansegler gelesen: ich sehe dabei eher nicht die Einstellung von Stuntmen oder von Leuten, die dringend einen Eintrag im Guiness-Verzeichnes der Rekorde brauchen.

Stattdessen ist es eher das, was z.b. Uwe Röttgering als "Seefieber" bezeichnet ( www.seefieber.de ).
Ich hatte einen Geschmack davon bekommen, als ich erstmalig auf eigenem Kiel auf der Nordsee - weit jenseits jeder Landsicht - unterwegs war.
Es ergibt sich dabei das Gefühl, dort draussen, auf See zuhause zu sein, kein Bedürfnis mehr zu haben, ein Ziel an Land anzusteuern, während man sich in einem Gewässer befindet, dass mit allen Weltmeeren direkt verbunden ist.

Wer die Bücher von Bernard Moitessier - der z.b. 1 1/2 Weltumsegelungen nonstop machte - oder des Amerikaners Webb Chiles, der eine Weltumsegelung (von Kalifornien / Südsee / indischer Ozean / Mittelmeer / Kanaren) in einem offenen Boot gemacht hat ( http://www.inthepresentsea.com/the_a..._OPEN_BOAT.pdf, )kann bei ihnen lesen, worum es geht: wo andere ihr Leben bei einem Bier in der Eckkneipe genießen, unterhalten sie sich auf See mit Delfinen und Seevögeln.

Dass man dabei noch an irgendeiner Regatte teilnimmt oder einen Rekordversuch macht, ist dann eher Mittel zum Zweck - weil man das Sponsoring oder Einnahmen aus dem Buchverkauf braucht, um das Leben auf See zu finanzieren.

Grüße - hhsailor
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  #34  
Alt 20.01.2010, 18:57
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Zitat:
Zitat von hhsailor Beitrag anzeigen
..........Ich hatte einen Geschmack davon bekommen, als ich erstmalig auf eigenem Kiel auf der Nordsee - weit jenseits jeder Landsicht - unterwegs war.
Es ergibt sich dabei das Gefühl, dort draussen, auf See zuhause zu sein, kein Bedürfnis mehr zu haben, ein Ziel an Land anzusteuern, während man sich in einem Gewässer befindet, dass mit allen Weltmeeren direkt verbunden ist...........
Grüße - hhsailor
Moin,
oha, irgendwie geht mir das Gefühl, kein Land mehr ansteuern zu wollen, doch ab. Dabei bin ich sehr gerne weit draussen, auch direkt auf den Weltmeeren und habe mich dort ziemlich wohl gefühlt. Und "Seefieber" haben hier im Forum sicher noch ein paar Leute. Eben nur nicht als Extrem-Sportler.
gruesse
Hanse

Geändert von ToDi (20.01.2010 um 19:10 Uhr) Grund: Zitat repariert
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  #35  
Alt 24.01.2010, 03:15
hhsailor hhsailor ist offline
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Zitat:
Zitat von jannie Beitrag anzeigen
Moin,
oha, irgendwie geht mir das Gefühl, kein Land mehr ansteuern zu wollen, doch ab.
Sicher hat das seine Grenzen mit dem Daueraufenthalt auf See und irgendwann wird der Landfall wieder unvermeidlich - zur Versorgung usw..
Die hier erwähnten Seefahrer haben aber diesen Punkt sehr weit hinausgeschoben.
Zu den Extremen zählten da wohl Moitessier mit seiner nonstop-Weltumsegelung über 10 Monate bzw. Wilfried Erdmann mit mehr als 11 Monaten ohne Landberührung.
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  #36  
Alt 24.01.2010, 18:05
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Adria Kapitän Adria Kapitän ist offline
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Zitat:
Zitat von Cumulant35 Beitrag anzeigen
Moinsen,
bin durch Zufall auf dieser Seite hier gelandet: http://en.wikipedia.org/wiki/Lorcha_(boat)
Eine kanadische Familie mit 2 Kindern, hat in den Neunzigern mit einem holländischen 30 Fuss Stahlknickspanter, die sie nachträglich mit einem Dschunkenrigg ausgerüstet hatten, die Welt umsegelt. Es soll davon auch 2 Reiseberichte in Buchform geben:
"All in the same boat", Fiona McCall, Paul Howard, Verlag McClelland & Stewart
"Still in the same boat", Fiona McCall, Paul Howard," "
Hat zufällig jemand diese Bücher ?

Grundsätzlich muss ich den Mut bewundern mit einem 30 Fuss Knickspanter ala Wibo 930(945), Seahawk30, Noordsvaarder920 o. Cumulant I, eine Weltumsegelung anzutreten. Auf der anderen Seite muss ich mir die Frage stellen ob das auch nicht sehr leichtsinnig mit einem Boot in der Größe loszufahren. Wenn man heute so ließt welche Leute mit ihren Schiffen auf große Tour gehen, dann sind die meistens sehr viel größer u. mit allem Schnickschnack ausgerüstet.
Was meint ihr, war die Familie total gaga als sie die Weltumsegelung machte oder sind die Ansprüche heutzutage so groß, daß keiner mehr so eine Tour unternehmen würde.

handbreit
Lothar
Hallo Lothar,
das Buch habe ich gelesen! Ist gut geschrieben und sehr interessant.
Liegt momentan bei meinem Freund.

Aber habt Ihr mal gelesen: Mal sehn´n wie weit wir kommen!
Habe ich gerade gelesen!!!!
Mann Frau und ein Kind 5 Jahre auf einer Etap 21i um die Welt
Ob das jetzt Wahnsinn oder Dummheit ist muß doch jeder selbst entscheiden!
Oder sind wir nur so verwöhnt das wir nicht unter 20m mit allem drum und dran ohne Risko keine Weltumsegelung machen würden!

Buget laut Buch: 120000 Mark

Bernd
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Es gibt keine bessere Lenzpumpe als einen erschrockenden Kapitän mit Eimer
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  #37  
Alt 24.01.2010, 19:39
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Freibeuter Freibeuter ist offline
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Ich für mein Teil finde Reisen, wo Wetterprognosen so spät empfangen werden können, dass man nicht mehr abhauen oder adäquat reagieren kann, als fahrlässig und dumm.

Mit einem zB. 2m langen Bötchen (wie oben beschrieben), das eher treibt als segelt und mit reiner Himmelsnavigation über den Teich führen zu wollen, hat nichts mit Können, sondern nur mit purem Glück zu tun.
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Jörg von der (ex)Freibeuter
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  #38  
Alt 24.01.2010, 21:11
Pusteblume Pusteblume ist offline
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Zitat:
Zitat von Freibeuter Beitrag anzeigen
Ich für mein Teil finde Reisen, wo Wetterprognosen so spät empfangen werden können, dass man nicht mehr abhauen oder adäquat reagieren kann, als fahrlässig und dumm.

Mit einem zB. 2m langen Bötchen (wie oben beschrieben), das eher treibt als segelt und mit reiner Himmelsnavigation über den Teich führen zu wollen, hat nichts mit Können, sondern nur mit purem Glück zu tun.

Na ja, die Ausgangsfrage war ja das Weltumsegeln auf 30 ft Stahl, nicht auf 2 m irgedwas. Die Grenze zwischen ernstzunehmender Segelei bzw. Seefahrt und maritimer Seiltänzerei scheint mir fließend. Und auch nicht größenabhängig. Es gibt grundsolide Leute, die in grundsoliden kleinen Booten in erstaunlichen Breitengraden herumfahren, und es gibt medial bestens vermarktete Events mit großen Booten, bei denen heftigen Ausfallraten zu verzeichnen sind.
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  #39  
Alt 24.01.2010, 21:27
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Zitat:
Zitat von Pusteblume Beitrag anzeigen
Na ja, die Ausgangsfrage war ja das Weltumsegeln auf 30 ft Stahl, nicht auf 2 m irgedwas. Die Grenze zwischen ernstzunehmender Segelei bzw. Seefahrt und maritimer Seiltänzerei scheint mir fließend. Und auch nicht größenabhängig. Es gibt grundsolide Leute, die in grundsoliden kleinen Booten in erstaunlichen Breitengraden herumfahren, und es gibt medial bestens vermarktete Events mit großen Booten, bei denen heftigen Ausfallraten zu verzeichnen sind.

Der Themenstarter ist ja weg und ich bezog mich auf den weiter gesponnenen Faden.
Zitat:
Zitat von hhsailor Beitrag anzeigen
Diese Leute sind echte Künstler der Sport-Seefahrt.
Zitat:
Zitat von hhsailor Beitrag anzeigen

Ein Beispiel hier:
http://www.sailingbreezes.com/Sailin...ankeegirl1.htm
Spiess kann man als Profi bezeichnen, der wohl mit seinem 10 Fuss-Boot sicherer einen Ozean überquert, als andere den Starnberger See.

...
Zitat:
Zitat von epoch Beitrag anzeigen
die verrückten mit ihren 10 fuss booten gehen auch einmal rum.
Zitat:
Zitat von epoch Beitrag anzeigen
einer von denen ist hier http://www.aroundinten.com/ zu finden.

gruss tom
Mit einem anständig ausgerüsteten 30Fuß Boot, ist die Sache eher unspektakulär.


Aber trotzdem, manche Antworten rufen bei mir aber eher den Verdacht hervor, dass der Schreiber mehr Zeit mit dem Lesen von Büchern, als mit dem realem Segeln verbringt. Ein Skipper mit einem 2m Boot kann in meinen Augen kein Profi sein, höchstens ein Glücksspieler.
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Jörg von der (ex)Freibeuter
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  #40  
Alt 24.01.2010, 21:48
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Hallo Jörg,
schon mal aus dem Fenster geschaut . Aber Du hast schon recht, das letzte mal war
ich z.B. vor 8 Wochen auf einem Segelboot. Fällst Du da ins Wasser, hast Du wenig Zeit, wieder
rauszukommen. Genau deshalb finde ich ich eine solche Reise nie unspektakulär, wenn wir
über Sportboote reden. Selbst wenn solch ein Törn im richtigen Zeitfenster startet, besteht nur
eine hohe Wahrscheinlichkeit für passendes Wetter. Insofern gehört zu guter Seemannschaft
auf Langfahrten immer eine Portion Glück. Wenn es dann doch kachelt, zahlt sich eine gute
Vorbereitung aus. Ob ich das mit kleinen Kindern machen würde? Egal ob 21, 30 oder 47 ft ...

Gruß Ralph
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  #41  
Alt 24.01.2010, 21:56
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Ich will sagen: um so kleiner das Boot, desto perfekter und moderner muss die Ausrüstung werden. Jemanden aber als Profi und Könner zu bezeichnen, weil er auf alle technischen Hilfmittel verzichtet, obwohl er im Microboot sitzt, widerspricht meiner innersten Aufassung.
__________________
Jörg von der (ex)Freibeuter
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  #42  
Alt 27.01.2010, 10:49
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Es gibt schon mutige Leute die mit kleinen Booten unterwegs sind, ich denke man muss halt die nötige Erfahrung haben, dann spielt die Bootsgröße wohl eher eine untergeordnete Rolle.
Sehr interessant find ich auch den "Simple Sailor" Roger Taylor, der mit einer umgebauten 21 Fuss Corribee unterwegs ist: http://thesimplesailor.com/index.html

Grüsse
Lothar
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  #43  
Alt 27.01.2010, 16:24
Cumulant35 Cumulant35 ist offline
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Zitat:
Zitat von Adria Kapitän Beitrag anzeigen
Hallo Lothar,
das Buch habe ich gelesen! Ist gut geschrieben und sehr interessant.
Liegt momentan bei meinem Freund.

Aber habt Ihr mal gelesen: Mal sehn´n wie weit wir kommen!
Habe ich gerade gelesen!!!!
Mann Frau und ein Kind 5 Jahre auf einer Etap 21i um die Welt
Ob das jetzt Wahnsinn oder Dummheit ist muß doch jeder selbst entscheiden!
Oder sind wir nur so verwöhnt das wir nicht unter 20m mit allem drum und dran ohne Risko keine Weltumsegelung machen würden!

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Bernd
Ich hab mir jetzt die Bücher gebraucht in Kanada bestellt. In Deutschland bzw. Europa waren die nicht zu kriegen. Bin schon auf den Inhalt gespannt. "Mal seh'n wie weit wir kommen", kenn ich noch nicht, werd ich mir aber mal bei Gelegenheit besorgen. Gelten Etaps nicht als unsinkbar, jedenfall haben die damit mal Werbung gemacht.
Ich glaube wenn man wirklich eine Weltumsegelung machen will, dann geht das auch mit einem kleinen Boot. Der Punkt ist, man muss sich trauen bzw. es sich zutrauen.

handbreit Lothar
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  #44  
Alt 27.01.2010, 17:03
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Etap gilt als unsinkbar, aber nicht unkenterbar. In einer alten Yachtzeitschrift wurde mal versucht, mit einer vollgelaufenen (=lecken) Etap 28 zu segeln. Sie geht zwar nicht unter, liegt aber fast bis zur Scheuerleiste im Wasser. Besser als nix, aber gut segelbar ist sie dann wohl nicht mehr.

Was mich übrigens an den bekannten (medienpräsenten) neueren Weltumsegelungen stört, sind die Boote. Das ist doch kein richtiges Segeln mehr, das ist Hightech. Mag praktisch sein, aber sicher auch anfällig und im Zweifel allein auf See nicht reparabel. Ich mag lieber solche Boote wie die Kathena Nui, reduziert auf das Notwendige und mit jeder Menge "Boatappeal" .
__________________
Gruß
Nils
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Alt 27.01.2010, 17:30
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Zitat:
Zitat von Nils Beitrag anzeigen
Etap gilt als unsinkbar, aber nicht unkenterbar. In einer alten Yachtzeitschrift wurde mal versucht, mit einer vollgelaufenen (=lecken) Etap 28 zu segeln. Sie geht zwar nicht unter, liegt aber fast bis zur Scheuerleiste im Wasser. Besser als nix, aber gut segelbar ist sie dann wohl nicht mehr.
Scheinbar sind die immerhin von Warnemünde nach Gedser gekommen:

"Die YACHT hat es ausprobiert und ist mit einer voll gelaufenen Etap 21i über die Kadetrinne zwischen Warnemünde und Gedser gesegelt."

http://www.yacht.de/yo/yo_news/power...a93ea73cf9b0f1

Die Entfernung (>20sm?) müßte man mit einer Rettungsinsel erst mal schaffen

Viele Grüße,

Oliver
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  #46  
Alt 28.01.2010, 08:00
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Zitat:
Zitat von ToDi Beitrag anzeigen
Das Wasser dürfte mE bei zwei Personen nicht das Problem sein

die warscheinlich längste Strecke, die ohne Nachschub zu überbrücken ist, ist zwischen Galapagos und Polynesien, das sind rund 3.000 sm. Wenn man mal vorsichtig mit 75 Meilen / Tag rechnet (das sind durchschnittlich 3 kn) braucht man etwa 40 Tage für die Strecke.
Bei 4 Liter pro Tag/Person also 160 Liter.
Die meisten Yachten haben ja bereits 200 Liter Trinkwassertanks oder mehr. Also ist da ein weiterer Bedarf von etwa weiteren 200 L (mal gut gerechnet)
Diese 200 Liter kriegt man gut noch irgendwo in Flaschen in der Backskiste verstaut, wenn man nicht die Möglichkeit hat, einen weiteren Tank einzubauen.
...
Also für zwei Personen reicht es bestimmt auch auf ner 9 Meter Yacht.
Hallo Thomas,

du berechnest den Wasserbedarf für 2 Personen auf einer 40 Tagereise.

Wir reden hier von Trinkwasser, nicht Waschwasser oder sonstwas, also bevorzugen wir mal Wasser in PET-Flaschen und nicht aus dem ollen Tank.
320L brauchst du.
Wieviel Sicherheit würdest du einkalkulieren?
Ich Angsthase würde ca 50% nehmen, also bräuchte ich 500 Liter. - das sind 500Kg - eine halbe Tonne an Gewicht!

Wenn das Wasser in 1,5 Liter PET im Sixpack verschweißt ist (wie die beim ALDI), dann bedeutet das ich muß 55 große Sixpacks verstauen.

Übereinander gestapelt ist das ein ca. 18 Meter hoher Sixpackstapel. Und den soll ich in mein schon gut gefülltes 9 Meter Boot stauen???



---ich staune gerade selber - hab ich mich verrechnet?---

Nochmal anders gerechnet:
Wenn du dein Wasser im ollen Tank als Sicherheit nimmst bleiben also 320 Liter in PETs zu verstauen.
Das ist ein knapp 12 Meter hoher Stapel von 35 großen Sixpacks - auch nicht viel besser, oder?

Ähnlich ist es mit der Nahrung - man will ja auch ein bissel was essen.
Wieviel isst man denn so am Tag? Nicht in Kg oder Kalorien - sondern in Volumen gerechnet.
Ich schätze mal das eine Person ungefähr 2 Volumen-Liter pro Tag an fester Nahrung verzehrt.
Sind also bei den 2 Personen 4 Liter pro Tag. Sagen wir 5 (Sicherheit) x 40 Tage = 200 dm³ Liter-Volumen die an Nahrung zu verstauen sind. Das ist das Volumen von 40 Stück 5-Liter Spritkanistern.
200Kg Zuladung bringt dir das auch noch mal.

Jetzt zum Diesel: ...ne, hab keine Lust mehr.

Also ich bleibe dabei - bei einem 9 Meter Boot sind die Tank- bzw Zuladungsvolumen ein großes Problem.
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Niemals mit den Händen in den Taschen
auf dem Hof stehen, wenn die Frau vorbeikommt!

Geändert von Christo Cologne (28.01.2010 um 08:39 Uhr)
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  #47  
Alt 28.01.2010, 11:24
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Vom Platz her, sehe ich auf einem geeigneten 9 m Boot nun wirklich keine Probleme.
Man kann meine Reise natürlich nicht mit so etwas vergleichen, aber da ich so wenig wie möglich unterwegs einkaufen wollte ,hatte ich folgende Vorräte beim Start an Bord:
500 l Diesel, 20 l Benzin, 10 l Petroleum, 25 l Spiritus. 250 l Trinkwasser, 120 l Getränke in Pet Flaschen, 50 Kg Hundefutter, Fertiggerichte für 180 Tage und alles weitere, das sich über einen Zeitraum von 6 Monaten hält.
Die ersten 3 - 4 Monate mußte ich nur Brot und Frischware nachkaufen. Danach auch Getränke.
Mein Boot ist nur 8 m lang, war damit gut vollgestopft aber es wäre ohne Probleme noch eine Menge mehr an Voräten hineingegangen.
Ich möchte klarstellen, dass all diese Sachen ordentlich, seefest und zugänglich verstaut waren und nicht etwa den Lebensraum einschränkten.
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Alt 28.01.2010, 12:10
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Boot: Contest 33 "MAVERICK too"
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Zitat:
Zitat von Freibeuter Beitrag anzeigen
Oder, ist unser Johannes mir seiner Maverick noch aktiv?
Ist er!

Zitat:
Zitat von ToDi Beitrag anzeigen
ja, aber nicht weltumsegelnder Weise, sondern eher auf der Ostsee und nicht mit der Maverik, die ist verkauft.

Auch nicht erlogenerweise einhand, sondern dem Artikel in der "Yacht" zufolge ganz fröhlich zu zweit
Genau! Ich hab im letzten Sommer eine kleine Hurley 22 besessen, um meiner Freundin das Segeln beizubringen. Hat funktioniert! Dreieinhalb Jahre nach dem Verkauf von "Maverick" gibt es nun seit Samstag eine neue: Die "Maverick too". Ich fühl mich immer noch wie frisch verliebt

Das neue Boot ist eine alte Contest 33, sie liegt derzeit in Holland. Im April werde ich sie an die Schlei überführen und dort in der Marina Kopperby überholen. Tja und dann ... gehts hoffentlich irgendwann wieder los! Nach dreieinhalb Jahren Sparerei hab ich endlich ein Boot, mit dem man praktisch überall hinsegeln kann

Gruß, Johannes
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  #49  
Alt 28.01.2010, 12:25
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Glückwunsch zum neuen Boot.
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Alt 28.01.2010, 14:49
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Moin,
das Futter für zwei Menschen, inklusive Mehl zum Brot backen haben wir gut in einer 170 l Kiste unter einer Küchensitzbank untergebracht, Das kann man auch aufteilen, ist nicht das ganz grosse Problem. Vom Gewicht waren das rund 230 kg (für etwa drei Monate). Wasser in Flaschen??
Die meisten auf Langfahrt haben sowieso einen Wassermacher. Und der Rest ist im Tank, evt. noch in Kanistern. Wenn es nur um Trinkwasser geht, brauche ich auch keine 4 l am Tag. Platz für 200 l sollte sich finden, inkl. des bestimmt vorhandenem Tanks. Reserve ist der kleine Wassermacher. Spannender wird es schon, grössere Dieselmengen in Kanistern unterzukriegen, wenn bei einem Verbrauch von 2 l/h und zwanzig Motortagen nur 200 l in den Tank gehen. Da wären knapp 800 l unterzubringen, das hätte nicht mal bei uns vernünftig funktioniert. Also bei Flaute auch mal dümpeln.
Ansonsten bin ich der Meinung, das man alles Notwendige auf 9m unterkriegt. Das Stauen dauert halt etwas, bis alles seinen Platz hat und man auch wieder vernünftig drankommt, wenn etwas gebraucht wird. 0,33 l Bierdosen lassen sich auch in grosser Zahl übrigens immer noch irgendwo unterbringen, Wein besser im 3 l Karton (bag in the box).
Hier noch ein paar Bilder vor unserem Start in Lanzarote. Viel zum Wegpacken. Von den Dieselkanistern hatten wir 24 Stück je 22 l.
gruesse
Hanse
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