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Blinde segeln, beinamputierte gehen in die Berge zum extrem klettern, geistig behinderte beginnen zu reiten, schwer erziehbare Jugendliche bekommen Ferien in USA oder eine Yacht in Kroatien mit Betreuer.
Nur weil ein blinder das Ruder besonders einfühlsam mit Hilfe einer Begleitperson betätigen kann, hat er am Steuer einer Yacht nun mal nichts verloren. Er kann auch ein Auto gefühlvoll steuern, nur das reicht nun mal nicht, auch nicht mit einer Begleitperson. Wir haben bei uns in Ingolstadt auch solche Pädagogen die meinen, einen geistig behinderten auf ein Pferd zu setzen, weil das besonders hilfreich für den Behinderten und besonders für das Pferd ist. Jedes Jahr haben wir ein Motorradtreffen, für die Gemeinnützigkeit werden 10 spatische Kinder eingeladen, das Heim bekommt eine 200 Euro Spende und jeder darf dann 5 Minuten auf dem Motorrad einmal mitfahren - im Schadensfall zahlt keine Versicherung - Am Augsburger Wildwasserkanal werden jedes Jahr Blinde mit dem Kayak durchgefahren, weil das den Blinden besonders viel Spass macht wenn sein Magen mit Lech- Wasser voll gepumpt wird. Wenn die dann mit dem Boot kentern, stehen dann die von der Wasserwacht bereit zum rausziehen. Dann natürlich das Gruppenfoto in der Zeitung mit dem, Blinden - Betreuer - 4 Stadträten und den Oberbürgermeister der dann besonders die sportlichen Leistungen der Blinden würdigt. Was wäre die Welt ohne unsere Verrückten, dabei stellt sich die Frage wer da die Verrückten sind? Friedrich |
#27
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Stimmt.
Ist die Frage, wie jeder persönlich damit umgeht. Ich finde es für mich befriedigender einer Blinden ein gutes Selbstgefühl geben zu können, indem ich sie mit zum Segeln nehme. Ein anderer mag es für sich befriedigend finden, die gleichen Leute zu separieren, sie möglichst in Gettos zu sperren und sich Augen und Ohren zuzuhalten. Ich persönlich habe es noch nicht bereut. mfG Götz
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#28
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@moreno: Was, bitte, spricht dagegen, Menschen, die gesundheitlich nicht so gesegnet sind wie wir, die eine oder andere Erfahrung zu ermöglichen? Götz schreibt nix davon, daß er einen "Quoten-Krüppel" für die Gemeinnützigkeit seines Tuns anstellt.
Könnte es sein, daß Du, wenn widrige Umstände Dir das selbständige Bootfahren unmöglich machen, Du auch glücklich bist über Mitfahrgelegenheiten? Ick find det knorke, was der Götz da macht. Braucht´s viel mehr, sowas. Klasse!
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#29
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Zitat:
und bestimmte Datensätze auszugeben (z.B. Kompasskurs oder Abweichung vom Kurs zum nächsten Wegepunkt). Ob sich aber Sprachausgabe für's Segeln eignet? Wie oft soll der Kurs angesagt werden. Oder ab welcher Abweichung vom Soll? Wäre da nicht etwas zum "Tasten" besser? Götz - auch ich finde Dein Engagement toll, möget Ihr noch viele tolle gemeinsame Törns haben. Gruß Ralph
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#30
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Hallo Friedrich,
ich segele nicht aus reiner Langeweile. Beim Segeln schaffe ich es "runterzufahren". Wieso sollte das nicht auch jemandem gut tun, der mindestens einmal weniger Glück hatte als ich. Deine Bedenken verstehe ich und halte sie auch für wichtig. Es liegt an uns, zusätzliche Verantwortung zu übernehmen. Mit guter Vorbereitung, Erfahrung und Respekt halte ich solche Aktionen jedoch für machbar. Ganz klein anfangen. Gruß Ralph |
#31
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Hallo Ralph,
ich weiß, ich reagiere da ein wenig emotionell, aber nicht ohne Grund und aus eigener Erfahrung. Wir haben jedes Jahr in Ingolstadt Behinderten-Veranstaltungen von Motorrad - Pferd - Segeln die werbeträchtig vermarktet werden. Beispiel: Da zahlt z.B. der Media-Markt 46 000,- Euro für ein Oldtimer- Treffen. Das übernimmt dann eine Werbeagentur, die dann die Oldtimer- Besitzer zu solchen Treffen einladet. Ein Schnitzel mit Kartoffelsalat und 1 Bier ist dann für die Oldtimer-Besitzer frei, die jedes mal so bescheuert sind und kommen, denn keiner will sich nachsagen lassen dass er nicht bereit ist bei solchen Behinderten-Veranstaltungen mitzumachen. Zusätzlich werden dann abwechselnd Kinder aus dem Waisenhaus, spastische Kinder, Kinder aus dem Blindenheim mit der Heimleitung eingeladen, die dann einen Scheck mit 2000,- Euro von so einen Stadtrat überreicht bekommen. Das Aushängeschild sind immer die Kinder oder hilfsbedürftigen die da für solche Werbeveranstaltungen vorgeschoben werden. Die Kinder dürfen dann natürlich sich in den Oldtimer reinsetzen, oder bei der Pferdeveranstaltung 2 Runden longieren, oder auf unseren Stausee einen Kielzugvogel unter der Aufsicht eines Mitsegler und der Wasserwacht besonders gefühlvoll steuern. In Augsburg werden die durch das Wildwasser gekarrt, jeder der Blinden hat danach einen gewaltigen Dünnpfiff weil das so schön ist. Der Veranstalter ist dann das Möbelhaus Krügel, die an den Behinderten besonders interessiert sind. Solche Werbeveranstaltungen werden unter anderem auch steuerlich begünstigt. Unser Stadtrat lobt dann das Verhalten und den Mut der einzelnen, wenn dann noch ein Blinder mit einer Begleitperson aus dem Flugzeug hüpft, weil das den Blinden besonders viel "Spass" macht. Natürlich ist auch die Presse mit dabei, wenn dann der 2000,-€ Scheck immer in Zeitungsgröße übergeben wird, damit auch jeder lesen kann wer der edle Spender ist. Diese Veranstaltungen erfolgen bei uns in Bayern abwechselnd in allen Kleinstädten über das ges. Jahr verteilt. Glaubt denn wirklich einer im Ernst, dass es einen Blinden- Spastiker usw. Spass macht zu segeln, aus dem Flugzeug zu hüpfen, oder Auto zu fahren. Wer da Zweifel hat, der soll sich die Augen verbinden lassen und sich einmal vom Fernsehturm abseilen lassen. Gruß Friedrich |
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Neues aus der Anstalt
Moin ok, Moreno,
Zitat:
Jo, so is dat woll. Eine feine Gesellschaft sind wir geworden. Gruß Rolf
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Gott schütze uns vor Storm un slechten Wind - un Seelüd, de an Land wat worden sind. |
#33
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Zitat:
Mag sein, dass du deine Erfahrungen hast, die decken sich aber nicht im Geringsten mit meinen. Was du an dieser Stelle Götz unterstellst, ist einfach unmöglich und schlicht und ergreifend unwahr. Die liebe "B." hat sich freiwillig und neugierig gemeldet. Bloß weil sie nicht "sehen" kann, ist sie nicht willensfrei. Im Gegenteil. Nebenbei macht ihr Bungee-jumping viel Spass. Woher ich das weiß? ich habe mich mit ihr unterhalten. Hast du dich mit einem Betroffenen unterhalten? Also woher nimmst du dein "Wissen"? Mir würde nicht im Traum einfallen, mich vom Fernsehturm am Gummiseil in die Tiefe zu stürzen und ich kann sehen. Bin ich jetzt "behindert"??? "B." ist immer mit Freude und neugier dabei. Ich habe nebenbei auch Einiges von ihr gelernt. Das geht aber nur, wenn nicht nur über, sondern mit Betroffenen geredet wird.
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"Das immer wieder Schwierige im Leben ist nicht so sehr, andere zu beeinflussen und zu ändern - am schwierigsten ist es, sich entsprechend den Bedingungen, mit denen man konfrontiert wird, selbst zu ändern." Nelson Mandela
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#34
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Ansichten, Einsichten und Rücksichten
Moin ok, StephanHB un leeve Pusteblume,
ich habe den Moreno so verstanden, dass es ihn richtig ankotzt, wie Geschäftemacher und geltungsbedürftige "Politiker" sich dieser Aktivitäten bemächtigen. Da kann ich Ihm nur beipflichten. So war auch mein Beitrag zu verstehen. Ich kenne Moreno zwar noch nicht, ich habe aber nicht den Eindruck, dass er Götz irgendetwas unterstellen will, noch dass er wirklich gutgemeinte Initiativen niedermachen möchte. Kommt man mal wieder an Deck und holt mal tief Luft. Man kann jeden Artikel so oder so verstehen - und heikle Themen sowieso. Das sollte man nicht vergessen. Ich habe mich mal in den siebziger Jahren im Landesjugendheim Selent bei Kiel eingebracht. Ich habe da an den Wochenenden jümmers mol ein paar Jugendliche zu meinen privaten Unternehmungen mitgenommen - zur Bootsausstellung in Hamburg, Schaufensterbummel in der Kieler Holstenstraße mit Bratwurstessen oder zum Tauchen am Selenter See.... solche Sachen. Mit dem Einverständnis des Heimleiters und alles wurde natürlich von meiner Frau, die dort Erzieherin war, und mir privat bezahlt. Ehrensache. Das waren noch Zeiten, da erledigte man so etwas in gegenseitigem Vertrauen, ohne gleich auf Versicherungspolicen und derartige Rückversicherungen zu achten. Wir alle hatten viel Freude miteinander - wenn mir auch manchmal der Schweiß auf der Stirn stand. Dat gläuf mi man. Wenn ich später davon im Kreise von Freunden oder Bekannten erzählte, dann konnte ich erleben, dass die Kommentare von ´toll´ bis ´verantwortungslos´ gingen. Tscha, so is dat woll. Tut mir bloß einen Gefallen, lasst´ man gut sein. Wir wissen tscha nu´ worüm dat geiht. Mokt dat man so. Bitte. Gruß Rolf
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#35
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Tut mir leid Rolf,
schau dir beide Beiträge an. Bei solchen Beiträgen schlafe ich normalerweise immer noch eine Runde, bevor ich antworte. Heute bin ich jedoch der Überzeugung, ich würde morgen genauso antworten. Ich war mit "B." auch schon so unterwegs, Besorgungen machen, mit den Hunden Gassi gehen, Kaffee in der Stadt schlürfen. Mehr als einmal war ich einfach fassungslos, wie mache Menschen mit ihr umgingen. Sie ist blind, aber weder taub (hört sogar ausgesprochen gut) noch blöd ( das nu erst recht nicht). Klar, wird es immer irgendwelche Leute geben, die sich auf Kosten anderer profilieren wollen. Aber er schreibt ja von Nötigung und verantwortungslos. Da frage ich doch einfach mal, woher er dieses Wissen bezieht. Für mich klingt besonders der erste Beitrag so, als sollte man diese Menschen einfach in Watte packen und am normalen Leben nicht mehr teilhaben lassen. Und DAS erinnert mich auch an etwas.....
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"Das immer wieder Schwierige im Leben ist nicht so sehr, andere zu beeinflussen und zu ändern - am schwierigsten ist es, sich entsprechend den Bedingungen, mit denen man konfrontiert wird, selbst zu ändern." Nelson Mandela
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#36
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Ist nicht für jeden einfach, die Realität zu verstehen. Es spricht aber wirklich nichts dagegen, wenn Du mit einen "Blinden" zu segeln gehst.
Ich habe kein Wort von Nötigung oder Verantwortungslos geschrieben, aber es bedarf einer gewissen Hirnrissigkeit, wenn einer meint dass ein Blinder segeln sollte und der beinamputierte muss die Eiger-Nordwand durchsteigen, weil es denen solchen Spass macht! Friedrich |
#37
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Zitat:
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"Das immer wieder Schwierige im Leben ist nicht so sehr, andere zu beeinflussen und zu ändern - am schwierigsten ist es, sich entsprechend den Bedingungen, mit denen man konfrontiert wird, selbst zu ändern." Nelson Mandela
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#38
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"Papa, wie groß ist das Meer?"
"Naja, wenn Du von hier in die Küche gehst, ungefähr zweieinhalbmillionen mal so lang." "Kann ich da rüber schwimmen?" "Nein, das is zu gefährlich, da sind meterhohe Wellen undundund..." "Aber ich bin doch so gern auf dem Wasser, ich kenne keine Wellen, ich würde gerne mal wissen wie sich das anfühlt. Wie machen das andere Leute?" "Die segeln. Oder fliegen gleich mit'm Flugzeug." "Papa, ich würde auch gern mal segeln. Können wir das mal machen?" "Nee. Du bist blind." Grosses Kino hier. Und ja: die Geschäftemacherei mit Handicaps ist eine Sauerei. Aber Du, Friedrich, redest hier dauernd von "die Blinden" Schubladendenken allez.
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Grüße, David Morgen.
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#39
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Und noch was: neulich hatte ich beim Vorwindkurs mal wieder keinen Plan, wie ich die Genua einstellen soll. Ich behielt die Schot einfach in der Hand, anstatt sie festzuklemmen und probierte rum, bis ordentlich Zug zu spüren war. Solche Sachen traue ich einem "Blinden" wesentlich stärker zu, als mir selber.
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Grüße, David Morgen.
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#40
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Zitat:
Felix
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Felix I hear the ferryman is half man, half boat
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#41
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Moin,
zunaechsterstmal sehe ich nen grossen Unterschied darin ob in Bayern die Vorzeigebehinderten fuer irgendeine Werbeveranstalltung in Bussen rangekarrt werden, oder ob ein Bremer Forumsmitglied mit seinem Freund, der zufaellig blind ist, segeln geht, und sich fragt wie sich das verbessern laesst. Ich bin Linux Systemprogrammierer. Auf Anhieb wuerde mir ein Embedded System als Ableger aus dem Paparazzi Projekt einfallen. Als Compass dafuer z.b. ein HMC6352 mit I2C Interface. Alternativ koennte ein Samsung Galaxy S Telephon verwendet werden, dass schon ein GPS und YAS529 Compass Chip hat, aber warscheinlich ist ein Touchscreen nicht wirklich blindenfreundlich. Selbst als sehender ist man bei diesen Teilen blind, weil der Finger das Display verdeckt. Bist du beim Bremer-Stammtisch, wenn ja, dann lass mal drueber schnacken. Als Crewmitglied ist dieser Schnickschack aber glaub gar nicht noetig. Irgendeiner in eurer Crew kann doch sehen, d.h. Ausguck is das einzige an Board was ein blinder nicht machen kann. Das Maximum was ich fuer sinnvoll halte, waere wenn B. auf hoher See allein das Steuer uebernimmt, waerend ein sehender inner Koje pennt und der Radarwarner laeuft. Mit ein bisschen Uebung is das bestimmt besser als ein Pinnenpilot und sicherer als Minitransat. ciao,Kraehe
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#42
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Zitat:
Wer nicht geistig und körperlich in der Lage ist, hat nun mal nichts am Steuer einer Yacht verloren. Das hat nicht mit Freiheit zu tun, sondern mit Verantwortung gegenüber den anderen. Friedrich |
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Glaubst du wirklich, Behinderte haben keinen Spaß? Glaubst du z.B. Rolli-Fahrer gehören nicht auf eine Tanzfläche (zu gefährlich)? Irrtum. Mich hat eine Rollifahrerin über die Tanzfläche geschleudert, dass ich wirklich ins Schwitzen kam und wir hatten eine Menge Spaß. Warum sollen Behinderte keinen Spaß erleben dürfen? Warum ein Blinder kein Auto oder Boot fahren? Man kann ihnen soweit nötig und gewünscht dabei Hilfestellung geben. Das ist ungefährlicher als auch mal ein Kind ans Steuer zu lassen. Die Blinden wollen doch gar nicht autark, alleine und ohne Hilfe um die Welt segeln, aber das Erlebnis segeln und das Gefühl eine Pinne in der Hand zu haben darf man ihnen schon zubilligen. Ein Blinder als Fußgänger durch die Kölner City ist in Ordnung? Oder auch zu gefährlich? Sie könnten vor einen Bus springen oder einen Autofahrer zum Ausweichen nötigen... Also besser sicherheitshalber wegschließen? Kurzum, deine Meinung ist jetzt bekannt, interessiert hier aber nicht wirklich jemanden , da solche Polemik keinen weiterbringt. Also lasse diesen Trööt bitte frei für konstruktive und hilfreiche Beiträge. Das Thema heißt immerhin "Blind und segeln" und nicht "Blind und besser nicht segeln" oder "Sollten Blinde segeln?". Lamentieren kannst du aber gerne zuhause, auf der Arbeit oder hier:
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gregor Geändert von Dicke Lippe (29.07.2010 um 05:06 Uhr)
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#44
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Wenn mich die erste Rollifahrerin über die Tanzfläche schleudert, dann hört sich für mich der Spass auf und ich bin reif für die Insel. Also da unterscheiden uns beide Welten.
Da ich mit Blinden im Gegensatz zu manch anderen hier keine Erfahrung habe, kann ich auch nicht beurteilen ob es den Blinden Spass macht zu segeln oder ein Auto zu fahren. Mir ist auch noch keiner (zum Glück) in den Jahrzehnten am Steuer eines Auto oder auf einer Yacht begegnet oder zu nahe gekommen. Ich habe aber darüber in den Medien gelesen, wo es immer den Blinden unter den Blinden mit dem bekannten Helfersyndrom gibt, die meinen ein Blinder muss ein Auto fahren können oder er ist zum Eiskunstläufer geboren. Aegroti salus suprema lex Friedrich |
#45
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Zitat:
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"Das immer wieder Schwierige im Leben ist nicht so sehr, andere zu beeinflussen und zu ändern - am schwierigsten ist es, sich entsprechend den Bedingungen, mit denen man konfrontiert wird, selbst zu ändern." Nelson Mandela
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#46
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Samma....
Erstens gehts um SEGELN, nicht um Autofahren. Zweitens ist das Thema ernst gemeint und nicht dazu gedacht, mit Polemik um sich zu werfen (Dieser FDP-Satz ist aber sowas von daneben!). Drittens, wenn jemand sich bemüht, einem Blinden Lebensfreude zu geben, ist das weder ein Zankthema noch ein politisches Thema, sondern vor allem gut gemeint und daher lobenswert. Klar soweit? Gruß, Thomas
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Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz
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#47
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Zitat:
Nein, ich lasse dir deine Meinung. Für mich ist bloß befremdlich, wie du zu dieser kommst. Trittst hier breit, wie die "Behinderten" für Werbezwecke missbraucht werden. Ja und du? könntest es ja besser machen! Tolle Bootsflotte hast du ja, aber würdest du auf den Gedanken kommen, andere an deinem Glück teilhaben zu lassen? vermutlich nicht. Nein, bestimmt nicht jeder Behinderte will aufs Wasser und Segeln schon garnicht......... So, das wars aber nun wirklich-Freunde werden wir wohl nicht. Aber ich versuche mal dich und deine Meinung nach Kräften zu respektieren
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"Das immer wieder Schwierige im Leben ist nicht so sehr, andere zu beeinflussen und zu ändern - am schwierigsten ist es, sich entsprechend den Bedingungen, mit denen man konfrontiert wird, selbst zu ändern." Nelson Mandela
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#48
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Moin,
Zitat:
So lange ich keine Wetterlage mit stark drehendem Wind hab, kann ich ohne Kompass mein Schiff auf kurs halten. Beim Sportbootfueherschein hies es, "Die Knoten musst du blind koennen". Wenn ich Nachst segel, dann seh ich auch keine Telltales mehr, d.h. ich muss die Segel nach Gefuehl trimmen. Und eigendlich sollte ich mich blind an Board meines Schiffes auskennen. Und an dem Punk kommen wir zu dem was fuer die Crew kritisch ist, wenn ein Blinder an Board ist. Alles muss an seinem richtigen Platz sein. Nichts darf irgendwo rumliegen. Das waere der Punkt wo es bei mir scheitern wuerde. Ich selbst bin eher das Modell zerstreuter Professor der mitte 40 wieder mit segeln anfaengt. Wenn ich an mein letztes grosses Hafenkino zurueckdenk, sind wir nur deshalb mit nem Schrecken davongekommen, weil A. ein Profi ist, der im kritischen Moment genau das richtige gemacht hat. Das heist eine Crew mit einem Blinden braucht die gleiche Disziplin wie eine Regatta Crew. Das faengt damit an, dass alle auch bei leichtem Wind Westen tragen. Jeder sich mit geschlossenen Augen an den Lifelines entlanghangeln kann, alles an seinem Platz ist, und jeder Handschlag ohne hingucken sitzt. Seh es sportlich und uebersetz Handycap mit Yardstick. ciao,Kraehe
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#49
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Der Umstand, daß Moreno kommerziellen Mißbrauch und privates Mitsegeln (oder sonstwie Mitmachen bei Sport oder Outdoor-Aktivitäten) gleichsetzt, ist seltsam. Götz hat halt jemanden Blindes in der Crew - na und? Das ist die Sache von Götz und B. Offensichtlich finden es beide jut, also: allet schick. B. kann es nur jut finden, weil Götz ihr eine Chance gegeben hat,das mal zu erleben. Da unterscheidet sich B. nicht von Sehenden. Mancher fährt mit und findet´s schick, der nächste nicht.
Es ist eher nicht zu erwarten, daß B. allein skippert oder Auto fährt, aber sie muß doch deswegen nicht vom Leben ausgeschlossen werden. Götz erlebt das Segeln mit Ihr als Bereicherung, und sie das Segeln mit Götz, sie hat ihren Platz an Bord - is doch alles Bestens. Das mit dem Helfersyndrom gewöhnt man sich am Besten ab, wenn man sich angewöhnt, nicht so sehr das Handicap, sondern den Menschen zu sehen. Jeder von uns hat seine Grenzen.
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#50
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Moin,
sofern möglich, steuere ich gerne nach Landmarken. Danach Kompass und zuletzt GPS-Kurs. Moderate Verhältnisse setze ich jetzt mal voraus. Ebenso, dass (gerade am Anfang) der Segeltrimm von Anderen übernommen wird. Gerade auf größeren fehlt leider oft die direkte Rückmeldung vom Steuerrad (ja, ich mag meine Jolle). Möglicherweise wird B. den (scheinbaren) Wind auf der Haut schneller als ein Sehender zur Orientierung nutzen können. Jedoch sollte m. E. schon eine gesicherte "Abfrage" des Kurses für B selbstständig (ohne Dritte) möglich sein. Mein Ansatz wäre jetzt, vorhandene Navigationseinrichtungen auf dem Boot nach nutzbaren Schnittstellen zu prüfen, die B. am Steuer helfen könnten. Gibt es da schon Ansätze? Gruß Ralph |
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