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  #526  
Alt 19.08.2019, 07:49
Fronmobil Fronmobil ist offline
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Oldskipper,
wenn ich auf meinen Reisen auf Berufsschiffen eins gelernt habe,
dann ist das die Sache mit der Geschwindigkeit. Es kommt nicht
auf Vmax an, sondern auf die Ökonomische Geschwindigkeit.

Bei einer Wasserlinie von 10,50 m hat die Stern eine Rumpfgeschwindigkeit von 15 km/h oder 8 Knoten. Das schafft das Boot auch mit seinen 16o PS locker.

Damit wäre ich gestern mit 21 km/h die Ems "hochgeballert". Aber was bringt das? Ich hätte die Flutwelle nicht optimal genutzt und länger an der Schleuse gewartet.

Ergo: Geschwindigkeit bringt einen nicht immer schneller ans Ziel.

Klaus, der nicht nur auf dem Boot immer an die Schonung der Resurcen denkt und seine Kräfte einteilt

Geändert von Fronmobil (19.08.2019 um 08:06 Uhr)
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  #527  
Alt 19.08.2019, 10:35
Oldskipper Oldskipper ist gerade online
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Ich habe meistens einen knappen Zeitplan. Wenn ich von Magdeburg aus zur Ostsee starte bringen 2 km/h mehr locker 2Tage mehr Zeit im eigentlichen Zielgebiet. Das ist letztendlich auch ökonomisch. Der Verbrauch auf den km ist faktisch kaum höher als in Schleichfahrt. Auf deiner Route habe ich von Herenveen bis zum nassen Dreieck 4 Tage gebraucht. Und noch einmal 4 Tage bis zur Elbe. Das war allerdings eine Überführung. Und einen Tag habe ich auf der Ems verloren wegen Streik der Schleusenwärter. Ansonsten war das ein Spaß. Wenn ich Zeit genug habe reichen mir 10 km/h auch völlig aus.
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  #528  
Alt 19.08.2019, 10:42
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Ostfriesen Ostfriesen ist offline
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Zitat:
Zitat von Fronmobil Beitrag anzeigen
Kaum war das Bierchen vernichtet stand plötzlich der Ostfriese vor mir. Mit ihm hatte ich ja hier in Leer gar nicht gerechnet , umso größer war die Freude, dass wir uns mal persönlich kennenlernten. Hat mich echt gefreut. Alex kam extra mit dem Fahrrad an und hat noch Fotos von den beiden Booten geschossen.

Hallo Klaus,

die Freude und Ehre war ganz auf meiner Seite.

Ich hoffe, Du kannst heute noch ein paar Impressionen der Leeraner Altstadt mitnehmen, bevor Du Richtung Haren ausschleust.
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Alex
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  #529  
Alt 19.08.2019, 11:04
Fronmobil Fronmobil ist offline
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Ja Alex, es geht erst mit der 14 Uhr Schleusung weiter.

Also ich soll sagen: Leer(Ostfriesland) ist ein wunderbares Städtchen, so zu sagen das Herz Ostfrieslands mit total sympatischen Menschen und einem ausergewöhnlich gepflegten Altstädtchen mit maritimem Flair.

(wenn ich das mache, sagt der Hafenmeester, darf ich das Nächstemal für das halbe Hafengeld hier liegen )

Klaus, der schon vor Acht die Kullerauge-Crew verabschiedet hat
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  #530  
Alt 19.08.2019, 13:04
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Dayskipper Dayskipper ist offline
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Ich hätte niemals gedacht dass Du bestechlich bist

Ich bin entsetzt





P.S.
Ich bin auch ein großer Fan Deiner Törnberichte und werde weiterhin brav folgen.
Vielen Dank für die ganze Mühe die Du Dir machst.


__________________
Grüße aus dem wilden Süden
Pedro



Intelligenz ist am gerechtesten verteilt, jeder denkt er hat genug davon.
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  #531  
Alt 19.08.2019, 19:23
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Hallo Klaus
Wenn Du auf Deiner Rückreise auf dem MLK in der Nähe von Braunschweig Übernachten möchtest kann ich Dir den Hafen am Heidanger empfehlen. Schöner gepflegter Hafen und Gaststätte.
In den Stichkanal von Salzgitter ein kleines Stück reinfahren, und dann links durch ein Brückenbogen fahren. Aber aufpassen sonst bist Du schnell vorbeigefahren. Ist mir auch passiert.
Gruß Joggel

Geändert von Joggel (19.08.2019 um 19:30 Uhr)
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  #532  
Alt 19.08.2019, 22:34
Fronmobil Fronmobil ist offline
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Tag 40 – 19.08.19 | Walchum | Marina Emstal
Wetter: sonnig, Nachmittag auch Schauer, 21 Grad
Motorstunden: 5
Tagesstrecke: 45 km

Törnkarte

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Flagge von Walchum

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Aufgehende Sonne in Leer (Ostfriesland)

Ich glaube heute war Sommer in Ostfriesland. Obwohl es am Morgen frische 16 Grad hatte, schien die Sonne und die Ostfriesen liefen in kurzärmeligen Hosen und mit T-Shirt oder Hemd rum. Die Temperaturen kletterten im Laufe des Tages auf 21 Grad, aber der Wind frischte auch ein wenig auf und es gab Schauer. Egal. Sommer!

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Abfahrt des Kullerauges

Die Crew vom Kullerauge war hart im Nehmen und haben nach einer kurzen Nacht bereits in aller Früh (vor 8 Uhr abgelegt), um mit der ersten Schleusung mitzukommen und vor der Schleuse auf Niedrigwasser zu warten, um dann mit einsetzender Flut die Leda hoch zu fahren. Gute Reise, Jungs!

Das Wasser im Dollard und der Ems ist schon eine ordentliche Brühe. Also da könnte man sich was Schöneres vorstellen. Geht da jemand rein zum Baden? Also freiwillig? Ansonsten ein interessantes Revier. Erinnert mich ein wenig an das Stettiner Haff und die Peene. Nur eben mit Gezeiten.

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Die MY Stern - jetzt mit Wimpel

Ich habe gestern Abend noch die Gastlandflagge von NL runtergenommen und dafür den BF-Wimpel gesetzt. Es ist also Zeit mal Resümee zu meinem Niederlande-Tripp zu ziehen, so aus bootstouristischer Sicht .

Ganz Holland und besonders natürlich Friesland ist ein Wassersportparadies. Das kann man sicher sagen. Die Niederländer sind sympathische und offene Gastgeber und wie schon so oft gesagt, nie gestresst. Beweis? Mir ist aufgefallen das ich in den Wochen nicht einmal mein Horn am Boot betätigen musste, obwohl ja reichlich Verkehr auf dem Wasser herrscht und es in den Städten (Amsterdam, Leeuwarden, Gouda, Zwolle, Sneek) schon mal ziemlich eng zugeht. Ich habe nur zur Begrüßung einmal Detlef (HimbeerToni) angehubt , da haben gleich alle so geguckt.

In Berlin musst du mindestens einmal am Tag irgendeinen Querschläger oder Kampfsegler aus dem Fahrwasser weghornen.

Ein Liegeplatzproblem gibt es in den Niederlande aus meiner Sicht auch nicht. In den Häfen machen die Havenmeester alles möglich und lassen auch große Päckchen in der Boxengasse zu (zum Beispiel im Sixhaven/Amsterdam). Außer in Elburg (ca 17.00 Uhr) und in Grou (um die Mittagszeit, aber an einem Festwochenende und bei Sturm) habe ich immer einen schönen, guten Liegeplatz für mein 13,50 m Boot gefunden. Ohne Reservierungen vorab in der Ferienzeit.

Toll ist auch die Vielfalt an Anlegemöglichkeiten vom vollausgestattenden Yachthafen, über Stadtanleger an der Kaimauer bis hin zu den Liegeplätzen ohne Infrastruktur in freier Natur. Vielfach kann man auch ankern oder man geht in Friesland an eine Tonne (wenn man es denn schafft ).

Das holländische Essen nennen wir mal "interessant" und hat meine Kenntnisse darüber, was man alles frittieren kann, deutlich erweitert.
Das Bier ist nicht so schlecht, wie sein Ruf, wenn man auf die lokalen Biere zurückgreift. Ansonsten ist es natürlich ein gemütliches Revier für Verdrängerfahrer, also eher für die Generation „Freizeitnehmer“ oder für Familien, als für junge hippe Gleiterfahrer.

Und ich muss neidlos anerkennen: die Niederländer können alle ein Boot fahren. Ob jung oder alt, Mann oder Frau, wer am Ruder sitzt der hat es drauf. Das habe ich bewundert und hatte nie Angst irgendwo „angefahren“ zu werden. Das sieht manchmal ein wenig anders aus, wenn (deutsche?) Charterer unterwegs sind oder auch hinten der Adenauer dranhängt. Leider.

Die Verfügbarkeit von guten Dienstleistern und Technikern rund ums Boot ist gegeben und musste ich ja leider auch in Anspruch nehmen , kann jedoch wirklich eine breite Infrastruktur an „Service rund ums Boot“ feststellen. Und ein besonders Lob natürlich an die vielen Brückenwächter und Schleuser. Die machen echt einen geilen Job.
Die haben immer zum Ziel den Verkehr an Land oder auf dem Wasser am laufen zu halten und haben nicht die in Deutschland leider häufig verbreitete Türsteher- oder Hausmeistermentalität („Du kommscht hier nett durch!“).

Danke schon mal an der Stelle auch an die tollen Tippgeber hier aus dem Forum zu den touristischen Zielen und Highlights, besonders möchte ich da Rob nennen, dann vor allem Richard , Burkhard hat mir gut geholfen und die Hinweise von HimberToni und Ingo (hdK) waren sehr wertvoll für mich als Holland-Rookie. Danke Leute!

Natürlich blieb heute am Vormittag für mich noch Zeit um das Örtchen und die Altstadt von Leer (Ostfriesland) zu besuchen. Nett, muss man sagen. Das passt.

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Restauranttipp von Schimi: Restaurant Haus Hamburg

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Irgendwie habe ich den Eindruck ich lerne auf dieser Tour das halbe Booteforum persönlich kennen. Gegen Mittag kommt in seiner vorgezogenen Mittagspause Guido (MV-Zausel) vorbei und wir verplaudern seine Mittagspause an Bord, bevor ich dann auch das Ablegen vorbereiten muss.

Um 13.30 Uhr wird die Maschine angerissen. Auch ein 18 m Schiff mit Heimathafen in Brandenburg und einer zweiköpfigen Besatzung aus Leipzig legt mit ab und geht durch die Brücke und zur Schleuse. Bei der Brückendurchfahrt ruft mir der Hafenmeister zu: „Die Schleuse ist informiert und macht auf.“ Klasse. So sehe ich keinen Handlungsbedarf, um mich per Funk bei der Schleuse zu melden.

Nicht so der sächsische Bootsfahrerkollege. Der Dialog zwischen dem Ostfriesischen Schleusenmeister und dem sächsischen Skipper gestaltete sich etwas schwierig. Mehr kann ich jetzt dazu hier nicht schreiben … war lustig mitzuhören!

Auf dem kurzen Stück auf der Leda zur Ems hin haben wir dann nach Schleusenausfahrt die Flut gegen uns, mit ca 3 km/h zu spüren. Auf der Ems geht es dafür mit der Flutwelle zu Berg und die Stern folgte locker dem sächsischen 18 m Kreuzer.

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Topspeed auf der Ems zu Berg

Es geht an der Meierwerft vorbei (es liegt aktuell ein Neubau im Werfthafen ). Leider konnte ich keinen Zwischenstop machen, weil von hinten kam ein Schubverband auf mit zwei riesigen Bauwerksteilen, wohl schon für den nächsten Neubau. Die Schlepper zogen den Schubi durch die Werftschleuse in das Hafenbecken.

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Dann kam auch bald die Schleuse Herbrum und damit das Ende des Gezeitengewässers. Nach einem niederländischen Binnenschiff (Tanker) konnten wir Sportboote einfahren, wobei sich ein Gleiter aus dem Pott (Duisburger Kennzeichen ) meinte querstellen zu müssen. Auch mit insgesamt 5 (!) Leinen und zwei Bootshaken bekam die dreiköpfige Crew zusammen mit dem Skipper oben auf der Fly das 10 m Teil irgendwie nicht in den Griff. War schon nicht mehr lustig anzusehen.

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Vor der Schleuse Bollingerfähr

An der nächsten Schleuse war das Manöver besagter Crew nicht viel besser (flache Lernkurve ) und alle hielten respektvoll Abstand. Helfen konnte man ihnen nicht.

Bei Kilometer 199 gings dann für mich ab in das Hafenbecken der Marina Emstal. Die Sachsen mussten weiterfahren, weil ihr großes Schiff dort keinen geeigneten Liegeplatz findet. Sie wollten vor/hinter der nächsten Schleuse irgendwo festmachen.

Für mich gab es noch ein freies Boxenplätzchen (eigentlich nur bis 12 m ) und ca 30 Minuten nach dem Anlegen stand schon ein warmes Abendessen auf dem Tisch.

Klaus, ab heute wieder Binnenschiffer
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  #533  
Alt 19.08.2019, 23:18
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fliegerdidi fliegerdidi ist offline
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Klaus, du hast solch eine feine Feder, die mich jeden Tag erfreut. Ganz herzlichen Dank dafür.

Grüße Didi und weiterhin viel Spass bei der Reise.
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  #534  
Alt 20.08.2019, 00:24
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Puuh Puuh ist offline
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Zitat:
Zitat von Dayskipper
P.S.
Ich bin auch ein großer Fan Deiner Törnberichte und werde weiterhin brav folgen.
Vielen Dank für die ganze Mühe die Du Dir machst.
Dem kann ich mich nur anchließen.

@Fronmobil
Klaus, wenn du magst, beschreibe doch mal ein Schleusenmanöver. Wie händelst du das - so allein mit dem 13,50m-Schiff?
Soweit ich erinnere, gibt es auf dem DEK keine Schwimmpoller - und meistens so fiese Spundwände in der Schleuse.
__________________
“I don’t feel very much like Pooh today," said Pooh.
Gruß Volker
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  #535  
Alt 20.08.2019, 01:07
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Ich denke der Klaus macht das so wie ich und sicher fast alle Einhandfahrer. Das Boot wird so abgefendert, dass es sich an der Schleusenwand nicht wegdrehen kann. Im Regelfall bedeutet das ein dicker Kugelfender vorne und je nach Rumpfform eine kleinere Kugel hinten und normale Fender in der Mitte. Das an beiden Seiten und an der Mittelklampe immer eine Leine fest angeschlagen. Dann bringt man das Boot mit der Mittelklampe an einen Poller oder auch an eine Leiter. Kleiner Sprint vom Ruder nach Mittschiffs und erst einmal belegen. Dann Maschine aus und wieder zurück zur Klampe. Leine wieder lösen und ganz normal umlegen beim Schleusenvorgang. Am Ende wieder belegen und Motor an. Bei Grün loswerfen und ausfahren. Ich habe zur Sicherheit Bug und Heckleine ebenfalls bis zur Mittelklampe immer griffbereit liegen. Als besonderen Luxus habe ich noch eine Fernbedienung für Bug und Heckstrahl am Mann.
Dazu noch Schleusenhaken und Messer in Griffweite.
An Spundwänden kann man die Fender horizontal mit einer zweiten Leine hinhängen.
Die eigentliche Kunst beim einhand Fahren, ist auch mal nicht zu fahren. Zuviel Wind ist schlecht. Und das ein oder andere Manöver ist ohne Leinenmannschaft nicht machbar. Da muss man im Vorfeld drüber nachdenken.
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  #536  
Alt 20.08.2019, 08:17
Fronmobil Fronmobil ist offline
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Zitat:
Zitat von Volker
Klaus, wenn du magst, beschreibe doch mal ein Schleusenmanöver. Wie händelst du das - so allein mit dem 13,50m-Schiff?
Genau so wie von Oldskipper beschrieben. Geht ganz entspannt. Das "große Geheimnis" ist, mit der Mittelklampe wirklich genau am Poller zu stehen, an dem man antüddelt. Nicht einen halben Meter davor oder dahinter. Der Weg der Leine zwischen Schiff und Spuntwand muss so kurz wie möglich sein. Ich habe zum leichteren Handling dafür auch eine extra kurze (6 m) "Scheusenleine" auf der Mittelklampe liegen. Am liebsten Schleuse ich auf Steuerbord (da sehe ich alles am besten auf der Seite) geht aber ganz genauso auf Backbord.

Und ich muss nicht "sprinten" weil ich eben auch ne Fernbedienung (Hafengang nach vorne, Hafengang nach achtern, Bug- und Heckstrahler) für den Notfall hab und den Motor durch das Seitenfenster an- und aus machen kann. Ich mach mir aber auch keinen Stress, wenn es nicht anders geht und lasse bei einer schnellen Schleusung den Motor weiterlaufen.

Klaus, der schon immer Einhand schleust, ob mit 9 m oder 20 m, egal

Geändert von Fronmobil (20.08.2019 um 08:27 Uhr)
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  #537  
Alt 20.08.2019, 09:54
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Zitat:
Zitat von Fronmobil Beitrag anzeigen
Oldskipper,
wenn ich auf meinen Reisen auf Berufsschiffen eins gelernt habe,
dann ist das die Sache mit der Geschwindigkeit. Es kommt nicht
auf Vmax an, sondern auf die Ökonomische Geschwindigkeit.
Genau, ist auch meine Erfahrung auf der Rhein.
Bin mit SOG 5-6 kmh zur Berg gefahren* und die grosse Schiffe waren nicht einmal so viel schneller das ich sie als 'Raser' erfahren hatte.

Was auch auffiel: Die namen nicht immer die Innenkurve, sondern fuhren dort wo es Tiefe gab. Nagfrage lernte das mehr Tiefe die hohere Stromgeschw kompensiert ...

* Wir liegen zz in Koblenz wo wir 2 tage verspassen mit 'Touristen spielen', morgen wieder 'zum tal'
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Rob

Der Fliegenden Holländer
Verdrängt 11 Tonnen Wasser mit 1x84Ps, auch auf der Rhein zur Berg
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  #538  
Alt 20.08.2019, 10:33
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Zitat:
Zitat von RobG_NL Beitrag anzeigen
Was auch auffiel: Die namen nicht immer die Innenkurve, sondern fuhren dort wo es Tiefe gab. Nagfrage lernte das mehr Tiefe die hohere Stromgeschw kompensiert ...
'
Merkt man ja auch in Kanälen mit wenig Wassertiefe ganz deutlich.
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  #539  
Alt 20.08.2019, 10:42
Oldskipper Oldskipper ist gerade online
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Nachtrag was das Schleusen angeht: es kommt auch auf das Boot an. Ideal sind Verdränger mit breiten Laufdecks. Scharf geschnittene Gleiter mit hohem Freibord und schmalem Gangbord sind weitaus schwieriger zu handhaben. Besonders beim abwärts schleusen muss man unter Umständen von Bord um an den Poller zu kommen. Wenn dann noch ordentlich Wind ist, ist das selbst mit Mannschaft nicht einfach. Dazu noch etwas Schraubenwasser von der Berufsschifffahrt, die nicht abstellt und das Chaos ist perfekt.
Ich habe zwei Schleusen auf meiner Liste, die ich als schwierig betrachte. Das ist die Schleuse Anderten zu Berg und die Schleuse Rothensee zu Tal. Je nach Position in der Kammer drückt mir das Heck in Anderten mit Gewalt von der Wand weg, so dass man es kaum halten kann. Die Schleuse Rothensee liegt weit über dem umliegenden Gelände. Dort ist starker Seitenwind die Regel. Die Schwimpoller sind auf Luv. Wenn man da nicht im ersten Anlauf den Poller erwischt geht man direkt auf Reise. Meine Strahler schaffen es nicht dagegen zu halten. Es gibt sicher noch mehr Schleusen mit Tücken.
Einhand hat immer ein gewisses Risiko. Ein Teil davon kann man durch Überlegen und gute Vorbereitung sicher kompensieren. Ein Rest bleibt.
Was mich am Meisten stört: Ich kann die Mannschaft nicht zusammenbrüllen, wenn ich ein Mannöver versaue. Da suche ich noch nach Lösungen.
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  #540  
Alt 20.08.2019, 11:05
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Zitat:
Zitat von Oldskipper Beitrag anzeigen
Ich denke der Klaus macht das so wie ich und sicher fast alle Einhandfahrer. Das Boot wird so abgefendert, dass es sich an der Schleusenwand nicht wegdrehen kann. Im Regelfall bedeutet das ein dicker Kugelfender vorne und je nach Rumpfform eine kleinere Kugel hinten und normale Fender in der Mitte.
Ja, so geht das auch mit 18 Metern Allerdings benutze ich (mit Stahlschiff mit integriertem Beulfaktor) auch gerne Reibhölzer bzw. die Kunststoffvariante (TipTops), die überbrücken die Abstände an den Spundwänden.
__________________
Gruß

Klaus

Küstenklatsch der Kieler Sprotten

Geändert von stenner (20.08.2019 um 15:22 Uhr)
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Alt 20.08.2019, 11:09
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Zitat:
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Was mich am Meisten stört: Ich kann die Mannschaft nicht zusammenbrüllen, wenn ich ein Mannöver versaue. Da suche ich noch nach Lösungen.
Da gab es schon im Mittelalter einige Lösungen.
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Gruß

Klaus

Küstenklatsch der Kieler Sprotten
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Alt 20.08.2019, 14:53
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Zitat:
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Das "große Geheimnis" ist, mit der Mittelklampe wirklich genau am Poller zu stehen, an dem man antüddelt. Nicht einen halben Meter davor oder dahinter. Der Weg der Leine zwischen Schiff und Spuntwand muss so kurz wie möglich sein. Ich habe zum leichteren Handling dafür auch eine extra kurze (6 m) "Scheusenleine" auf der Mittelklampe liegen.

genau so handhaben wir das auch, da bei zu langen Leinenwegen das Schiff doch noch von der Wand weg getrieben werden kann. Je kürzer, desto besser liegt der Pott an der Wand.

Da wir in der Schiffsmitte Doppelpoller haben nehmen wir immer gleich zwei Festmacher, die per Augspleiß auf den Pollern bereit liegen.
So hat man in Ruhe Zeit, den losen Festmacher schon auf den nächsten Wandpoller zu legen, bevor man den anderen Festmacher löst.
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Gruß - Georg
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Alt 20.08.2019, 22:08
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Tag 41 – 20.08.19 | Haren/Ems | Yachthafen Wassersport Haren/Ems e.V.
Wetter: überwiegend sonnig, 20 Grad
Motorstunden: 2,5
Tagesstrecke: 22 km

Törnkarte

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Flagge von Haren/Ems

Das wichtigste am heutigen Tag : Ab jetzt habe ich einen Decksjungen an Bord , der sich zum 1. Nautischen Offizier hocharbeiten will. Er ist motiviert und hat von mir einen Einarbeitungsplan mit Lernzielen bekommen. Nach positiven Erfolgskontrollen wird er in den nächsten Tagen auch irgendwann mal als Rudergänger tätig werden dürfen. Ich habe ihm eine Koje zugewiesen und ihm das heute Morgen gesäuberte Deck gezeigt. In diesem Zustand (und besser) soll es nun gehalten werden.

Da heute keine große Strecke anstand, habe ich nach dem Aufstehen erstmal klar Schiff gemacht und den Rumpf der Stern vom Dreck der Ems befreit. Zum Glück hat die Stern mit der grauen Farbe eine Schlickfreundliche Grundierung. Ich möchte mir gar nicht ausmalen wie das mit einem dunkelblauen Rumpf aussieht.

So ging es dann erst gegen 10.30 Uhr los und der ersten Schleuse entgegen: Düthe Schleuse. Über Funk meine Anmeldung gemacht und als Antwort „Na komm mal ran“ gehört. Als ich vor der Schleuse auf das Öffnen der Tore warte sehe ich einen Mechaniker an den großen Motoren an den Schleusentoren „rumbasteln“ . Ich frage sicherheitshalber mal nach: „Habt ihr eine Steuerung?“ „Nee, nur kleine Wartung, dauert einen Moment.“ „Gut, dann mach ich erstmal fest.“

Hat dann wirklich nur 15 Minuten gedauert und die Tore bewegten sich wieder, ein Binnenschiff kam raus und ich konnte zu Berg schleusen.
Anbei mal ein heutiges Foto von meiner Leine an der Mittelklampe wie ich gewöhnlich schleuse. Und Klaus (stenner) guck mal was ich da hab …

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Ich habe mir auch die Reibhölzer aus Gummi gekauft und bin derzeit am ausprobieren wie ich sie bei meinem Boot am besten einsetze. Ich werde sie auf jeden Fall in meiner Heimatbox benötigen um das Boot gegen den Steg zu sichern, da meine Box 4,60 m breit ist und die Stern 4,25 m in der Hüfte hat.

An der zweiten Schleuse (Hilter) lief es noch besser. Ich funk wieder an und der Schleusenmeister lässt nach Ausfahrt eines Binnenschiffs das Tor im Unterwasser für mich offen und wartet auf meine Einfahrt. So gibt’s für die Stern eine exklusive Schleusung nach oben.

Die Ems, respektive der Dortmund-Ems-Kanal, ist hier ganz idyllisch. Der natürliche Flußlauf der Ems wird immer wieder durch ein Stück Kanalstrecke „begradigt“ und fühlt sich nicht wie ein künstlicher Kanal an.

In Haren/Ems komme ich erst am alten Hafen vorbei. Dort liegen einige offensichtlich arbeitslose Binnenschiffe auf Reede bzw. warten auf eine Reparatur in der Werft. Ein Stück weiter geht der Haren-Rütenbrock-Kanal ab und kurz danach ist auf Steuerbord die Hafeneinfahrt zum Yachthafen, meinem heutigen Ziel.

Kaum habe ich angelegt meldet sich mein Mitfahrer Tom (Papierflieger) schon am Handy und sucht den Eingang zur Hafenanlage. Perfektes Timing. Den Nachmittag über führen wir Fachgespräche und planen unsere Tour nach Berlin, bevor wir am Abend zum Essen abgeholt werden und in den Ort fahren.

Klaus, der heute vergessen hat Fotos zu machen

Geändert von Fronmobil (20.08.2019 um 23:59 Uhr)
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  #544  
Alt 20.08.2019, 23:14
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Zitat:
Zitat von Fronmobil Beitrag anzeigen
Anbei mal ein heutiges Foto von meiner Leine an der Mittelklampe wie ich gewöhnlich schleuse. Und Klaus (stenner) guck mal was ich da hab …
Das ist doch eine Schattenparkerschleusen mit Stange. Das gilt doch nicht

Und ja, ich habe eine kleine Sammlung immer dabei
Zitat:
Zitat von Fronmobil Beitrag anzeigen
Ich habe mir auch die Reibhölzer aus Gummi gekauft und bin derzeit am ausprobieren wie ich sie bei meinem Boot am besten einsetze. Ich werde sie auf jeden Fall in meiner Heimatbox benötigen um das Boot gegen den Steg zu sichern, da meine Box 4,60 m breit ist und die Stern 4,25 m in der Hüfte hat.
Ich liege längsseits an einer Kaikante und wir haben manchmal schwankende Wasserstände. Nur leider auch einen Absatz in der Kaikante (siehe unten) und manchmal ist das Wasser so tief, dass die achterliche Reling unter den Absatz kommt (und ein Kugelfender auch nicht sinnvoll wirkt, da der Absatz tiefer als der Fender ist...). Daher binde ich die Tioptops senkrecht an die Reling, das klappt wunderbar.

Man kann auch wunderbar zwei Teppichstücke um den inneren Teil der TipTops wickeln, das schont das Gelcoat / den Lack...
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Gruß

Klaus

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Alt 20.08.2019, 23:28
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Ich sehe bei den Binnenschiffen die Reibhölzer meist an einer Y-Leine.
Vorerst habe ich mir zwei Leinen ran gemacht, finde das erstmal praktischer.
Im Heimathafen werde ich die Hölzer auch senkrecht einsetzen und nur
mit einer Leine an der Reling festmachen.

Klaus, der die Varianten für sich austestet
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Alt 20.08.2019, 23:53
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@Oldskipper und @Fronmobil
Danke für die Beschreibung der Schleusenmanöver. War ja OT.
Nun soll dies aber nicht weiter Klaus' Törnbericht zerfleddern. Darum Schluss. Over and Out.
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Gruß Volker
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Alt 21.08.2019, 07:33
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Zitat:
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Kaum habe ich angelegt meldet sich mein Mitfahrer Tom (Papierflieger) schon am Handy und sucht den Eingang zur Hafenanlage. Perfektes Timing. Den Nachmittag über führen wir Fachgespräche und planen unsere Tour nach Berlin, bevor wir am Abend zum Essen abgeholt werden und in den Ort fahren.

Herzlichste Grüße an Deinen Decksjungen! Na das wird ja eine spaßige Fahrt!

Nick
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Alt 21.08.2019, 09:39
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Hallo Klaus,

Nina hat sich beklagt, dass die Reibhölzer zu unhandlich und schwer sind. Mit einer Kreissäge habe ich diese in der Länge aufgesägt, nun ist Nina zufrieden, und wir hatten die doppelte Menge.
Hatten.....weil die Dinger hängen gerne an den Schleusentoren an.

Gute Fahrt Gruss Nina und Edi
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Alt 21.08.2019, 12:21
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Wieso "hängen die gerne an den Schleusentoren an"???
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Alt 21.08.2019, 21:15
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Wieso "hängen die gerne an den Schleusentoren an"???
.....das weiss ich leider nicht genau
, und kann sie auch nicht mehr fragen, weil sie weg sind.

Ich vermute aber, und bin fast sicher, dass durch die Form diese einfacher an den Stahlträger der Tore besser hängen bleiben als Rundfender und mit 25t bemerkt man das nicht immer........ Natürlich nur in den 5m breiten Kanalschleusen.
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