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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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#526
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Zitat:
mein Studiengang beschäftigt sich teilweise mit den von dir angesprochen Problematik. Es ist aber zum großen Teil auch ein klassisches Maschinenbaustudium. Ich denke ich schreibe dir demnächst mal eine PM, ich bin grade auch an einer Umsetzung einer Idee, welche evtl etwas für deine Boote sein könnte. Bei dieser Idee steht im wesentlichen das gleiche Garantie/Gewährleistung Konzept im Vordergrund wie bei dir. Produkt mit einer Gewährleistung von bis zu 10 Jahren. PM kommt bald, habe grade viel um die Ohren, studientechnisch. Cheers Alex. P.S. Ist deine Werft in Wadern? Würde gerne mal vorbei kommen und qualitativ hochwertige Holzfertigung anschauen... |
#527
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Hallo Alex,
die beiden Prototypen werden ja in Speyer gebaut. Ich selbst wohne in Wadern. Bin sehr gespannt auf Deinen Vorschlag. Gru Jo |
#528
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Hallo, Jo
ich wollte mich nochmals für den Mailverkehr bedanken und hätte vielleicht zum Thema was beizutragen. Da ich mir noch 2 Tischplatten gebaut habe bin ich auch wieder am Lacken. Ich hab gerade gelesen, das du in Speyer baust? Da würde ich mich das Alex anschließen und gerne mal vorbei kommen und mir das ansehen?
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Grüße vom Neckar Predi |
#529
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Wadern, na sowas, ich habe in Perl gewohnt, schade bin ja seit 6 Jahren Ausgewandert, das wäre schön gewesen dir "mal über die Schulter gucken zu dürfen"
Ich finde es immer wieder Faszinierend mit welcher liebe zum Detail du deine Arbeit ausführst und Dokumentierst! In unserer hektischen Zeit ist sowas schon außergewöhnlich. Bitte weiter so!
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Löbliche Grüße, Claude
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#530
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Ja, kommt nur alle vorbei. Ich freu mich.
Ich finde, wir müssen alle hart arbeiten für Geld und da kann man wohl erwarten, dass man das denkbar Beste für das Geld geboten bekommt. Dass das heut out ist, ist mir schon klar. Ich will aber in den Spiegel gucken können. Ich, das heisst Julia und ein bisschen ich, haben gerade an einer Segelyacht das Teak der Badeplattform erneuert. Vorgefunden haben wir eine fünf Jahre alte Arbeit, die damals 700 Euro gekostet hat. Das neue haben wir als Einstiegsarbeit kurzerhand auch für 700 Euro gemacht. Der Eigner war natürlich entsetzt über das, was wir unter dem alten Deck vorgefunden haben. Spanplatten, jede Menge Spachtelmasse und 30 Liter Wasser.... und dass alles nur so kurz gehalten hat. Diese Arbeiten sind ausdrücklich NICHT in Speyer gemacht worden, nur um das mal klarzustellen. Geändert von seebaer150 (18.06.2015 um 18:10 Uhr) |
#531
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Dann hat Julia Kwiedor folgendes gebaut:
Geändert von seebaer150 (18.06.2015 um 18:29 Uhr) |
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Hier sieht man die Rundschnur, die die Vergussmasse an der Unterseite konkav formt.
Oben ist sie auch konkav abgezogen. So kommt der Doppelkonkav-Querschnitt zustande, der hohe Haftflanken hat und nur einen winzigen kraftübertragenden Querschnitt in der Mitte. So können keine Abreisskräfte an den Fugenflanken entstehen, weil sich die Gummifuge wie Kaugummi endlos auseinanderziehen lässt. Geändert von seebaer150 (19.06.2015 um 07:49 Uhr) |
#533
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Was Julia da gerade verleimt, ist der 30 mm dicke Massivholzabschluss. Die Einpassung ins Schiff hab ich dann gemacht und auch die Abrundungen und die Griffausschnitte.
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#534
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Beim Wühlen in alten Dateien hab ich gerade dieses Bild gefunden. Stammt aus unserer Schiffsklamottenaktion. Ich find´s toll.
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#535
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Na, die Badeplattform am Segelboot ist nun fertig.
Bevor wir sie aufsetzen konnten, musste eine Haltbare Unterkonstruktion gebaut werden, die auch die Motorleistung des Hilfsaussenborders verkraftet. |
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Jetzt ist die Unterkonstruktion verleimt und muss gehobelt und verschliffen werden. Die Aussparungen passen zu den Griffen in der Plattform.
Der Schacht für die Badeleiter erhält eine Teakeinfassung. Alles wird meterdick mit Epoxid beschichtet. |
#537
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Dann werden Badeleiterkassette und angefaste Teakeinfassung abgeklebt. Die Schraubenbohrungen erhalten Kegelsenkungen. In den Anfasungen und den Kegeksenkungen ist Raum für Sikaflex.
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Statt einer AB-Motorhalterung aus Edelstahl gab es eine Halterung aus Mahagoni. Diese sollte stabil genug für 4 PS sein und schön aussehen.
Dann gab es noch ein paar Applikationen aus Teak für die Berührungspunkte und schon hatten wir wieder einen zufriedenen Kunden mehr. |
#539
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Hallo Jo
Wunderbare Arbeit. Ich beneide euch aus tiefstem Herzen. (Muss mich grad bei 38 grad mit dem allseits beliebten polyester rumschlagen ) Hab dank für deine Doku und lass uns weiter daran teilhaben. LG Alex ,dens juckt und beisst, es hilft nichtmal melissengeist. 😷 Gesendet vom handy mit tapatalk
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Wie gewohnt... Perfektion bis ins letzte Detail.
Sieht genial aus!
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Cheers, Ingo
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Louise geht auch weiter: Wir hatten das Bad ja schon mal refittet, indem wir überall neue Platten aufgeplankt hatten, nachdem die Alten entfernt worden waren. Siehe ab Beitrag 153 ab Seite 8.
Nachdem feststand, dass das Schiff von 12 auf 16 Meter umgebaut wird und als neuer Prototyp fungiert, wurde der Aufbau um 500 mm angehoben. Über dem Bad liegt zukünftig der neue Steuerstand über die ganze Aufbaubreite. Deshalb mussten die Wände des Bads nach oben verlängert werden, indem wiederum neu geplankt wurde. Im dritten Bild sieht man das gut. Die Wand davor gerät später zu Trennwand zwischen Salon und Steuerstand - wird also bis unter die Decke erhöht und seitlich dem neuen Linienriss angepasst. Im letzten Bild erkennt man die Füllung innerhalb des Spantes, die die Ausschnitte des Durchganges zur Dusche markiert. Geändert von seebaer150 (02.07.2015 um 19:10 Uhr) |
#542
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Auch der Trennspant zur Dinette gegenüber der Galley reicht nun bis unter die Decke des alten Aufbaus. Dieser hatte Dachbalken, die jetzt als Füllung des Spantes zum Dachabschluss fungieren. Früher war die Trennwand einfach am Schott angeschlagen. Jetzt ist sie durchgehender Spant vom Kiel bis zur Decke.
Geändert von seebaer150 (02.07.2015 um 19:12 Uhr) |
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Hallo Ingo,
hab gerade Deine ausgehobelten Verbände bewundert. Hobeln, hobeln und nochmals hobeln, bis der Bandschleifer kommt. Bei Louise gab es das im Maschinenraum. Kimmstringer, Motorträger aussen, Motorträger innen, Kiel, Motorträger innen, Motorträger aussen und wieder Kimmleiste. Das Ganze sollte ja Konkavschwung haben und nach hinten als leichter Stauheil abwärts gehen natürlich in perfektem fluchtenden Übergang zum restlichen noch vorhandenen Mittelschiff. Und als Krönung obendrauf, man gönnt sich ja sonst nix, hab ich Schablonen von den einzelnen Seiten angefertigt und die andere Seite solange gehobelt, bis sie genau zur Schablone passte. Und dann musste als Endergebnis der Übergang zum Restrumpf auf der Seite auch noch stimmen. Zwei Tage lang hab ich gehobelt, weil man sich überall nur langsam annähern kann, und zwar auf der gesamten angestrebten Trägeroberfläche. Irgendwann fehlten dann nur noch Bleistiftstrichbreiten. Die hab ich dann mit dem Bandschleifer geschliffen. Und wie im vorletzten Bild gut zu erkennen: Immer wieder die Straklatten angeklemmt und neue Bleistiftstriche gezogen. Letztes Bild: Die Träger von Oben. |
#544
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In dem Zusammenhang mussten auch die Bereiche über den Propellern verstärkt werden. Da kamen zusätzlich zwei mal 12 mm Bootsbausperrholz rein.
Die Bilder zeigen das Platzschaffen in den Verbänden, damit die Platten abgefangen werden und den Einbau. Darüber kommen im Motorenraum noch mal 15 mm Bootsbausperrholz und dann die im ganzen Rumpf geplankten 2 mal 12 mm. Der Maschinenraumboden ist schon ganz nett stabil mit 39 mm. |
#545
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Ich muß gestehen, ich bin nicht gerade sonderlich enttäuscht, dass ich diesen Teil hinter mir hab. Ich steh ja sozusagen im Dauerkontakt mit 2 weiteren Point Comfort Bauern und beide sind mit dem Innenkiel im Bereich des Stevens auf die Nase gefallen.
Und das beste dabei ist natürlich: wenn man nicht wirklich genau arbeitet, dann hat man spätestens beim Aufsetzen des Aussenkiels ein gehöriges Problem, weil nichts mehr passt. Bin froh, dass dieser Kelch an mir vorbeigezogen ist
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Cheers, Ingo
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#546
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Man kann die Beplankung im vorderen Kielbereich anschrauben. Dann sieht man, wieviel Luft man aussen zum Kiel hat - also die Schrägung unpassend ist - und wieviel Luft man innen hat. Zeichnet man den äusseren Abstand innen an und hobelt dann nach Abnahme der Beplankung, nähert man sich einen Schritt an. Aber je näher man kommt, desto mehr ändert sich auch wieder die Winkellage der Beplankung zum Kiel.
Man muss also schrittweise vorgehen. |
#547
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Ich hab ja zwei konventionelle Wellen für die Sauger und zwei Oberflächenwellenantriebe für die Turbos.
Damit die Stevenrohre richtig verankert werden können, brauchte ich ein Hilfsschott. Das ist auch aus 20 mm massiv Oregon Pine gebaut mit beidseitig diesmal 12 mm Bootsbausperrholz. Die Spanten haben ja 8 mm Beplankung. Ausserdem sind die Beplankungsteile in dem Fall wegen der Festigkeit geschäftet verleimt. Bei einem Neubau hätte man ganze Platten genommen und gefräst und dann die Motorträger eingesetzt. Bei einem Refit oder nachträglichem Umbau muss man andersherum vorgehen. |
#548
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An allen Seiten des Hilfsspantes, wo Schrauben eingeschraubt werden müssen zur Verleimung der Beplankung, verläuft die Füllung parallel. Innenwendig des Spantes senkrecht. Das ist bei allen Spanten so. Man will kein Hirnholz bei der Verleimung.
Dann wird die Füllung plan verschliffen. Geändert von seebaer150 (04.07.2015 um 14:54 Uhr) |
#549
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Jetzt werden die Beplankungsstücke eingepasst.
Geändert von seebaer150 (04.07.2015 um 15:05 Uhr) |
#550
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Seht Ihr das grosse Loch senkrecht im Motorträger.
Das ist die Bohrung zur Aufnahme des Hennegattrohres des Ruderblattes. Das ist so eine Art vertikales Stevenrohr mit Lagerung und Abdichtung. Damit es bei seitlicher Überbelastung nicht das obere Ende des Motorträgers sprengt, ist dort eine horizontale Sperrholzplatte eingeklebt, die die Last auf alle Trägerlagen verteilt. Ohne hätte ich nachts schlecht geträumt Die Bohrung ist deutlich grösser als das Rohr. Das Rohr wird in Kerzenwachs getränkt - also dicker gemacht - und dann mit flüssigem Epoxidharz im Rohr mittig ausgerichtet eingeklebt, dann erhitzt und wieder entfernt. Später wird es dann mit Sikafex eingesetzt. Der Sinn der vorausgehenden Aktion ist die absolut langfristige wasserresistente Versiegelung der Bohrung gegen Wasserbefall. Ist zwar aufwendig, aber meiner Meinung nach unumgänglich, wenn der Wert der Yacht über die Jahrzehnte erhalten bleiben soll. An solchen Stellen beginnen nämlich die gefährlichen Verrottungen, die eine Restauration normalerweise unwirtschaftlich machen. Wie schön, wenn man das Hennegattrohr nach 20 Jahren heraus nähme und feststellte, dass man dunkelrotes Mahagoni und helles Oregon-Pine in jungfreulicher Form vorfände. Geändert von seebaer150 (04.07.2015 um 15:19 Uhr) |
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