.: Fronmobils´ Ostsee-Sommer 2o2o :.

[Fronmobil]

Tag 61 – 21.08.20 | Sellin - Seedorf
Wetter: bedeckt, schwül-warm, 26 Grad
Welle: 0,0 m
Wind: 8 kn in Böen 11 kn aus verschiedenen Richtungen
Motorstunden: 1,00 Std
Tagesstrecke: 3,50 nm
Vmax: 4,60 kn | Durchschnitt 4,00 kn

Törnkarte: https://www.google.com/maps/d/drive?...7D&usp=sharing

Zitat von polterklumpen

Der Bodden war bei uns nicht so ein Ententeich

Tja Tilo, heute war wirklich Ententeich, O,oo Welle. Wir hatten es nicht eilig, weil wir heute nur so einen Mini-Törn geplant hatten. Walter kam in der Früh seinem Job als Brötchen-Holer nach und es gab ein feines Frühstück an Bord der Stern.

Danach war ein wenig Deck schrubben und Wasser bunkern vom Schiffsführer verordnet. Man muss seine Mannschaft ja immer ein wenig beschäftigen. Gegen 11 Uhr wurde dann abgelegt und unser Weg führte zurück in den Having.


Anleger Baabe


Ruderbootfähre

Wieder vorbei an Baabe und der kleinen Ruderfähre. Eine gelbe Kardinaltonne zeigt wenig später die Einfahrt nach Seedorf. Der Hafen besteht auf beiden Seiten der Zufahrt zum Neuensiener See aus Dalbenboxen und gliedert sich in verschiedene Hafenabschnitte auf: auf Backbord ein Vereinshafen, auf Steuerbord der „Forellensteg“ und danach der Hafen mit Hafen-Café.



Wir gucken uns um und finden am „Forellensteg“ eine offensichtlich breite Box für uns: es ist die Nummer 19. Rückwärts geht’s rein und saugend zwischen den Dalben durch. Die Box hat exakt 4,25 m Breite. Leinen brauchen wir eigentlich nicht.



Mit einem kleinen Spaziergang wird die Umgebung erkundet. Wir sind von einem Naturpark umschlossen und der Ort ist geprägt von Ferienhäusern.
Früher existierte auch mal eine Werft, der der Ort seinen Ursprung zu verdanken hat.
Am Dorfplatz gibt es eine Fischräucherei, dort soll morgen auch der Bäckerei-Bus seinen Stop machen.

Direkt am Hafen befindet sich eine kleine Strandbar und etwas oberhalb die Gaststätte „Seedorf 13“. Da werden wir heute Abend speisen. Ich muss sagen: netter kleiner Hafen, zu günstigen Konditionen (18 EUR) und freundlichem Service. Die Beliebtheit zeigte sich auch am Abend, als alle Boxen belegt sind.

Nur mit dem Internetz ist das hier so eine Sache. Generell schlechter Empfang und für das WLAN wird 1 EURO pro Tag und Gerät aufgerufen. Das finde ich immer ein wenig nervig. Warum nicht gleich ein oder zwei Euro mehr Hafengebühr verlangen und das WLAN frei schalten?

Klaus, der als Skipper heute einen echt kurzen Arbeitstag hatte

[Fun_Sailor]

Ich ahne schon, wer morgen früh zum Bäcker-Bus gehen wird/muss....

Gruß aus dem heute 36°C heißen Berlin
Fun_Sailor

[Fronmobil]

Tag 62 – 22.08.20 | Seedorf - Stahlbrode
Wetter: wechselhaft, 23 Grad
Welle: 0,2 m
Wind: 8 kn in Böen 13 kn aus westlichen Richtungen
Motorstunden: 3,00 Std
Tagesstrecke: 17,00 nm
Vmax: 6,30 kn | Durchschnitt 5,80 kn

Törnkarte: https://www.google.com/maps/d/drive?...7D&usp=sharing

„Drama am Morgen und Drama in der Nacht“ , so könnte die Überschrift des heutigen Tages lauten.

Natürlich kümmert sich Walter um 7.45 Uhr um frische Brötchen beim mobilen Backshop. Mit einem halben Dutzend anderer Jungs steht er am Dorfplatz und wartet auf das Backauto. Aber es kommt nicht! Gerüchte sagen später, daß es bereits um 7.15 Uhr vor Ort war. Wie jeden Samstag. Was ist das für ein Ding! Alle Dage um 7.45 Uhr, nur Samstag um 7.15 Uhr. Pfui!

So müssen wir uns mit den Brotresten und den trockenen Brötchen vom Vortag begnügen. Die Seefahrt fordert ihren Tribut und ist hart.

Danach steht unser Törn nach Stahlbrode an. Drei Stunden Fahrt durch den Greifswalder Bodden. Mit Schwung geht es zwischen den Dalben durch und ab durch die Mitte.

Der Schiffsführer macht es sich am Bug gemütlich und überlässt der Crew die Ruderführung. Auch mal schön. Bei leichter Welle und mäßigem Wind erreichen wir die Palmer Rinne und biegen in die Anfahrt auf Stahlbrode ein.

Es gibt einen Gemeinde-Nord-Hafen (dort liegen die Fischerboote und Anglerboote) und einen Südhafen. Dort wurde die Kaimauer saniert und man kann an Bojen festmachen und mit Bug/Heck an der Kaimauer anlegen. Wir finden noch einen Platz um Längsseits gehen zu können.

Bei der Anfahrt muss man ein wenig auf die Fähren achten, die heute zu zweit im Einsatz sind und Autos, Fußgänger und Zweiräder rüber nach Rügen transportieren. Heute ist Bettenwechsel im Urlauberparadies.

Die Hafengebühr ist an der Fischbude zu entrichten und beträgt 1 EUR pro Meter. Wir werden praktisch genötigt gleich mal ein Fischbrötchen zu verkonsumieren. Neue Toiletten und Strom/Wasser an der Kaimauer. Alles okay. Auch scheint hier die Versorgung mit frischen Brötchen am Sonntagmorgen gewährleistet zu sein.

Wir beobachten interessiert den Fährbetrieb und gammeln, Entschuldigung chillen ein wenig rum. Wir sind ja diese Woche auf einer entspannten Urlaubsfahrt unterwegs und wollen nicht Strecke machen. Da passt es in unser Konzept, daß hier nicht so viel los ist. Obwohl am Abend sich die Fischbude zum örtlichen Partytreff mit lauter Mucke entwickelt. Stört uns aber nicht.

Weil Samstag ist, kocht der Smutje groß auf : es gibt Lammspieße mit mediteranem Mischgemüse (auch Ratatouille genannt ) und Rosmarinkartoffeln. Dazu ein Pfälzer Riesling.
Dafür wird der Joggel mal für 30 Minuten angeworfen, Landstrom brauchen wir nicht.

Dann das zweite Drama mitten in der Nacht: den Schiffsführer überkommt gegen 4 Uhr in der Früh ein essentielles humanes Bedürfnis und er muss die Toilette aufsuchen. Aber warum liegt das Boot so schief im Wasser? Während einer kurzen Gedenkminute auf dem WC, um 4 Uhr ist der Schiffsführer nicht ganz so schnell mit dem Denken , kommt dann die Erleuchtung: wir hängen an den Klampen.

Also Kontrollgang an Deck. Wir sind ca 30 cm an der Kaimauer nach unten gesunken und die Leinen sind wie Saiten gespannt. Vorsichtig löse ich alle drei und gebe einen halben Meter nach, das Boot liegt wieder in der Waagrechten. Sowohl die Leinen als auch die Klampen haben die Aktion unbeschadet überstanden und der Skipper kann wieder die Horizontale aufsuchen. Die Crew juckt das alles nicht und schnarcht vor sich hin …

Klaus, der heute seine Planung für die Rückreise in der nächsten Woche macht

EDIT: Fotos folgen bei besserem Internet

[Fronmobil]

Fotos vom 22.08.2020


Fischer in Seedorf


Das (hässliche) blaue Haus von Seedorf


Willkommen!


Die Grenze ist sicher!


Die Fähre Stahlbrode-Glewitz




Fischbude


Die Fischereiflotte


Hafenmole


Fähre am Abend

[Federball]

Zitat von Fronmobil

.....Kann sich der Leerlauf verstellen? Wir rätzeln … Kraftstoff läuft einwandfrei, die Zündung ist einwandfrei … kann es die Luftzufuhr sein? ......

....vielleicht mal nach den Zündkerzen sehen : schön Rehbraun oder schlimm schwarz....
Grüße, Reinhard

[Oldskipper]

Zitat von Federball

....vielleicht mal nach den Zündkerzen sehen : schön Rehbraun oder schlimm schwarz....
Grüße, Reinhard

Wenn du am Diesel welche findest...

[berlinsky]

Tippe auf Vergaserinnenbeleuchtung oder Kolbenrückholfeder.

[Maasmann25]

Zitat von Federball

....vielleicht mal nach den Zündkerzen sehen : schön Rehbraun oder schlimm schwarz....
Grüße, Reinhard

Aua!!!!

[Ostfriesen]

Zitat von Federball

....vielleicht mal nach den Zündkerzen sehen : schön Rehbraun oder schlimm schwarz....
Grüße, Reinhard

Du bist Segler und hast einen AB?

[Federball]

Zitat von Fronmobil

… Kraftstoff läuft einwandfrei, die Z Ü N D U N G ist einwandfrei … kann es die Luftzufuhr sein? ....

Bin doch nur durch "Zündung" auf Zündkerze gekommen - + JA es war 1 Spaß auf Vorlage.
+ Nein, ich habe ein 0,35 Liter Dieseltriebwerk
Gruß, Reinhard

[Fronmobil]

Jetzt hackt doch nicht auf Reinhard rum! Er hats nur gut gemeint.

Das Problem mit dem Stottern hat sich übrigens nach der Luftfilterreinigung erledigt. Der IVECO läuft wieder sauber und rund, auch im Leerlauf.

Klaus, der ab heute wieder Strecke machen wird

[Fronmobil]

Tag 63 – 23.08.20 | Stahlbrode - Stralsund
Wetter: wechselhaft, 20 Grad
Welle: 0,3 m
Wind: 13 kn in Böen 27 kn überwiegend aus SW
Motorstunden: 2,00 Std
Tagesstrecke: 10,00 nm
Vmax: -- kn | Durchschnitt -- kn

Törnkarte: https://www.google.com/maps/d/drive?...7D&usp=sharing



Sonntagmorgen im Fischer-Hafen Stahlbrode. Alles ist friedlich , es gibt sogar frische Brötchen! Als wir beim Frühstück sitzen, kommen die Seenotretter mit einem Segler im Schlepp in den Hafen rein. Wir erfahren allerdings nicht, was passiert ist und was der Einsatzgrund war.



Um die Mittagszeit starten wir zu unserem „gefühlten“ letzten Törn. Steuermann Walter übernimmt die Arbeit auf den 10 Seemeilen und steuert die Stern nach Stralsund.



Auf dem Strelasund ist etwas Seegang und einiges an Verkehr unterwegs:




Am Abend steht unser letzter gemeinsamer Abend an Bord an und wir wollen das CL-Finale mit dem FC Bayern gucken. Das wird live gestreamt und der Sieg wird wird natürlich gefeiert. Super-Bayern, Super-Bayern … hey, hey! "Stern des Südens ..."



Der Plan sieht nun so aus: am Montag heuern meine beiden Mitfahrer ab, unsere Rügen-Urlaubswoche geht zu Ende und fahren nach Hause. Ich werde nochmals bei EDEKA-Redmann bunkern und mich dann am Nachmittag auch auf den Rückweg nach Big-B machen.



Erste Etappe bis ca Wolgast, zweite Etappe bis Ziegenort. Damit bin ich am Dienstagabend vom Haff runter, wenn voraussichtlich Mi/Do das schlechte Wetter kommt. In Polen wird getankt und dann geht es an Tag 3 bis Höhe Oderberg und am Tag 4 Abends (Donnerstag) könnte ich in Berlin sein. Mal sehen wie es läuft und ob ich Lust habe alleine so viel Strecke pro Tag zu machen.

Klaus, ab heute wieder Einhand unterwegs

[Chevyoli]

Zitat von Fronmobil

Tag 63 – 23.08.20 | Stahlbrode - Stralsund
Wetter: wechselhaft, 20 Grad
Welle: 0,3 m
Wind: 13 kn in Böen 27 kn überwiegend aus SW
Motorstunden: 2,00 Std
Tagesstrecke: 10,00 nm
Vmax: -- kn | Durchschnitt -- kn

Törnkarte: https://www.google.com/maps/d/drive?...7D&usp=sharing

Anhang 893580

Sonntagmorgen im Fischer-Hafen Stahlbrode. Alles ist friedlich , es gibt sogar frische Brötchen! Als wir beim Frühstück sitzen, kommen die Seenotretter mit einem Segler im Schlepp in den Hafen rein. Wir erfahren allerdings nicht, was passiert ist und was der Einsatzgrund war.

Anhang 893581

Um die Mittagszeit starten wir zu unserem „gefühlten“ letzten Törn. Steuermann Walter übernimmt die Arbeit auf den 10 Seemeilen und steuert die Stern nach Strahlsund.

Anhang 893588

Auf dem Strelasund ist etwas Seegang und einiges an Verkehr unterwegs:

Anhang 893583Anhang 893584
Anhang 893585Anhang 893582

Am Abend steht unser letzter gemeinsamer Abend an Bord an und wir wollen das CL-Finale mit dem FC Bayern gucken. Das wird live gestreamt und der Sieg wird wird natürlich gefeiert. Super-Bayern, Super-Bayern … hey, hey! "Stern des Südens ..."

Anhang 893586

Der Plan sieht nun so aus: am Montag heuern meine beiden Mitfahrer ab, unsere Rügen-Urlaubswoche geht zu Ende und fahren nach Hause. Ich werde nochmals bei EDEKA-Redmann bunkern und mich dann am Nachmittag auch auf den Rückweg nach B-Big machen.

Anhang 893587

Erste Etappe bis ca Wolgast, zweite Etappe bis Ziegenort. Damit bin ich am Dienstagabend vom Haff runter, wenn voraussichtlich Mi/Do das schlechte Wetter kommt. In Polen wird getankt und dann geht es an Tag 3 bis Höhe Oderberg und am Tag 4 Abends (Donnerstag) könnte ich in Berlin sein. Mal sehen wie es läuft und ob ich Lust habe alleine so viel Strecke pro Tag zu machen.

Klaus, ab heute wieder Einhand unterwegs

Ui sehr schöne Bilder ja schön den Peenestrom ich wollte die Tage nach Wolgast mir den Steppke ansehen bevor er verschrottet wird. Eigentlich wollte ich ihn retten ...

[Rian]

Klaus,dann Stopp in Kamp mal ordentlich auf und komm auf nen Kaffee ran.Wir jagen hier Fisch bis Samstag.🤣
Andy&Diana

[Federball]

Zitat von Fronmobil

....Das Problem mit dem Stottern hat sich übrigens nach der Luftfilterreinigung erledigt. Der IVECO läuft wieder sauber und rund, auch im Leerlauf......

Immer gut, wenn auf 1 Aktion auch 1 Erfolg eintritt! - wobei : wo kommt auf 1 Boot im Maschinenraum "Staub" her, der den Filter zusetzt?
Ich fahre meinen Reserveluftfilter / Keilriemen / Impeller seit zig Jahren spazieren. Einzig der Ölfilter wird alle ca. 100/150h gewechselt.
schöne Heimfahrt, Reinhard

[Fronmobil]

Das frage ich mich auch!
Der Maschinenraum ist wie geleckt und sauber.

Es war auch mehr schwarzer Ruß.
Aber das Boot ist 11 Jahre alt und nach dem Filter
hat wohl noch nie jemand geguckt.

Klaus, auf See kurz vor der Fähre Stahlbrode-Glewitz

[Rian]

Keine Sorge das ist nur Keilriemenabrieb.

[Fronmobil]

Tag 64 – 24.08.20 | Stralsund – Kamp (Karnin)
Wetter: regnerisch, 19 Grad
Welle: 0,5 m
Wind: 12 kn in Böen 20 kn überwiegend aus SW
Motorstunden: 8,25 Std
Tagesstrecke: 53,50 nm
Vmax: 7,90 kn | Durchschnitt 6,60 kn

Törnkarte: https://www.google.com/maps/d/drive?...7D&usp=sharing

Tagesreport …

7:00 Uhr Der Schiffsführer steht auf, stellt fest , daß gestern der Champions-League-Sieg der Bayern heftig gefeiert wurde , besucht das Bad und stetzt sich an den PC, um seinen Tagesbericht zu verfassen

8:00 Uhr Der Bericht ist online ; gemeinsam mit Steuermann Walter geht es in die Innenstadt von Stralsund zum Einkaufen bei EDEKA

9:00 Uhr Frühstück an Bord mit kleinem Hafenkino

10:00 Uhr allgemeiner Aufbruch; die Crew packt ihre Seesäcke und verabschiedet sich; wir hatten eine geile Woche und verabreden uns, mal wieder gemeinsam auf Törn zu gehen

11:00 Uhr der Schiffsführer bunkert Wasser, erledigt dies und das und macht das Boot startklar für den heutigen Törn



11:45 Uhr die Stern legt ab und verlässt die Citymarina Stralsund

12:00 Uhr Brückendurchfahrt Stralsund, danach Begegnung im Gegenverkehr mit dem MS Binz



13:15 Uhr Vorbeifahrt an der Fähre Strahlbrode – Glewitz

14:00 Uhr die Wellen stehen jetzt auf 0,50 m und kommen von achtern, leicht steuerbord, es geht auf den Greifswalder Bodden; der Autopilot macht die Arbeit;



15:45 Uhr diese „Stumpen“ (oder wie nennt man die? ) kommen in Sicht und es geht dem Fahrwasser folgend Richtung Peenestrom

16:00 Uhr Vorbeifahrt an Freest



16.15 Uhr die Marina Kröslin bleibt rechts liegen; in Peenemünde das russische U-Boot schwimmt noch



17:15 Uhr vor der Brücke von Wolgast beginnt es wolkenbruchartig zu regnen ; schlechte Sicht, ab jetzt ist das Navigationslicht eingeschaltet; in der Lürssen-Werft liegen einige Marineschiffe zur Reparatur;



19:30 Uhr Durchfahrt durch die Klappbrücke Zecherin an der Peenemündung; es wird langsam dunkel



20:00 Uhr Das Ziel ist erreicht : Anlegen am Bollwerk des Wasserwanderrastplatzes Kamp;

Ich werde von Diana und Andy erwartet und begrüßt. Die beiden machen hier Urlaub und sind am Angeln. Nach einer kurzen Besichtigung der Stern, wirft Andy natürlich noch einen Blick in den Maschinenraum … und entdeckt eine Schelle in der Bilge … … ja, was ist hier los? Da hat sich bei der heutigen Fahrt etwas losvibriert. Und ich muss es morgen wieder anschrauben! Puh.
Aber jetzt ist Feierabend. Morgen steht wieder eine große Etappe an.

Klaus, der heute nix mehr macht

[fliegerdidi]

Hallo Klaus , was ist denn jetzt los , bist du auf der Flucht ?

Du flitzt durch die spannendste Gegend vom Osten, als hätte dich ne Tarantel gestochen

LG Didi

[Fronmobil]

Tja Didi, was soll ich sagen?!

Ich möchte am Wochenende zuhause sein, das Wetter wird langsam herbstlich ,
die Bordvorräte gehen zur Neige, am Mittwoch und Donnerstag ist auf dem Haff 0,90 m Welle angesagt
und zu guter Letzt:
ich kenne das Achterwasser und das Haff. Da muss ich nicht bei jeder Durchfahrt
in jedem Hafen ein Besuch machen.

Klaus, nur von Mücken gestochen

[Fronmobil]

Die wichtigen Fragen heute lauten:

Geht die Fahrt der Stern weiter oder endet sie hier "am schönsten Ende der Welt"?
Was hat es mit der Schelle in der Bilge zu tun?
Kann der Schaden repariert werden oder muss McGuyver eingeflogen werden?

Klaus, der die Fragen heute Abend beantworten wird

[Oldskipper]

Schellen werden allgemein überschätzt. Das wird schon. Etwas Rödeldraht und die Fahrt geht weiter.

[Fronmobil]

Tag 65 – 25.08.20 | Kamp - Szczecin
Wetter: sonnig, 21 Grad
Welle: 0,3 bis 0,5 m
Wind: 10 kn in Böen 18 kn aus westlichen Richtungen
Motorstunden: 7,50 Std
Tagesstrecke: 43,50 nm
Vmax: 7,00 kn | Durchschnitt 6,00 kn

Törnkarte: https://www.google.com/maps/d/drive?...7D&usp=sharing

Das wirklich Wichtigste vorweg : Natürlich ging die Reise weiter!



Die von Andy entdeckte Schelle war ein von zwei Teilen, welche den Getriebeölkühler am Motor fest machen. Die Schraube hat sich wohl losvibriert und alle Teile musste ich aus meiner gepflegten Bilge angeln. Dazu habe ich so einen magnetischen Greifer von ca 60 cm Länge, sehr praktisch das Ding. 15 Minuten später war alles wieder fest. Von sowas lässt sich die Stern nicht stoppen und der Schiffsführer erledigt das noch vor dem Frühstück.





Nach dem Frühstück guck ich mich mal um den Hafen drum rum um , wo ich hier eigentlich gelandet bin. Gestern Abend war es ja schon dunkel. Ganz nett der wirklich kleine Vereinshafen. Ich muss draußen am Bollwerk liegen. Das ist kein Problem, solange kein Wind ist und keiner vorbei donnert. Heute um 5 Uhr ist ein Fischer volle „Granate Renate“ da vorbei … ... und ich war wach.

Um kurz vor 10 Uhr wird abgelegt. Fahrt nach Osten, auf exakt Kurs 100 Grad durch die Bockrinne ins Haff, zurest das kleine, dann das große.

Aber das Haff kommt einem, wenn man von der Ostsee kommt, irgendwie klein vor. Noch flacher als die Ostsee und in 4 Stunden ist man einmal quer rüber. Aber trotzdem schön! Heute besonders schön, weil die Sonne wieder scheint und die Wellen angenehm von hinten anschieben. Da ist es kein Problem, daß diese zunächst von 0,30 m auf gute 0,50 m anwachsen und dann wieder auf 0,30 m abnehmen. Trotz Kurswechsel habe ich immer eine Welle die mitschiebt. Die Entgekommer müssen da schon mehr bolzen und stampfen gegen die kurzen Wellen an.


Der Autopilot fährt ...

Ich fahr die Tonnen „Haff“ 1-6 ab und kurz bevor ich in polnischen Gewässer komme ist das Internet weg. Jetzt geht es quer rüber zu den großen Brama Torowa und weiter Richtung Odra rein.



Trzebież (Ziegenort) ist einer meiner Lieblingshäfen. Bis jetzt hatte der eigentlich nichts, vorallem nichts Besonderes. Strom war immer schwierig (vergammelte Anschlüsse), Toiletten/Duschen indiskutabel, okay die Liegegebühr mit 6 EUR irgendwas übersichtlich , aber trotzdem gut: Schöne Aussicht aufs Haff und natürlich eine günstige Tankstelle mit 24/7 Service. Nun wurde im letzten Jahr, dort wo der alte Zollsteg war, eine richtige Marina angelegt, mit allem PiPaPo. Hab ich heute gesehen, mit Schwimmstegen, einer Gaststätte und wohl auch mit Winterhallen im Hintergrund. Macht einen guten Eindruck.

Leider bin ich um 14.15 Uhr noch zu früh dran, um Feierabend zu machen. Also wird es nur ein 30 Minuten-Tankstop und weiter geht’s. 5,19 Zloty kostet der Liter Diesel, den Geldbeutel freut es.
Ich mache den Tank voll (wieder um die 7,50 l/Stunde Verbrauch) und kaufe für 18 EUR auch noch 5 Liter Motoröl SAE 15-40 auf Reserve.

Mein Autorouting schlägt vor, über zwei Seitenarme der Oder zu fahren und so ein paar Meter und etwas Zeit abzukürzen. Also mache ich das und es sind breite, ruhige Fahrwege. Dann geht es an den Werften vorbei und in die Innenstadt. Ich sehe schon, an der North East Marina ist Rummel/Jahrmarkt.




Hätte ich mir heute ruhiger gewünscht, aber was will man machen. Man kann drauf schimpfen oder man geht mal über den Markt und schaut sich alles an. So mach ich das und stelle fest: fast alles deutsche Schausteller, keiner trägt Maske, es ist jedoch auch nicht viel los.



Im halb gefüllten Hafen sind auch nur ca 3-5 Gastlieger, die Anzahl der Charterboote haben jedoch seit meinem letzten Besuch stark zugenommen. Liegegebühr ca 14 EUR ohne Strom.



So Freunde, so ganz langsam geht mein diesjähriger Ostsee-Sommer nun tatsächlich zu Ende. Heute hab ich die letzen Seemeilen für dieses Jahr gemacht. Ab morgen „darf“ ich wieder in Kilometer rechnen und nicht mehr in Seemeilen und Knoten. Noch zwei Tage und Berlin hat die Stern wieder! Mal sehen, ob die Stern ihre Heimatbox noch kennt, schließlich sind wir seit 21. Mai unterwegs.

Die nächsten zwei Tage wird auf der Kanalfahrt nicht all zu viel passieren, denke ich. Wobei eine Besonderheit gibt’s noch zu vermelden: morgen um 10 Uhr kommt Kapitaen Walli hier in Stettin an Bord und begleitet mich als Steuermann bis in die Heimat zurück.

Es wird also noch zwei Tagesberichte geben, somit schaffe ich es wieder nicht länger als 70 Tage unterwegs zu sein. Der Baltic-Sea-Summer 2018 war 69 Tage und mein letztjähriger kleiner Niederlande-Törn war sogar schon nach 51 Tagen beendet. Da bestehen also noch Entwicklungsmöglichkeiten!

Aber immerhin werden es 67 Tagesberichte sein, mit bestimmt mehr als 500 Fotos für euch. Und mit fast 80.000 Klicks ist dieser Ostsee-Tröt sogar noch gefragter gewesen, als der fast gleich lange Törn in 2018. Das ist ja mal was! Und ich sage an der Stelle schon mal DANKE für euer Interesse.

Die gefahrenen Seemeilen/Kilometer und alle anderen Zahlen werde ich dann zum Schluß noch zusammenstellen. Versprochen.

Klaus, der langsam Heimweh bekommt

[Fronmobil]

Noch ein paar Schifffotos von heute ...

Im Haff und auf der Oder wurde heute viel gebaggert. Ich denke, da wurde die Fahrrinne "geputzt".









Und noch ein paar Entgegenkommer ...









Klaus, der heute viel zum gucken hatte

[Bushrider]

Klaus - wieviel Tiefgang hast Du ?
Ich war in den letzten Wochen mehrfach mit dem RIB von Frankfurt Oder nach Küstrin unterwegs .
Es gab Stellen wo ich mit dem 1.2m Bootshaken locker mitten in´m Strom auf Grund stochern konnte wo der Sounder noch 80cm angezeigt hat .
Am letzten Wochenende war der Wasserstand nochmals etwas niedriger als in der Woche zuvor .