Zitat:
Zitat von Kirsten
Zitat:
Zitat von gerdkat
Verstehe ich die Debatte richtig, wenn ich sage:
Strittig ist in der Debatte zwischen dem "alten" Ansatz und dem "neuen" Ansatz (Zirkulationstheorie) nicht, daß die in Lee schneller fließende Luft und die in Luv langsamer fließende Luft insgesamt eine Vortriebskraft erzeugen, sondern:
Strittig ist die Ursache für die Differenz der Fließgeschwindigkeiten (und Luftmengen) zwischen Lee und Luv.
Die bisherige Antwort lautet(e) "längerer Weg",
die neue Antwort lautet "Zirkulation".
Ist das eine zutreffende Zusammenfassung und Vereinfachung?
So jedenfalls mache ich es mir klar.
Bin für Kommentare dankbar.
Gerd
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Nein, so kann man es nicht sagen.
Auch früher gab es keine Behauptung „längerer Weg etc.“ und deswegen höherer oder niedriger Druck. Die Ursachen liegen woanders ... es ist natürlich einfacher dies alles mit der Profilierung zu erklären.
Kirsten
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Hallo Kirsten, ich war ein paar Tage weg und lese jetzt gerade Deine Antwort. Wenn ich schrieb 'früher - längerer Weg' etc., dann meinte ich damit: So hat man es uns in der Segelschule erklärt. Der Weg oben rum über die gekrümmte Seite des Profils sei länger als der Weg unten rum längs der fast geraden Seite des Profils, usw. usw. wie bekannt. Ich meinte nicht, daß ich diese Auffassung teilte.
Nach verschiedenen Anläufen und auch mit Hilfe der Diskussion hier jetzt meine ich verstanden zu haben, wie Anfahrwirbel und Zirkulation zum Vortrieb führen. Inzwischen kommt mir das sogar plausibel vor.
Du schreibst u.a. weiter:
Zitat:
Zitat von Kirsten
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Für mich ist jedoch nicht klar, warum ein Segler (Hobbysegler) so ins Detail der Strömung eindringen sollte. Ich glaube, es reicht wenn man um die Druckdifferenz / Geschwindigkeitsdifferenz etc. und deren Folgen weiß ...
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Ja, ich muß das nicht alles verstanden haben. Aber haegar schrieb da für mich ganz zutreffend:
Zitat:
Zitat von haegar
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Im Prinzip zu verstehen, wie ein Segel funktioniert, ist schon wichtig, wenn man schnell segeln will. Man muss einfach wissen, was passiert, wenn man die Segeleinstellungen ändert. Allein, wenn ich an die endlosen Diskussionen zu den "Abwinden" denke, die a keine sind und b im Regelfall gar nicht stören. Versuche ich die um jeden Preis wegzubekommen, mache ich meist mein Schiff langsam. Gerade über das Zusammenspiel von Groß und Fock gibt es so viel irrige Ansichten, die den Seglern das Leben nur schwer machen. Ein bissschen Beschäftigung mit den Theorie des Segels, und schon würden viele Leute wenigstens die Grundfehler beim Segeltrimm vermeiden.
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Mit der Theorie von der Gesamtzirkulation, die um Fock und Groß entsteht, kann ich besser verstehen, warum ich u.U mit einem heftigen Gegenbauch im Groß schneller bin als ohne. Gelernt hatte ich im Segelkurs, daß ich einen Gegenbauch im Groß auf jeden Fall vermeiden müsse. Und habe mich dann oft gewundert, warum andere mit ihrem Gegenbauch lustig an mir vorbei segelten, während ich mit zupfen hier und fieren da dem Gegenbauch zu Leibe rückte, ohne daß die Diät half.
Diese Theorie von der Gesamtzirkulation macht mir auch endlich die sog. sichere Leeposition einleuchtend.
Ich bin übrigens kein Regattasegler. die erste Regatta meines Lebens habe ich immer noch vor mir
. Es ist nur einfach schön zu verstehen, was man tut. Also herzlichen Dank allen, die Erklärungen und vertiefende links beigetragen haben.
Gruß
Gerd