YAM - yet another Micro

[Köderfischgriller]

Hi,


Hab eben erst gemerkt, das das ja ein Langkieler ist, nix Sharpie.
Bin gespannt was dabei rauskommen.

Grüsse

Grischdian

[blondini]

Hi!

Das ist ein Sharpie. Langkieler führt nicht dazu, dass es kein Sharpie mehr ist. Das einzige, was aus dem klassischen Rahmen fällt, ist, dass Breite/Länge nicht im Verhältnis 1:4 stehen.



P.S.: Aufgrund der Temperaturen ruht die Baustelle. Habe gerade noch mit dem Kiel angefangen. Aber das war es dann wohl für dieses Jahr. Genau einen einzigen Tag konnte ich den Härter 3018 anwenden. Danach Dauerregen oder Kälte.

[blondini]

Hi!

Der Dauerregen hat nach einer Woche aufgehört und die Temperaturen sind auch wieder etwas gestiegen, so dass ich heute noch etwas kleben konnte. Hurra!

[karlstatt]

Behnke gibt für Harz / Härter 300 / 3040 eine Mindesttemperatur von 5 Grad an. Hat das schon jemand probiert?

[blondini]

Hi!

Ja, ich! Hurra! Das Zeug härtet mit anderem Farbton aus, daher sollte man es nur verwenden, wo das egal ist, ansonsten sieht man den Farbunterschied gewaltig.

Bei normalen Temperaturen kann man kein Microfiber einrühren. Da knallen sonst Fontänen raus (war jedenfalls meine Erfahrung). Bei niedrigen Temperaturen traue ich mich Microfiber einzurühren, wenn es eine kleine Menge ist und schnell aufgebracht wird.

[karlstatt]

Zitat von blondini

Bei normalen Temperaturen kann man kein Microfiber einrühren.

Damit hatte ich noch keinen Stress. Es ist nur die Frage, von welcher Menge wir sprechen. Ich rühre maximal 310 Gramm gebrauchsfertiges Epoxid plus Microfiber an, damit hatte ich bisher eigentlich noch keine Probleme, unabhängig von den Temperaturen. Einige würden das, glaube ich, als kleine Menge bezeichnen. Ich füge das Microfiber in kleinen Mengen zu und mische ständig.

Richtig ist allerdings, dass die Mischung, wenn man sie stehen lässt, knallheiß wird und anfängt zu qualmen. Ist mir einmal passiert, als mir etwas dazwischen kam und ich eine fast noch vollständige Mischung unbenutzt an die Seite stellen musste.

Wir benutzen ja beide das Zeugs von Behnke.

[Shearline]

Zitat von karlstatt

Behnke gibt für Harz / Härter 300 / 3040 eine Mindesttemperatur von 5 Grad an. Hat das schon jemand probiert?

D'ehre Carlos,
ich arbeite zwar mit Harz von R&G, aber über Winter ebenfalls mit einem Härter, der ab 5 Grad einsetzbar ist. Tagsüber heize ich auf, aber über Nacht fallen die Temperaturen in der Werkstatt dennoch recht schnell. Dem Epoxy hat's bislang nicht geschadet.

Allerdings ist mir letztens aufgefallen, dass der Anteil an Thixo-Pulver sich anscheinend ganz schön auf die Topfzeit auswirkt. 150G Harz und Härter zum Versiegeln angerührt - gemütlich Verarbeiten kein Problem. Gleiche Menge mit Thixo zum Verkleben angedickt, und ich hatte mit dieser Härterkombi nach kurzer Zeit einen Eierkocher in der Hand. Ausserdem quoll das Zeug im Becher so auf, dass ich schon Angst hatte, ich würde in meiner Werkstatt als Riesen-Cannelloni enden.

[blondini]

Hi!

Wie gesagt, als ich damals das Mill Creek 13 gebaut habe, kamen mir Fontänen aus dem Becher entgegen (ca. 0,5 Liter). Musste aufpassen, das Zeug nicht in die Fre++e zu bekommen

[skrohmer]

hallo blondini

gibts dann mal wieder was zu sehen

[blondini]

ma gucken

[Tippe]

Das mit der Hitze Entwicklung ist mir auch aufgefallen und habe bisher vermutet, dass es an den unterschiedlichen Bechern liegt!
Mit BUKO-Bechern, leider maximal 200 g begrenzt, habe ich den Effekt nie gehabt! Auch nicht mit Microfiber!

Meine Beobachtung: Apotheken-Creme-Dosen werden heiß!
Das kocht sogar wenn man nicht aufpasst!

Eigentlich sollten sie aus dem gleichen Material bestehen, aber die Zusätze schreibt ja niemand auf.

Kann dazu jemand was beitragen?

[Käptn Fred]

In der Annahme, dass das Epoxy nicht mit dem Bechermaterial reagiert, d.h. das Bechermaterial keinen chemischen Stoff abgibt der die Reaktion beeinflusst, hängt das doch rein davon ab, wieviel das Epoxi von der entstehenden Reaktionswärme gegen aussen abgeben kann.

Dies wiederum hängt von Isolationswert des Bechermaterials und von der Bechergeometrie und dem Verhältnis Aussenfläche/Volumen ab.
Wenn die Aussenfläche zum Gesamtvolumen gross ist und der Becher ein schlechter Isolator ist, so kann mehr Wärme abgeführt werden und die Reaktion beginnt entsprechend später. Wenn die Aussenfläche zum Volumen klein ist und der Becher allenfalls noch gut isoliert, wird die kritische Temperatur wo die Post dann richtig abgeht schneller und wird aus gleichen Grund auch generell eine höhere Temperatur erreicht.

Doppelwandige Creme-Dosen oder einfach nur dickwandige Dosen oder Becher sind sicher nicht optimal. Optimaler wären entweder flache oder dann dünne hohe Blechdosen, allenfalls noch mit Kühlrippen versehen .

[blondini]

Hi!

Vertreter der Firma West waren es wohl, die mir das folgende erzählt haben: Je schmaler das Gefäß, umso heißer wird es!!!

Das soll daran liegen, dass in einem hohen, schmalen Gefäß der Druck auf die unteren Moleküle stärker sein soll. Daher sollte man zum Epoxy anrühren möglichst flache Schalen verwenden. Das ist des Rätsels Lösung.

[Heimfried]

Zitat von blondini

Hi!

Vertreter der Firma West waren es wohl, die mir das folgende erzählt haben: Je schmaler das Gefäß, umso heißer wird es!!!

Das soll daran liegen, dass in einem hohen, schmalen Gefäß der Druck auf die unteren Moleküle stärker sein soll. Daher sollte man zum Epoxy anrühren möglichst flache Schalen verwenden. Das ist des Rätsels Lösung.

Die armen Moleküle am Becherboden tun mir aber leid.
Eine lustige Geschichte der West-Leute, aber fachlich großer Quatsch.

Es ist so, wie Käptn Fred das beschrieben hat. Durch die exotherme Reaktion erhitzt sich das Harz und wenn die Wärme nicht schnell genug nach außen abgeführt wird (schlechte Wärmeleitung des Harzes, geringe Wärmekapazität und geringe Konvektion wegen der Zähigkeit des Harzes), kann kann die steigende Hitze im Inneren dazu führen, dass Bestandteile verdampfen oder sich vielleicht zu teils dampfförmigen Produkten zersetzen. Simpel gespochen: der Dampf braucht dann aber ein vielfaches an Platz und dann kann es spucken und sogar knallen.

[karlstatt]

Das passt zu meiner Beobachtung. In der Mitte des Bechers war ein kugelartiges Zentrum zu sehen, aber eben nur bei dem vergessenen Becher. Rührt man die gleiche Menge an und verarbeiter sie, wird das Harz zwar warm, aber durch die Bewegung (Pinsel eintauchen, kippen) der Masse und durch die stetige Verringerung des Volumens kann die Wärme abgeführt werden, was weiß ich.

[blondini]

Hi!

Ich habe meine Aussage ja als Zitat kenntlich gemacht und bin nur insoweit ganz gut gefahren, dass sich die Sache nicht wiederholt hat. Breite Gefäße werden bevorzugt und in 3018 rühre ich nur noch in kleine Mengen und bei niedrigen Temperaturen Microfiber ein. Ansonsten gab es mit 3040 da noch nie Probleme.

[Tippe]

Sehr schöne Info! Das macht (ergibt Sinn!
Dann hatte es damit zu tun, dass ich in den wenigen Fällen der Hitzeentwicklung immer zu viel angerührt hatte und nicht schnell genug in die Hufe kam das Zeugs zu verarbeiten.

[karlstatt]

So ein vergessener Becher wird verflucht heiß. Anfassen konnte ich ihn ohne Arbeitshandschuhe nicht, gedampft hat es auch ordentlich. Ich habe den Becher nach draußen gestellt und einen Metalleimer drübergestülpt, für alle Fälle. Ob es zu einer Selbstentzündung kommen kann, weiß ich nicht. Gelesen habe ich mal davon, aber was liest man nicht alles.

So, und jetzt ab in die Werkstatt. Heute mache ich frei, die vielleicht letzten milden Tage des Jahres dulden keine Büroarbeit. Heute und morgen sollen gefühlte zwölf Hektoliter Epoxid verarbeitet werden

[karlstatt]

Zitat von blondini

in 3018 rühre ich

Meinst Du Harz / Härter oder machst Du eine großzügige Zukunftsplanung? Oder baust Du gar einen DeLorean aus Kiefersperrholz?

[blondini]

Hi!

Ich meine natürlich 100gr Harz 300 und 45gr Härter 3018. Im übrigen hat mit Zager und Evans "In the year 2525" schon als Kind fasziniert

Zurück in die Zukunft ist auch ganz nett, aber ich baue mit Fichte

[blondini]

Zitat von karlstatt

Heute und morgen sollen gefühlte zwölf Hektoliter Epoxid verarbeitet werden

Lass es qualmen und krachen, Carlos

[Takelhemd]

Moin zusammen
Wenn man das angedickte epoxy in farbschalen gibt , verzögert das den Effekt erheblich.
(Auch bei flüssigem epoxy )
Um das zeug möglichst schnell/in den spritzbeutel zu bekommen,
Empfehle ich den Tipp von monk.
Den Beutel in einen mischbecher einlegen, Rand überstülpen und rein damit.
(Ich mach das mit einem alten abgaszylinder aus der Kfz Werkstatt. )
Und nicht zuletzt rühr ich immer mit kleinen props auf akkuschrauber an...
(Geht ruckzuck )

Conditorspritzbeutel mit düse ausm Supermarkt eignen sich am besten für schnelles arbeiten.
Im werkzeugtrööt sind noch mehr Tips dazu gepostet...
LG,alex

[blondini]

Hi!

Mal wieder zwei Bilder. Habe zwar meine eigentliche Kamera noch nicht wiedergefunden, aber dann habe ich eine andere genommen (in die Werkstatt nehme ich nur wasserdichte Kameras mit, ansonsten geht der Staub in jede Ritze).

Der Kiel:

Ich hatte tagelang gegrübelt, warum Bolger 4 1/2 Zoll zwischen Beginn des Ruders und dem letzten Schott einzieht. Während einer Fahrt im Auto kam mir der Gedanke, den Kiel hier durchzuziehen, damit er Stabilität erlangt.

Meine Plan ist von common sense boats, bei dem sich die erste Version von Bolgers Bauhinweisen findet und ergänzend Elrow LaRow und Bernie Wolfard ihren Senf dazugeben. An meinen Englisch Kenntnissen kann es nicht liegen, die sind ganz gut. Dennoch vermag ich nicht viel mit den Hinweisen anzufangen. An dieser Stelle bin ich jedoch froh, dass mir diese Idee gekommen ist, weil ich eigentlich eine ganze Weile gegrübelt habe, wie ich den Kiel stabil bekomme.

Wenn ich das Boot noch einmal bauen würde, würde ich zuerst hinten mit den durch das Boot gesteckten Leisten anfangen und dann den Kielschuh bauen. Mit den vertikalen Leisten kann man nämlich ganz gut peilen, ob der Kielschuh in Flucht ist, was er bei mir nicht ganz war.

Um auf meine 4 1/2 Zoll zu kommen, musste ich auf die letzte Leiste einen Sperrholzrest leimen.

Die astfreien Kiefernleisten kommen aus Polen und kosten dort einen Bruchteil von dem, was hier verlangt wird. Leider haben die nicht alle Stärken und so weiter. Deshalb nehme ich bei der letzten Leiste dann halt Sperrholz. Wird schon halten.

[dillon]

Sehr schön! Ich mag Phil Bolger. Der Micro ist ein sehr schönes Boot zum Wasserwandern.
Ich wollte mal einen Chebacco bauen, hatte auch schon die Pläne und das Holz (20 Sheets 12er Okoume) zu Hause.
Dann konnte ich ein Anton Luft Moana 38 Projekt fortführen - ein Lebenstraum. Dort habe ich dann das ganze Holz verarbeiten.
Schön ist auch das Catboat "Bobcat" von Ph.Bolger.
Viel Spaß beim Bau des Micros!

Viele Grüße
Jörg

[blondini]

Hi!

Die Baustelle ruht zur Zeit und ich beschäftige mich mit der Herstellung des Segels. Das Vorliek muss ja irgendwie an den Mast kommen und damit man vernünftig und einfach reffen kann, muss wohl eine Mastrutscherschiene her.

Habe schon etwas rumgeguckt und mein Blick ist bei AWN auf die Edelstahlrutscher und Edelstahlschiene von Sprenger gefallen. Allein für Schiene und Rutscher würden dann 200 Teuronen anfallen.

Hat jemand eine Idee, wie es billiger geht?