Kann eine Jacht mehrere Jahre auf dem Meer treiben?

[woodpecker]

Stern, Bild etc. ist doch alles ein Verein .....

[Ostsee2015]

... zumindest haben die dieselben Lieferanten ...

[Takelhemd]

Achtung, Helmut ist nicht weit...
😊😊😊

[lapaloma]

Aber mal langsam: Hier im thread wird doch froehlich geraten, gemutmasst, geraetselt, warum weshalb wieso. Und die von Euch beschimpfte Presse liefert genau die Informationen, nachdem Ihr alle so giert.

OK, ich berichtige: Wir Alle. Mich interessieren die Umstaende auch, aber bin naiv genug, auf die Fachleute zu warten.

Gruss Norbert

[Skilsö]

Ich sehe es so wie Norbert. Diese Nachricht wurde ja auch bereits, mit Bild des Verstorbenem, im TV ausgestrahlt. Und außerdem hat das Recht solche Nachrichten zu ignorieren.

Wem die Art der Berichterstattung nicht gefällt sollte dem Berichterstatter seine Rückmeldug geben, da ist die Möglichkeit größer, dass seine Kritik auf fruchtbaren Boden fällt als in einem Forum.

[Verbraucheranwalt]

"Heute morgen fanden diese Menschen auf der Webseite bei Bild-Online Fotos, die einen lieben Menschen, vielleicht Freund, Vater oder Bruder als Leiche zeigen. Nicht verpixelt, gestochen scharf. "

Quelle: http://segelnblogs.de/2016/02/29/kom...-toten-segler/

Mehr muss zu dem Bild nicht gesagt werden.

Über die Ursachen zu spekulieren halte ich für legitim da man ja für sich was lernen kann.

Persönlich lese ich übrigens oft was von "Weltenbummler". Ich kann nur mutmaßen, dass dem Weltenbummler schlicht und einfach das Geld gefehlt hat für teure Technik wie Sat Telefon und Epirb.

Gruß
Chris

[etspace]

Über den Tot hinaus noch auf dem Meer im eigenen Boot unterwegs gewesen. Schön, würde mir auch gefallen.

[Ostsee2015]

Habe ich so noch gar nicht gesehen, ist aber tatsächlich gar nicht dumm. Zumal seine Frau schon vor ihm gegangen ist und das ja auch immer etwas Lebenslust nimmt. Und nach dem, was man von der Körperhaltung liest, war es ja auch eher ein Einschlafen und nicht mehr aufwachen, das will doch jeder.

[Janus]

Ich denke, daß es für die meisten hier einfach schockierend ist, die eigene Endlichkeit und was dann noch von einem übrig bleibt so drastisch vor Augen geführt zu bekommen.

Sterben und Tod wird heute ja verdrängt, man will sowas nicht sehen und sich nicht damit beschäftigen auch wenn es jeden von uns trifft. Man weiß nur nicht so genau, wann.

[Jörg 07]

Neue Erkenntnisse gibt es in dem Bericht leider auch nicht, was
nun genau vorgefallen ist :

http://www.focus.de/panorama/videos/...s=201603011222

[wolf b.]

Hm, der einzige Grund warum das bei uns auf Interesse stoßen könnte (besser sollte), wäre eine Einwirkung von außen auf den Segler, die seinen Tod hervorgerufen haben könnte.
Dafür gibt es aber keinerlei Hinweise.

Wenn man alleine in abgeschiedenen Gegenden unterwegs ist, kann leicht mal eine zu Hause behandelbare Ursache tödlich ausgehen, darauf werde ich regelmäßig von meinen Kindern hingewiesen.
Meine Antwort darauf ist, daß ich das bewußt in Kauf nehme.

Wenn ich mir jetzt vorstelle, meinen Kindern würde von einem Schmierblatt dann Bilder von meiner Leiche in größtmöglicher Öffentlichkeit vorgesetzt werden, muß ich mir mein Reiseverhalten wohl nochmal überlegen.

Danke BLÖD und Danke Akki!

[clevertherm]

Zitat von Janus

Ich denke, daß es für die meisten hier einfach schockierend ist, die eigene Endlichkeit und was dann noch von einem übrig bleibt so drastisch vor Augen geführt zu bekommen.

Sterben und Tod wird heute ja verdrängt, man will sowas nicht sehen und sich nicht damit beschäftigen auch wenn es jeden von uns trifft. Man weiß nur nicht so genau, wann.

So ist es.
Dazu passt ein "Vorfall" aus der vergangenen Woche:
Bei Bauarbeiten auf unserem Grundstück findet der Baggerfahrer einen wirklich schönen Granit-Findling von etwa 80 x 60 x 50 cm. Eine Seite war schön flach; fast schon poliert.
Ich: "Supi! Das wird mein Grabstein. Pack den mal ganz vorsichtig ohne Kratzer da hinten an die Seite."
Sein zwischen Ungläubigkeit und Entsetzen wechselnder Gesichtsausdruck war nett anzusehen.

Meiner einer geht ganz pragmatisch mit der Zeit nach der Rente um.

Abgesehen davon, ist ein solcher Grabstein schon etwas Besonderes. Das hat nicht jeder und kaufen kann man so ein Ding auch nicht.

viele Grüße
Arnt

[B4-Skipper]

Zitat von Verbraucheranwalt

... Über die Ursachen zu spekulieren halte ich für legitim ...

Da bin ich mir nicht so sicher, ist ja gerade erst eine Woche her, das ein Thread wegen Spekulationen geschlossen wurde.

Gruß Lutz

[Weißwurschtcommander]

Zitat von wolf b.

...
Wenn ich mir jetzt vorstelle, meinen Kindern würde von einem Schmierblatt dann Bilder von meiner Leiche in größtmöglicher Öffentlichkeit vorgesetzt werden, muß ich mir mein Reiseverhalten wohl nochmal überlegen.

Danke BLÖD und Danke Akki!

Und genau DAS finde ich den Blödsinn an der sog. Berichterstattung, nämlich, dass man gezwungen wird, als Einzelner auf diese Übermacht an Sensationswahn zu reagieren. Wenn auch nur gedanklich..


Ich finde es absolut wichtig und richtig, sich Gedanken darüber zu machen, eine potenziell prekäre Situation bestmöglich zu entschärfen. Dazu gehört m.E. auch ein gesunder Umgang mit den bekannten Gefahren und ausreichend technische Möglichkeiten für Notfallmeldung, Rettung etc.

Grundsätzlich das Thema "Tod auf Reisen" auf die leichte Schippe zu nehmen, gehört da nicht hin. Ist ja super, wenn manche für sich keinen Respekt vor tödlichen Folgen haben. Der ein oder andere Angehörige hat diesen dann aber oder darf mit dem Ergebnis dann allein fertig werden.

Ganz zu schweigen von den Rettungskräften und den Ersthelfern.

Ich würde mir einen menschlichen Umgang mit dem Thema sowohl von der Seite der Berichterstattung als auch von der Seite der Interessierten wünschen. Diese Fähigkeit macht uns schließlich mit unter als Menschen aus. Mit allen philosophischen und anthropologischen Folgen und Nuancen..

VG Stephan

[Tonne5]

Bezieht sich auf das Posting von B4- Skipper.

Stimmt - sonst gehen die Spekulationen noch so weit, dass dem armen Kerl das erspart geblieben wäre, wenn er sich stattdessen einen Dacia gekauft hätte.

[wolf b.]

Zitat von Weißwurschtcommander

Ich finde es absolut wichtig und richtig, sich Gedanken darüber zu machen, eine potenziell prekäre Situation bestmöglich zu entschärfen. Dazu gehört m.E. auch ein gesunder Umgang mit den bekannten Gefahren und ausreichend technische Möglichkeiten für Notfallmeldung, Rettung etc.

Wenn du zu abgelegen unterwegs bist Stephan klappt das nicht.
Auch kannst du bei z.B. bei einem Herzproblem bewußtlos oder bewegungsunfähig sein.
Ich hab mir da schon Gedanken gemacht, aber die Entscheidung ist letztendlich alleine losfahren oder nicht.

Funk, Handy etc. ist natürlich da, aber wenn du das nicht mehr bedienen kannst, wars das. Auch wenn die Rettung zu lange dauert, da zu abgelegen.

Ich fahre natürlich weiterhin alleine meine großen Törns, hat ja kein anderer so lange Zeit oder Lust mitzukommen .....

[B4-Skipper]

Das Leben ist halt ein tödliches Risiko
Wir sind hier in unseren Breiten m. E. recht verwöhnt, was die Schnelligkeit von Notfallrettungsmaßnahmen betrifft.

Gruß Lutz

[Flybridge]

Zitat von B4-Skipper

Das Leben ist halt ein tödliches Risiko
Wir sind hier in unseren Breiten m. E. recht verwöhnt, was die Schnelligkeit von Notfallrettungsmaßnahmen betrifft.

Gruß Lutz

Ist das schlimm? Nö. Ich bin froh in D zu leben und Nutznießer des hier bestehenden Rettungs- und Krankenhaussystems zu sein.

Auch über diese Sachen sollte man sich im Klaren sein, wenn man, wie Wolf es sagt, sich in Gebiete begibt, wo eine schnelle Rettung ausgeschlossen ist.

Einen Armbruch kann man vlt. noch mit Schmerzmitteln ein paar Tage überstehen. Bei Herzinfarkt, Schlaganfall oder Blinddarm brauchst du sofortige medizinische Versorgung. Und je älter man wird, je ungleich größer ist das Risiko.

[aunt t]

Gevatter Hein? Der hat jeden von uns auf seiner Besuchsliste, wir wissen nur nicht wann er uns besucht.
Ist das wichtig? Für mich nicht. Für mich ist entscheidend was ich mit meinem Leben anfange. Und für mich gehört Segeln fernab von der Zivilisierten Welt, das Erleben der See und der Winde , das Leben der See zu meinem Leben dazu.
Mit steigendem Alter steigt auch dabei die Wahrscheinlichkeit auf See zu sterben. Eigentlich ein guter Gedanke, wenns dann noch "sauber" ist, keine Schmerzen und Leiden. So wie der 94 jährige Engländer dessen Pumpe wohl beim Spieinholen einfach aufgehört hat, oder wie (anscheinend) in diesem Fall.
Die ganzen technischen Helferlein und Kommunikationsmittel helfen dir in einer slchen Situation eher nicht, alleine bis die Retter( je nach Gegend kommen die auch nicht) kommen, dürfte es schon in der dt Bucht beim Herzkasper zu spät sein.
Auch ein mitgeführter Defri nutzt dir Einhand nichts, gibt nämlich keinen, der den in entsprechender Sit.dann bedient.
Was solls? Man kann sein Leben nur auf zweierlei Arten führen: Du kannst Zielscheibe sein, die wartet, das der Pfeil einschlägt und was passiert oder du kannst Pfeil sein, der fliegt und aktiv weiss, das er irgentwann sein Ziel erreicht und einschlägt, die Wahl hat man.

Interesant finde ich die Ansätze "Abenteuer light". Wo als Anspruch hinter steht :ich habe mich mit Sicherheit volgekauft ( Sat Tel, Epirb, Prb, .......) und jetzt bin ich "sicher" unterwegs und wenn was passiert werde ich gerettet.
Nee, so funktioniert das auch heutzutage nicht. Die Alarmierung der Retter ist das eine, zu einem hin müssen die ja auch noch. Und schon auf dem Atlantik, erst recht auf dem großen Ozean kann das schon mal nen paar Tage dauern, wenn nicht gerade ein Kauffahrer inder Nähe ist.

[Volker]

Habe mal eine Himalaya-Expedition mit gemacht und bin dann auf eigene Kappe (gut ausgerüstet!!! und zu Zweit) weitergelaufen. War noch auf einem Trail - also mit der Wahrscheinlichkeit, dass jemand vorbei kommt...
Irgendwann kam mir zum Bewusstsein: He, wenn mir 'was passieren würde, braucht jemand 3 Tage Fussmarsch bis zum nächsten Telefon! Dann wäre aber sowieso kein Hubschrauber gekommen, denn da hätte man vor der Abfahrt Tausende von $ hinterlegen müssen, sondern irgendwer zu Fuß! Bis der da ist...
Aber was soll's: ich hatte alles, was ich (ohne Unfall) brauchte in meinem Rucksack, war gut beinand und habe weitestgehend auf mich aufgepasst. Also genieße das Leben, die grandiose Landschaft und den Trip!

Und so sehe ich das auch beim Segeln!

Gruß

Volker
SY JASNA

[HighlineCasy]

Zitat von wolf b.

Auch kannst du bei z.B. bei einem Herzproblem bewußtlos oder bewegungsunfähig sein.
Ich hab mir da schon Gedanken gemacht, aber die Entscheidung ist letztendlich alleine losfahren oder nicht.

Funk, Handy etc. ist natürlich da, aber wenn du das nicht mehr bedienen kannst, wars das. Auch wenn die Rettung zu lange dauert, da zu abgelegen.

Ich fahre natürlich weiterhin alleine meine großen Törns, hat ja kein anderer so lange Zeit oder Lust mitzukommen .....

Ein Freund von mir verstarb mitten in Wien nach einem Herzinfarkt, er war alleine in der Wohnung und sein letzter Blick ging auf die Hauptstraße.
Sollte dies mein Schicksal sein, dann lieber am Boot mit Blick auf´s Meer und einem Lächeln auf den Lippen.

Der Tod eines geliebten Menschen ist immer traurig für die Angehörigen, da kann es dann auch Trost sein das der Verstorbene bis zuletzt das machte was er liebte.

@ wolf b
Wo fährst denn aktuell deine großen Touren?
Lust hätte ich ja, die Zeit ist planungs Sache.
Wichtig ist in erster Linie die Chemie, aber das muß man sowieso vorher rausfinden.

LG HighlineCasy

[Marco01]

"Nach dem Tod eines Deutschen, dessen Leichnam vor der Küste der Philippinen auf einer umhertreibenden Jacht gefunden wurde, hat die Polizei die Todesursache geklärt. Der Mann sei einem Herzinfarkt erlegen, sagte ein Polizeisprecher nach einer Autopsie. Er war demnach schon etwa sieben Tage lang tot, als Fischer ihn am Freitag vergangener Woche auf seinem Schiff fanden."

http://www.n-tv.de/panorama/Daran-st...e17121076.html

[Kiwi1887]

AHA
Und die Algen wachsen so schnell am Bootsrumpf? In sieben Tagen

[Takelhemd]

Mensch Kiwi...😆
Das ist jetzt ne richtige steilvorlage...

[Weißwurschtcommander]

Jaja, die Erreichbarkeit und die tatsächlich Rettungsmöglichkeit ist eine Sache.

Die Zusammenhänge sind aber wohl bekannt und ändern sich auch nicht, wenn man diese noch so oft vorkaut. Das setze ich jetzt einfach mal voraus.

Mir gehts um das Bewusstsein, DASS die Sachverhalte (Rettungsmöglichkeit, Notfallmeldung etc.) eben so sind. Und dann eigentlich im weiteren Blick den Umgang damit.

Was wäre wohl angenehmer für z.B. Angehörige?
a, aus dem Käseblatt die Großaufnahme mit wilden Spekulationen und vorher evtl. monatelanges Bangen und Hoffen?

oder

b, eine aufgefangene Notfallmeldung mit der Gewissheit, dass sich derjenige für die kalkulierte Gefahr entschieden hat und eben jetzt leider nicht mehr gerettet werden kann?

Mir persönlich wäre Var. b lieber. Das hat nichts mit vollgestopfter Technik oder erkaufter Sicherheitssuggestion zu tun. Ich war als Rettungssani im Krankenwagen unterwegs und habe genügend gesehen, was schon in der Zivilisation und trotz Rettungsmöglichkeit am Effekt=Tod nichts geändert hat. Da brauchen wir uns nichts vorzumachen.

Aber der (leichtfertige? kurzsichtige? egoistische? abgeklärte?) Umgang mit dem Thema, da kann man einhaken.

Und wenn ein gut dokumentiertes Ende bloß den Effekt hat, dass die Sensationslust einmal mehr leer aus geht, wäre das m. E. schon ein echter Gewinn.

VG Stephan