#51
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Von Kampen nach Veessen
Im Bovenhaven von Kampen hatten wir eine ruhige Nacht verbracht.
Leider war das kleine Haus mit den Sanitäranlagen auch nicht wirklich Corona- proof. Man konnte für eine ausreichende Lüftung leider auch hier kein Fenster öffnen... Mag sein, dass wir übervorsichtig sind, aber wir zogen es auch hier vor, Toilette und Dusche im kleinen Waschraum unseres Bootes zu benutzen. Wir gönnten uns ein ausführliches Urlaubsfrühstück und verliessen am späten Vormittag das schöne Kampen und fuhren die Ijssel nun zu Berg. In und um Kampen war die Strömung mit nur ca. 2 km/h nicht sonderlich stark und so ging es bei gemütlicher Drehzahl (2000 U/min) mit fast 14 km/h Richtung Heimat. Wir hatten beschlossen, noch 2 Tage in Veessen zu verbringen. Der dortige kleine, gemütliche "Kozakkenhaven" war uns von Forumskollegen empfohlen worden. Mit den Bordfahrrädern wollten wir auch dort die Umgebung erkunden. Vorbei an der Einfahrt zum Kanal ins Drontermeer und an den schönen Hansestädten Zwolle und Hattem ging es weiter die Ijssel hinauf. Wir passierten die Grenze zwischen den Provinzen, verliessen Overijssel und waren jetzt wieder in Gelderland. Der kleine Hafen in Veessen war noch recht leer und wir konnten uns einen Platz am komfortablen, langen Schwimmsteg aussuchen. Fortsetzung folgt.
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Viele Grüsse, Wolfgang
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#52
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Hafentag im Kozakkenhaven, Radtour nach Wijhe und Heerde
Im kleinen Kozakkenhaven wurde es zum späten Nachmittag noch etwas voller. Die Hafenmeisterin kam kurz vorbei und gab uns ganz Corona- konform ein Einschreibformular samt Briefumschlag. Das konnten wir dann bei Gelegenheit in ihren Briefkasten werfen. Alternativ konnte man sich auch online anmelden.
Im Hafen lagen einige nette Boote. Besonders interessant fand ich ein Aluminiumboot, das sich wohl jemand im Stil eines englischen Vorkriegs- Roadsters gebaut hatte. Unlackiert, nur poliert und mit sichtbaren Nieten hatte es einen ganz speziellen Reiz. Wieder einmal gab es nur ein sehr kleines Sanitärgebäude auf dem Steg, das sich nicht lüften liess. Es wurde trotzdem eifrig frequentiert, doch wir zogen es abermals vor, das winzige Badezimmer auf dem Boot zu benutzen. Im Speisesektor hatte man die freie Auswahl: Es gab ein Restaurant mit Aussen- Plätzen direkt in der Nähe des Hafens und zusätzlich noch einen typisch niederländischen Cafeteria- Wagen, heutzutage "Foodtruck" genannt. Der Snack- Baas war nebenbei noch Schlagersänger und bot in seiner Auslage neben Frikandeln und Kroketten auch seine eigenen CDs an. Auf meiner Suche nach dem besten Gehaktbal der Niederlande bestellte ich einen solchen, wurde jedoch enttäuscht. Es gab nur eine "Pikant- Rolle". Die war, frisch frittiert, zwar mit etwas Senf gut essbar, aber auch keine kulinarische Offenbarung... Mit den Bordfahrrädern ging es nun auf Entdeckungsreise in die Umgebung. Zunächst stand das kleine Örtchen Wijhe auf dem Programm, auf der anderen Ijsselseite gelegen und mit einer kleinen Fähre erreichbar. Dort schauten wir uns die "Ijssel- Flora" an, einen naturnahen Garten mit einer beeindruckenden Pflanzenvielfalt. Später radelten wir noch nach Heerde und bestaunten wieder einmal die zahlreichen hübschen, topp-gepflegten Häuser, die man überall entdecken konnte. Ein kleines Schlösschen stand sogar zum Verkauf... Fortsetzung folgt.
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Viele Grüsse, Wolfgang
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#53
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Toller Törnbericht, Wolfgang!
Und super schöne Bilder! Macht richtig “Appetit“ auf die Wasserstraßen der Niederlande.... DANKE vielmals dafür!!! Die Entscheidung über das Fahrtgebiet des nächsten Sommerurlaubs ist mittlerweile schon getroffen, die beiden “Törnführer Holland“ 1 und 2 von Jan Werner werden bereits intensiv “studiert“.... Lg, Saint-Ex Gesendet von meinem SM-T835 mit Tapatalk
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Lg, Saint-Ex “Überlegen macht überlegen“ Der Flieger und Schriftsteller Antoine de Saint Exupéry (*29.6.1900, † 31.7.1944 während Aufklärungsflug über dem Golf du Lion bei der Île de Riou)
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#54
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Zitat:
freut mich, dass dir der Bericht gefällt. Die Niederlande sind für mich DAS Wassersportrevier schlechthin. Sehr viele Orte sind über irgendeinen Kanal, Fluss oder See über das Wasser erreichbar. Gefühlt hat jeder Niederländer ein Boot... Die Schleusen und Brücken sind in einem sehr guten Zustand, die Bürokratie hält sich in Grenzen, (Langsame) Boote bis 15 m kann man hier ohne Führerschein fahren. Die Menschen sind entspannt und gastfreundlich. Jetzt muss nur noch das Corona- Problem irgendwie gelöst werden. Wie weit ist denn deine Planung schon gediehen? Wann und wie lange willst du fahren? Ich denke mal, du kommst über den Rhein bei Emmerich in die Niederlande hinein? Wir haben uns ins Ijsselmeer verliebt. Da soll es im Sommer definitiv wieder hin gehen. Auch ein Abstecher ins Waddenmeer und die Nordsee sollte sein. Mit Texel wollen wir unsere erste Insel besuchen. Mal sehen, ob es klappt...
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Viele Grüsse, Wolfgang |
#55
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Die Crew träumt von Amsterdam. 4-Wochen-Reise ab Mitte/Ende September..
Für die Feinplanung lasse ich mir viel Zeit. Gibt sooo viele Törnberichte zu den Niederlanden hier im BF, die wollen alle mal ausgewertet werden... Ja, im Ijsselmeer habe ich 1976 Segeln und Yachtsport kennen und lieben gelernt. Wird aber wohl 2021 nicht unser Ziel. Lg, Saint-Ex Gesendet von meinem SM-N950F mit Tapatalk
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Lg, Saint-Ex “Überlegen macht überlegen“ Der Flieger und Schriftsteller Antoine de Saint Exupéry (*29.6.1900, † 31.7.1944 während Aufklärungsflug über dem Golf du Lion bei der Île de Riou)
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#56
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Mit einem schnellen Boot wie deinem kannst du die Niederlande ja recht flott erreichen.
Da kann man in 4 Wochen schon ordentlich viel herumkommen. Vielleicht das "groene Hart" um Amsterdam erkunden? Die wunderschöne Vecht liegt auch in Reichweite. Auf dem Weg nach Utrecht könntest du die Loosdrechte Plassen besuchen. Und eine Fahrt durch die historische Altstadt von Utrecht mit dem eigenen Boot hat natürlich auch was... Aber schliesslich hast du noch fast ein ganzes Jahr Zeit für die Planung, das könnte ja knapp reichen...
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Viele Grüsse, Wolfgang
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#57
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Die Vecht ist echt ein Traum Nur mussten wir vorher auf der Waal fahren, die war der Horror (trotz viel PS).
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Viele Grüße aus dem Taunus Bina |
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Zitat:
Was war denn da so schlimm?
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Viele Grüsse, Wolfgang |
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Sehr sehr viel Berufsverkehr, hohe Heckwellen, wir mussten öfter mal ganz weit außerhalb der Fahrrinne ausweichen usw. Das war echt kein Spaß. Nie mehr!
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Viele Grüße aus dem Taunus Bina |
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Von Veesen nach Zutphen
Wir hatten die hübsche Umgebung unseres "Kozakkenhavens" mit den Bordfahrrädern erkundet und verbrachten den Mittwochabend nun gemütlich an Bord. Mit einem Sundowner in der Hand genossen wir den milden Abend auf dem Achterdeck unserer "Stella".
Am morgigen Donnerstag sollte es weiter gen Heimathafen gehen. Wir hätten die Strecke bis Doesburg locker an einem Tag geschafft, beschlossen aber, noch einen Zwischenstopp mit Übernachtung in Zutphen einzulegen. Den dortigen "Marshaven" kannten wir schon von einem Besuch im vorigen Jahr. Nach Körperpflege im "Badezimmer" unseres Bootes und einem ausgedehnten Frühstück mit allem Zubehör (ein MUSS im Urlaub) verliessen wir den kleinen Kozakkenhaven und waren nun wieder auf der Ijssel unterwegs. Die Strömung war nun wieder etwas kräftiger und bremste unsere Fahrt merklich ab. So hatten wir Gelegenheit, die Landschaft in Gelderland ausgiebig zu bewundern. Grosse Städte gab es hier nicht, wir passierten die Örtchen Olst und Rande und später schliesslich die Hansestadt Deventer. Hinter Deventer schlängelte sich die Ijssel durch eine Region, die gänzlich auf Ortschaften verzichtete. Erst als an Backbord der Twentekanaal nach Enschede abzweigte, kam mit der Umgebung von Zutphen wieder Bebauung in Sicht. Und hier lag auch schon die Einfahrt in den grossen Ijssel- Nebenarm, in dem der Marshaven liegt. Wir hatten vorher angerufen und vom Hafenmeister eine Box zugewiesen bekommen, in der wir nun anlegten. Im vergangenen Sommer waren wir zuletzt hier gewesen. Damals hatte der Hafenmeister in einem Büro residiert, dass auf einem alten Frachtschiff- Rumpf aufgebaut war. Alles dort war aus Stahl und im Hochsommer brütend heiss. Das alte Schiff war nun verschwunden und man hatte auf einem Beton- Ponton ein grosszügiges Haus errichtet, das ordentlich gedämmt und mit Kunststoff- Paneelen verkleidet war. Es war aber noch nicht komplett eingerichtet, so dass uns der Hafenmeister in einem Behelfsbüro auf dem Steg einchecken liess. Einige nette Boote lagen im Hafen, ein paar Fotos davon füge ich bei. Das Hafenrestaurant war geschlossen und wir bestiegen unsere Bordfahrräder um nach Zutphen zu radeln und eine Kleinigkeit zu essen. Fortsetzung folgt.
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Viele Grüsse, Wolfgang
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#62
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Schlussetappe: Von Zutphen nach Doesburg
Es war recht ruhig im Marshaven von Zutphen am Donnerstag- Abend.
Das Wetter war mittelprächtig und nur einige wenige Dauerlieger sassen in oder auf ihren Booten. Wir waren die einzigen Passanten. Bei einem Gläschen Wein liessen wir den Abend ausklingen. Am nächsten Tag fuhr ich noch einmal mit dem Bordfahrrad nach Zutphen, um ein paar Kleinigkeiten zu besorgen. Zurück im Hafen und auf dem Steg nahm ich die Packtaschen ab, um das Rad im Boot zu verstauen. Durch eine ungeschickte Bewegung kippte das Klapprad vom Ständer und fiel ins Wasser. Trotz niederigem Wasserstand im Sommer war es hier im Hafen aber noch recht tief. Mit dem Bootshaken stocherte ich im Wasser herum, konnte aber nichts Fahrradartiges ertasten. Schöne Sch... Doch gottlob waren wir in den Niederlanden, und ein netter Niederländer hatte mein Malheur bemerkt. Er kam mit einem stabilen Haken an einer Leine zur Unglücksstelle und zog den Haken routiniert durchs Wasser. Schon beim zweiten Versuch hing das Fahrrad daran und er zog das triefende Teil auf den Steg. Ich bedankte mich für die freundliche Hilfe und schenkte dem guten Mann zum Dank ein Fläschchen Cremant aus unserem Bordvorrat. Darüber freute dieser sich nun wieder. Wir plauderten noch ein wenig und dann legten wir ab. Die Ijssel zu Berg nahmen wir nun die letzte Etappe unseres Urlaubstörn in Angriff. Wir passierten den neu angelegten Nordhafen, der im vergangenen Jahr noch nicht freigegeben war. Hier waren an Stelle der alten Speicher nun moderne Appartmenthäuser mit Ijsselblick gebaut worden. Als Zugabe hatte man einen kleinen Sportboothafen hinzugefügt. Nun konnte der glückliche Bewohner vom Balkon aus auf sein Boot schauen. Nett! Wir fuhren weiter an der hübschen Kade von Zutphen entlang und passierten den kleinen Innenstadthafen, den Vispoorthaven, der, wie immer, komplett besetzt war. Mit gemütlicher Motordrehzahl ging es wieder durch die Gelderländer Landschaft. Wir erreichten die Dörfer Vierakker und Bronkhorst, die kleinste Stadt der Niederlande und bogen dann hinter Olburgen wieder in "unseren" Ijssel- Nebenarm, die "Zwarte Schaar" ein. Nach ein paar Kilometern hatten wir dann unseren Heimathafen wieder erreicht. Wir machten an unserem Liegeplatz fest und genossen noch ein wenig auf dem Achterdeck die warme Nachmittagssonne. Langsam füllten sich die Wohnmobilplätze am Wasser, die Wochenendtouristen rückten an. Ein paar Stegnachbarn kamen vorbei und begrüssten uns Heimkehrer. Wir waren wieder "zuhause". Kurz- Resumee der Reise: Schöner Urlaubstörn trotz Propeller- Pannen- Pause. Auf dem Ijsselmeer gekreuzt: Das Highlight. Viele "neue" Städtchen erkundet. Das "neue" Boot erprobt, alles tadellos. Es war uns gelungen, trotz der Einschränkungen durch die Corona- Krise einen gelungenen Bootsurlaub zu verleben. Weil wir aus Sicherheitsgründen in keinem Hafen die Sanitäranlagen benutzt hatten, wurde nur das Bad unseres Bootes verwendet. In Restaurants hatten wir ausschliesslich draussen gesessen. Für die Hinfahrt von Doesburg nach Kampen (ca. 90 km) mit dem Strom hatte unsere Marex bei ca. 1800 U/min nur schlanke 25 Liter Diesel verbraucht. Von Kampen nach Urk am Ijsselmeer und zurück bei forcierter Fahrt (15- 18 km/h) tankten wir 60 Liter nach. Und etwa dasselbe nahm sie für die Rückfahrt von Kampen nach Doesburg zu Berg mit ca. 10- 12 km/h zu sich. Anders sah es mit dem Frischwasser aus: Der 100- Liter- Tank musste zum Duschen fast täglich neu gefüllt werden... -Ende-
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Viele Grüsse, Wolfgang
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