Wirtschaftlichkeit von Solaranlagen

[TageDieb]

Zitat von wolf b.

Ist das so zu verstehen, daß dort im Winter Wärme und ansonsten alternativ Strom erzeugt wird?
Da wird doch aber dann auch im Sommer Wärme für die im Artikel genannte Therme verbraucht?
Sonst würde mich der krasse Unterschied zwischen Wärmeenergie und Stromertrag wundern.

Ich nehme an, daß man den Energieanteil, der zur Stromgewinnung über die Turbine läuft, variabel regeln kann.

Der große Unterschied zwischen den angegebenen Leistungen erklärt sich vermutlich daraus, daß a) nur ein kleiner Teil zur Stromerzeugung vorgesehen ist und b) bei den relativ niedrigen Temperaturen der Wirkungsgrad des Wärmekraftprozesses nicht soo berauchend ist.

Gruß
Mario

[Bernd]

Das Kraftwerk wurde nur 3.6MW gebaut, da überhalb der Wirkungsgrad (wegen der nur "niedrigen" Temperatur und damit geringen ausnutzbaren Differenztemperatur) flöten geht.
Bernd

[Bernd]

Zitat von wolf b.

Da wird doch aber dann auch im Sommer Wärme für die im Artikel genannte Therme verbraucht?

Na, die Therme hat ein eigenes Loch in Erding.
Bernd

[Volker Sch]

Zitat von Chaabo

Leute, macht doch was Ihr wollt. Oder lasst es eben bleiben.
Ich hab' meine Meinung (& Erfahrung) zu dem Thema gesagt und damit ist für mich jetzt gut. Alle Theoretiker sollen halt weiter was wäre wenn spielen, damit kommt der Starter dieses Threads sicherlich weiter als mit "echten" Erfahrungen von Leuten, die sowas schon gemacht haben. Danke.

Genau deshalb auch meine Nachfrage. Der Betreiber hat meiner Mutter vorgerechnet, dass die Anlage nach 12 Jahren die Anschaffungskosten eingespielt hat. Deine Anlage hat tatsächlich nach 12 Jahren neben den AK auch Zinsen, Versicherung, etc. erbracht?

Viele Grüße

Volker

[wolf b.]

Dein Problem ist, daß die Einspeisevergütung sich nach dem Jahr der Inbetriebnahme errechnet. Wäre sie z.B. im Herbst 2004 in Betrieb gegangen, wäre sie am höchsten gewesen.
Meine Vermutung ist, daß diese Anlage in 2009 in Betrieb gehen wird. Was du da bekommst und vorher bekommen hättest, kannst du hier nachlesen. http://www.solarserver.de/eeg_vergue...tze.html#solar

[Volker Sch]

Hallo Wolf,

das Thema war mir schon zum Glück recht schnell klar. Und wahrscheinlich hat sich das für meine Mutter wohl erledigt, da sie die Anlage nicht finanzieren kann.
Nun interessiert mich das Thema grundsätzlich, da ich genug Dachfläche zur Verfügung habe. Wenn jedoch die Zahlen der Anlage meiner Mutter Allgemeingültigkeit hätten, würde heute keine Anlage mehr verkauft. Abgesehen von den Leuten die von einem Verkäufer zu unwirtschaftlichem Handeln "überredet" werden.
Ich dachte auch, dass durch eine Art "Massenproduktion" die gekürzte Einspeisungspauschale durch gesunkene Anschaffungskosten zumindest zum Teil kompensiert werden können.

Ich frage auch deshalb weiter nach, weil ich von den Betreibern der Anlage (du ausgenommen) wenig konkrete Aussagen erhalte. Wahrscheinlich, weil man über Geld nicht redet, oder so ähnlich.

Frohe Weihnachten

Volker

[Martin1801]

Hallo Volker,

Wenn die Anlage erst in 2009 in Bertieb geht hab ich Dir hier einen Link:
http://www.eeg-aktuell.de/

Wenn Du willst kann ich Dir auch eine druckbare Version per Mail zukommen lassen. Ich glaube Dateianhänge gehen hier nicht. Der Bundestag hat am 04.12.2008 noch ein paar Änderungen vorgenommen. Durch den Bundesrat wird es im Januar durchgewunken und der Bundespräsi soll so gegen Mitte Februar unterschreiben. Erst wenn er es unterschrieben hat hast du auch absolute Rechtssicherheit und auch die richtige Fassung. Das Gesetz geht dann rückwirkend zum 01.01.2009 in Kraft.

Beachte auch § 32 Abs.2 Satz 2. Ich weiss nicht was Du dort für Genehmigungen brauchst. Lies das ganze Gesetz aufmerksam durch, es gibt viele Querverweise. Auch die Begründung ist interessant. Event. einen Rechtsanwalt hinzunehmen der auch wirklich eine Ahnung davon hat.

Du schreibst der Betreiber hat deiner Mutter vorgerechnet....??? Oder meinst du Lieferant der Anlage?
Wenn deine Mutter die Anlage auf dem Dach hat ist sie der Betreiber. Dort wo sie einspeist ist der Übergangsnetzbetreiber(Dein EVU). Es gibt aber noch einen übergeordneten Netzbetreiber, das sind die großen 4 Energieversorger in Deutschland.
Frag Dein EVU und das Baurechtsamt was sie alles haben wollen. Die haben bestimmt auch den ein oder anderen Tipp.
Das EVU wird Dir auch bestimmt einen Vertrag vorlegen. Ich habe meinen nicht unterschrieben. Meist wollen sie irgendwelche Risiken auf den Betreiber abwenden. Will damit nur sagen dass Du diesen Vertrag nicht unterschreiben brauchst, Du hast einen, das ist das EEG (würde ich ihnen aber in der Planungs und Bauphase nicht sagen, du willst ja Tipps von ihnen).

Über die Kalkulationen kann ich Dir nichts sagen, kenn ja auch den Preis der Anlage nicht, hab selber auch kein Solar sondern ein BHKW. Ich will nur nicht dass Du in die Fallen reintrittst, die das EEG 2009 aufgestellt hat.

Gruß
Martin

[xtw]

Ich dachte auch, dass durch eine Art "Massenproduktion" die gekürzte Einspeisungspauschale durch gesunkene Anschaffungskosten zumindest zum Teil kompensiert werden können.

Damit hast Du prinzipiell recht, aber die Ökoabzocke macht halt auch nicht vor den Ökos halt - aufgrund der irren Förderungen in D ist der Preis für Fotovoltaikanlagen in D unverhältnismäßig hoch.

In anderen Wirtschaftsbereichen würde man sofort "Wucher" und "Abzocke" schreien, aber doch nicht bei den lieben und braven Umweltverbesserern...

Hier ein paar Infos dazu : http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,552017,00.html

Und ganz wichtig : den Link im Artikel (deutsche EEG füllt also Firmen in Asien die Tasche) beachten !

In Japan kosten Solarzellen übrigens nichtmal die Hälfte wie bei uns, aber da gibts ja auch kein Schmarotzer-EEG...

[Thomas Hamburg]

Wenn ich die Argumente hier und auch woanders wo zusammen nehme, ist für mich einer der grossen Fehler, die im Umbau "weg von Fossilen- und Kernbrennstoffen" hin zu alternativer Energieumwandlung, die Möglichkeit seinen Strom direkt in Netze einzuspeisen. Und zwar ohne Rücksicht auf Mindest- oder Höchstmengen oder Konstanz.
Zur Zeit werden die Risiken und Nebenwirkungen auf andere Stromerzeuger umgelegt. Und das macht m.E. die Monopolisten unangreifbar. Denn die argumentieren ja bekanntlich: Wir müssen Kapazitäten vorhalten, das erhöht die Kosten. Oder wir müssen Kraftwerke drehenlassen, um Blindleistung zu kompensieren. Auch das erhöht die Kosten, usw. Und keiner kann dieses zu Recht wiederlegen.

Meines Erachtens müßte die Einspeisungsvergütung sich danach richten, wie konstant Strommengen eingespeist werden. Und um nämlich der Anlagenindustrie einen Anreiz zu geben, auch hier weiter forschend tätig zu werden. Wie man unschwer sieht, ist dieses ja bei den Windkraftanlagen selbst sehr gut gelungen. Wenn ich mal das Versuchs-Windkraftanlagenfeld Anfang der 80er Jahre auf Hallig Hooge und die verfügbaren Anlagen heute betrachte, sind Meilensteine in der Entwicklung durchlaufen wurden!
Diesen Entwicklungsschub wünsche ich mir für die Zwischenspeicherung von elektr. Energie oder anderen Energieformen, z.B Wärme. Dann lager ich nämlich im Sommer die Wärmemenge ein, die ich im Winter brauche um die Hütte kuschelig warm zu bekommen.

Dann können wir uns langsam von Otto- oder Dieselmotoren verabschieden und jucken uns einen über ein Öl- oder Gaskartell. Aber auch über Stromkartelle!