Pocketship

[karlstatt]

Blondini und Karlstatt berichten von ihren Heldentaten: https://www.konfido.info/allgemein/f...arem-ergebnis/

[karlstatt]

Ich habe mal eine Seite im "Social-Media"-Stil speziell für das Pocketship angelegt, als deutschsprachige Anlaufstelle für die Besitzer, Selbstbauer und Interessenten eines Pocketships. Ich glaube, dass man sich auf diese Weise etwas besser über diesen Bootstyp austauschen kann.

https://www.pocketship.de

Ich werde meinen Thread hier im Forum dennoch weiterführen.

[karlstatt]

Meinen Bugspriet aus verleimten Kieferbrettern habe ich nur mit Klarlack lackiert, während ich den Mast vorher mit einer Epoxidschicht abgesperrt habe. Der Mast ist in Ordnung, aber die Oberseite des Bugspriets war stellenweise nach einer Saison im Hafen schwarz. Ich habe einen Millimeter abgehobelt, aber es sind immer noch Verfärbungen zu sehen.
Nachdem ich alles gehobelt und neu gefräst habe, bringe ich wieder Epoxid auf und lackiere dann. Den Bugspriet kann ich umgedreht wieder einbauen, denn die Rückseite ist völlig in Ordnung. Das Problem hängt also sehr wahrscheinlich mit der Sonneneinstrahlung zusammen. Aber was ist das genau?

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[Heimfried]

Was das bei dir genau ist, kann ich nicht sagen, aber es könnte sich um sogenannte Bläue handeln, die speziell in Kiefernholz auftritt (und auch oder sogar nur im lebenden Holz). Das ist wohl ein Pilz, der aber die Qualität des Holzes nicht beeinträchtigt und nur als optischer Mangel angesehen wird, wenn es um Sichthoz geht.

[dampfspieler]

Moin Carlos,

tausch den Bugspriet bitte aus, das Holz ist nach meiner Auffassung geschädigt. Eine derartige Verfärbung lässt auf Pilzbefall schließen (vgl. diesen Aufsatz zur Verwitterung von Holz und dem Schutz davor (S.6, Abs. 2.1).

Viele Grüße Dietrich

[blondini]

Hi!
Wenn Nadelholz feucht wird, bildet sich sofort ein Pilz, der das schwarz verfärbt und der sich nicht mehr entfernen läßt.

Klarlack dichtet nicht 100%. Nur Epoxy hilft.

[Blitzeblau]

Hallo Carlos,

sieht für mich auch nach Bläuepilz aus, den hast du vermutlich schon mitbezahlt Am Mast ist er wahrscheinlich nicht sichtbar geworden, weil du den mit Epoxy versiegelt hast. Das Bild deutet auf Anstrichbläue hin: http://www.holzfragen.de/seiten/blaeue.html

[hein mk]

Moin Holzwürmers
Jezt kommt mal der Maschinenbauer und Hobbyzimmerbootsbautischlerklempnerelektromann zu Worte:
1.Muss man bei weniger pilz-und fäulnisresistenten Hölzern viel für den KONSTRUKTIVEN HOLZSCHUTZ machen,soll heißen,vermeidung von waagerechten Flächen auf denen Wasser stehen bleiben kann was den zerstörenden Einfluss des Sonnenlichtes auf den 2.CHEMISCHEN HOLZSCHUTZ noch verstärkt,der wirklich gut ausgesucht sein sollte.Gute bis sehr gute Erfahrungen wurden für Masten und Spieren,an denen sich auch mal Sachen der Segeltechnik reiben(Fallen,Gaffelklauen,Reihleinen,Segeltuch)mi t einer Kompletbehandlung mit Ovatrol oder anderen öligen Holzschützern gemacht.
3.Bleibt immer noch die Möglichkeit das nach einer Bläueschutzbehandlung farbig zu lacken,weiße spieren finde ich z.B.auch sehr ansehnlich.
gruss hein

[karlstatt]

An Bläue hatte ich auch schon gedacht, und das ist es wohl auch. Allerdings wird die Stabilität durch den Bläuepilz nicht primär beeinträchtigt, wie ich auf mehreren Webseiten finden kann. Und man kann den Pilz lt. der Webseiten auch wegbekommen und auch die optische Beeinträchtigung, es gibt dafür spezielle pilztötende Bleichmittel.

Für diesen Fall ist es mir egal, der Bugspriet ist noch in Ordnung und ich kann ihn, wie beschrieben, umdrehen.

Für mich stellt sich aber die Frage, ob Epoxid wirklich die dauerhafte Lösung ist. Lt. Literatur ist der Pilz in der Regel bereits im Holz und kann sich ausbreiten, wenn er genügend Wärme über 35 Grad bekommt (daher der Befall auf der "Sonnenseite") und ausreichend Restfeuchte im Holz ist. Da es sich in meinem Fall um frisches Schnittholz gehandelt hat, das ich nicht jahrelang lagern kann, könnte das Teil des Problems sein.

Ich werde das in der kommenden Saison beobachten. Da ich den Mast aber ohnehin neu bauen wollte und auch genügend Holz für die anderen Teile habe, werde ich die benötigten Bauteile schon mal grob aussägen und dann in meiner Werkstatt trocken lagern. Wenn der jetzige Mast auch die kommende Saison ohne Befall durchhält, wird Epoxid wohl die Lösung sein. Und vielleicht sollte man sich mit einer vorbeugenden Pilzabtötung beschäftigen.

[blondini]

Zitat von dampfspieler

Moin Carlos,

tausch den Bugspriet bitte aus, das Holz ist nach meiner Auffassung geschädigt. Eine derartige Verfärbung lässt auf Pilzbefall schließen (vgl. [SIZE={"x":10,"y":52,"w&qu ot;:443,"h":31,"abs_x":1108,&q uot;abs_y":540}]diesen Aufsatz zur Verwitterung von Holz und dem Schutz davor (S.6, Abs. 2.1)[/SIZE].

Viele Grüße Dietrich

Hi, den muss man deswegen nicht tauschen.

[karlstatt]

Mal eine ganz andere Frage: Was für Matratzen verwendet ihr in kleinen Booten?

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[hein mk]

Zitat von karlstatt

Mal eine ganz andere Frage: Was für Matratzen verwendet ihr in kleinen Booten?

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Moin
Auf meinem relativ kleinem 29 Ft-Boot verwende ich Kaltschaummatratzen unterschiedlichem Schaumgewichts und alle 10cm dick.Welches Schaumgewicht und da mit Festigkeit man wählt hängt von der Benutzung ab und natürlich von den Vorlieben und dem Unterbau.Bei mir liegen die Polster auf 10mm Sperrholz das ca jeden halben Meter durch Querschotte unterstützt ist.Für reines Liegen habe ich weichere Polster gewählt als für die Sitzpolster.
In hamburg gibt es da mindestens einen gut sortierten Fachhandel,die schneiden auch zu,beraten und führen auch Polsterstoffe.
Probeliegen und Sitzen lohnt sich,das ist bei Onlinebestellungen ja nicht gut möglich.
gruss hein

[karlstatt]

In diesem Forum gibt es doch einen viel empfohlenen Spezialisten für Bootsversicherungen. Leider habe ich den Namen nicht.
Problem: Mein Haus- und Hofversicherer bietet mir nur eine Haftpflicht an, weil es ein Eigenbau ohne CE-Gutachten ist.
Nun steckt so viel Geld in dem Boot, das ich es gerne richtig versichern möchte.

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[René]

Das ist Norman, oder Blaue Elise

Gruß René

[karlstatt]

Da ich lange nichts mehr von mir hören gelassen habe, gibt es mal eine Wasserstandsmeldung. Es gibt ja durchaus berichtenswerte Kleinigkeiten.

Die Funkstille bzgl. des Pocketships ist zwei Dingen geschuldet: es ist im Prinzip fertig (so fertig ein Boot je sein kann) und ich habe mir ein anderes Boot gegönnt. Ich gönne mir den Luxus zweier Boote, und in diesem Jahr kommt das durchaus passend.

Gekauft haben wir uns im letzten Jahr einen gebrauchten 15er Jollenkreuzer, für Kenner die wohnliche Telefonzelle mit einer Breite von fast 2,50 m. Meine Frau und ich wollen in den nächsten Jahren etwas längere Touren machen und dafür ist das Pocketship etwas klein. Der Jollenkreuzer ist schon durchdacht und bietet enorme Platzvorteile und immensen Stauraum im Vergleich zum Pocketship. Auf der schmalen Aller mit kräftiger Strömung ist es aber deutlich schwerfälliger und weniger wendig. Aber im Gegensatz zum ranken Pocketship ist es mit seiner großen Formstabilität, insbesondere bei dieser seltenen Breite, eine Wohltat für Besucher, für meine Frau und besonders für die Enkel. Im letzten Jahr hatten wir damit etliche schöne Tage und haben auch schon eine fast einwöchige Tour gemacht. Der Entschluss war grundsätzlich richtig.

Aber gut, dass wir das Pocketship noch haben. Denn der Jollenkreuzer wird diese Saison beim Bootsbauer verschlafen. Wir haben uns entschieden, das Cockpit komplett neu aufbauen zu lassen, und da ich erstens zu wenig Zeit habe, keine Pläne für diesen Kreuzer auftreiben kann und das Ergebnis schön werden soll, ist ein Bootsbauer damit beauftragt. Da kommt der Luxus zweier Boote gerade recht.

Nach der Kenterung mit dem Pocketship ist Bleiballast in die Bilge gekommen. Zunächst 60 kg, was spürbar die Stabilität verbessert hat - aber kein Vergleich mit dem Jollenkreuzer, der dagegen wie ein Floß an Land ist. Also noch einmal 60 kg ins Boot, was aber keine besondere Verbesserung brachte. Das hat vermutlich damit zu tun, dass das zusätzliche Gewicht über der Wasserlinie liegt.

Die Bleibarren habe ich dick mit flüssigem Gummi überzogen, wodurch sie im Boot nicht rutschen konnten. Aber mir war immer mulmig bei dem Gedanken, dass harte Barren lose auf dem dünnen Sperrholzboden lagen. Erschütterungen auf dem Trailer oder Hineinklatschen in ordentliche Wellen schienen mir keine angenehme Vorstellung. Gestern ist deshalb das ganze Blei wieder herausgekommen. Heute werde ich Sandsäcke in die Bilge legen, in die ich jeweils ein oder zwei Barren einlege. So liegt alles besser und auf die nach meiner Ansicht ausreichenden 60 kg komme ich damit auch.

Seit drei Jahren drücke ich mich vor der Installation der Bordelektrik. Jetzt habe ich mir einfach eine EcoFlow River Pro gekauft, eine Powerstation mit 720 Wh, die sich - selbst getestet - in ungefähr 1 3/4 Stunde komplett aufladen lässt. Und wunderbar: sie hat alle notwendigen Anschlüsse (1 Zigarettenanzünder 12 V, 2 DC 12 V, 2 USB, 1 Power USB, 1 USB-C mit 100 Watt (!), 2 x 230 V, 1 Eingang für Solarpanel. Netztweil, Laderegler und Wechselrichter (heißt das so?) sind schon eingebaut. Bei einem kleinen Boot braucht man keine Anschlüsse mehr verlegen, man kommt überall dran, und das Gerät kann ich sowohl auf dem Jollenkreuzer als auch auf dem Pocketship verwenden. Ohne jede Bastelei, alles steckerfertig. Lediglich für die Bordbeleuchtung werde ich ein Schaltpaneel verwenden, dass ich über ein Kabel einfach mit der Powerstation verbinde. Mit der jetzigen Powerstation kann ich sogar meinem Eporpulsion-Akku noch für ein bis zwei Stunden Leben einhauchen. Vielleicht kaufe ich mir noch einen Zusatzakku, dann reicht es auch für ene komplette Ladung.

Das war es im Wesentlichen für den Moment. Euch allen eine schöne Saison.

[karlstatt]

Zitat von Thomka

Aber was anderes - wie tief ist denn die Aller bei euch.

Es gibt einen Segler aus Celle, der schippert mit seinem recht großen Boot im Frühjahr bei hohen Wasserstand die Aller runter und liegt ein paar Wochen bei uns in Westen, bevor er auf die Nordsee fährt.

Im letzten Sommer wollten wir mit unserem Jollenkreuzer nach Celle und mussten abbrechen, weil der Pegel Hodenhagen nur noch 28 cm gemeldet hat. Ab der letzten Schleuse Hademstorf bis zum Hafen Westen ist es eine spannende Sache. Ab Westen haben wir bis zur Wesermündung meistens genug Wasser, auf Untiefen ist zu achten, Bojen gibt es nur selten.

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[Arcturon]

Hi Leute! Ich bin auf der Suche nach einem Pocketship auf diesen Thread gestossen. Hammer was ihr hier alle auf die Beine stellt! habe mich schon ganz gespannt eingelesen

Ich hoffe ich darf das hier so schreiben:
Ich bin intensiv auf der Suche nach einem Pocketship. Leider ist selbst bauen bei mir keine Option aber ich habe mich über beide Ohren in das Boot verliebt. Sollte also jemand seins verkaufen oder jemanden kennen oder sonst einen Tipp haben, lasst es mich unbedingt wissen. Ich bin für jeden Tipp sehr dankbar Viel Spass auf jedenfall beim bauen und segeln!

[karlstatt]

Zitat von Arcturon

Ich bin intensiv auf der Suche nach einem Pocketship. Leider ist selbst bauen bei mir keine Option aber ich habe mich über beide Ohren in das Boot verliebt. Sollte also jemand seins verkaufen oder jemanden kennen oder sonst einen Tipp haben, lasst es mich unbedingt wissen. Ich bin für jeden Tipp sehr dankbar Viel Spass auf jedenfall beim bauen und segeln!

Herzlichen Glückwunsch, Deine Suche war erfolgreich. Das Pocketship hat einen neuen Skipper und geht in die Schweiz. Mehr dazu unter https://www.konfido.info/pocketship/tschuess-pocketship/

[hein mk]

Moin Carlos
Na, wenn der Jolli man reicht auf dauer. Mein Einsteigerfahrtenboot(1978) war ein 30er Jollenkreuzer da war ich 23, nach knapp 10 Jahren kam dann der Wunsch nach mehr Seetüchtigkeit auf und nach einem Boot das Stehhöhe hat und nicht nur "Stehhöhe" segelt Wenn ich heute einhand auf meinen 29Ft unterwegs bin freue ich mich, dass ich jeder Zeit, also auch bei Schietwetter beim segeln oder hafenliegen und ohne Kuchenbude oder Sprayhood, mich im stehen umziehen oder kochen kann.
Muss man aber sehen welche Gewässer besegelt werden, ist ja klar, wenn ich wie letzten Sommer mal wieder einen niederelbischen Schlickhafen besuchen will und trotz Hochwasser zwei drei mal mit dem Kiel an Schlickecken hängen bleibe kommt schon wieder Sehnsucht nach den alten Jollizeiten auf.
Gruß Hein

[karlstatt]

Hein, ich glaube dass der 15er für uns perfekt ist. Jederzeit Trailern und auf den allermeisten Rampen slippen zu können ist das, was wir wollen. Da wir nur binnen unterwegs und überall anlegen können wollen, sind 20 cm Tiefgang eine echte Ansage. Da kommt man im Zweifel überall trockenen Fußes an Land.

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[karlstatt]

Es hat im letzten Jahr einige Fragen an mich wegen des Pocketships gegeben. Nun habe ich es bekanntermaßen nicht mehr, habe aber zum Abschluss einige Erfahrungen und Tipps in einem Blogbeitrag zusammengefasst. Vielleicht nützt es anderen, die ein Pocketship bauen oder bauen möchten.

https://www.konfido.info/pocketship/...um-pocketship/