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Selbstbauer von neuen Booten und solche die es werden wollen. |
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#126
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Ja Sportfreunde, so können drei Sec. über "Sein und Nichtsein" entscheiden.
Am nächsten Tag kam Egon in meine Kammer "Was bist Du doch für ein Glückspilz, wir Alle dachten Ihr kommt vor den Staatsanwalt und dabei gibt es einen Grund zum Feiern, und dann noch ein par Wochen in die Werft, ich möchte auf dein Boot". "Soeben ist Boot 7 eingelaufen, das mußt du dir ansehen" Wir runter, zuerst mußte ich mir aber nochmal unser Loch ansehen. Bei Boot 7 ist an der Stb Bugmaschine ein Pleulauge im Kolben ausgerissen, durch das weiterlaufen des Motors hat diese Pleulstange den gesamten Motor durchgesägt. Bis auf Nockenwellen mit Abdeckung und Kurbelwelle konnte man quer durchschauen. Durch die Rauchentwicklung ,durch Wasser und Oel ,wußte man zuerst garnicht was los ist. Bei Fahrt schleppte der Propeller die Maschine weiter mit. Dieser Effekt wurde auch oftmals dazu ausgenutzt wenn eine Maschine in Schnellschluß durch Überdrehzahl ging. Das passierte bei Seegang oftmals wenn bei einer Außenmaschine der Propeller aus dem Wasser kam. Ein "richtiger Maschinist" hat dann im Moment des Eintauchens den Schnellschluß wieder gespannt und der Propeller hat die Maschine angerissen. Hoffentlich war das nicht zu speziell, aber die Spezis unter Euch werden wissen was ich sagen wollte. Für unsere zwei Boote ging es Tage später wieder mal in die Werft, natürlich zu Karl, ich freute mich schon auf unser Wiedersehen. heirö
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#127
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Unsere Munition von fast einer Tonne, die Wasserbomben und die Nebelanlage lagerteten wir ins Wohnschiff ein. Die Besatzung wurde um 50% reduziert und auf andere Boote versetzt. Bei schönsten Wetterbedingungen zogen wir südlich des Ruden vorbei , ließen die Oie Stb liegen und fuhren nach Saßnitz. Hier zogen wir unsere Aale, die in die Regelstation kamen und dann, mit fast 4 t weniger Gewicht, ab zur Werft. Karl als Motoren-Spezi erkannte jeden Schiffstyp an seinen Motorengeräuschen. Er stand auf der Mole und grüßte. Aus der Entfernung von 50 m erkannte ich deutlich seine Sehnsucht zum Wasser. Er kam sofort an Bord. "Heut Abend gehen wir aus", er zeigte auf unser Mißgeschick " nicht alles was ein Loch hat ist auch kaput". Er grinste und verschwand in seine Halle.
Wir slippten auf und gingen in Urlaub. Unser Unterwasserschiff sah erschreckend aus. Obwohl wir eines der letzten Schiffe waren, (7.9.60 Übernahme) nicht zu erklären.Wir hatten einen Plastik Überzug (Arksitit) der in Fetzen runter hing, gerissen oder ganz fehlte. Sicherlich haben die Russen hier gepfuscht. In Abständen kamen viele Firmen und beratschlagten. Wir lagen und lagen und der Winter kam. Man hatte uns wohl vergessen. Bloß nicht daran rühren ,meinte unser Kmd. und fuhr wieder in Urlaub. Die Hälfte der Besatzung wurde zum Heimschläfer und ließ sich das Verpflegungsgeld auszahlen. Hänge euch mal ein Bild mit ran vom Sassnitzleck und mit halber Fahrt. bis bald heirö
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#128
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Gleich nach Neujahr bekam unser Kapitän neue Instruktionen..Unsere Besatzung wurde auf vier Mann reduziert Boot 1 wird Versuchsschiff, für neue Unterwasseranstriche, für TS-Boote. Fünf renomierte Firmen haben sich beworben, Beginn 1.2. Ein Trupp Handwerker reiste an. Wir bekamen einen neuen Slippwagen und eine Halle in der unser Boot hineingeschoben wurde. Zum Abschleifen wurde es jedesmal vor die Halle geschoben. Innerhalb einer Woche war unser Unterwasserschiff blitzeblankes Holz. In der Halle wurden 6 Heizstrahlerblöcke aufgestellt mit je 20 Infrarot Heizsonnen. Nach jedem Anstrich km das Boot in die Halle und die Sonnen an . Eine Bullenhitze. Nächsten Tag Boot raus, Farbe anschleifen neuer Anstrich Boot rein Sonnen an. Die erste Firma mit 9 Anstrichen. Nach einer Woche, nach dem letzten Anstrich, Boot zu Wasser. Jetzt war es unsere Aufgabe zu beweisen daß der Anstrich gut war. Wir bunkerten 5 T DK und ab ging es auf die Ostsee. Wir waren ja alle leidenschaftliche Wassersportler und Motoren- Liebhaber um nicht PS-verrückt zu sagen. Unser Alter vorne weg. Mit dem leichten Boot machen können was möglich ist, mit 4800 PS beweisen daß die Farbe nicht hält war unsagbar spannend. Wir bretterten durch unsere eigenen Wellen daß wir manchmal dachten unsere Bug- Doppellafette fliegt außenbord. Jetzt lernten wir unser Schiff erst mal so richtig kennen, einfach nur toll. Abends zurück, nächsten Tag slippen. Als wir draußen waren blinzelte mir unser Alter wie gewohnt zu. Alles hing in Fetzen runter. Die ganze Aktion dauerte 1 Monat. Ich fragte den Alten "wiviel Firmen haben sich beworben ?" diesmal blinzelte ich kaum merklich zurück.
Der Sommer war gesichert. heirö
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#129
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Aus gegebenen Anlaß muß ich doch nochmal zur Tastatur greifen denn die Sturmflut von 1962 lässt viele Erinnerungen in mir hochkommen.
Das Jahr 1962 ließ nach dem Mauerbau 61 ,die politische Sittuation noch einmal mit Wettrüsten, sich verschärfen, was bis zur Kubakrise im Herbst führte. Wir mußten schon in der zweiten Februarwoche abslippen und wurden voll ausgerüstet. Am 15.2. liefen wir mit zwei weiteren Booten nach Ustka aus. Das ist ein kleiner Stadthafen, zwischen Stettin und Danzig gelegen. Der Hafen ist im Charakter eventuell mit Saßnitz zu vergleichen. Offiziell hieß es Freundschaftsbesuch. Obwohl bereits das Islandtief am Himmel stand und in allen Wettermeldungen aktuell war, fuhren wir. Islandtief, so weit weg, und wir fuhren ja Richtung Ost, also mit Rückenwind. Die 500 Km machten wir in einen Rutsch. In den Abendstunden kamen wir dort an. Der Hafen proppevoll. Neben noch zwei TS -Bootsgruppen, einem U-Boot, zwei Großsegler und jede Menge Baufahrzeuge, die hier Überwinterten. Wir machten Freundschaftsbesuche. Auf allen Schiffen und immer mit Essen und Saufen und natürlich mit großen Reden. Klassenbrüder und vor allen Dingen Klassenfeind. Ich konnte es nicht mehr hören. Wir alle, und dafür lege ich meine Hand ins Feuer, wir hatten nicht einen einzigen Feind auch nicht auf der ganzen Welt. Mit noch zwei Kammeraden verließen wir die Veranstaltung mit der Ausrede, die Fenderwache abzulösen. Es war schon nach Mitternacht und das Wetter hatte sich erheblich verschlechtert. Wir lagen so ungünstig, aber es war auch kein besserer Liegeplatz zu bekommen. Die Großsegler verließen den Hafen, na da gute Fahrt. Unsere Kommandanten saßen schon mehrere Stunden beim Hafenamt und faxten und funkten und telefonierten. Gegen Morgengrauen kam unser Kmd. - Sofort auslaufen, Schutz hinter Schwedischer Küste suchen, Starker Orkan aus NW. Wir waren platt - das waren über 200 Km und dann noch genau gegenan. Das Schlimmste ist ja immer das durch die Molenbrandung. Wir boxten gegen die Wellen. Es vergingen 2 ...4...6 Stunden. Unsere automatische Ruderarlage arbeitete wie verrückt, voll von Anschlag zu Anschag, schon zweimal mußte ich die 100A Sicherung erneuern, sie waren glühend heiß. Um 16°° fiel unser Kreiselkompass aus und damit auch die automatische Ruderanlage. Jetzt wurde es langsam kritisch. Der Funkverkehr war unheimlich. Und die Wellenberge auch. Unserem Funker glühte der Kopf, der Nautiker hatte so viele Striche auf seinen Karten. Na prost jetzt ging es los. Unsere zwei Begleiter wurden nach vorn beordert. Vor uns stand ein Gewitter, das nicht von schlechten Eltern war. Nach einer weiteren Stunde waren wir allein, im untergehenden Tag weit und breit kein Boot. Unser Fluidkompass pendelte bei jeden Wellenschlag um 30° von rechts nach links. Der Bootsmann war noch der Einzige der an Oberdeck durfte. Mit zwei Scheinwerfer die er an der Bugwaffe befestigte beleuchtete er die Gösch und 20m vor dem Schiff. Die Flagge der Gösch war jetzt der zuverlässigste Wegweiser, wenn die Windrichtung so stabil bleibt. Wir konnten nur noch mit 2x1000 Umdrehungen machen. Heckmaschinen aus. Bei der Geschwindigkeit war die Ruderanlage fast wirkungslos. Mit den beiden Außenmaschinen versuchten wir jetzt Kurs zu halten. In einer Atempause meinte unser Alter zu mir: "LI haben Sie einen frommen Spruch auf Lager?" Natürlich hatte ich Einen. Mir kamen Bilder vor Augen. Als ich so langsam erwachsen wurde und Opa wieder daheim, war ich oft dabei wenn Opa mit seinen Freund, mit dem er beim Kaiser diente, sich beim Feiern in den Armen lagen und weinten. Beide sind zweimal untergegangen. Wir haben uns nie aus den Augen verloren. Welch eine Freundschaft hab ich immer gedacht.Von den Beiden hab ich den Spruch. "Holt nieder die Flagge und reicht Euch die Hände, es geht eine schöne Ära zuende"... verdammt mir kam kein Wort mehr über die Lippen. Wir standen jetzt den zweiten Tag, es war um die null Grad, stockdunkel, die zwei anderen Boote gerade noch in Funkweite.Die einzige Freude war wenn man pinkeln mußte, das war für Minuten so schön warm, man wünschte nochmal zu müssen und das andere Bein zu wärmen. Unser Bootsmann kam mit Schnittchen, er meinte schon seit Stunden "es wird weniger". Meine Hände wollten sich kaum vom Füllungshebel trennen. Im Gehen, wie eine Unterwasserspinne, meinte er "Grenzwertig". Unser Alter, der Puster und der Navigator hantierten mit Karten, Radio und allem was uns zur Verfügung stand im Funkschap.Gegen 4°° morgens brüllte unser Alter "Kurswechsel auf SW, alle Maschinen an, 4x1000 +". Das bedeutete Welle jetzt Quer von Stb bei 2m Wellen. Im Morgengrauen sahen wir die Molenbefeuerung von Zwienemünde (Wenn es stimmt) Mir fiel ein, dass schon einmal ein Frachter die Mole auf der falschen Seite passiert hat. Unser Puster funkte wie verrückt um Kontakt mit den Polen zu erhalten, nichts zu machen, alle schliefen. Weiter dranbleiben. Die Einfahrt war wie in einer Waschmaschine in groß. Jetzt fehlt bloß noch, dass "die Polen denken wir kommen schon wieder." Wir kachelten die Kaiserfahrt runter als wär der Teufel hinter uns. Einen Km nach der Grenze im Stettiner Haff warfen wir Anker und fielen um. Keiner sprach ein Wort - Jeder hatte mit seinen Blässuren zu tun. Atze hatte sich den Daumen ausgekugelt. Der Feuerlöscher, der im Bugmaschinenraum hing, ist mit Halterung aus den Treppenstufen ausgebrochen, und wie ein Geschoß durch den Maschinenraum geflogen. Atze hat ihn gerettet. Jetzt fiel mir der letzte Satz des Spruches wieder ein "in stillen Gedenken und vorwurfsfrei, good bye". Dazwischen fehlen mir ein par Zeilen - hoffentlich kann mir jemand weiterhelfen. heirö Geändert von Heirö (16.02.2012 um 18:34 Uhr)
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Hallo Sportsfreunde
Nun habe ich Euch ja mit so einigen Sachen belustigt, gern würde ich ja auch mal einige Storrys von Euch erfahren. Nicht nur den Winter über im warmen Sessel sitzen und sich amüsieren lassen. Was macht die Winterarbeit ? seit Ihr vorbereitet auf die nächste Saison? Da ich fit wie ein Turnschuh bin geht meine Saison, mit der Vorbereitung, schon los. Habe die Absicht in diesem Jahr zum "Hamburg Deys" zu fahren( 17.8.-19.8.) .Natürlich ,wie bei mir immer, in ganz lockerer Form. Werde so Anfang August in Rheinsberg starten. Über Müritz - Elde Elbe Kanal -Elbe. Zurück eventuell gleiche Strecke. Sollte sich jemand anschließen, und Zeit haben, dann eventuell über NOK und Ostsee- Stettin- Oder-OHK- Havel zurück. Da ich meinen richtigen Fahrensfreund verloren hab, würde ich mich auf interessante Bekanntschaften freuen. Die "Fernweh" ist ein ruhiges Wanderboot, ohne Hecktik und Geschwindigkeitsstress. (die Zeiten sind vorbei). Wünsche Allen einen schönen Frühling und bis denne. heirö
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Eine Story zurück? Kannst Du haben... auch wenn ich vermutlich nicht so unterhaltsam schreiben kann wie Du
Während unseres letzten Urlaubs (2011, meine Frau, zwei Kinder und ich) hatten wir einen Törn von Damp über die offene See nach Marstal auf Aero. Mein Dampfer ist ein 12m Stahlschiff, schön breit, schön schwer, recht hoher Bug. Der Wetterbericht hatte für die nächsten Tage durchgehend Starkwind vorhergesagt, und aktuell waren es höchstes drei Windstärken. Weil eine befreundete Familie in Marstal urlaub machte, wollten wir aber unbedingt da hin. In Damp dümpelten haben wir noch einen klasse Sommertag mit meinem Eltern verbracht, und haben uns dann, obwohl es schon spätnachmittags war (17 Uhr), entschlossen, den Törn noch zu machen - in den nächsten 3 Tagen wäre es sonst nicht möglich gewesen. Sonnenuntergang war gegen 22:30 Uhr, mein Navi hat mir eine Fahrtdauer von etwas über 4 Stunden angesagt, d.h. wir kommen an wenn es noch halbwegs hell ist. Alles chico also. Die erste Stunde war es auch noch angenehm. Dann aber frischte der Wind immer mehr auf, und irgendwann war dann auch schon spürbarer Seegang vorhanden, trotzdem noch alles easy... nach der zweiten Stunde pfiff es aber schon ganz gewaltig, auf jeden Fall mehr als vom Wetterbericht vorhergesagt... Unglücklicherweise kam der Wind nördlich, d.h. er fegte über den kleinen Belt und hatte genug Fetch, um ordentlich Seegang aufzubauen. Je länger wir unterwegs waren, desto stärker wurde der Wind und irgendwann waren dann da ernstzunehmende Wellen... mit dem schätzen ist das ja immer so eine Sache, aber 1,5m waren das sicherlich, und zwischendurch immer mal wieder auch größere Wellen. Auf jeden Fall wurde es ganz schön ungemütlich. Da hatte ich das Schiff erst seit einem Jahr, und wer weiss dann schon, was so ein Kahn mitmacht? Ob die Technik mitspielt? Motoren zuverlässig laufen oder sich z.B. Dreck vom Tank aufwirbelt und die Filter verstopft? Meine Frau fand das alles weniger gut und wurde das erste mal richtig seekrank, mit ihr war nix mehr anzufangen. Die Kinder haben es richtig gemacht, die hatten beide im Salon, wo ich sie im Blick hatte, geschlafen. Dazu setzte dann auch tadelloser Regen ein, so dass die Sicht stetig abnahm. Ich saß recht angestrengt am Steuer, um das Schiff auf Kurs zu halten, tatsächlich stand mir Schweiß auf der Stirn (vor Anstrengung, nicht vor Angst, so'n Kahn muss sowas ja eigentlich abkönnen). Der Seegang kam die meiste Zeit von schräg vorne. Der Bug ist allerdings nicht in die Wellen eingetaucht, d.h. es sind keine Brecher auf das Vordeck niedergegangen. Vielmehr ist das Schiff auf die Welle rauf und dann runtergeknallt. Hat beeindruckend gespritzt, so dass man dann erstmal nix mehr sehen konnte bis der Scheibenwischer einen Durchlauf beendet hatte. (Im nachhinein betrachtet kann das also gar nicht so wild gewesen sein...). So zog sich das über eine Stunde hin. War eine ganz schön lange Stunde. Gegen Ende der Tour hätte ich den Kurs ändern müssen, so dass die Wellen dann seitlich gekommen wären - das wollte ich aber definitiv nicht riskieren, das wäre extrem unangenehm geworden. Ich musste also kreuzen und hatte dann auch Kurse, bei denen die Wellen von achtern kamen. Das war das erste mal dass ich erlebt habe, dass mein 14t Schlachtschiff eine Welle runterSURFEN kann. Das hat sich erstmal ganz schön unangenehm angefühlt. In dem Wissen, dass man dabei Fehler machen kann und das Boot querschlagen könnte, musste ich mich ganz schön konzentrieren damit ich immer Ruderwirkung hatte. Schließlich kamen wir gegen 22:30 in Landschutz von Aero, später als geplant, aber dann war der Stress auch vorbei. Als die Wellen weg waren, sind die Kinder aufgewacht nach dem Motto "war was?"... und meiner Frau gings dann auch wieder gut. Wir kamen dann erst gegen 23 Uhr mit dem letzten Licht in Marstal an. Viel später also, als geplant. Warum? Weil ich Idiot in meinem Navi die Liste mit Wegpunkten und Zeitangaben nicht bis zum Ende runtergescrollt hatte... hätte ich das getan, hätte ich gewusst, dass wir nicht 4 sondern 5 Stunden brauchen sollten... mit der Kreuzerei entsprechend länger. Ich habe noch keinen Windmesser an Bord, Segler in Marstal haben mir aber später berichtet, dass es locker 6 Windstärken waren, in Böen auch mehr.
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MV Julius: http://booteblog.net/julius Fotos, Videos, Reiseberichte und technische Artikel: booteblog.net | Reise- und Technikvideos auf Youtube: https://www.youtube.com/@JulianBuss
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Zitat:
wenn Du unsere Geschichte noch nicht kennst, hier bitte schön: http://www.boote-forum.de/attachment...3&d=1196160980 Gruesse Hanse
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Hallo Heirö,
ich trau mich ja kaum zu fragen aber wenn du über die Havel kommst, dann kannst du dich ruhig melden, ich komme dich besuchen! ;) |
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Zitat:
Habe Euern umfangreichen Bericht der Weltreise jetzt endlich gelesen. Großartige Leistung was Ihr da geleistet habt. In meinen unternehmungs-lustigsten Zeiten hätte ich mir das nicht zugetraut. Hut ab. Wünsche Euch weiterhin Gesundheit und vielleicht kreuzen sich mal unsere Wege. Gruß an die Küste heirö
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Natürlich bin ich mit meiner "Fernweh", in den letzten 20 Jahren oftmals alle Orte die mich so an die Armezeit erinnern, und an denen wir so manch schöne Erinnerung knüpfen, mehrmals abgefahren.Da bemerkt man erst wie schön es ist, solche Erlebnisse gehabt zu haben. Noch schöner ist es natürlich jetzt neue Dinge zu erleben, viele sind im Alter vom Charakter her anders aber auch schön. Damit Ihr nicht andauernd umsonst diese Seite aufrufen müßt, erkläre ich hiermit diese Erzählreihe für abgeschlossen.
Ich wünsche allen Sportfreunden eine schöne Saison und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel. heirö |
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Hallo Herö,schade das du mit deinen so erheiternden und oft sehr interessanten Geschichten aufhöhrst,aber vielleicht packt dich wieder die erzähl Lust und du machst ein neues Kapitel auf.
Gruß der traurige Johann
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Ein echter Wiener geht nicht unter Gruß Johann |
#137
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Bin grad mit Opa im Osterurlaub gewesen und habe wieder etliche neue, mir unbekannte, Knaller - Storys gehört
Komm schon Oppa - gib dir n Ruck und erzähl noch nen Schlag!
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Dieser Eintrag wurde 625 mal von Diddi bearbeitet (Zuletzt um 13:49 Uhr) Es gibt nichts Gutes, außer man tut es! Baubericht der Fernweh eBook zum Baubericht
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Unbedingt Das erinnert mich immer an unseren Bootsverein Die Geschichten von den alten Herrn sind klasse
Herr B. ihr Beton ist da oder U. hol mal die Leckschraube Köstlich |
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Ich schließe mich da Diddys Wunsch mit freudiger Erwartung voll an.
Gruß der wieder lächelnde Johann
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Ein echter Wiener geht nicht unter Gruß Johann
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Eigentlich finde ich es ja gemein von Euch mich hier zum Dichter für lustige Kurzgeschichten zu machen. Eines steht aber fest , ein Buch schreibe ich nicht. Wenn ich aber mein Leben so in Gedanken passieren lasse, dann war ich immer mit eine ganz besondere Art von Menschen befreundet bzw zusammen. Es war immer etwas los, in positiver und lustiger Hinsicht. Neid oder Hass, Feindschaft oder Eifersucht waren immer Fremdworte für mich. Dagegen konnte eine "versteckte Kamera" überall vermutet werden, ohne daß jemals jemand groß Schaden nahm. Natürlich vieles in Jugendjahren denn mit dem Alter wird man weise und vernünftig, was natürlich meine Frau abstreitet. Ich hoffe sie kommt nicht mal auf den Gedanken und meinen Computer in Betrieb zu nehmen. Also schreibe ich Euch mal noch Einen.
Vor einigen Tagen hab ich ja über unsere Strafstunden in der LPG geschrieben und hier möchte ich anschließen. Die Tochter vom Schmied studierte in Erfurt Gartenbau und kam Freitags spät mit dem Bus hier an. Atze und Sie wurden wirklich ein par Freunde, und damit provozierte sie den Vater ungemein. Die Spannung zwischen Schmied und Atze war immer vorhanden, er konnte es einfach nicht akzeptieren daß da noch jemand war der genau so stark wie er war. Der Amboss der Schmiede wog mindestens 4 Zentner,er stand auf einen Eichenstamm mit stabilen Bandagen.Eines Morgens stand der Amooss daneben auf der Erde. Ohne ein Wort stellte der Schmied den Amboss auf seinen richtigen Standort und ging an die Arbeit. Für den nächsten Tag meldete sich der Schmied ab,er müsse in die Stadt. Er übergab uns die Schlüssel der Schmiede und 100 Rundeisen, wir mögen doch bitte Spitzen daran schmieden ,für den Elektrozaun. Als wir an Samstag in die Schmiede kamen stand der Amboss 15m ganz in der Ecke der Schmiede. Wir haben mindestens eine Stunde gelacht und dann hatte Atze ganz schön zu asten um den Amboss an seinen Standort zu transportieren. Ich hab es mal versucht, keine Chans. heirö
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Am nächsten Freitag kam der Linienbus mit einem lauten Hupkonzert bis vor die Schmiede gefahren. Herausgesprungen kam die Tochter des Schmieds ,in der linken eine Flashe Korn und in der Rechten einen Zettel. Wir Drei standen in der Tür der Schmiede. Dem Vater drückte sie den Zettel in die Hand und dann sprang sie in Egons Arme. Der Busfahrer stellte einen Kasten Bier neben uns ab und legte ein großes Päckchen darauf. Ein anderer Fahrgast stellte ein dunkelblaues Dahmenfahrrad daneben." Pappa herzlichen Glückwunsch",sie deutete auf das Fahrrad.Unser Schmied hatte Geburtstag und unser kleiner Engel hat die Fahrprüfung bestanden. Wir bekamen den Mund nicht wieder zu. Der Schmied legte eine Stahlplatte aufs Feuer und dann wurde gegrillt. Die Flasche machte die Runde. Solche Feier hatte die Schmiede noch nicht erlebt. Nach der fünften Runde waren wir alle per Du. Jeder küsste den Engel. Ein Klopfen an der Stahltür, zögerliches Öffnen und Egon stand in der Tür. In der linken eine Flasche." Die Fröhlichkeit ist bis zur Moole zu hören, da hat es mich nicht an Bord gehalten". Die Sause ging weiter.Jeder drehte eine Runde mit dem neuen Fahrrad. Aus dem Kasettenrekorder hauchte "Lolita" zum 50sten mal irgend eine Seemannsweise.Unser kleiner Engel stand auf den Amboss und wippte mit den Hüften. Sie war reif wie eine Gewächshaustomate. Wenn jetzt die Tür aufgegangen wär und Störtebecker stände darin hätte es nicht verwundert. Er hätte garantiert die ganze Truppe angeheuert. Hier endet meine Erinnerung.Am späten Morgen machte ich eine Wanderung mit Egon. Die Schmiede verwaist, die Tür halb offen. Egon wußte noch die Namen "Heinz und Inge" mir war übel, wir mußten erst mal ins Wasser. bis bald
heirö
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#142
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Als wir vom Baden zurückkamen, stand Atze mit dem Fahrrad in der Tür der Schmiede. "Kommt mal her ", er drückte mir das Rad in die Hand," fahr mal " Ich versuchte die erste Runde, es war nicht möglich in gerader Spur zu fahren. Verdammt jetzt haben wir Heinz sein Fahrrad zerstört. Atze aufs Rad, das gleiche Theater , er taumelte von rechts nach links. Wir untersuchten das Rad, nichts zu finden, keine Acht, Rahmen ok,Rad auf den Kopf gestellt, nichts. Gestern als wir alle besoffen waren ging es doch einwandfrei. Atze der Bursche kam schon auf genau solche Streiche wie wir. Am Strand erzählte er uns dann bei einer Flasche Bier: Du mußt am Vorderrad das Ventil ausschrauben, einen halben Liter Wasser in den Schlauch einfüllen und dann wieder Luft aufpumpen. Die Wirkung ist enorm. Ehe der Bestizer darauf kommt das dauert. Na , da gibt es ja wieder mal was zu lachen wenn der dicke Schmied auf sein neues Geburtstagsrad steigt. Schade daß wir es nicht miterlebten ,Jedenfals stand das Rad noch eine Wochr in der Schmiede und Heinz hat es jeden Tag untersucht.
bis bald , aber nicht nachmachen der Schlauch ist hin. heirö
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#143
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Einer unserer schönsten Sommerhäfen war Darßer Ort. Es ist ein kleiner Naturhafen ca. 7Km in NW Richtung von Prerow entfernt. Heute ist es ein Nothafen für Sportboote und nur im Notfall anzulaufen. Er liegt im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft, also man muß eine kleine Ausrede parat haben wenn man einläuft. Mit meiner Fernweh war ich in den letzten Jahren mehrmals dort.
Wenn unser Wohnschiff im Frühjahr nach dort verlegt wurde, gab es erst mal viel Arbeit. Das Objekt mußte eingezäunt werden, mit Toren zur Straße und zum Strand. Ein Sportgarten wurde aufgebaut.Stellplätze für die Fahrzeuge und Abfalltonnen errichtet. Am Strand wurden zwei Volleyballplätze aufgebaut( dazu eventuell später mal was) usw. Danach ging es aber erst mal in unsere Stammkneipe, sie lag ca 2Km in Richtung Prerow. Wir wurden freudig empfangen,denn im Winter ist auch hier der Hund begraben. Ein gewohntes Bild als hätten wir den Laden erst gestern verlassen und dabei ist ein halbes Jahr vergangen. In der Ecke saß, wie gewohnt, ein alter Freund und winkte uns an seinen Tisch. Nach ein par Bierchen meinte er " Jungs ich brauche mal Eure Hilfe, bei mir ,gleich hinterm Zaun, ist jede Nacht der Teufel. Nach ein par Tagen verabredeten wir uns mit Wilhelm. Wilhelm war ein Eremit,keiner wußte wer er war woher er kam und vovon er lebte. Eine alte Jagdhütte war sein Zuhause. Umgeben von einen Naturgarten, hier ware etliche Beete zu erkenne .Wir legten uns ins hohe Gras. Wilhelm hatte einen Kasten Bier im Teich kalt gestellt. In der untergehenden Sonne lagen wir, im Wald sang die Singdrossel ,dicht an der Hütte begann eine Nachtigall zögerlich mit ihrem Gesang, außergewöhnlich war das öftere "plup" beim Öffnen der Bierflaschen. Welch ein Leben, wir beneideten Wilhelm. Durch ein Geräusch schreckten wir hoch. Es war dunkel geworden der Mond schien. Neben mir saß Wilhelm auf den Knien, sein nakter Körper glänzte kupfern im Mondschein, in seiner Rechten sah ich einen Trommelrevolver auf seinen Schenkel liegend. Seine Hand zitterte leicht. "Mensch Wilhelm mach keinen Quatsch du schießt dir ins Knie" meinte Egon. "Ick hev schon sovill umlecht" kam es leise zurück. In 50m Entfernung ein gejaule, undefenierbar, als wenn ein Kind heult. Wie gebannt starrten wir in den stockdunkelen Wald, keiner wagte zu atmen. Und immer wieder das gejaule. Nach einer Stunde war Ruhe, Egon holte die letzten Flaschen vom Teich und dann legten wir uns wieder. Wilhelm mit der Knarre auf seinen muskulösen Bauch, waren wir gut behütet. Mit den ersten Sonnenstrahlen machten wir uns auf und erkundeten die Gegend.Wir haben die unheimliche Jaulerei aufgedeckt. Im Waldboden waren überall Erdwespen, ein Fuchs buddelte sie des Nachts aus. Reinecke mußte da ganz schön was für einstecken. Wir lachten, mußten uns aber eingestehen daß wir doch ein bißchen Schiß hatten. Wilhelm wurde ganz locker zu uns. Nachdem er seinen Revolver versteckt hatte ,erzählte er uns sehr zögerlich von seinem Leben. Er war in der französiche Fremdenlegion ,schon als Junge, und das prägte sein ganzes Leben. Obwohl er unser Großvater hätte sein können war sein Körper ein einziges Muskelpaket. Die kurzen Hosen die er damals ,vor 50 Jahren schon trug ,sind jetzt bei uns hier erst Mode. Wilhelm, ich werde oft an Dich denken egal wo Du auch bist. Dir zu Ehren werde ich morgen noch einen schreiben. Geändert von Heirö (17.04.2012 um 11:42 Uhr)
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#144
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Wilhelm sein Vertrauen zu uns wurde immer intensiver. Wir hatten das Gefühl,daß er in weiter Ferne, den Sensenmann schon sieht. Er wollte sein gesammeltes Wissen irgendwie weitergeben. Vor allen Dingen seine Kenntnisse in der Wilderei. Natürlich, denn er war ja sozusagen Selbstversorger. Er zeigte uns Wildwechsel in allen Varianten ,sprach über Fangmöglichkeiten und kam auch bald zum Punkt. Seine Wildschweinfalle wäre defekt und da brauchte er Hilfe. Zur Unterstützung seiner Bitte lud er uns am Wochenende zum Abendessen ein. Wir saßen vor der Hütte und nach dem dritten Bier tischte er auf. Rustikal natürlich, eine ganze Seite geräucherten Wildschwein Speck, selbst gebackenes Brot, saure Gurken. Die Abendsonne und das Bier. Egon meinte " Wilhelm Deine Falle bringen wir wieder in Ordnung, koste es was es wolle". "Ihr müßt verstehen, schießen kann ich hier nur noch im Notfall, die Grünen und der Förster spielen langsam verrückt".Und dann erklärte er uns sein Patent, wie er es nannte. Er benötigt einen neuen Baum aus den Wald und den kann er nicht mehr allein schleppen, gefällt ist er schon. Den alte mußte er im letzten Winter verfeuern denn es war ein Harter.
Wilhelms Garten, der mit allen möglichen Teilen umzäunt war, ging auch 50m in den Wald mit einem kleinen Tor. "Sonst fressen mir die Viecher alles weg. Meinen Gemüseabfall lege ich immer hinter den Zaun". Er deutete auf eine Stelle, die sichtlich von Tieren umgewühlt war. Dann öffnete er die Tür, und wenn ich ernten will dann kommt der Abfall nach hier".Wir traten einige Schritte zurück. Zwischen zwei eng aneinander stehenden Bäumen lag eine Egge aus der Landwirtschaft, mit den ca. 50 Zähnen allerdings nach oben. Er sah nach oben, "das eine Ende des Baumes zieh ich dort hinauf",er deutete auf einen, kaum merklichen Rollenmechanismus."Wenn das Schwein, das mir gefällt frißt, dann zack, er machte eine Handbewegung als wenn er den Mechanismus auslöste." Unsere Blicke folgten Wilhelms Hand. " Es ging auch schon mal schiefn, aber" er griff zum rechten Oberschenkel,uns stand der Mund Offen. "Wilhelm wir sind dabei, wir lassen Dich nicht verhungern". Wir hatten unseren Liegeplatz erreicht und ließen uns ins Gras nieder, das "plop " der Bierflaschen hatte plötzlich einen ganz anderen klang."Wilhelm noch heute holen wir den Baum, diesmal sind wir beim Schlachtefest dabei" schmunzelte Egon "und für den Winter holen wir noch zwei Bäume und noch ein Schwein". Wilhelm nickte. " Ich hab gewußt,es gibt noch Freunde". Mensch welch Erlebnis, wir dämmerten in den untergehenden Abend. Immer wieder mußte ich Wilhelms Körper bewundern wenn er eine neue Flasche vom Teich holte. bis bald heirö Geändert von Heirö (18.04.2012 um 19:10 Uhr)
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Daß wir hier auf ganz historischen Boden waren erzählte uns Wilhelm erst später. "Kommt mal mit". Er führte uns hinters Haus und hinter einer dichten Dornenhecke, unter Brennessel und Kraut legte er, in einer Grube, einen unermeßlichen Berg von Sekt,Wein und Congnakflaschen frei. "Hier hat Hermann Göring jeden Abschuß gefeiert.Der ganze Darß war sein Jagdgebiet, was meint Ihr was hier gefeiert wurde.Auch jede menge Frauen wurden zu solchen Anlässen herangebracht. Habe noch ein par Jahre mit der Frau vom Jagdhüter zusammengelebt, Sie hat mir so einiges erzählt. Der Jagdhüter ist bei einem Jagdunfall verstorben. Die liegen alle hier irgendwo". Er machte eine Handbewegung um sich herum.
Am Wohnschiff hatten wir auch Probleme mit den Wildschweinen. Unsere Abfalltonnen standen 50m vom Wohnschiff entfernt. Die Essenreste wurden jeden zweiten Tag von einem Bauern abgeholt. Jeden Morgen lagen alle Tonnen umgestoßen in der Gegend herum und es sah aus wie im Saustall. Morgens mußte immer wieder Ordnung geschaffen werden. Unser VO ( Verpflegungsoffizier) bekniete unseren Chef solange, bis er gestatte, eine Fallgrube zu bauen . Unser VO war auch so auf unserer Linie, wir aber hielten uns raus. Es wurde gebuddelt. In dem losen Ostseesand nicht so einfach. Schon in der ersten Nacht war ein oder mehrere Schweine in der Grube. Das Ding war aber in keiner Weise zuende gedacht. In dem losen Sand buddelten die Schweine solange bis die Grube flach war.War ein Schwein drin wagte sich keiner ran.Und wenn einer ran gegangen wäre wie sollte das ablaufen. Es bestand absolut Schießverbot vom Alten. Die Grube wurde immer tiefer.Die Jungens wollten nicht aufgeben. In der fünften Nacht kam ein Torpedooffizier mit dem Motorrad aus seinem Jahresurlaub zurück. Er besaß eine AWO, diese wurde in der DDR als"Dampfhammer" bekannt. Da er die Nachtruhe am Wohnschiff nicht stören wollte, beabsichtigte er das Krad hinter den Mülltonnen zu parken,von einer Falle wußte er ja nichts, seitdem hatte er den Namen "Wildschwein" weg. Ein Gaudi am nächsten Tag. Die Grube kam zu und damit war der Wildschweinfang am Wohnschiff erledigt.Der Abstellplatz wurde mit dicken Brettern umzäunt. heirö Geändert von Heirö (19.04.2012 um 18:43 Uhr)
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Der Strand von Prerow ist 7Km lang. Die ersten Zwei sind öffentlicher Badestrand, dann begann der Campingplatz. Von A-E Textilstrand. Mit F begann FKK. Das erste Drittel wurde Überwiegend von Familien genutzt. Das Nächste von Jungen Leuten, meist Pärchen. Danach, bis hin zu unserem Zaun, wurde er fast ausschließlich von Mädels besiedelt. Ein unerschöpfliches Kapital. Unsere Zwei Volleyballplätze waren ständig überbelegt. Es gab aber ein geordnetes Rotationsprinzip (was auch hervorragend klappte) es sollte ja jeder mal spielen dürfen. In der Freizeit spielten wir manchmal von Sonnenaufgang bis zum Sonnenuntergang. Eine weitere ungeschriebene Ordnung bestand darin daß die Mannschaften immer gemischt aufgestellt wurden. Im Herbst waren ALLE schlank wie die Tannen. In den Spielpausen wurde Gegrillt, in der Sonne gedöst und mit den Mädels gequatscht, und beim Gitarrenspiel die aktuellen Lieder gesungen. Es entstanden viele Freundschaften die bei Urlaubsende oft in katastrofahlen Tränenergüssen endeten. Aber es reisten ja ständig Neue an. Neues Mädel neues Glück. Es gab aber auch Ausnahmen, meine zB, diese Freundschaft hält schon 50 Jahre.
Am Nordstrand spült die Ostsee den Sand an, den Sie am Weststrand abträgt, somit konnte hier überall, auch in den Dünen, gezeltet werden. Wenn wir natürlich zum Tanzen gehen wollten das war weit, wenn der Hinweg noch ging, zurück aber wenn man die ganze Nacht getanzt hat, eine Katastrophe. Die FKK war ja in der DDR sehr verbreitet. Das war halt unsere Freiheit. Wenn ich heut mal mit meinen jetzigen Freunden zum Boot fahre und durch die meklemburger Gewässer schippere, bleiben Ihnen Mund und Augen offenstehen,wie frei mit dieser Kultur umgegangen wird. bis bald mal wieder heirö Geändert von Heirö (21.04.2012 um 18:42 Uhr) |
#147
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Wenn ich hier so vom Nordhafen Prerow schwärme dann sollte ,der interessierte Leser ,sich mal nach: 54°28´16" N und 12°31´24" O googeln, Waikiki Beach ist nichts dagegen. Wenn man hier mit dem Boot liegt ,oder wie wir damals, da hätte der Tag 48 Std haben können. Da ist auch nicht einer ( von den Ledigen jedenfalls ) in Urlaub gefahren.
Ihr könnt Euch sicherlich vorstellen wie sauer wir manchmal waren wenn wir rausfahren mußten und irgend welche Übungen machen. Der Ideenreichtum, um im Hafen zu bleiben und mit den Mädels zu spielen ,war unermeßlich. Hier will ich auf nähere Einzelheiten nicht eingehen. Sicherlich gibt es Gesetze und Paragraphen daß man jetzt noch ,wegen Wehrkraftzersetzung, hinter Gitter gebracht werden kann. Natürlich benutzten wir auch unsere Motorräder abends, aber ein bißchen Alkohol war ja auch immer mit im Spiel. Obwohl die damalige Zeit mit heute nicht zu vergleichen ist. Damals fuhr der Dorfpolizist noch mit dem Fahrrad. Könnt ihr euch vorstellen daß wir in diesem Sommer tatsächlich zwei Wildschweine erlegt haben. Das Erste, ein Überläufer, der war mit einem Schlag erledigt und sagte keinen Ton, in den nächsten Wochen haben wir alles verspeist. Wir waren von Wilhelms Fangmethode so begeistert, Egon wollte es zum Patent anmelden. Den zweiten erst im Herbst denn er sollte ja für Wilhelms Wintervorrat sein. Das war schon ein sehr wachsames Tier. Er wurde nur am Hinterteil erwischt. Aber wie ein Panther sprang Wilhelm auf das Tier und bohrte sein Hirschfänger in den Hals. Wir sahen dementsprechend aus. Es war wie zu Uhrzeiten und genau so fühlten wir uns auch. Mit Stolz in der Brußt konnten wir Wilhelm in den nächsten Winter verlassen. bis bald heirö Geändert von Heirö (22.04.2012 um 18:48 Uhr)
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#148
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Alles gute zum 75ten, Oppa!
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Dieser Eintrag wurde 625 mal von Diddi bearbeitet (Zuletzt um 13:49 Uhr) Es gibt nichts Gutes, außer man tut es! Baubericht der Fernweh eBook zum Baubericht
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#149
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Na Heirö, da schließ ich mich gerne an. .......... Richtig gut zu lesen, die Klasse 70+ hier nicht mutterseelenallein zu vertreten.
Allet Jute!
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Gruß Wilfried
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