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Törnberichte Wie der Name schon sagt. Keine Antwortmöglichkeit! |
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Segeln - Wattenmeer - Boote-Forums-Treffen Termunterzijl
Greetsiel - Termunterzijl (22 Meilen) Um 8:30 Uhr ging es los. Medea (Herta und Olaf) und Knutt (Thomas und Jens) legten ab, um am Ostfriesland-Treffen des Boote-Forums in Termunterzijl teilzunehmen. Ebenfalls mit raus Richtung Emden ging die Darty (Klaus und Helga). Gemeldet war Nordwind zwischen 1 und 2 bei strahlendem Sonnenschein. Der Sonnenschein kam, der Wind - oder vielmehr das Lüftchen - allerdings nicht. So motorten alle drei Boote das Leyfahrwasser runter. Im Leyfahrwasser kamen uns 10-15 RIBs aus Holland entgegen. Die hatten bei dem platten Ententeich sichtlichen Spaß. Darty machte als Motorsegler gute Fahrt und war schon bald auf der Kimm in der Osterems voraus. Vom Leyfahrwasser ging es dann auch für uns ein kurzes Stück in die Osterems hinein. Allerdings wollten wir eine neue, unbetonnte Route über das Manslagter Watt testen und so verliessen wir die Osterems bei Tonne 36 und zunächst für 2 Meilen auf Kurs ESE. Dann kam ein langer Schlag von 5 Meilen nach Süden (SSE). Wir umschifften damit das Flach, welches von dem regulären Fahrwasser der Osterems westlich passiert wird, auf der Ostseite. Die flachste Stelle auf der Route loteten wir bei Normalwasserstand ca. eine Stunde vor HW mit 1,2m Wassertiefe. Beim Verlassen unseres Schleichwegs hatten wir Darty dann fast wieder querab und somit wieder eingeholt. Wir motorten weiter bei spiegelglatter See und sengender Sonne. Nur die Wellen der Fähren und Autotransporter brachten ein wenig Bewegung ins Wasser. Wir hielten uns ausserhalb des Fahrwassers dicht unterhalb der Knock. Beim Messdalben an der Knock querten wir das Fahrwasser und liefen auf Termunterzijl zu. Hier gesellten sich Frank und Heike mit ihrer Fjord zu uns. Und so liefen wir mit drei Booten in Termuterzijl ein. Der Hafen Termunterzijl ist mittlerweile ausgebaggert und kann von 2h nach bis 2h vor NW auch von Kielbooten gut angelaufen werden. Kurze Zeit später kamen dann noch drei weitere Boote zu unserem Treffen. Termunterzijl - Greetsiel (33 Meilen) Nach einem fröhlich bis feuchtem Treffen ging es dann am Sonntag wieder zurück. Gegen halb elf legten wir ab. Die Windrichtung war mit Süd gut, nur der Wind war zu schwach. Wir liefen noch gegen den Strom und kamen nur mit einem Knoten voran. Eigentlich wollten wir unsere neue Route auch zurück nehmen, aber wir verloren in der Leichtwindphase zuviel Zeit. Ausserdem sprang kurz vor unserem Einlaufpunkt der Wind auf Nord und frischte mir nichts dir nichts auf vier Bf auf. Das war - neben dem fehlenden Wasser - zuviel, um in einer engen Rinne gegenan aufkreuzen zu können. Also gingen wir in die deutlich breitere Osterems. Wir bargen das leichte Tuch und setzten die Genua. Zeitweilig ging der Wind auf 5 hoch. Der Ruderdruck wurde spürbar stärker und Medea luvgierig. Ein Zeichen! Medea wünschte sich das erste Reff im Groß - bekam es aber nicht und war entsprechend zickig. Mit mittlerweile ablaufend Wasser kreuzten wir gegenan auf. Wind gegen Strom erzeugt in der Osterems einen kurzen, steilen Hack, der uns normalerweise immer ausbremst. Jetzt kamen wir aber gut voran und maßen 7,1 Knoten FüG als Spitzenwert (schiebender Strom natürlich mit drin). Unter Deck ging einiges an Ladung über Stag - unser Teepott hat schon wieder eine Delle mehr. Irgendwann zerdeppert der nochmal die Kloschüssel. Nördlich der Emshörnplate gingen wir dann auf Kurs ENE. Hier hatten wir nun Strom gegenan bei annähernd halben Wind und prompt sackte die Geschwindigkeit auf 4 Knoten ab. Wir hofften die Flachs in der Osterems noch zu schaffen und anfangs sah es auch noch ganz gut aus. Ab der 36er mussten wir jedoch wieder gegenan kreuzen und querab der Heultonne erwischte es uns dann als erste. Wir wollten gerade wenden, als sich Medeas Kiel bei ordentlich Lage in eine Schlickkante bohrte. Das Flach war in Lee und somit hatten wir keine Chance wegzukommen. Medea kränkte noch weiter und rutsche noch höher. Thomas, der uns zu Hilfe kommen wollte, bedeutete ich bloss wegzubleiben. Knutt hat 20cm weniger und konnte es womöglich noch schaffen. Wir schmissen alle Schoten los und bargen die Segel. Medea richtete sich auf und nun sah man, wie wenig Wasser tatsächlich hier stand. Herta kramte als erstes Vorräte raus und setzte Teewasser auf. Sie wusste, in kurzer Zeit wird dies nicht mehr möglich sein. Thomas und Jens kamen noch ca. eine Meile weiter und sassen dann auch auf einer Bank. Das Wasser lief noch gut 1,5 Stunden ab - also richteten wir uns auf gut vier Stunde Zwangspause ein. Medea legte sich in der nächsten halben Stunde komplett auf die Backe. Der Krängungsmesser war am Anschlag und wir stiegen aus. Als erstes versetzten wir den Anker in die beim aufschwimmen zu erwartende Stromrichtung - der Wind hatte inzwischen nämlich deutlich nachgelassen. Dann inspizierten wir das Unterwasserschiff, machten die Bordwand sauben, gingen spazieren, bastelten am Boot, etc. - was man eben so macht, um die Zeit kurzweiliger zu gestalten. Das Wetter war ausgezeichnet für eine Watterkundung. Gegen 19:30 Uhr war Niedrigwasser. Zwei Stunden später schwammen wir wieder und gingen Anker auf. Thomas und Jens waren schon eher freigekommen und schon länger im Leyfahrwasser verschwunden. Die Sonne ging unter und um gegen Wind und Strom anzukreuzen fehlte uns die Zeit und auch ein wenig die Lust. Also schob uns unser Jockel die letzten fünf Meilen bis zu Schleuse. Unterwegs gab es noch eine Schrecksunde. Wir düsten etwas erledigt von dem langen Sonnentag dahin, als ich verträumt nach unten blickte, weil sich meine Füsse so nass anfühlten (noch nasser, als durch die Wattspaziergänge ohnehin schon). Meine Füsse standen bis zum Knöchel im Emswasser. Herta sprang sofort unter Deck - alles normal. Sie nahm die Bodenbretter hoch - alles in Ordnung. Großes Rätselraten - bis mir Dööspaddel dann auffiel, dass ich zuviel Gas gegeben und Medea sich festgesaugt hatte. Somit lief die Plicht über die Lenzer langsam voll. Also Gas einen Tick zurück und schon lief das Wasser ab. Der Adrenalinschub zu später Stunde war nicht von schlechten Eltern. Wir genossen den Sonnenuntergang im Westen, während wir die Ley hochfuhren. Mit den allerletzten Sonnenstrahlen erreichten wir die Schleuse gegen 22:30 Uhr. Der Schleusenwärter öffnete sofort die Tore und wir konnten ohne Verzögerung einlaufen (hab ich schon mal erwähnt, dass die Greetsieler Schleuse wirklich Klasse ist?!). Hinter uns kam noch jemand rein, auf den wir kurz mit der Schleusung warteten. Um kurz nach 23 Uhr haben wir dann unter einem blutroten Fast-Vollmond am Steg festgemacht. Geändert von Olaf (29.06.2010 um 10:35 Uhr) |
#2
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Nachtrag:
Hier das Filmmaterial von unserem Wochenendtörn: http://www.youtube.com/watch?v=J3_z6ewaZNk (Bitte wegen der Qualität in Auflösung 720 HD anschauen)
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