Gebrauchtboote und Schiffsmechaniker

Bootsbesichtigung und Schiffsmechaniker,

In einer Marina lag eine Fjord 21 auf dem Trailer, ein daran befestigtes Schild sprach von der Verkaufsabsicht des Eigners, meine Wenigkeit rief natürlich sofort dort an.
Ein Boote Forum kannte ich noch nicht, auch Kapazitäten wie Cyrus waren mir völlig unbekannt, so ging ich also recht blauäugig an die Sache ran. Der Eigner kam, das Boot wurde zu Wasser gelassen und sprang natürlich nicht an.....
Son oller V8 dürfte keine großer Herausforderung sein, also Motorhaube auf....Leute, ein Bild des Schreckens, das Wasser stand bis an die Achse der Lima!
Den Eigner konnte das aber nicht weiter schrecken, er fummelte hier und bastelte dort, bis eine Lenzpumpe jammernd ihr Pumpwerk begann.....nachdem das Wasser wieder dort war, wo es von der Natur der Sache her hin gehört, kam die Caramba Sprühdose zum Einsatz!
Doch auch ein erneuter Versuch war nicht von Erfolg gekrönt....der Akku gab auf.
Noch ehe ich meine Hilfe, die sich natürlich im Kaufpreis niederschlagen sollte, anbieten konnte, war ein Mechaniker der dort ansässigen Werkstatt gerufen worden, der äußerst missmutig über das Anliegen des Eigners, seine Tätigkeit aufnahm.
Der Mechaniker, noch nahm ich an, das es einer sein, kam nach ca. 1 Stunde zu dem Ergebnis, das der Akku leer sei. Klasse!
Ich wurde mit der Bemerkung, das dieser erst eine Ladung bräuchte, auf den nächsten Tag vertröstet. Das Angebot, doch meine Bulli - Batterie zu nehmen, wurde mit dem Hinweis, das ein V8 damit niemals starten würde, brüsk abgelehnt.
So rief ich am nächsten Tag erneut an und mir wurde verkündet, das nun alles Erste Sahne sei und die Probefahrt stattfinden könne.
Also am nächsten Tag in freudiger Erwartung wieder hin und was muss ich sehen? Der Schmierlapp von einem Mechaniker hing im Maschinenraum und fummelte hektisch herum, nach ca. 30 Minuten erfuhr ich, das kein Strom an der Zündspule ankommt und der Motor daher nicht laufen könne.....da mir die Geschichte mittlerweile auf den Senkel ging, bat ich ihn, die Zündspule vom Akku auf direktem Wege zu versorgen, so das ich wenigstens den lauf der Maschine beurteilen könnte. Dies wurde strikt abgelehnt, ich hätte nicht die blasseste Ahnung von maritimer Maschinentechnik und solle einen Fachmann gefälligst nicht weiter stören!
Die ganze Ausdrucksweise des Schraubers wurde von unflätigsten Flüchen und einer auch ansonsten vertrauenerweckenden und sehr kundenfreundlichen Ausdrucksweise geprägt.

So zog ich also wieder von dannen und wartete auf einen erneuten Anruf des Fjord Eigners.
Dieser kam zwei Tage später und wieder fuhr ich zur Besichtigung.
Das Wunder war da, die Fjord lief!!
So tuckerten wir hinaus auf die wilden Wogen des Kanals und ich durfte erstmalig ein Schiffsruder übernehmen, den Schein hatte ich ja damals noch nicht.
Nach einigen Kilometern fiel mein Blick auf die Spannungsanzeige, welche inzwischen bis 10 Volt abgesackt war.....also machte ich den Verkäufer darauf aufmerksam und bat um Umkehr.
Natürlich wurde mir wieder verklickert, das sei normal und ich müsste mir keine Sorgen machen, umgekehrt sind wir trotzdem und haben die letzen Meter mit den Paddeln zurück gelegt....
Als dann der Motorraum nach der kurzen Fahrt einiges an Motoröl abbekommen hatte, nahm ich Abstand von dem Kauf und suchte weiter....

In Unna schaute ich mir eine Shetland für 12500 Euro an, 6,5 x 2,5 Meter mit einen 45 PS AB! Einen Gleiter also, der nicht gleiten durfte, weil die PS fehlten, der Trailer war wohl in der Verkaufsanzeige abgebildet, gehörte aber nicht dazu. Des Zustand war ebenfalls nicht berauschend, über die Anmut des selbstgebauten Hardtops möchte ich mich hier nicht weiter auslassen.
In der Nähe von Haltern besichtigten wir ein Geisterschiff, welches meiner Ansicht nach schon einige Monate auf dem Grund irgend eines Gewässers verbracht hatte, ich bekam einen richtigen Schreck, als die Scheunentore sich öffneten und das geheimnisvolle Gebilde da im Zwielicht stand, am Steinhuder- Meer einen Segler mit Stehhöher in der Kajüte......wenn das Schiebeluk offen war!
In der Nähe von Hamburg eine McGregor, die sich wahrscheinlich beim Slippen gar nicht mehr vom Trailer gelöst hätte, in Herne eine Conti 21, welche nach meiner Vermutung mit einem Zeitaktmotor ausgerüstet war und so weiter.

Es war einfach erschütternd, was sich mir so alles bot..........natürlich befanden sich alle boote ausnahmslos in einem guten, urlaubsklarem Zustand!!

Gruß Willy

[ToDi]

na, das läßt mich für meine eigene Suche ja hoffen

[le loup]

Zitat von Motorwilly

...........
Es war einfach erschütternd, was sich mir so alles bot..........natürlich befanden sich alle boote ausnahmslos in einem guten, urlaubsklarem Zustand!!

Gruß Willy

moin
du verstehst die sprache der werbung nicht.
"urlaubsklar" = du solltest zumindest einen urlaub für "kleine wartungsarbeiten" klargemacht haben.

le loup

Zitat von le loup

moin
du verstehst die sprache der werbung nicht.
"urlaubsklar" = du solltest zumindest einen urlaub für "kleine wartungsarbeiten" klargemacht haben.

le loup

Bei einigen Pötten hätte ich die kleinen Wartungsarbeiten an der Sliprampe erledigen müssen,....aber an dem Teil, der im, bzw. unter Wasser liegt. So wie die aussahen, hätten sie gar nicht erst versucht, an der Oberfläche zu bleiben...

Bei Außenbordern dasselbe Spiel...........meist Kernschrott.

Gruß Willy

[michav8]

Zitat von Motorwilly

Bootsbesichtigung und Schiffsmechaniker,

In einer Marina lag eine Fjord 21 auf dem Trailer, ein daran befestigtes Schild sprach von der Verkaufsabsicht des Eigners, meine Wenigkeit rief natürlich sofort dort an.
Ein Boote Forum kannte ich noch nicht, auch Kapazitäten wie Cyrus waren mir völlig unbekannt, so ging ich also recht blauäugig an die Sache ran. Der Eigner kam, das Boot wurde zu Wasser gelassen und sprang natürlich nicht an.....
Son oller V8 dürfte keine großer Herausforderung sein, also Motorhaube auf....Leute, ein Bild des Schreckens, das Wasser stand bis an die Achse der Lima!
Den Eigner konnte das aber nicht weiter schrecken, er fummelte hier und bastelte dort, bis eine Lenzpumpe jammernd ihr Pumpwerk begann.....nachdem das Wasser wieder dort war, wo es von der Natur der Sache her hin gehört, kam die Caramba Sprühdose zum Einsatz!
Doch auch ein erneuter Versuch war nicht von Erfolg gekrönt....der Akku gab auf.
Noch ehe ich meine Hilfe, die sich natürlich im Kaufpreis niederschlagen sollte, anbieten konnte, war ein Mechaniker der dort ansässigen Werkstatt gerufen worden, der äußerst missmutig über das Anliegen des Eigners, seine Tätigkeit aufnahm.
Der Mechaniker, noch nahm ich an, das es einer sein, kam nach ca. 1 Stunde zu dem Ergebnis, das der Akku leer sei. Klasse!
Ich wurde mit der Bemerkung, das dieser erst eine Ladung bräuchte, auf den nächsten Tag vertröstet. Das Angebot, doch meine Bulli - Batterie zu nehmen, wurde mit dem Hinweis, das ein V8 damit niemals starten würde, brüsk abgelehnt.
So rief ich am nächsten Tag erneut an und mir wurde verkündet, das nun alles Erste Sahne sei und die Probefahrt stattfinden könne.
Also am nächsten Tag in freudiger Erwartung wieder hin und was muss ich sehen? Der Schmierlapp von einem Mechaniker hing im Maschinenraum und fummelte hektisch herum, nach ca. 30 Minuten erfuhr ich, das kein Strom an der Zündspule ankommt und der Motor daher nicht laufen könne.....da mir die Geschichte mittlerweile auf den Senkel ging, bat ich ihn, die Zündspule vom Akku auf direktem Wege zu versorgen, so das ich wenigstens den lauf der Maschine beurteilen könnte. Dies wurde strikt abgelehnt, ich hätte nicht die blasseste Ahnung von maritimer Maschinentechnik und solle einen Fachmann gefälligst nicht weiter stören!
Die ganze Ausdrucksweise des Schraubers wurde von unflätigsten Flüchen und einer auch ansonsten vertrauenerweckenden und sehr kundenfreundlichen Ausdrucksweise geprägt.

So zog ich also wieder von dannen und wartete auf einen erneuten Anruf des Fjord Eigners.
Dieser kam zwei Tage später und wieder fuhr ich zur Besichtigung.
Das Wunder war da, die Fjord lief!!
So tuckerten wir hinaus auf die wilden Wogen des Kanals und ich durfte erstmalig ein Schiffsruder übernehmen, den Schein hatte ich ja damals noch nicht.
Nach einigen Kilometern fiel mein Blick auf die Spannungsanzeige, welche inzwischen bis 10 Volt abgesackt war.....also machte ich den Verkäufer darauf aufmerksam und bat um Umkehr.
Natürlich wurde mir wieder verklickert, das sei normal und ich müsste mir keine Sorgen machen, umgekehrt sind wir trotzdem und haben die letzen Meter mit den Paddeln zurück gelegt....
Als dann der Motorraum nach der kurzen Fahrt einiges an Motoröl abbekommen hatte, nahm ich Abstand von dem Kauf und suchte weiter....

In Unna schaute ich mir eine Shetland für 12500 Euro an, 6,5 x 2,5 Meter mit einen 45 PS AB! Einen Gleiter also, der nicht gleiten durfte, weil die PS fehlten, der Trailer war wohl in der Verkaufsanzeige abgebildet, gehörte aber nicht dazu. Des Zustand war ebenfalls nicht berauschend, über die Anmut des selbstgebauten Hardtops möchte ich mich hier nicht weiter auslassen.
In der Nähe von Haltern besichtigten wir ein Geisterschiff, welches meiner Ansicht nach schon einige Monate auf dem Grund irgend eines Gewässers verbracht hatte, ich bekam einen richtigen Schreck, als die Scheunentore sich öffneten und das geheimnisvolle Gebilde da im Zwielicht stand, am Steinhuder- Meer einen Segler mit Stehhöher in der Kajüte......wenn das Schiebeluk offen war!
In der Nähe von Hamburg eine McGregor, die sich wahrscheinlich beim Slippen gar nicht mehr vom Trailer gelöst hätte, in Herne eine Conti 21, welche nach meiner Vermutung mit einem Zeitaktmotor ausgerüstet war und so weiter.

Es war einfach erschütternd, was sich mir so alles bot..........natürlich befanden sich alle boote ausnahmslos in einem guten, urlaubsklarem Zustand!!

Gruß Willy

Man,Man,Man, da habe ich ja ein Neuboot verkauft.
Wenn ich das so lese kann mein Käufer sich aber freuen!!!!


MfG Michael